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MEINE GESCHICHTE: Vaterleiden - Druckversion

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MEINE GESCHICHTE: Vaterleiden - bumbui - 23-06-2009

[ Diskussion: http://www.trennungsfaq.com/forum/showthread.php?tid=1560 ]

Teil 1: Ein One-Night-Stand und seine Folgen

Meine Geschichte beginnt vor über 30 Jahren mit meinem dummen Fehler, einem One-Night-Stand in den Umtrieben des Karnevals. Ich hatte die Nacht schon längst vergessen als ich zu Weihnachten überraschende Post vom Jugendamt bekam. In dem Schreiben wurde mir zur angeblichen Geburt meines angeblichen Sohnes gratuliert mit der Aufforderung, die Vaterschaft umgehend anzuerkennen. Da ich mir unter Würdigung der Umstände nicht vorstellen konnte, der einzige in Frage kommende Erzeuger zu sein, erkannte ich die Vaterschaft nicht an und damit ging die Angelegenheit zur gerichtlichen Vaterschaftsfeststellung. Damals gab es noch keine DNA-Tests und das dem damaligen Stand der Technik entsprechende Blutgutachten ergab eine Vaterschaftswahrscheinlichkeit von 97%. Das genügte dem Gericht um mich mit meinen 19 Jahren zur „Vaterschaft“ zu verurteilen.

Seitdem war das Jugendamt mein ständiger Begleiter mit dem einzigen Ziel, jedes Jahr noch mehr Geld von mir abzupressen. Der Unterhalt wurde tituliert auf 150% der Düsseldorfer Tabelle, was damals 170 DM entsprach. Ein Umgangsrecht gab es für mich nicht. Das Jugendamt verwies mich an die Kindsmutter und die verweigerte jede Kontaktaufnahme, weil ich sie vor Gericht gezerrt hätte. „Da kann man nichts machen“ meinte der freundliche Beistand. „Wenn die Mutter nicht will? Sie hätten halt die Vaterschaft gleich anerkennen sollen..."

Ich sah die Kindsmutter in meinem Leben 8 Stunden und davon 5 Stunden vor Gericht. Das ist nicht die beste Grundlage um mir den Besuch „ihres“ Kindes zu gestatten. So zahlte ich halt pünktlich und zuverlässig durch alle Höhen und Tiefen meines bewegten Berufslebens 25 lange Jahre einen ansehnlichen Unterhalt, damit der Nachwuchs gut gedeihe und es ihm wenigstens finanziell an nichts fehle. Am Ende waren das monatlich 500 Euro, ohne den Buben jemals zu sehen und ohne jemals Antwort vom Jugendamt auf meine jährliche höfliche Anfrage zu erhalten, wie sich das Kind entwickle. Fünf Beistände begleiteten mich im Laufe der Jahre, ich durfte deren jährliche Einkommensinquisition über mich ergehen lassen und mit jedem Beistandswechsel eine neue Unterhaltsmaximierungsinitiative durchleben.

Zum 18. Geburtstag hat sich das Jugendamt dann schriftlich von mir unter Angabe der Bankverbindung des Jungen und der Aufforderung, den bisherigen Unterhalt künftig an ihn direkt zu bezahlen, verabschiedet. Alles bestens, Aufgabe erledigt. Dazu noch der freundliche Hinweis, dass der Sohn voraussichtlich in einem Jahr seine Schule mit dem Abitur absolviere.

Nachdem ich am Ende der Abitursaison keine weiteren Instruktionen erhielt und der Titel schon lange abgelaufen war, habe ich den Unterhalt erst mal eingestellt.

Knapp zwei Jahre später erhielt ich einen eingeschriebenen Brief vom verlorenen geglaubten Sohn. Er habe seine Wehrpflicht abgeleistet, belege nun einen Ingenieurstudiengang und schlage vor, dass ich ihm den Unterhalt in gleicher Höhe wie vor seinem Wehrdienst weiterbezahle. Darauf hatte ich 20 Jahre lang gehofft, dass mein Sohn irgendwann den Kontakt zu mir sucht. Ich antwortete ihm, dass ich einerseits seinem Vorschlag zustimme und ihn andererseits auch gerne einmal persönlich kennenlernen würde. Er äusserte sich daraufhin überrascht und bat um etwas Bedenkzeit, die ich ihm gerne gewährte. Nach so langer Zeit kommt es auf ein paar Wochen auch nicht mehr an.

Diese Ansicht teilte das Bafög-Amt nicht, denn wenige Tage nach dem Brief meines Sohnes erhielt ich von dort erstmals die Aufforderung gleich mit Androhung von Ordnungsgeldern, meine Einkommensverhältnisse umfassend offen zu legen, damit über das Bafög entschieden werden könne. Aha, nach dem Jugendamt nun mein neuer ständiger Begleiter, das Bafög-Amt - eine weitere Geissel der Väter. Ich tat wie befohlen, legte alles offen, Prüfung, Nachforderung von Unterlagen, weitere Prüfungen, usw., eine Endlosschleife, so ging das vier Jahre. Zwischenzeitlich hatte mein Sohnemann bereits zweimal den Studiengang gewechselt und erreichte vom Ingenieurstudium über Germanistik die Niederungen der Sozialwissenschaften.

Wir pflegten dabei stets einen lockeren Emailkontakt und tauschten uns über unsere Neigungen und Freizeiterlebnisse aus. So gingen vier Jahre vorbei ohne dass sich bei ihm ein persönlicher Kontaktwunsch manifestierte. Ich erinnerte ihn schliesslich an seine nun schon lange Bedenkzeit und an meinen unveränderten Wunsch, ihn kennenlernen zu dürfen. Ja, er sei nicht sehr kontaktfreudig und wolle mich daher doch nicht kennenlernen.

All die Jahre hatte mich die Hoffnung genährt, dass mein Sohn irgendwann seine Wurzeln kennenlernen möchte. Das war das einzige, was mich jeden Monat aufs Neue dazu motiviert hat, den Unterhalt für ihn aufzubringen und dies war nicht immer einfach. Meine Erkenntnis daraus ist, dass es verursacht durch die systematische Isolierung der Kindes von seinem Vater durch Gerichte und Jugendämter und im Kielwasser der Behörden auch durch die Mutter sehr unwahrscheinlich ist, dass mein Sohn und ich irgendwann zueinander finden. Vielleicht ergibt sich das ja noch, wenn er selbst mal Kinder hat. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.


RE: MEINE GESCHICHTE: Vaterleiden - bumbui - 25-06-2009

Teil 2: Liebevoll entsorgt

Vor zwölf Jahren lernte ich meine Ehefrau kennen. Sie kam aus einem intakten Elternhaus, hatte ihr Studium als Sonder- und Heilpädagogin erfolgreich abgeschlossen und stand wirtschaftlich unabhängig auf eigenen Beinen. Ich war seit einigen Jahren selbständig mit einer kleinen aufstrebenden Firma im IT-Bereich mit damals 7 Angestellten. Kennengelernt hatten wir uns über eine gemeinsame Freundin.

Alles war bestens, wir verstanden uns gut, und sie war mit gleicher Freude bei allem dabei, was ich an Unternehmungen vorschlug, wie ich es auch bei Ihr war. Unsere Leidenschaft war vor allem das Reisen, ob Wochenendausflüge oder Fernreisen. Eine Frau fürs Leben, zum Pferde stehlen. Einziger Schönheitsfehler war, dass sie aus langer Familientradition einer christlichen Splitterkirche angehörte, aber dort nicht aktiv war. Religiös bin ich leidenschaftslos und habe dem keine weitere Bedeutung beigemessen. Das sollte aber Jahre später noch grosse Bedeutung erlangen.

Nach einem Jahr zog sie dann zu mir in ein gemietetes Einfamilienhaus. Heiraten und Kinder kriegen kamen für sie angeblich ebenso wenig in Frage wie für mich und sie kannte das Drama mit meinem Sohn.

Dann, 2 Monate nach einer gemeinsamen Fernreise, rief sie mich ganz aufgelöst in der Firma an. Sie könne sich das nicht erklären, hätte immer die Pille genommen, aber sie komme gerade vom Frauenarzt und es steht fest, dass sie schwanger ist. Das müsse wohl an der Zeitverschiebung bei unserer Reise gelegen haben, dass die Pille versagt hat.

Ich war zwar wenig begeistert über diese Nachricht, aber so ein Desaster wie mit meinem Sohn wollte ich keinesfalls noch einmal erleben. Also gab ich mir einen Ruck, habe mich über die Nachricht sehr erfreut gezeigt (alles wird gut) und begann damit, mich mit der neuen Situation anzufreunden.

Die Schwangerschaft verlief komplikationslos und auch ich freute mich mittlerweile aufrichtig auf das Kind. In unserer Beziehung wie auch beruflich lief alles bestens. Zwischenzeitlich konnte ich mit meiner Firma erfolgreich in die Schweiz expandieren und es zeichnete sich mehr und mehr ab, dass meine Anwesenheit künftig überwiegend dort erforderlich sein würde. Von ihr kam dann der Vorschlag, dass wir doch gemeinsam dort hinziehen könnten. Wenn eine Frau das für mich tut, dann muss das wahre Liebe sein, dachte ich mir.

Dann kam unsere Tochter zur Welt und kurz danach zogen wir in die Schweiz. Die Sache hatte nur einen Haken. Ohne mit mir verheiratet zu sein bekam meine Partnerin trotz des gemeinsamen Kindes keine Aufenthaltsgenehmigung. Ich gab mir wieder einen Ruck, denn wer A sagt muss auch B sagen, und machte Ihr mit allem romantischen TamTam meinen Heiratsantrag, den sie sichtlich gerührt und ohne zu zögern freudig annahm. Wir heirateten, sie bekam die Aufenthaltserlaubnis, wir wohnten in einer schönen Penthouse-Wohnung und die Geschäfte mit meinen nunmehr 60 Angestellten liefen prächtig.

Meine Frau knüpfte erste Kontakte zu ihrer örtlichen Kirchengemeinde, arbeitete als Tagesmutter und engagierte sich verstärkt für soziale Belange. Ich unterstützte sie aus voller Überzeugung und kümmerte mich abends, nachts sowie am Wochenende um unser Kind und den Haushalt, um ihr den nötigen Freiraum zu schaffen. Mit dem Haushalt hatte sie es nicht so, aber das war kein Problem für mich. Ich koche leidenschaftlich gerne und Hausarbeit war ein Ausgleich zu meinem Job. Waschmaschine, Wäschetrockner und Spülmaschine waren weitere Annehmlichkeiten, die mir genügend Zeit liessen um mich ausgiebig mit unserer Tochter zu beschäftigen. Am Samstag erledigte ich zusammen dem Kind die Wocheneinkäufe meist gekoppelt mit kleineren Ausflügen in die Umgebung und wir hatten immer einen riesigen Spass dabei. Meine Tochter und ich waren eins und unzertrennlich.

Auch in der Beziehung war alles in Ordnung und meine Frau wünschte sich ein zweites Kind, möglichst einen Sohn. Ich teilte Ihren Wunsch und rasch stellte sich das erwünschte Ergebnis ein. Drei Jahre nach unserer Tochter wurde zu unserer grossen Freude unser Sohn geboren. Das Glück war perfekt.

Doch es dauerte nicht lange, bis die ersten dunklen Wolken aufzogen. Eines Samstags lag ein Anwaltsschreiben in unserem Briefkasten. Natürlich wollte ich wissen, um was es dabei geht und nach einigen Ausflüchten hat meine Frau die Wahrheit herausgerückt. Vor meiner Zeit hatte sie sich finanziell übernommen und musste mit rund 300.000 DM Schulden die eidesstattliche Versicherung ablegen. Dieser Anwalt war ihr Anwalt, der ihr die Gläubiger vom Hals hielt. Bisher hatte sie allen Schriftverkehr darüber erfolgreich abgefangen.

Nun war mir klar, dass Gläubigerflucht und nicht Liebe der Beweggrund war, warum sie damals so bereitwillig mit mir in die Schweiz zog. Das gestand sie mir dann auch ganz offen. Dazu kam, dass unsere Lebenshaltungskosten mit der Geburt unseres Sohnes dramatisch zunahmen. Ich füllte unser gemeinsames Haushaltskonto bislang monatlich mit 10.000 Euro. Davon wurde unsere Miete, Nebenkosten, EC-/Kreditkartenbelastungen, Barabhebungen sowie die Unterhaltskosten für zwei Autos, ein Wohnmobil und ein Motorboot beglichen. Und es war auch noch Raum für diverse Anschaffungen.

Nun hatte ich jeden Monat zusätzlich einen Rechnungsstapel zwischen 2000 und 3000 Euro auf meinem Schreibtisch liegen mit einem Herzchen-Zettel meiner Frau und der Bitte, diesen doch zu überweisen. Vorher wusste ich gar nicht, wie viele Versandhäuser es in der Schweiz gibt. Heute kann ich sie vollständig auswendig aufsagen. Dann entdeckte ich beim Mülleimer leeren, dass dort original verpackte Kleidung und nagelneue Schuhe mit den Etiketten mir wohlbekannter Versandhäuser in unserem Hausmüll waren. Da wusste ich, dass wir ein Problem haben.

Ich versuchte mit meiner Frau immer wieder in Güte und Geduld das Gespräch darüber zu suchen. Keine Chance, sie reagierte jedesmal sofort extrem aggressiv, stritt alles ab, log dass sich die Balken bogen und als es keine Ausflüchte mehr gab verweigerte sie jegliches weitere Gespräch über dieses Thema. Wenigstens landeten ab diesem Moment keine zusätzlichen Rechnungen mehr auf meinem Schreibtisch und damit schien alles wieder in Ordnung zu sein..

Und doch war nichts mehr, wie es zuvor war. Meine Frau überliess mir den gesamten Haushalt. Wenn ich abends vom Arbeiten nach Hause kam, dann ging sie aus dem Haus und kam selten vor Mitternacht nach Hause. Dann wurde ich aus dem Schlafzimmer ausquartiert, weil sie wegen meines Schnarchens nachts angeblich nicht schlafen konnte. Gespräche, gemeinsame Unternehmungen, Zuneigung, Liebe – das gab es alles kaum noch. Der Prozess ging schleichend und zog sich ab der Geburt unseres Sohnes über ein Jahr, ganz allmählich, Schritt für Schritt, täglich fast unmerklich, immer ein bisschen mehr.

Meine Belastung wurde dabei immer grösser. Meine Firma hatte jetzt mehr als 100 Angestellte und 20 Stundentage waren die Regel. Morgens Kinder und Frau wecken, Kinder füttern, dann aus dem Haus, Tochter zum Kindergarten bringen, danach zur Arbeit, abends nach Hause, Frau an mir vorbeisausen lasssen, Abendessen machen, Kinder füttern, bespassen und zu Bett bringen, und dann ging es an die Hausarbeit. Das Ergebnis liess nicht lange auf sich warten. Nach einem Jahr schlagartiger totaler Zusammenbruch, Hörsturz, Erschöpfung und Burnout. Das war es.

Ich verkaufte meine Firma und nahm eine Auszeit, um mich zu erholen. Meine Frau schien sich mir wieder anzunähern, engagierte sich mehr im Haushalt sowie im Familienleben und auch Liebe wie Zuneigung begannen sich wieder zart zu entwickeln. Darüber hinaus konnte ich sehr viel Zeit mit unseren Kindern verbringen. Das gab mir unglaublich viel Kraft und ich erholte mich zusehends.

Die Annäherung meiner Frau ermöglichte es uns, wieder über eine gemeinsame Zukunft zu sprechen. Wir planten gemeinsam meine berufliche Zukunft und beschlossen die Penthouse-Wohnung zugunsten eines Hauses auf dem Land möglichst mit viel Grün und alten Obstbäumen aufzugeben. Auch Pferd, Hund und Hühner waren auf Wunsch meiner Frau vorgesehen.

Ich gründete wie gemeinsam geplant eine neue Firma, nur ich, keine Angestellten. Ein schönes altes Bauernhaus war bald gefunden, zwar renovierungsbedürftig, aber von tadelloser Bausubstanz und ich hatte als gelernter Bauingenieur das Know How sowie die Zeit und die nötigen Mittel, um daraus allmählich ein Schmuckstück zu machen. Ich kaufte dieses Haus und renovierte es im ersten Schritt so weit, dass wir kurzfristig einziehen konnten.

Bei meiner neuen Firma dauerte es parallel dazu fast ein Jahr, bis ich den ersten Auftrag bekam - die Leitung eines Softwareprojekts, das in Asien entwickelt werden sollte. Zum Start des Projekts war meine zweiwöchige Anwesenheit in Asien erforderlich, um die Zusammenarbeit mit dem lokal ansässigen Entwicklungsleiter aufzunehmen. Die weitere Leitung war dann von Europa aus geplant. Meine Frau schien glücklich, dass ich endlich wieder eine berufliche Aufgabe hatte.

So flog ich im November für zwei Wochen nach Asien, telefonierte täglich mit Frau und Kindern und alles schien in bester Ordnung. Mein Aufenthalt war erfolgreich und so freute ich mich darauf, diesen Erfolg bei meiner Rückkehr gemeinsam mit der Familie zu feiern.

Abends zu Hause angekommen öffnete ich die Wohnungstüre und stand in unserer dunklen und fast vollständig leeren Wohnung. Nur Unmengen von gefüllten Müllsäcken standen herum und meine persönlichen Sachen waren noch da, alles andere war weg, inklusive meiner Frau und den Kindern. Vergeblich versuchte ich meine Frau anzurufen und dachte dann, dass sie vielleicht meine Abwesenheit genutzt hatte, um in unser neues Haus zu ziehen und mich damit zu überraschen. Also fuhr ich die dreissig Kilometer zu unserem neuen Haus, aber auch da war alles dunkel und leer.

Ich fuhr zurück zur Wohnung und fand da Ihren Abschiedsbrief auf meinem Schreibtisch. In wenigen Sätzen schrieb sie, dass sie nun mit den Kindern 150 km entfernt wohne. Ich solle Ihr vertrauen, dass alles gut werde. Ich soll mir keine Sorgen machen und sie würde sich in den nächsten Tagen bei mir melden.

Am nächsten Morgen stand sie dann vor der Türe und erklärte mir, dass sie nicht mit mir in das neue Haus ziehen wolle. Ich fragte natürlich warum das so sei, warum auf diese Art und Weise, warum so endgültig ohne eine Chance für die Kinder und uns, warum, warum, warum? Ich bekam keine Antworten auf meine Fragen. Die einzige Antwort war, dass sie mir das nicht jetzt, aber irgendwann erklären würde.

Auf diese Erklärung von ihr persönlich warte ich nach nunmehr vier Jahren bis heute vergeblich.

Aber schon drei Wochen später, einen Tag vor Weihnachten, sollte ich aus dem Munde meiner damals sechsjährigen Tochter für mich völlig überraschend die Erklärung erhalten.

Meine Frau, für sich als studierte Sonder- und Heilpädagogin und mittlerweile promovierte Psychologin (Dr. rer. nat.) in Anspruch nehmend, eine liebende und beschützende Mutter zu sein, überlässt unserem Kind, einem sechsjährigen unschuldigen Mädchen, welches ich über alles in der Welt liebe, mir an Weihnachten mitzuteilen warum ich drei Wochen zuvor von meiner Frau verlassen wurde.

Das ist der exakte Punkt in meiner Geschichte, der mich traumatisiert hat, der mir psychisch den Boden unter den Füssen weggezogen hat und den ich bis heute nicht verwunden habe, wahrscheinlich niemals verwinden werde.

Für heute kann ich nicht mehr, zu sehr schmerzen die Wunden.


RE: MEINE GESCHICHTE: Vaterleiden - bumbui - 26-06-2009

Teil 3: Zurück ins Leben

Der Moment, als sie vor der Türe stand und mir persönlich innerhalb 10 Sekunden das Ende unserer Familie mitteilte, waren der wichtigste und entscheidendste Moment in meinem Leben. Gefühlsmässig bewegte ich mich zwischen ihr die Türe vor der Nase zuknallen und sie mit Vorwürfen zu überschütten. Doch ich sagte zu ihr „Schatz, es ist draussen kalt und Du frierst. Komm rein und ich mache uns erst mal einen heissen Tee“. Glücklicherweise gehörte die Einbauküche dem Vermieter und so konnte ich noch Wasser kochen. Ich vergesse nie, wie wir auf und zwischen den Müllsäcken sassen, jeder mit einer Tasse Tee in der Hand und über unser weiteres Leben sprachen.

Ich fragte sie, ob ihre Entscheidung endgültig sei, was sie ohne zu zögern bejahte. Dann sagte ich Ihr, dass ich Ihre Entscheidung, auch wenn es mir schwer fiele, respektiere und ich sie bei deren Umsetzung nach besten Kräften unterstützen würde bis sie auf eigenen Beinen steht unter der Voraussetzung, dass sie mit mir zusammen bereit ist alles dafür zu tun, dass unsere Trennung friedlich ohne Rechtsstreit verläuft und nichts auf dem Rücken unserer Kinder ausgetragen wird. Nachdem wir die schönen Zeiten unserer gemeinsamen Jahre im mehr und mehr entspannten Gespräch nochmals Revue passieren liessen versprach sie mir, dass sie dem zustimme und ich darüber hinaus die Kinder jederzeit zu mir holen oder besuchen könne wann immer ich wolle. Wir vereinbarten, dass die Kinder die Weihnachtsferien bei mir verbringen dürfen und ich in den wenigen Wochen bis dahin in das Bauernhaus ziehen und dort alles kindgerecht herrichten werde. Ausserdem versprach ich ihr, dass ich alle persönlichen Gegenstände von ihr und den Kindern, die bei meinem Umzug auftauchen, an sie schicke.

Spätestens hier fragt sich jeder Mann mit eigener Scheidungserfahrung, warum sich meine Frau auf diese Vereinbarung mit mir einliess anstatt mich mit Hilfe der auch in der Schweiz überaus erfolgreichen HelferInnenindustrie einfach und bequem auszunehmen wie eine Weihnachtsgans?

Nach meiner Einschätzung war ihr Hauptbeweggrund ein früheres Gespräch unter dem Eindruck eines Rosenkriegs in unserem Freundeskreis. Sie fragte mich damals ganz beiläufig was ich tun würde, wenn das bei uns passiere. Ich sagte ihr damals, dass wenn sie in der Lage wäre das friedlich mit mir zu handhaben, dann würde ich das auch mit ihr tun. Meine Antwort auf ihre Nachfrage „und wenn nicht“ war, dass sie diesen Weg dann wohl ohne meine Teilnahme gehen müsse, weil ich das in Uruguay, Paraguay oder vielleicht auch in Grönland oder sonstwo aussitzen würde. Eine Rolle spielten, obwohl niemals ausgesprochen, aber ersichtlich aus ihren Vermeidungsaktivitäten folgende Faktoren.

Die Aufenthaltserlaubnis von ihr und den Kindern in der Schweiz war noch nicht eigenständig, sondern an mich gekoppelt. „Verbleib beim Ehemann“ bei ihr bzw. „Verbleib beim Vater“ bei den Kindern begründeten das Aufenthaltsrecht. Sie fürchtete nichts schlimmer, als wieder nach Deutschland zurück zu müssen, wo rund 30 Gläubiger nur darauf warteten sie in Empfang zu nehmen und sich die von ihr verjubelten 150.000 Euro zurückzuholen. Ausserdem liefen noch der Mietvertrag für unsere Wohnung wie auch die Kreditverträge für das neue Haus auf unser beider Namen mit unkalkulierbaren Folgen für sie, wenn ich alles hingeschmissen hätte.

Ich denke diese Parität der uns jeweils zur Verfügung stehenden Mittel hat mich hier vor dem Supergau bewahrt und eine gemeinsame Gesprächsbasis ermöglicht.

Ich hatte nun alle Hände voll zu tun, bis Weihnachten neben meinem Job alles über die Bühne zu bringen. Zuerst habe ich die Wohnung geräumt und übergeben, was für mich am schwierigsten war, weil mir beim Sortieren der Müllsackinhalte ständig Dinge in die Finger kamen, die mich schmerzlich an die gemeinsamen und schönen Erlebnisse mit meiner Familie erinnerten in dem Bewusstsein, dass alles nie mehr so werden würde wie es einmal war. Dann richtete ich das neue Haus ein mit Kinderbetten, Schränken, Spielsachen und allem, was eine kindgerechte und weihnachtliche Umgebung ausmacht.

Dann einen Tag vor Weihnachten brachte meine Frau die Kinder zu mir, aber da sie in Eile war auf dem 800 km langen Weg zu ihren Eltern bei denen sie Weihnachten verbringen wollte, lieferte sie Kleinen nur rasch am Gartentor ab. Die stürmten natürlich sofort in das für sie neue spannende Haus und meine Frau verschwand mit den Worten ins Auto, ich solle mich schon mal Gedanken über unsere Scheidungsmodalitäten machen.

Ich ging auch ins Haus, meine Kinder hüpften vor Freude und da brach es aus meiner sechsjährigen Tochter heraus: „Papa, wir haben einen neuen Papa. Der ist ja so toll, der macht dies und kann das, und, und, und..“. Mir war es als wenn mir jemand ein glühendes Messer in den Bauch rammt und mir wurde schlecht. Im ersten Moment gelähmt und wie versteinert dachte ich nur eines. Das Kind kann nichts dafür, nichts anmerken lassen und gute Miene zum bösen Spiel machen. Ich nahm beide in den Arm, so konnten sie meine entgleisten Gesichtszüge nicht sehen und sagte Ihnen, dass ich sie lieb habe und mich so freue, dass sie nun da sind und ob wir nicht losgehen wollen um das Haus zu entdecken. Jaaa, hurraaa und schon stürmten sie los auf ihre spannende Entdeckungsreise. Ich taumelte hinter ihnen her, alles schien sich um mich herum zu drehen und ich war froh, dass meine Kinder den Rest des Tages mit sich und der neuen Umgebung beschäftigt waren. Das gab mir den Raum, mich mental fürs Erste wieder zu fangen.

Wir verbrachten zusammen wunderschöne Weihnachtsferien und zwei Wochen später kam meine Frau auf dem Rückweg von ihren Eltern wieder vorbei, um die Kinder abzuholen. Diesmal kam sie mit ins Haus und nach der ersten stürmischen Begrüssung durch die Kinder bat ich sie, doch einen Kaffee mit mir zu trinken um ihre und meine Gedanken zu den Scheidungsmodalitäten auszutauschen. Ohne hier zu sehr ins Detail gehen zu wollen hatte unsere gemeinsam geplante Scheidungsvereinbarung neben üblichem Kindesunterhalt, Versorgungs- und Vermögensausgleich folgende Eckpunkte:

1. Das alleinige Sorgerecht erhält meine Frau als allein Erziehende und damit als allein Verantwortliche .
2. Die Kinder verbringen jedes 2. Wochenende bei mir plus wechselnde Ferien.
3. Geholt bzw. gebracht werden die Kinder jeweils vom anderen Elternteil mit ordentlicher Übergabe inklusive gegenseitiger Information über wichtige Vorfälle oder Auffälligkeiten.
4. Sie und ich schliessen uns gegenseitig von jeglichem Unterhalt aus.
5. Ich behalte das Haus und übernehme alle Kreditverträge dazu.
6. Wir als Erwachsene kommunizieren alle wichtigen Ereignisse zuerst untereinander bevor die Kinder involviert werden.

Um den letzten Punkt zu veranschaulichen nannte ich als Beispiel, dass angenommen wenn sie oder ich einen neuen Partner hätten, wir das sofort kommunizieren, auf jeden Fall vor dem nächsten Kontakt der Kinder zum anderen Elternteil. Da meinte sie: Ja, das sei gut, dass ich das Thema anspreche, sie hätte da gerade jemanden kennengelernt, sei aber nichts festes. OK, sagte ich, dann weiss ich das, kann mich darauf einstellen und werde nicht auf dem linken Fuss erwischt wenn die Kinder vom neuen Partner berichten. Mit keinem Wort habe ich dabei die Weihnachtsoffenbarung erwähnt, es wäre nur zum Schaden der Kinder gewesen.

Wir besiegelten unsere vorläufige und noch durch das Gericht abzusegnende Vereinbarung per Handschlag und ich sagte meiner Frau dass sie niemals, aber wirklich niemals versuchen solle, diese Vereinbarung zu brechen oder zu unterlaufen. Nein, das würde sie niemals machen, ich könne mich 100% darauf verlassen.

In der Schweiz gibt es die Möglichkeit der einvernehmlichen Scheidung ohne Anwälte. Die einvernehmlich Scheidungswilligen verfassen basierend auf einer Download-Vorlage ihre Scheidungsvereinbarung und legen diese dem Gericht gemeinsam zur Genehmigung vor. Der Richter hört beide zusammen sowie getrennt voneinander an und wenn alles in Ordnung ist erklärt er die Ehe mit Ablauf einer zweimonatigen Bedenkzeit für geschieden, sofern während dieser Frist keiner widerspricht.

So war es dann auch und vier Monate nach ihrem Auszug waren wir geschieden.

Zwischenzeitlich hatte ich erfahren, wer der neue Papa war. Es war ein mir persönlich bekannter Priester der Kirche, der auch meine Frau angehörte. Seine Frau kam ein Jahr vor unserer Trennung durch einen Autounfall ums Leben. Das muss wohl das Helfersyndrom in meiner Frau geweckt haben und aus Hilfe wurde anscheinend schnell Liebe. Die Beziehung zwischen den beiden existierte jedenfalls schon monatelang, bevor sich meine Frau von mir trennte.

Das Jahr nach der Trennung zog wie in Trance an mir vorbei. Im Job und während der Kinderwochenenden konnte ich den Verlust der Familie verdrängen. Doch nach Rückgabe der Kinder und immer wenn ich alleine war fiel ich in ein grosses Loch und war nur noch ein Schatten meiner selbst. Freude konnte ich keine mehr empfinden, ich konnte nachts nicht mehr schlafen und ich fing an über den Sinn meines Lebens zu grübeln, wobei sich meine Gedanken mehr und mehr um Suizid drehten. Dazu bekam ich einen Tinnitus, der bis heute mehr oder weniger mein treuer Begleiter ist, nahm dramatisch an Gewicht zu und auch die Anzeichen des Burnouts kamen zurück. Ich begab mich in ärztliche Behandlung und erhielt dort Psychopharmaka, die zwar meine Stimmung künstlich aufhellten, aber im Grunde nichts verbesserten.

Meine Ex-Frau und der neue Papa zogen zusammen und exakt ein Jahr nach der Trennung von mir wurden die Hochzeitsglocken geläutet. Bis dahin klappten die Besuchswochenende tadellos wie vereinbart, aber ab exakt diesem Moment gab es immer Probleme. Wochenenden fielen spontan aus, die Kinder fühlten sich angeblich nicht wohl, sind krank, haben einen anderen Termin, usw.

Der wechselseitige Transport der Kinder wurde von meiner Ex-Frau eingestellt. „Wenn Du die Kinder sehen willst, dann musst Du sie holen“. Als ich sie dann freundlich an unsere Vereinbarung erinnerte, ist sie völlig ausgerastet. Dann schaltete sich per Email auch noch der neue Papa ein und beschimpfte mich, drohte mir und sparte auch sonst nicht mit Nettigkeiten. Ich habe nicht darauf reagiert, aber mir war klar, dies war das Finale, der sorgsam vorbereitete Entsorgungsdolchstoss fuer mich.

Besuchswochenenden wurden nur noch selten bis gar nicht mehr angeboten und ich begriff schmerzlich, dass ich ein totes Pferd reite. Ich begann mich emotional von meinen Kindern zu lösen.

Zu dieser Zeit stiess ich in einer meiner schlaflosen Nächte zufällig auf Detlef’s damalige Webseite, heute heisst sie http://www.deutschlandflucht.net und über diese Seite stiess ich auf die Geschichte von Al Bundy sowie auf das TrennungsFAQ. Die Lektüre hat mich regelrecht wachgerüttelt und meine Lethargie sowie mein Hadern mit dem Schicksal schlagartig beendet. Wie Mosaiksteine fügten sich die Erkenntnisse aus diesen Seiten langsam zu einem Plan und zu einer neuen Zukunftsperspektive zusammen. Ich realisierte, dass nur ich wichtig bin, dass ich für mich lebe und alle anderen erst an zweiter Stelle stehen. Ich entwickelte mich langsam vom Kümmerer zum Egoisten.

Dazu passte auch, dass ich mittlerweile seit einigen Monaten eine Freundin in Asien hatte, die ich bei einer meiner Reisen kennenlernte. Mit europäischen Frauen kann ich beim besten Willen nichts mehr anfangen. Ich hatte es noch einmal probiert, aber da ging nichts mehr. Ich verlagerte meine geschäftlichen Aktivitäten allmählich ins Ausland, befreite mich von allen Altlasten, machte alles zu Geld was ich hatte und verteilte es gleichmässig auf Konten in der ganzen Welt. In diesem zweiten Jahr nach der Trennung habe ich meine Kinder noch drei Mal sehen dürfen.

Im dritten Jahr nach der Trennung gab es keinen Kontakt mehr zu meinen Kindern. Ich verkaufte mein Haus sowie meinen gesamten Besitz und verliess Europa mit einem Koffer, in dem alle meine restlichen Habseligkeiten locker Platz fanden. Ich heiratete meine Freundin in einem Land ohne männervermichtendes Scheidungsrecht und wir leben sparsam unter strikter Anwendung meines von Detlef übernommenen, traditionellen Rollenmodells.

Jetzt, eineinhalb Jahre später, habe ich mich wieder erholt und es geht mir in jeder Hinsicht besser als je zuvor. Das ist natürlich nur eine Momentaufnahme und ich weiss auch nicht, wie sich meine jetzige Frau in Zukunft entwickeln wird. Asiaten sind immer unberechenbar. Aber ich habe meine Lektion schmerzhaft gelernt und habe mich abgesichert. Nur ab und zu spüre ich noch den Phantomschmerz an der Stelle, aus der mir meine Kinder herausamputiert wurden.

Im Alltag habe ich mich von ihnen emotional völlig losgelöst, sie sind mir mittlerweile mehr fremd als vertraut. Es sind ja faktisch auch nicht mehr meine Kinder, sondern die Kinder anderer Leute. Dafür habe ich ein neues Kind bekommen, die Tochter meiner jetzigen Frau, die auf den Tag genauso alt ist wie meine Tochter. Deren Papa starb vor sechs Jahren bei einem Arbeitsunfall.

Im Herbst letzten Jahres meldete sich meine Ex-Frau überraschend bei mir und meinte die Kinder würden mich so sehr vermissen. Ich sagte ihr, dass ich nicht mehr in Europa lebe, aber wenn ich das nächste Mal in der Nähe sei, dann würde ich mich melden. Das tat ich dann auch und konnte die Kinder nach langer Zeit mal wieder sehen. Seitdem fragt sie regelmässig an, wann ich das nächste Mal in der Nähe bin und wenn ich es mir einrichten kann, dann schaue ich auch vorbei.

Lange habe ich mit mir gerungen ob ich den Kinderunterhalt einstellen soll oder nicht. Zuerst habe ich die Entscheidung darüber vertagt, bis sich meine, den klaren Blick vernebelnden Emotionen beruhigt hatten. Dann habe ich mich entschieden weiter zu bezahlen, solange meine Auftragslage das hergibt. Für mich in meiner persönlichen Situation bringt das unterm Strich mehr Vorteile als Nachteile. Mit knapp 50 Jahren tue ich mir auch nicht mehr so leicht, mich mal so eben auf strafbewehrtes Terrain zu begeben. Man darf auch nicht ausser Acht lassen, dass die Schlupflöcher immer weniger werden. Wer weiss, was in 10 Jahren ist? Dafür habe ich jetzt im Vergleich zu Europa auch viel niedrigere Lebenshaltungskosten und Steuersätze, das wiegt das wieder auf.

Ich nehme für mich nicht in Anspruch, alles richtig zu machen und andere machen alles falsch. Ich denke sogar 99% meiner Entscheidungen waren falsch und dem einen Prozent richtiger Entscheidungen und viel, viel Glück verdanke ich, dass ich noch bzw. wieder lebe.

Abschliessend würde ich aus heutiger Sicht folgende 3 Dinge in meinem Leben anders machen:

1. An meinem 18. Geburtstag würde ich eine für mein restliches Leben ausreichende Menge Samenflüssigkeit bei der Samenbank meines Vertrauens deponieren und mich anschliessend mittels Vasektomie sterilisieren lassen.

2. Ich würde niemals in einem Land mit Scheidungs- und Unterhaltsgesetzen wie in Deutschland, Österreich oder in der Schweiz heiraten bzw. eine Lebensgemeinschaft bilden.

3. Ich würde unter der Bedingung 2. niemals mit einer Frau zusammenleben, die nicht in meinem traditionellen Rollenmodell glücklich ist.

Ich wünsche allen, die in einer ähnlichen Situation sind, wie ich es war, viel Kraft und Zuversicht. Nach jedem noch so tiefen Tal geht es auch wieder aufwärts.

Allen, die noch veschont geblieben sind, empfehle ich dieses TrennungsFAQ, dazu Detlef's Seite und die zahlreichen Postings geschundener Väter hier ernst zu nehmen und keinesfalls zu verdrängen als passiere das immer nur anderen. Und das TrennungsFAQ ist nur die Spitze eines Bergs von Millionen von Vaetern, die stumm ein ähnliches Schicksal duchleben.

26. Juni 2009
bumbui


RE: MEINE GESCHICHTE: Vaterleiden - bumbui - 10-07-2009

Seit meine Ex-Frau vor drei Jahren wieder geheiratet hat, muessen die Kinder zum Stiefvater Papa sagen und es ist ihnen im Zusammenhang mit mir, ihrem leiblichen Vater verboten, das Wort "Papa" zu verwenden. Wenn es ihnen mal herausrutscht, dann wird der neue Papa ganz, ganz boese.

Die Bezeichnung "Dad" wird von der Ex und ihrem Next gerade noch so geduldet. Das ist ein typisches Beispiel dafuer, wie subtil die Entfremdung der Kinder vom leiblichen Vater durchgezogen wird.

Ich habe das zum Anlass genommen, den Stiefvater und selbsternannten Papa mal ein wenig zu fordern. Mit der Begruendung, dass die Kinder ihn auf seinen Wunsch hin nun ueber Jahre gefestigt als Papa sehen, habe ich ihm angeboten die Kinder zu adoptieren.

Nach einigen Wochen von ihm erbetener Bedenkzeit kam dann die Antwort "Das kommt fuer ihn nicht in Frage" mit der Begruendung, dass er ja schon zwei erwachsene Kinder habe und eine Adoption zudem permanente Kontrollen der Vormundschaftsbehoerde in "seiner" Familie zur Folge haette, die er nicht wolle.

Ich habe eine Antwort dieser Qualitaet erwartet und sie bestaetigt mir was fuer eine Lusche meine Exfrau geheiratet hat. Man muss dabei bedenken, dass der Neue ja ein Mann Gottes ist, ein Prediger und christlicher Seelsorger, ein Fels in der Brandung.

Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Der Priester poppt meine Ehefrau, eine Mutter von zwei kleinen Kindern. Nachdem er die Familie erfolgreich zerstoert hat, heiratet er die arme Frau und verbietet sogleich seinen unfreiwillig bei ihm gelandeten Stiefkindern, den leiblichen Vater weiterhin als Papa zu bezeichnen. Er inthroniert sich selbst als Papa und zieht, sobald es ernst wird mit "Papa", unter Absonderung fauler Ausreden den Schwanz ein.

Da haben die Kinder ja den vollen Hauptgewinn gezogen, einen Opportunisten und Drueckeberger wie er im Buche steht. Lieber Gott, was hast Du doch fuer ein beschissenes Bodenpersonal.

Ein weiteres Top-Ereignis letzte Woche war, dass mir meine Ex-Frau mit stolzgeschwellter Formulierung das exzellente Zeugnis der Tochter gemailt hat. Schreiben, Lesen, muendlicher und schriftlicher Ausdruck, in allem die Bestnote. Gerne haette ich mich selbst davon ueberzeugt, aber die Mutter verbietet dem Maedchen aus unerfindlichen Gruenden jede schriftliche oder telefonische Kontaktaufnahme mit mir. Auch hier die systematische Eliminierung des Vaters.

Weniger gut ist, dass die Wirtschaftskrise nun auch mich erreicht hat und ich als Folge daraus soeben meine Einnahmequelle verloren habe. Darueber hinaus bin ich gesundheitlich wie auch psychisch sehr angeschlagen und ich befuerchte, dass ich in Kuerze nicht mehr leistungsfaehig sein werde.


RE: MEINE GESCHICHTE: Vaterleiden - bumbui - 08-08-2009

Nachdem ich an meinem Wohnort in Asien eine Vollzeitstelle gefunden habe, hat mein kuenftiger Arbeitgeber gestern meine Arbeitserlaubnis beantragt.

Obwohl ich fuer hiesige Verhaeltnisse sehr gut verdienen werde komme ich wohl nicht darum herum, die Herabsetzung des Kindesunterhalts einzuklagen. Dieser betraegt momentan ein mehrfaches dessen, was ich an Lohn bekommen werde.

Immerhin werde ich wieder Arbeit haben und liege dem Staat nicht auf der Tasche.