Beziehung mit einer flüchtigen aus der Ukraine

[Nappo]

Wenn du Dir deine eigenen Zeilen nochmals Wort für Wort und langsam selbst durch liest, brauchst du keinerlei Glaskugel mehr, wie das Spiel ausgeht.

Thomas ist sicher ein netter Kerl. Vermögen hat er auch. Prima Sache. Für ihn. Aber eben auch für Natasha. Die Konstellation ist klassisch. Könnte aus einem Schnulzenroman sein, nur wird das Ende jeweils ein klitzeklein wenig differieren.

Das Amt ist das kleinste Problem. Wenn Thomas dort sagt, er habe einen Mietvertrag vorzuweisen, Mieteingänge auch und außerdem war er ja sooo nett und hat eine Flüchtlingsdame aufgenommen, soll ihm jemand mal das Gegenteil beweisen.  Hat sie mal bei ihm genächtigt und gibt das an, genügt das bestreiten: "Ich hatte nie was mit der. Die kleine Ferienwohnung fiel ihr auf den Kopf. Sie war ganz bitter traurig. Da durfte sie mal in´s Haus."

Was Thomas derzeit denkt, vor hat, meint oder glaubt, dass es nach seiner Planung einträfe, kann Thomas glatt streichen und vergessen. Natasha hat den Plan schon fertig. Die Verwandtschaft ist mit einbezogen. Thomas wird eine Form von Invasion erleben, die ihn wehrloser macht, wie die Bundeswehr ist.

Um ihn nicht zu verschrecken, sind Kinder derzeit natürlich "kein Thema". Das Thema kann Natasha jederzeit auch ohne ihn aufkommen lassen. "Ach komm. Heute mal Ohne. Du kannst mir vertrauen. Hab´ich verhütet". Upps. Schief gegangen.

Ich mache hier in all der Polemik nicht weiter und schreibe dir die Geschichte eines alten Freundes auf. Vielleicht hilft das ja.

Mein guter Freund - nicht hübsch und die Weiblichkeit war ihm nicht Hold - war beruflich oft im Ausland unterwegs. Just, lernt er eine Dame kennen. Aus Sibirien. Angeblich Professorin. Angeblich Dolmetscherin in Russisch-Deutsch. Ja ne, is´klar. 
Kumpel verliebt sich. Schleppt das sibirisch-Geschöpf in´s Lande ein. Da erklären ihm die Behörden, dass er sie heiraten müsse, wenn sie da bleiben will. Er zeigt ihr Land und Leute. Gibt viel Geld aus. Und heiratet sie am Ende...

Madame bekommt zwei Kinder. Sie ziehen mehrmals um, weil Madame hier die Wohnung nicht gefällt, dort die Umgebung nicht und anderswo irgend etwas anderes nicht. Einen Job hat sie sich nie gesucht. Keine Lust. Nicht einmal den Führerschein hat sie fertig gebracht. Unterhalten haben sie sich zeitlebens auf englisch. 

Es fängt an zu knistern. Madame hat Ansprüche. Pflichten kennt sie nicht. Kumpel jagt zur Arbeit und in der Mittagspause nach Hause. Er holt die Kinder aus der Kita und jagt wieder zur Arbeit. Madame zeigt sich fußlahm.

Das Vermögen ist längst dahin. Das Auto ist schon kleiner geworden. Nun kommt das Thema Scheidung auf. Er bekommt Angst: Was ist, wenn sie mit den Kindern nach Russland ab haut?
Die Mutter in Russland muss natürlich auch besucht werden. Flüge dorthin sind teuer. Kumpel zahlt. Mutter will auch mal das schöne Deutschland besuchen. Kumpel zahlt.

Und noch was haben die Behörden dem Kumpel erzählt: Wenn Du Dein Dir angetrautes Eheübel verlässt, dann zahlst du nicht nur für die Kinder! Nein, Du zahlst für Deine Frau auch. Und zwar lebenslang! Du hast sie geholt. Du bist zuständig.

Kumpel überlegt. Während des Überlegens wird die Ehefrau krank. Sie stirbt nach 2 Jahren. Ich schreibe dir jetzt auf - Achtung, wird häßlich! - was er nach ihrem Tod sagte:

"Das war das Beste was mir passieren konnte - und den Kindern. Auch die sind jetzt natürlich traurig, aber zum Glück habe ich mich neben meiner Arbeit zu 90% ohnehin um sie kümmern müssen. Das Grab dort habe ich für die Kinder machen lassen. Wegen mir hätte man sie auch dort unten (alte Wohnung) verscharren können."

Na? Klingt nett, oder? Und ich darf noch eines sagen: Ich konnte ihn verstehen. Ich habe das ganze Drama aus der Ferne begleiten dürfen.

Und jetzt reden wir nochmal über die schöne Natasha, die jetzt weiß, wie man Brillianten begutachtet und hier studieren will....