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Mediation - Wie Trennungskinder die Scheidung durchleiden
#35
(16-10-2009, 18:31)blue schrieb: Ging es da um Unterhalt? Wink

Ich hab den smiley gesehen, aber ich moechte mal etwas dazu loswerden. Es herrscht ja auch in diesem Forum oefter die Meinung, die 'richtig' harten Faelle muessen sich um Geld und finanzielle Ausweglosigkeit drehen, alles andere ist Pillepalle...

Ich seh das andersherum. Dabei koennte ich im Prinzip mitreden. Meine Ex hat waehrend der Trennung unser Konto komplett leergeraeumt und ich hatte eine zeitlang nichts, nada. Ich hab aber nie ein Aufheben drum gemacht, obwohl das fuer meine Ex schon seine grosse Rolle spielt.

Nach meiner Erfahrung ist die Reihenfolge genau a) Keine Kommunikation --> b) Streiterei um alles. Dabei gibt es durchaus (neben den Dingen, die wir gerade bereden) persoenliche Gruende in den Beteiligten die a) schnell ueberspringen und sich hinter Geldstreitigkeiten einrichten, die eine so nette Art von Sachlichkeit (die aber keine ist) vermittelt. Ohne a) wuerde es die meisten nicht geben, und in den Schritt in der Eskalationsabfolge greift ja Mediation gerade ein. Und nicht nur der Drachen Exfrau wird durch gute Mediation gebunden und beeinflusst, auch die ganzen maennlichen Streithammel muessen von ihrem Steckenpferd runter (theoretisch, denn die Verfahrensweise ist ja gerade nicht so).
Das ist kein Wunderheilmittel, aber verhindert auch die Bildung von festgefuegten Feindbildern auf beiden Seiten. Ohne die funktioniert naemlich der ganze nachfolgende trouble nicht und damit sind wir wieder bei der alten Frage: Wem nuetzt es? (Oder auch nicht)

edit: Zu meinem persoenlichen Fall. Es ist nicht so, dass es so eine einfache Kausalitaet hochstrittig -> Mediation -> Deaskalierung gibt. Die Wirkungen sind viel subtiler (aber nicht gering). Mich persoenlich machte es schon viel ruhiger einmal meine Exfrau gezwungen zu sehen, sich nicht durch Auflegen eines Hoerers oder was auch immer aus unbequemen Diskussionen zu verabschieden. Es ist doch eine Illusion, das man damit so schnell fertig waere, wie auch hier oft suggeriert. Es schafft eine Art Gleichberechtigung. Erstmal nur in der Diskussion. Es kann sich keiner druecken. Das fuehrt indirekt zu anderem Umgang miteinander. Man kann viel wegwischen und seine Feindbilder haetscheln, wenn man die Moeglichkeit hat sich Korrekturen zu entziehen. Und diese Feindbilder werden von den Versuchern aufgegriffen und in eigene Vorteile umgewandelt. Viele Frauen merken das gar nicht.

Ray
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Nachrichten in diesem Thema
Möglichkeiten von Mediationen - von Gast1 - 17-10-2009, 01:01
RE: Mediation - Wie Trennungskinder die Scheidung durchleiden - von Ray - 16-10-2009, 18:55

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