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Vortragsabend in Geesthacht mit Ebeling und Dr. Gonzalez
#5
Wie versprochen, nun der Bericht zur gestrigen Vorlesung und anschließenden Diskussionsrunde, mit den Themen Gleichberechtigung der Geschlechter und Kindeswohl. Vorlesende waren Dr. Jur. Jorge Guerro González (Rechtswissenschaftler, „Sorgefall – Familienrecht“) sowie Monika Ebeling (Sozialpädagogin, „Die Gleichberechtigungsfalle“).
Die Anmoderation, vor den rund 40 Gästen, übernahm Dorette Kühn (Selbsthilfegruppe „Entsorgte Eltern und Großeltern“), in Form von Vorlesen eines Leserbriefes (Thema Sorgerecht), den sie selbst verfasste und der in der Printausgabe der „LZ“ erschien.

Den Anfang machte González, der seine eigenen Erfahrungen als Jurist und ohne Kenntnis, vom, mit dem Familienrecht machte. Für ihn ist das FamR eine Insel, im sonst so logisch aufgebauten Recht.
Was denn hinter dem Begriff „Kindewohl“ steckt hat er bis heute nicht greifen können. Jede mit familienrechtlichen Sachen befasste Profession scheint darunter wohl etwas anderes zu verstehen.
Auch versteht er nicht, dass begleitete Umgangskontakte dem Kindeswohl dienen.
Er zitiert Phrasen aus einem Sachverständigengutachten und einer Kindesanhörung.
Sein Fazit zum Sorgerecht fällt nüchtern aus: Ein Sorgerecht, hat keinen Wert, wenn der Kontakt zum Kind nicht gegeben ist. Er versteht bisher nicht, dass Kinder einerseits per Schulpflicht nicht frei entscheiden können, ob sie die Schule besuchen und andererseits von ihnen erwartet wird selbst zu entscheiden, ob und wie oft sie einen Elternteil sehen.
González streut aber auch ein paar humorige Zeilen ein, in Form von kleinen Geschichten, verfasst von Anja Paulmann (Kind auf dem Jugendamt; Dornröschen, die Fortsetzung eines Märchens).

Monika Ebeling folgte, zunächst nicht mit Zeilen aus ihrem aktuellen Buch „Die Gleichberechtigungsfalle“, sondern mit einem Vortrag, den sie bereits am 30.04.2012 in der Ohm-Hochschule zu Nürnberg hielt.
Im Forum an dieser Stelle behandelt und der Vortrag hier zum Download: https://geschlechterdemokratie.files.wor...ng-ohm.pdf

Es folgte eine ausgedehnte Pause, zur Kontaktaufnahme, dem Austausch, dem Verzehr von Getränken und Gebäck, dem Konsum von Tabakwaren.

Monika Ebeling liest aus ihrem Buch „Die Gleichberechtigungsfalle“. Sie schneidet viele Themen mit wenigen Zeilen an und vertritt die Auffassung, dass das Matriarchat nicht mehr oder weniger Wert ist als das Patriarchat. Auch sie tut sich schwer mit der Vorstellung ein eigenes Kind in Begleitung und unter Aufsicht Dritter zu bespaßen. Sie ist der Meinung, dass der Feminismus einen Antifeminismus geradezu erzwingt, wundert sich jedoch ob der weitgehenden Bewegungsstarre der vernachlässigten Männer, die in Tausenden von Jahren gemeinschaftlich die Welt eroberten und nun nur wenige Aktionen starten, so wie damals die ersten Frauenrechtlerinnen, die gleichwohl nicht in großer Anzahl aber keineswegs zimperlich vorgingen, um ihre Interessen zu wahren.
Sie befürchtet, dass auch die Frauen zunehmend aus den Familien gedrängt werden und die Kinder vollends in staatlicher Obhut landen.
Sie gibt Einblicke in ihre Zeit als Gleichstellungsbeauftragte und was sie und die anderen berufenen Frauen darunter verstehen (nebenbei viel auch der Name Welskop-Deffaa).
Monika Ebeling schloss mit der dringenden Bitte den Geschlechterkampf endlich zu beenden.

Die anschließende Diskussion wurde wenig kontrovers geführt, da es sich für die Autoren um ein „Heimspiel“ handelte. Ich hielt mich weitgehend zurück und meinte nur einmal den Juristen ergänzen zu müssen, dass es sich um die im GG (Art. 6, Abs. 2) zitierten „Eltern“ keinesfalls zwangsläufig um Mutter und Vater handeln muss, wobei der Vaterbegriff für sich schon reichlich dehnbar sei.
Ich hatte den Eindruck, alle hatten mich verstanden und so zitierte González schmunzelnd, aus dem BGB, die §§1591, 1592 und gab noch ein paar Randbemerkungen zu Kuckuckskindern und Antragsberechtigten bei.

Zum Abschluss meldete sich noch eine Frau aus dem Publikum zu Wort und bat um Mithilfe.
Es werden Studienteilnehmer gesucht.
Die Uni Münster möchte gerne mögliche Auswirkungen auf das Gehirn und dessen Funktionsweise, hervorgerufen durch den Kontaktverlust zu einem Elternteil, ergründen.
Nähere Infos hierzu folgen in der nächsten Woche.
16.02.2012, BILD: "Das Halbwahre ist verderblicher als das Falsche." (Ernst Freiherr von Feuchtersleben)
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RE: Vortragsabend in Geesthacht mit Ebeling und Dr. Gonzalez - von Bluter - 19-07-2012, 13:29

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