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Versagt bei Aufklärungsarbeit
#1
Ich habe versagt! Sad

Letzte Woche hat ein Arbeitskollege von mir geheiratet. Leider habe ich ihn nicht davon abbringen können. Ich gab ihm auch die faq zu lesen und riet ihm, mindestens einen Ehevertrag zu machen.

Er schrieb mir heute. Zitat:
"Du wirst zwar nur den Kopf schütteln, aber wir haben ohne Ehevertrag geheiratet.
Sicher gibt es immer mehr Scheidungen etc., nichtsdestotrotz haben ich mich entschieden, es ohne zu tun. Vielleicht bin ich leichtfertig oder sonst was, aber ich kann den Glauben an das Gute am Menschen (an meiner Frau) nicht einfach so aufgeben."


Ich behaupte, diese Einstellung ist bei den meisten Männern heute immer noch vorhanden. Sad
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#2
Ich auch.

Einer meiner Ex-Mitarbeiter hat auch vor einiger Zeit geheiratet und ein Kind bekommen.
Soweit ja noch ok.

Er erzählte mir nur letztens noch, dass er sich, zum Glück, überhaupt nicht um die Windeln kümmern müsse, weil sie zuhause bleiben wird und er das Geld verdient.

Und dabei hat er meine Geschichte aus nächster Nähe miterlebt.
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#3
Das kindliche Weltbild und die Simplizität der Aussage sagen uns immerhin deutlich, wie der Mechanismus aussieht, in dem sich die Männer befinden. Das sind ganz einfache Sätze, eine starke Sehnsucht nach einer idealen Welt, keine grossen Erwägungen, keine Logik, keine Analyse, keine Berechnung.

Sie wollen süssen Kakao trinken, der muss einfach süss sein, basta. Und die Sommerreifen werden reichen, das Wetter bleibt ganz sicher warm. Dagegen ist natürlich nicht anzukommen. Wenigstens werden sie weniger Grund haben, irgendjemand zu verdammen, wenn es schiefgeht.
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#4
und in deren Augen sind wir eh nur Versager und Deppen - aber das passiert ihnen ja sowieso nicht

ein Freund meines Sohnes heiratet auch am 4.12. - damit sie mit in die USA kann, als Hausfrau eines Piloten ... Nachtijall, ick hör dir trapsen! Sad
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#5
(30-11-2010, 12:33)beppo schrieb: Und dabei hat er meine Geschichte aus nächster Nähe miterlebt.

Der vorletzte Satz in der EMail meines Kollegen lautete dann noch:
"Ich kann aber auch aufgrund deiner Vorgeschichte deine Begründungen gut verstehen..."

Da kann man leider nur unverständlich den Kopf schütteln! Sad
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#6
(30-11-2010, 12:26)blue schrieb: [i]"Du wirst zwar nur den Kopf schütteln, aber wir haben ohne Ehevertrag geheiratet.
Sicher gibt es immer mehr Scheidungen etc., nichtsdestotrotz haben ich mich entschieden, es ohne zu tun. Vielleicht bin ich leichtfertig oder sonst was, aber ich kann den Glauben an das Gute am Menschen (an meiner Frau)


Das ist bestimmt bei vielen Frauen auch nicht anders.
Nur haben die im Trennungafall eben das "Recht" auf ihrer Seite.
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#7
Schaut euch die Kommentare an!

Auch ich habe ein Kind gezeugt, ein Haus gebaut und einen Baum gepflantzt.

http://www.youtube.com/watch?v=bnJ2Sd36p_o

Verloren habe ich alles!

Ich hoffe, euch heutigen lila Pudels passiert nicht Ähnliches.....

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#8
Ja, auch ich versage hier ständig. Sad
Immerhin aber, sind die Herren ein wenig sensibilisiert und das Überraschungsmoment trifft sie dann nicht mehr ganz so hart, wenn sich dann der GAU einstellt.
Tatsächlich hören gerade die jungen Männer in meinem Umfeld zumindest interessierter zu.
Irgendwas nehmen sie immer mit, auch aus dem beruflichen Umfeld, wenn z.B. in diesem Jahr einem Kollegen die Gattin mit den drei gemeinsamen Kindern den Rücken gekehrt hatte und sie den nun als "Leiche auf Urlaub" erfahren.
Doch, ein wenig bleibt hängen und ist prägend.
Entweder also die Herren gehen zukünftig noch ein wenig gebeugter oder sie schmeissen die Brocken früher hin.


16.02.2012, BILD: "Das Halbwahre ist verderblicher als das Falsche." (Ernst Freiherr von Feuchtersleben)
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#9
Da hast du das eigentliche Problem: Kinder. Mit dem, was dranhängt, z.B. der ganze Unterhaltswahnsinn und das üble Leben als Trennungsvater. Eine Ehe brauchts gar nicht, um in die Katastrophe zu fahren und eine kinderlose Ehe endet fast immer weniger schlimm wie eine nichteheliche Partnerschaft mit Kindern.
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#10
Mal diese Statistik eingestellt:

Pressemitteilung Nr.251 vom 08.07.2009

Zahl der Ehescheidungen stieg 2008 wieder an

WIESBADEN – Im Jahr 2008 ist die Zahl der Ehescheidungen um 3% gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wurden 2008 in Deutschland etwa 191 900 Ehen geschieden; 2007 waren rund 187 100 Ehescheidungen registriert worden. Damit wurden 2008 von 1 000 bestehenden Ehen 11 geschieden, im Jahr 1993 waren es dagegen nur 8 von 1 000 Ehen gewesen.

Von 1992 bis 2003 war die Zahl der Ehescheidungen mit Ausnahme des Jahres 1999 beständig von 135 000 auf 214 000 angestiegen, wobei in den neuen Ländern in den Jahren 1992 bis 1996 vorübergehend sehr wenige Ehen geschieden wurden. Nachdem die Ehescheidungen in Deutschland von 2004 bis 2007 abgenommen hatten, ist für das Jahr 2008 wieder ein Anstieg zu verzeichnen.

Bei den im Jahr 2008 geschiedenen Ehen wurde der Scheidungsantrag in 104 000 Fällen von der Frau (54,2%) und in 71 500 Fällen (37,2%) vom Mann gestellt. In den übrigen Fällen beantragten beide Ehegatten die Scheidung. Gegenüber 2007 ist die Zahl der nur vom Mann beantragten Ehescheidungen um 5,1% angestiegen, nur von der Frau gestellte Scheidungsanträge stiegen leicht um 0,8% an.

Bei der Mehrzahl aller Ehescheidungen sind die Ehepartner zumindest ein Jahr getrennt. 162 500 Ehen (84,6%) wurden im Jahr 2008 nach einjähriger Trennung geschieden, dies waren 4 900 Ehen oder 3,1% mehr als 2007. Bei 3 100 Scheidungen waren die Partner noch kein Jahr getrennt gewesen (+ 2,8% gegenüber dem Vorjahr). Die Zahl der Scheidungen nach dreijähriger Trennung ist mit 25 200 leicht zurückgegangen (– 1,5%).

2008 betrug die durchschnittliche Ehedauer bei der Scheidung 14,1 Jahre. 2007 waren die Partner in Durchschnitt 13,9 Jahre verheiratet gewesen und 1990 11,5 Jahre. Somit setzt sich die Tendenz der vergangenen Jahre zu einer längeren Ehedauer bis zur Scheidung fort.

Von den im Jahr 2008 geschiedenen Ehepaaren hatten knapp die Hälfte Kinder unter 18 Jahren. Gegenüber 2007 hat die Zahl der von der Scheidung ihrer Eltern betroffenen minderjährigen Kinder von 145 000 auf 150 200 und damit um 3,6% zugenommen.


(Quelle: http://www.destatis.de/jetspeed/portal/c...Print.psml)


Auch wenn man(n) / ICH Statistiken nur begrenzt glauben schenken mag, sie vielfach unvollständig oder zu hinterfragen sind, so zeigen sie doch andererseits auch tendenzielle Ergebnisse an.
Demnach sind eine große Zahl der Eheschließungen nicht von tiefschwarzen Erlebnissen geprägt und stattdessen von dauerhafteren Bestandes. Die eigene Erfahrung sollte man nicht unbedingt als das Maß aller Dinge bei anderen ansetzen.
Auch wenn ich selbst - und nur davon kann ich reden - übel auf die Schnauze gefallen bin, in den 12 Jahren Ehe davor gab es auch sehr schöne Zeiten...

Wer heiratet, kann auf die Schnauze fallen. Oder glücklich werden.
Wer ohne Verhütung zwitschert, kann Kinder zeugen. Oder Erfüllung finden.
Wer Fallschirm springt, kann abstürzen. Oder Spaß haben.
Wer ein Haus baut kann es verlieren. Oder seinen Lebensabend genießen.

Will sagen: Man kann unsererseits sicher als warnendes, mahnendes Beispiel dienen und im persönlichen Umfeld mahnende Finger heben. Aber eine Vollkasko-Lebensrisiko-Glücksversicherung mit 7 Airbags gibt es nicht und wer nur schwarz malt, erkennt keine Farben mehr. Ich wünsche diesen mutigen Menschen von Herzen viel Glück und Bestand in ihrer Beziehung. Nur: Den Kopf schütteln über angeblichen Leichtsinn? Das kann ich nicht.
Streite nie mit Idioten.
Sie ziehen Dich auf ihr Niveau und schlagen Dich dort mit Erfahrung.
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#11
(04-12-2010, 10:36)vorsichtiger schrieb: Demnach sind eine große Zahl der Eheschließungen nicht von tiefschwarzen Erlebnissen geprägt und stattdessen von dauerhafteren Bestandes.

Die obige Statistik zeigt aber doch, wie sehr das zurückgeht. Bei sinkenden Heiratszahlen und immer mehr Zweitehen bei konstanten Scheidungszahlen steigt die Scheidungswahrscheinlichkeit. Wird ja auch gesagt: "Damit wurden 2008 von 1000 bestehenden Ehen 11 geschieden, im Jahr 1993 waren es dagegen nur 8 von 1000 Ehen gewesen." Mal eben ein Anstieg um 37%...

Es gibt kein Land in Europa, das eine Trendumkehr zu stabilen Ehen geschafft hat. Weder die untergegangene DDR noch Schweden (beide um die 50% Scheidungen), wo nur noch ein paar Romantiker heiraten, weder Wirtschaftskrisen noch Boomzeiten, weder rechtliche Erschwerung noch Erleichterung. Die Unterschiede liegen nur darin, welche Folgen Trennungen aufgrund staatlicher und gesellschaftlicher Randparameter auf die Betroffenen haben.
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#12
(04-12-2010, 11:24)p schrieb: Die Unterschiede liegen nur darin, welche Folgen Trennungen aufgrund staatlicher und gesellschaftlicher Randparameter auf die Betroffenen haben.
Genau darum geht es, @vorsichtiger!

Laß die Institution Ehe mal aussen vor. Darum geht´s ja auch grundsätzlich gar nicht. Wenn ich jungen Männern rate, das gemeinsame Sorgerecht beim JA zu machen, oder vor ihrer kommenden Ehe sich ein wenig abzusichern, dann möchte ich bloß ein wenig "das Schlimmste", was passieren kann, ein wenig verhindern.

Wie Du allerdings auch im ersten Posting von mir erkennen kannst, ist meinem Kollegen ein kleiner, jedoch nicht minderschwerer, Rechtschreibfehler unterlaufen.

Dieser kleine Fauxpas von ihm zeigt mir ganz deutlich, dass er sich zwar mit der Sache auseinandergesetzt hat, jedoch sich letztendlich von seiner (wahrscheinlich bestens informierten) Zukünfigen hat "beraten" lassen.

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#13
(04-12-2010, 10:36)vorsichtiger schrieb: Bei den im Jahr 2008 geschiedenen Ehen wurde der Scheidungsantrag in 104 000 Fällen von der Frau (54,2%) und in 71 500 Fällen (37,2%) vom Mann gestellt. In den übrigen Fällen beantragten beide Ehegatten die Scheidung.

Interessanterweise spiegeln diese absoluten Zahlen nur einen Teil der Wirklichkeit wieder. In den Fällen mit Kindern oder langer Ehedauer, gewinnt zu ca. 90% die Frau, sollte die Scheidung herausgezögert werden.
Insofern kann man davon ausgehen, daß der Dunkelzifferanteil bei "gemeinsamen" Scheidungen und Scheidungen, die vom Mann ausgehen, ein signifikanter Teil diesem Umstand Rechnung tragen dürfte.
Daher ist die AntragstellerIn "Frau" direkt zu 54,2% statistisch erfaßt, vom ganzen Rest gehört "Ihr" aber auch noch ein erklecklicher Anteil, wenn ich mich nicht irre.

Achso, und zum topic: Bin natürlich auch ständig am "missionieren" und aufklären.
Bisher drei Kollegen in Warteschleife mit FrauHausKind, einer hat den Sprung gewagt, die beiden Anderen zögern zwischenzeitlich, speziell nachdem ich mal die EUR-Summen genannt haben, die so fließen.
Seine Fans über ihn

borni: [...] kann man einfach nicht ernst nehmen.
Cocktail-Detlef: [...] luschenhaft feige, [...] schwachkopf [...]
Mus Lim: Das übliche kenntnisfreie Gequatsche [...]
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#14
Stimmt das gilt auch für mich.

Meine Olle wollte die Trennung, mit der Scheidung hatte sie es dann nicht so eilig.

So habe ich die Scheidung eingereicht und natürlich die Gerichtskosten bezahlt.
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#15
Die Angaben, von wem die Scheidung ausging, nerven in diesen Statistiken immer wieder aufs neue. Diese Angabe ist Bockmist hoch zehn, weil sie nur besagt, wessen Scheidungsantrag zuerst zugestellt wurde.

Nach dieser Logik geht die Scheidung vom Mann aus, wenn die Frau die Wochenenden mit ihrem neuen Lover verbringt und der Mann daraufhin den Scheidungsantrag schneller fertig hat wie sie. Die einzige brauchbare Angabe ist die Zahl der gemeinsam gestellten Anträge. Das ist nämlich ein Hinweis auf unstrittige, einvernehmliche Scheidungen, weil da nur ein Anwalt tätig wurde. Natürlich kann es später trotzdem Streit geben, die Zahl ist also eher als Obergrenze zu sehen. Und das waren gerade mal 8,6% aller Scheidungen. Ansonsten gibt es zwei Anträge und es ist davon auszugehen, dass sich deren Anträge unterscheiden.
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#16
Ich stimme dir zu, MC.
Aber auch in einem andern Punkt besitzt diese statistische Erfassung keinerlei Aussagekraft:
Ursache und Wirkung!
Wer die Scheidung einreicht muss nicht zwangsläufig die Person sein, welche eine Trennung ursprünglich beabsichtigte.
Und die Ebenen gehen noch tiefer.
Wenn ich zu Schatzi sage: " Babe, das war´s dann wohl!" und sie im Anschluss die Scheidung einreicht, besagt dies nichts zu den Gründen warum ich denn die Brocken hingeworfen habe und sie die Scheidung einreichte.
Statistiken wie diese taugen für nichts und niemanden und sind somit obsolet.

Da finde ich Aussagen von Soziologen, zur Initiative, schon ein wenig richtungsweisender, wenn da vermutet wird, dass in ca. 70-80% die Trennungen von den Frauen ausgehen.
Tiefergehende Ursachenforschung spült viel mehr an die Oberfläche als nackte und verlogene Zahlen.
Da aber Männer die sie betreffenden Themen nicht selber auswählen dürfen und die öffentliche Finanzierung entsprechender Forschungsprojekte von den zuständigen Ministerien nicht zugestanden werden, haben wir - bis zu einem zeitnah unwahrscheinlichen Paradigmenwechsel - wohl noch lange Jahre mit weiteren Halbwahrheiten aus dem Lager der Frauenbegünstigerinnen zu leben oder eigene Initiativen zu ergreifen.

@p,

auch unstrittige und einvernehmliche Scheidungen sind häufig nicht das was die verwendeten Begriffe suggerieren.
Demnach habe ich aus einem mir unterstellten freien Willen heraus die Mutter mit den Kindern fortziehen lassen.
Es war meinen Recherchen und folgenden Schlüssen geschuldet, dass ich nicht versuchte zu intervenieren, hat aber mit der Freiheit meines Willen absolut nichts zu tun.
Und dennoch wurde nur ein Antrag von Exe gestellt und dieser, aufgrund vorab erzielter "Vereinbarungen" von mir durchgewunken.
16.02.2012, BILD: "Das Halbwahre ist verderblicher als das Falsche." (Ernst Freiherr von Feuchtersleben)
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#17
(05-12-2010, 12:13)Bluter schrieb: auch unstrittige und einvernehmliche Scheidungen sind häufig nicht das was die verwendeten Begriffe suggerieren.

Deswegen wären die 8,6% als Obergrenze zu werten. Zwei Anwälte nimmt man nicht, wenn man sich ganz einig ist. Aber in einigen Fällen nimmt ein Partner den Antrag des Expartners hin, ohne einen eigenen Anwalt zu beauftragen und obwohl er brodelt.
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