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Feminismus = Kindeswohl
#10
Guten Morgen!

Da mich das angebliche Kindeswohl jeden Arbeitstag erneut zur Erfüllung meiner "einvernehmlich vereinbarten" Rolle zur Geldbeschaffung zwingt, lag ich gestern bereits in der Falle, als dieser Strang eröffnet wurde.
Aber da dieses Thema schon seit Jahrzehnten vor sich hin köchelt, kommt es auf einen Tag mehr oder weniger auch nicht an.

Der Vortrag von Frau Meier-Gräwe entsprach weitgehend dem im Folgenden verlinkten:
http://www.fes.de/forumpug/inhalt/docume...Graewe.pdf

Sie ist nunmal "nur" Sozialökonomin und entsprechend einseitig ist es was sie zu berichten hat.
Immerhin schaffte sie es, die letzte Seite ihres damaligen Vortrags nicht zu präsentieren.

Wie @beppo schon richtig ausführte, hat Frau Meier-Gräwe ein Problem mit der Akzeptanz des Wechselmodells.
Das ist wirklich interessant, denn jede ihrer Zeilen führt schnurstracks dorthin.
Sie stellte gar grundsätzlich eine Zuordnung von Kind zu Mutter in Frage, bestand zunächst aber darauf, dass Kinder im Trennungsfall hin- und hergerissen, somit überfordert würden und folglich einem Elternteil zugeschlagen gehören.

Dumm war an diesem Abend allerdings, dass es sich in den Reihen auch eine der seltenen Wechselmodell-Trennungsfamilien bequem machte.
Mitsamt deren ca. 10jährier gemeinsamer Tochter.
Beide Elterteile, so ich das richtig verstanden hatte, im SozPäd-Bereich beruflich unterwegs.

Im Anschluss an Frau Meier-Gräwe´s Vortrag und nachdem ich sie auf ihre Widersprüche aufmerksam machte - sie lenkte nur knapp ab und meinte es wohl etwas zu krass formuliert zu haben - sprach ich als allerallererstes mit dem Mädchen.
"Hallo, darf ich dich etwas fragen?"
"Ja."
"Du lebst doch im Wechsel mit Mama und Papa?"
Sie nickt.
"Funktioniert das gut oder hast du damit ein Problem?"
"Nein! Mama und Papa sind ja Freunde geblieben."
"Gab es denn zu Beginn Probleme?"
"Ja! Wenn ich bei Papa war, dann waren da immer ein paar Sachen bei Mama und wenn ich bei Mama war, fehlte mir dort was."
"Aber das haben die beiden dann in den Griff bekommen?"
"Ja, weil sie ja Freunde sind."
"Wie weit wohnt ihr auseinander?"
"Mama ist jetzt umgezogen. Nur wenige Straßen von Papa entfernt."
Herzlichen Dank, für deine Antworten. Ich wünsche dir alles Gute, für deine Zukunft."
"Danke!"

Im Anschluss unterhielt ich mich mit einer für Öffentlichkeitsarbeit der Diakonie zuständigen Journalistin.
Als Scheidungskind unserer Generation und kinderlose Frau ist sie dem Thema gegenüber offen und so konnte ich auch ihr die Widersprüche der Referentin ein wenig näher bringen.

Im Anschluss an dieses Gespräch wandte ich mich noch einmal kurz an Frau Meier-Gräwe.
Sie führte sofort an, dass ein Wechselmodell nicht möglich wäre, wenn getrennt lebende Elternteile eine Distanz von 400km geschaffen hätten.
Dem konnte ich wohl zustimmen, stellte aber in Frage, dass dies dem Regelfall entspräche und wies darauf hin, dass ein Kindeswohlaspekt sein müsse, dass das Kind am ehemals gemeinsamen Familienstandort erste außerfamiliäre soziale Kontakte aufgebaut hat.
Hier musste Frau Meier-Gräwe passen und eingestehen, dass entsprechend weite Fortzüge nicht dem Regelfall entsprechen und ja, die sozialen Kontakte der Kinder müssten berücksichtigt werden.


Mit weiteren Fragen, bezüglich ungleicher Bezahlung (Autoteilebauer vs. Pflegekraft usw.) wollte ich sie nicht mehr belasten, wenngleich sich hier ein weiteres weites Feld auftun würde.
Sie blieb ja schon eine Begründung schuldig, aus welchem Grund sie ausgerechnet dieses Einkommen, i.H.v. 3178€ brutto, überhaupt in die Waagschale legte.

Ich wäre schon froh, wenn sie ihre Gedanken zur paritätischen Betreuung während bestehender Partnerschaft und nach erfolgter Trennung neu ordnen würde.

Und somit habe ich noch kein Wort zum Familienkongress in Halle verloren, der am vergangenen Wochenende durchgeführt wurde.
Das ist dann wieder ein anderer Thread, den ich allerdings noch nicht einstellen kann, weil mir die Zeit hierfür fehlt.

_________________
Edit: Der Link zu obigem Dokument wurde zunächst nicht dargestellt und funzt offenbar nur auf direktem Weg und ohne eingebetteten Text.
16.02.2012, BILD: "Das Halbwahre ist verderblicher als das Falsche." (Ernst Freiherr von Feuchtersleben)
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RE: Feminismus = Kindeswohl - von Bluter - 10-11-2011, 15:11

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