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Manipuliertes Kind will nicht zum Vater, Übernachtung, Ferien
#17
Guten Morgen, ArJa!

Es ist ohne Zweifel für die soziale Entwicklung des Kindes von Vorteil, wenn es beide Elternteile gleichermaßen erfahren kann und idealerweise von außen deren konstruktives Miteinander.
Mit dem was zur elterlichen Trennung führt wird dem Kind das, was man in der Psychologie als Triangulierung bezeichnet, genommen. Es führt zukünftig zwei ausschließlich separate Beziehungen zu zwei souveränen Einzelpersonen. Dass es fortan häufiger Gegensätzlichkeit und Widersprüchlichkeit aufnehmen und verarbeiten muss, macht es für das Kind nicht leichter, ist es doch Geborgenheit, Eindeutigkeit und Harmonie gewohnt.
Nun gibt es hierzu zwei grundsätzlich unterschiedliche Ansätze im Umgang mit der Zeit nach der elterlichen Trennung. Und während der eine Ansatz der ist, das Kind einem Elternteil zuzuschreiben (i.d.R. derjenige der zuvor den überwiegenden Teil der Betreuung übernommen hatte), um dem Kind ein größtmögliches Maß an Stabilität zu erhalten, nimmt der andere Ansatz beide Elternteile gleichermaßen in die Pflicht miteinander zu kommunizieren und zwar so, dass Kind und Eltern wieder die Triangulierung herstellen.

Der erste Ansatz ist ungeeignet, weil nicht Kind zentriert und statistisch belegt zu erheblichen Nachteilen in deren Sozialisation führend. Das haben bereits ein paar wenige der Protagonisten die sich vormals hierfür begeistern konnten erkannt (mir fallen im Moment nur namentlich Sabine Walper und Liz Mohn ein), die sich allerdings - wohl mehr aus ideologischen denn fachlichen Gründen - bisher nicht gänzlich davon befreien können. Der Ansatz wurde also derart modifiziert und derzeit noch propagiert, dass man behauptet, es wäre schlichtweg egal von wem sich die Kinder gesundes Sozialverhalten abgucken und aneignen, es müssten die eigenen Eltern aber nicht unbedingt sein.
Der zweite Ansatz ist derzeit immer dann ungeeignet, wenn ein Elternteil sich gegen die gemeinsame Verpflichtung sperrt, was diesem nach Recht und Gesetz zugestanden wird, weil Zwang immer auch mit tiefen Eingriffen in die Persönlichkeiten verbunden ist, die die Zwangsanwendung betrifft.
Es muss also erst die Erkenntnis reifen und ein gesellschaftlicher Konsens geschaffen werden, dass sich sperrende Kind besitzende Elternteile ihren Kindern nichts Gutes tun. Angesichts der hervorragenden Lobby- und Pressearbeit von denen die den ersten Ansatz befürworten (alle politischen Parteien, VAMV, djb, DGB usw.), ein derzeit schwieriges Unterfangen. Wenn sich also heute (nahezu ausschließlich) Mütter erfolgreich sperren, dann können sie sich auch täglich von der Richtigkeit ihres Handelns überzeugen, sich feiern lassen und sogar finanziell profitieren. Und sie können immer schön den eigenen Kopf abschalten, mit dem Finger auf andere zeigen, dies auch rückblickend („Damals war das halt so üblich.“), sollte sich irgendwann o.g. Konsens durchsetzen.

Also ArJa,
Du kannst ihr eine Mediation oder Familienberatung anbieten und dafür sorgen, dass dieses Angebot zu deinen Akten kommt, denn mit Gewalt wirst du nicht mehr durchsetzen als ohne sie, so lange sie nicht bereit ist, sich im Sinne eures gemeinsamen Kindes auf dich zuzubewegen. Ob sie dich tatsächlich endgültig entsorgt ist nicht sicher, da hängt vieles auch an ihren Protagonisten und das Maß der tatsächlichen Entlastung durch diese (großmäulig Unterstützung ankündigen und anschließend unwillig abwinken ist so selten nicht). Vielleicht also greift sie später wieder ‚ganz uneigennützig‘ auf dich zurück. Dann kannst du ein verkorkstes Kind bespaßen, oder es lassen.
Deine Mutter hat ein eigenständiges Recht auf Umgang sofern dies dem Kindeswohl entspricht (§ 1685 BGB). Grundsätzlich ist es so, dass dieses Recht selten erfolgreich erstritten wird, wenn Umgang nach § 1684 BGB bereits geregelt ist. Es wird schnell gesagt, dass die Umgänge nach §1685 immer auch dann stattfinden können, wenn der Umgang mit dem Elternteil gemäß §1684 durchgeführt wird. Und wenn der Umgang nach §1684 ausgeschlossen oder ausgesetzt wurde, muss zwischen Oma und Enkelkind schon eine innige gefestigte Beziehung vorliegen.
Deine Mutter wird das nicht verstehen, sicher, aber so ist die Lage. In welchen Familienverhältnissen bist du aufgewachsen?

Und dennoch fällt wieder auf, dass du dich in diesen Dingen zu sehr nach außen richtest. Es sind die Mütter und das Kind, die dein Leben bestimmen, du selbst hast in deinem Leben noch keinen festen Platz gefunden.
16.02.2012, BILD: "Das Halbwahre ist verderblicher als das Falsche." (Ernst Freiherr von Feuchtersleben)
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RE: Übernachtung/Ferien - manipuliertes Kind will nicht - von Bluter - 01-03-2012, 09:39

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