17-03-2013, 12:48
(17-03-2013, 10:19)beppo schrieb: Eine Kindergelderhöhung könnte z.B. zu einer Senkung der KU-Zahlbeträge führen, könnte aber auch, nach heutiger Rechtslage einen starken Anstieg zur Folge haben.
Diesen Punkt interessiert keine Partei und keinen Politiker. Trennungsväter rangieren von 1000 Themen aus der Politikerliste irgendwo um Platz 999.
Es interessiert schlicht keine Sau. Als die Steuerfreibeträge erhöht wurden, haben diese Figuren hinterher zugegeben, keine Ahnung gehabt zu haben dass damit auch der Unterhalt massiv in die Höhe geht. Selbst allereinfachste Mechanismen und Fragestellungen sind komplett abwesend, egal wie wichtig das für Millionen Trennungsväter von Kindern ist.
Ich habe noch keine einzige Wahl und kein Parteiprogramm einer Partei mit Chancen erlebt, in denen mehr als vollständiges Desinteresse zu Trennungsfamilien zu Tage tritt. Wir sind nicht Verfügungsmasse, sondern wir existieren gar nicht. Wir sind Luft, die zwei Millionnen Trennungsväter sind nicht vorhanden. Hoteliers sind vorhanden, Belange der Binnenschiffahrt, man diskutiert ob Dachziegelhersteller ernergieintensive Betriebe sind, aber Trennungsväter? Gibts nicht.
In den Themen Kindergeld, Ehegattensplittung, Betreuungsgeld wird ebenfalls unter totaler Auslassung von Trennungsfamilien herumgerührt. Was dafür für Trennungsväter herauskommt, ist purer Zufall, nicht intentional. Hat irgendwo irgend jemand auch nur einen einzigen Satz dazu aus Politikermund gelesen, der die wesentliche Folge des Kindergeldes auf Unterhalt bemerkt? Ich nicht.
Deshalb werte ich Wahlprogramme als Brownsche Bewegung. Zu beschreiben sind sie als stochastischer Prozess.
Jedesmal vor einer Wahl stellt irgendwer aus Männer/Trennungsväterrichtung Tabellen auf und fragt Parteien. Selten wird geantwortet und wenn, dann nur um Ahnungslosigkeit zu beweisen. Wir haben das schon so oft durch. Die Plausibilitätskontrolle nach der Wahl zeigt, dass man sich jede Zeile hätte sparen können. Nach der Wahl wird in Hinterzimmern und Zusätzen zu Koalitätsverträgen etwas ausbaldowert. Oder nicht einmal das. Plötzlich poppen ein paar gekaufte Typen auf und schieben ohne jede Mühe in drei Tagen die Einführung lebenslangen Unterhalts nach dem Chefarztgattinnenpinzip durch die Parlamente. Ein Witz! Da seht ihr, was wir wert sind.
ich werde wie jedesmal wählen gehen und die wählen, die andere ärgern und Chaos verursachen. Ansonsten beschränkt sich meine Mitwirkung darauf, die bald wieder auftauchenden Politiker in Fussgängerzonen meine Wut und Ablehnung nahezubringen. Vielleicht kann ich jemand den Tag versauen, das wäre schon ein Erfolg.