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Film "Der Entsorgte Vater" dem Kind zeigen? - Druckversion

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Film "Der Entsorgte Vater" dem Kind zeigen? - CheGuevara - 19-03-2015

Hallo,

vielleicht kennt Ihr den Film von Douglas Wolfsperger, bin neulich nur mal über dessen Namen auf WikiMANNia gestolpert und hatte mir jetzt die DVD "Der Entsorgte Vater" gekauft.

Bin überrascht, dieser Film ist FSK ab 12 freigegeben!

Nun stelle ich mir die Frage, soll ich meinem Kind solch einen Film mal zeigen, das Alter hat es. Habe regelmäßigen 14 tägigen Umgang, bin also noch nicht "vollständig" entsorgt und möchte eigentlich mehr Zeit mit Kind verbringen.

Einerseits werden im Film die Manipulationen sehr deutlich dargestellt, andererseits ist das natürlich auch eine Art der Manipulation. Aber möglicherweise brauchen Trennungskinder einfach mal einen Blick von außen, um sich ihrer eigenen Situation bewusst zu werden.

Spiele ich da zu sehr mit dem Feuer? Ist das zu viel Manipulation?

Hat jemand von Euch schon mit einer derartigen Filmvorführung Erfahrung?

LG

Che


RE: Film "Der Entsorgte Vater" dem Kind zeigen? - karlma - 19-03-2015

Mein Sohn steigt aus, wenn er nur vermutet, es könne um seine Mutter gehen. Bleib lieber bei positiven Inhalten, die Eure Beziehung stärken.


RE: Film "Der Entsorgte Vater" dem Kind zeigen? - p__ - 19-03-2015

Das würde meine Kinder langweilen, sie würden vom Bildschirm flüchten. Die könntest du mit einem der Harry Potter Filme an den Bildschirm locken, aber nicht mit einem Trauerkloss, der mit betretenem Blick im Bahnabteil sitzt.


RE: Film "Der Entsorgte Vater" dem Kind zeigen? - Weia - 19-03-2015

Ich denke, dass p und karlma da richtig liegen.

Meine Jungs haben allerdings einen Teil des Films gesehen und waren entsetzt, wie sich manche Mütter verhalten. Die beiden waren in einem der Kinderzimmer und haben etwas gemeinsam gemacht und ich habe mir den Film angeschaut. Sie kamen rüber, um was zu trinken, fragten, was ich da gucke. Ich erklärte es kurz, sie schauten eine Weile mit, motzten über die Mütter und entschwanden wieder.

Bei uns ist halt nur die Ausgangslage eine ganz andere, wie Du ja weißt. Ob es in Eurem Fall okay wäre, wenn Deine Tochter zufällig einen Teil des Films sieht, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich weiß nicht, wie es bei ihrer Mutter ankommt, wenn Deine Tochter wieder bei ihr ist und von einem Film erzählt, in dem ganz fiese Frauen den armen Papas die Kinder vorenthalten. Ich wäre da wohl lieber vorsichtig.


RE: Film "Der Entsorgte Vater" dem Kind zeigen? - pudding - 19-03-2015

(19-03-2015, 09:45)CheGuevara schrieb: [...]und möchte eigentlich mehr Zeit mit Kind verbringen.

sehnt sich deine Tochter auch danach, ist sie darüber auch so unglücklich wie du ?
in dem Alter fängt die Pubertät an, wenn sie sich an alle 14 Tage gewöhnt hat hängt sie lieber mit ihren Freundinnen ab.


RE: Film "Der Entsorgte Vater" dem Kind zeigen? - Truckerfrau - 19-03-2015

Wow raid, das ging mir jetzt echt ans Herz wie Du Dein Kind vor der ganzen Situation schützt - Daumen hoch, denn die Zwerge sind innerlich eh schon zerissen und lieben den Papa und die Mama gleich viel, egal was ist!!

Ich bin selbst Frau und geschieden (siehe Patchworkfamilie), aber seit ich hier im Forum unterwegs bin, entsetzt es mich immer mehr, wie viele Frauen ihre eigene Unzulänglichkeit über die Kinder an den Vätern auslassen. Das ist in meinen Augen unverantwortlich dem Kind gegenüber.

Meint ihr nicht ich hätte am liebsten meinen Exmann auch durch den Fleischwolf gezogen, als er sagte dass er sich Scheiden lassen will? Als ich 1 Woche nach der Scheidung von meiner Tochter erfahren habe, dass sie mit Papa bei seiner Freundin war, von der ich die ganze Zeit nix wusste? Ich so langsam alle Puzzleteile zusammen hatte?

Diese Zeit der Wut, Enttäuschung geht vorbei und man findet langsam wieder ins normale Leben - doch die Kinderseele leidet ihr leben lang, wenn man Papa oder Mama schlecht macht!

Liebe Männer von den Exen geplagten ich kann Euch eines versichern, egal was war, egal was im Moment ist - Eure Kinder werden Fragen stellen, werden irgendwann wenn sie größer sind, kommen um sich ein Bild über die Vergangenheit der Eltern machen zu können, meist erst wenn sie selbst schon erwachsen sind oder eigene Kinder haben. Ich weiß das ist eine lange Zeit, aber Geduld und Beharrlichkeit zahlt sich später aus. 

Mütter die ihre Kinder gegenüber den Vätern aufhetzen, haben früher oder später verloren, denn sie werden dann wenn das Kind erwachsen ist und alles besser versteht unglaubwürdig sein.

Deswegen, liebe Papas , legt Euch einen Ordner an, kopiert die SMS mit Euren Exen, macht Notizen, was das Kind alles erzählt wenn es bei Euch ist (die Kinder werden sich später, je nach Alter daran erinnern) mit Datum, vll Situation etc. 

Es ist viel Arbeit, aber man kann sich nach 20 Jahren nicht mehr an alles erinnern! Schützt Eure Kinder vor Euren eigenen Emotionen gegenüber der Kindsmutter und spricht nicht negativ über sie gegenüber dem Kind. Haltet den Mund und kotzt Euch später bei jemanden anders aus!!

Die Zeit und die Zukunft ist Euer Freund liebe Papas und der  Feind der ewig unzufriedenen auf Euch schimpfenden Ex, die keinen Weitblick hat und an ihrem eigenen verantwortungslosem Verhalten dem Kind gegenüber scheitern wird.


RE: Film "Der Entsorgte Vater" dem Kind zeigen? - p__ - 19-03-2015

(19-03-2015, 12:23)Truckerfrau schrieb: Mütter die ihre Kinder gegenüber den Vätern aufhetzen, haben früher oder später verloren, denn sie werden dann wenn das Kind erwachsen ist und alles besser versteht unglaubwürdig sein.

Was bringt das noch? Die Antwort: Noch mehr Schaden aufgrund von Schaden. Sehr beruhigend und erfreulich....

Szenarien späterer "Wiedervereinigung" mit dem erwachsenen Kind stehe ich skeptisch gegenüber. Erstens passiert das in der Praxis selten und zweitens stellt sich auch die Frage an den Vater, ob der überhaupt Lust hat, vor einem erwachsenen Schadensfall (aus so aufgewachsenen Trennungskindern werden selten stabile Persönlichkeiten) dürre Sätze aus der nichtexistenten gemeinsamen Vergangenheit zu finden. Die Kindheit und die Prägung ist lange vorbei, die Vaterschaft war zwangsweise nie gelebt, statt irgendwas aufzuarbeiten arbeitet man sich höchstens an Unabänderlichem ab.

Ich bin nicht verantwortlich für das, was aus dem Kind wurde, sondern wurde mir wurde mit voller Absicht von Mutter und Staat die Verantwortung verweigert. Ich habe mehr als genug Probleme und Schäden getragen, auf weitere derartige Gewichte kann ich verzichten. Lieber helfe ich Anderen, damit es bei denen gar nicht so weit kommt. "Der entsorgte Vater" wäre da richtig für den Schulunterricht in Abschlussklassen, weniger für jüngere Kinder. Freiwillig werden junge Erwachsene sich solche Filme aber nicht ansehen. Das kommt immer erst, wenn sie selbst mal saftig reingefallen sind.


RE: Film "Der Entsorgte Vater" dem Kind zeigen? - blue - 19-03-2015

(19-03-2015, 09:45)CheGuevara schrieb: Ist das zu viel Manipulation?

Ja!

1. Kann ich mir nicht vorstellen, dass ein 12jähriges Kind sowas interessiert.
2. Gibt es viel bessere Möglichkeiten, im 14tägigen Umgang, sich mit dem Kind zu beschäftigen, als TV zu schauen.


RE: Film "Der Entsorgte Vater" dem Kind zeigen? - the notorious iglu - 19-03-2015

Sag deinem Kind doch gleich, dass seine Mutter ein Monster ist. Das wäre der direktere Weg.

Gute Eltern versuchen den eigenen Ballast von ihren Kindern fernzuhalten.


RE: Film "Der Entsorgte Vater" dem Kind zeigen? - kay - 19-03-2015

(19-03-2015, 21:39)the notorious iglu schrieb: Gute Eltern versuchen den eigenen Ballast von ihren Kindern fernzuhalten.

So ist es, man sollte versuchen die Kinder aus den Elternstreitigkeiten rauszuhalten, speziell wenn sie noch so jung sind.


RE: Film "Der Entsorgte Vater" dem Kind zeigen? - blue - 19-03-2015

(19-03-2015, 12:23)Truckerfrau schrieb: ..., aber seit ich hier im Forum unterwegs bin, entsetzt es mich immer mehr, wie viele Frauen ihre eigene Unzulänglichkeit über die Kinder an den Vätern auslassen. Das ist in meinen Augen unverantwortlich dem Kind gegenüber.
Das ist Unfug! Hier in dieses Forum verirren sich ganz wenige Frauen.

Meist werden sie "weggebissen" und halten nichts davob, sich wirklich mit der Materie zu beschäftigen.

Von daher sehe ich dich eher als Troll an.


RE: Film "Der Entsorgte Vater" dem Kind zeigen? - p__ - 19-03-2015

Trollvorwürfe sind solche Wegbeissereien. Ergo zu unterlassen. Das Forum ist für Alle, die Hilfe suchen bei Fragen im Zusammenhang mit Trennungen, Vätern, Kindern.


RE: Film "Der Entsorgte Vater" dem Kind zeigen? - Sixteen Tons - 19-03-2015

(19-03-2015, 12:23)Truckerfrau schrieb: Liebe Männer von den Exen geplagten ich kann Euch eines versichern, egal was war, egal was im Moment ist - Eure Kinder werden Fragen stellen, werden irgendwann wenn sie größer sind, kommen um sich ein Bild über die Vergangenheit der Eltern machen zu können, meist erst wenn sie selbst schon erwachsen sind oder eigene Kinder haben. Ich weiß das ist eine lange Zeit, aber Geduld und Beharrlichkeit zahlt sich später aus.

Ich denke, das ist zwar gut gemeint, aber ich als Kind von Eltern, die drei Jahre während ihres Getrenntlebens und weitere 15 Jahre nach ihrer Scheidung einen erbitterten Rosenkrieg geführt haben, komme zu ganz anderen Erkenntnissen.
Meine Eltern meinten immer, sich gegenüber den Schlechtigkeiten des Anderen und den eigenen Unzulänglichkeiten rechtfertigen zu müssen. Das hat mich fast wahnsinnig gemacht und ich wollte es auch überhaupt nicht hören.

Als ich 13 oder 14 war, hat mir mein Vater einen Berg Gerichtsakten vor die Füsse gekippt. Da war von Umgangsboykott bis zur Anzeige wegen Unterhaltspflichtverletzung alles dabei. Das wäre das, was er für mich getan hätte. Beeindruckt hat mich das damals herzlich wenig, zumal ich damals nicht mal ansatzweise Juristendeutsch verstanden habe.

Außerdem saß ich wegen eben dieser doofen Gerichtsakten dutzende Male stundenlang mit meiner Mutter bei einem Anwalt in seiner
muffigen Kanzlei und bin jedes Mal vor Langeweile fast gestorben.

Namen von Familienrichtern, Jugendamtsmitarbeitern, die sich bei uns die Klinke in die Hand gaben, ich kannte sie alle.

Das ging jedenfalls so weit, das ich die beiden am liebsten auf den Mond geschossen hätte. Meine Eltern waren mir wirklich herzlich egal, was sie sich dabei gedacht haben, es war einfach zu viel verbrannte Erde, die sie meinen Geschwistern und mir hinterlassen haben und ich bin lange Zeit meinen eigenen Weg gegangen. Meinen Vater habe ich nur deshalb noch einmal 8 Wochen vor seinem Tod gesehen, weil mich seine neue Frau um einen Kontakt zu ihm gebeten hat.

Ich habe keine Garantie, daß meine Kinder ewiglich eine loyale Einstellung zeigen. Die hat niemand, unabhängig davon, ob sie von
dem vergifteten Apfel essen müssen, der ihnen von den Eltern gereicht wird.

Also ich kann feststellen, daß ich als Kind besser gar nicht erst gefragt hätte, nachdem ich die Antwort auf die Frage bekam.
Man kann im Nachhinein vieles erklären, aber glücklich macht einen das nicht. Das Rennen ist dann schon gelaufen.


RE: Film "Der Entsorgte Vater" dem Kind zeigen? - Truckerfrau - 20-03-2015

@blue
Ich lese die Zeilen der Männer und was sie mit Ihren Exen erleben und das entsetzt mich. Wenn ich Frauengeschichten über die bösen Männer haben will, gibt es zig Seiten und Foren im Internet, wo ich mich trollen könnte :-)

Ist es so unnormal, das eine Frau sich für die Probleme der Männer interessiert und dabei lernt oder neue Erkenntnisse hat?

In erster Linie bin ich ja auf diese Seite gestoßen, weil ich einem Mann helfen will, ins seinem Auftrag mich mal über seine Rechte schlau machen solle. Mir war vollkommen bewusst, das ich hier was mich selbst betrifft auch mal unschöne Kommentare lesen werde, da ich mich ja offen als Frau ausgebe und kein Fake bin.

Aber zurück zum Thema: Ich kenne den Film zwar nicht (habe mir bei youtube nen Ausschnitt angeschaut). Ich finde es besser, dem Kind ehrlich wenn es fragt zu antworten wie es einem als Papa geht, sofern es alt genug ist und vieles besser versteht. Ein Kind bekommt viel mehr mit als man denkt. Aber sich wieder in der Negativspirale gegen die Mutter zu bewegen, halte ich für unklug dem Kind gegenüber.

Meine Tochter sagt heute noch sie würde sich wünschen dass ihr Papa bei uns mitwohnen würde.
Wenn ich ihr dann sage, aber Maus dann habe ich ja zwei Männer in meinem Bett liegen und was machen wir mit Papas Freundin? Soll die dann auch noch mit in unser Bett? Nein Schatz, das machen wir mal lieber nicht,  freue Dich wenn Du mal den Papa ganz für Dich alleine hast. Er und ich sind gute Freunde, weil wir uns mögen, aber halt nicht mehr zusammen wohnen wollen. Da musste sie dann auch lachen und war wieder fröhlich.

Irgendwann kam dann der Spruch zu meinem Lebensgefährten, er müsse jetzt ein größeres Bett bauen, damit wir alle darin Platz haben. Als ihr Papa dann kam um sie abzuholen, saßen wir alle am Tisch zum Kaffee und ich habe ihm über die Idee seiner Tochter erzählt und auch er sagte, nein Mama und ich sind jetzt Freunde und mit Freunden schläft man nicht in einem Bett, das macht man wenn man verliebt ist.  Wink

Mit Humor und Leichtigkeit und ein Stückchen Wahrheit beigemischt, lebt es sich ganz gut in solchen Situationen.




RE: Film "Der Entsorgte Vater" dem Kind zeigen? - Truckerfrau - 20-03-2015

Als ich 13 oder 14 war, hat mir mein Vater einen Berg Gerichtsakten vor die Füsse gekippt. Da war von Umgangsboykott bis zur Anzeige wegen Unterhaltspflichtverletzung alles dabei. Das wäre das, was er für mich getan hätte. Beeindruckt hat mich das damals herzlich wenig, zumal ich damals nicht mal ansatzweise Juristendeutsch verstanden habe.


Ich würde einem Jungendlichen in diesem Alter auch keine Gerichtsakten zumuten!

@Sixteen Tons
Du hast die ganzen Jahre auch Deinen Vater über Deine Mutter schimpfen, bzw. sich rechtfertigen hören, oder?
Er hat nicht versucht, sich so zu verhalten, das Du aus deren Problemen herausgehalten wurdest, wenn Du mit ihm Kontakt hattest, oder?

Das ist was ich meine, das hat dazu geführt, dass Du dich von ihm zurückgezogen hast.

Bitte berichtige mich, wenn ich falsch liege.


RE: Film "Der Entsorgte Vater" dem Kind zeigen? - Dzombo - 20-03-2015

Filmen wie "Der Entsorgte Vater" wird zu wenig Beachtung geschenkt. Weil das Thema zu trocken erscheint. Und es ist ein unangenehmes Thema. Deshalb will es von "leider" vielen nicht angefasst werden. Es bereitet Stress und bringt, so man sogar selbst zum Thema betroffen ist, jede Menge Ärger mit sich. Wer will das in der heutigen Gesellschaft haben?Ergo in einer Gesellschaft, wo alles schön geredet und ausgesessen wird. Interessant ist stets das Leben der Anderen. So kann man wunderbar vom eigenen Versagen ablenken bzw. sich sein persönliches Versagen schön reden. Manche saufen es sich auch schön. Das ist aber nicht die Regel.

Das Thema aus dem Film habe ich zweimal life am eigenen Körper erleben müssen. Ich weiß, wie sich der Vater da im Zugabteil fühlte bzw. was in ihm vorging, als er mal wieder im Hausflur bei der bloßen Abholung seines Kindes zum Idioten gemacht wurde. Alles irre nachlesbar in mittlerweile knapp 7000 Blatt Papier in Form von Akten. Akten geschaffen für den zwanghaften Wahn, zu beweisen, daß die Mütter meiner Kinder auf mich als wichtigen Elternbestandteil verzichten können. Außer es geht um Kohle. Genannt Unterhaltsgeld. Da war und bin ich unabkömmlich. Eben so wie der Vater aus dem Film.

Egal. Es werden immer mehr Kinder, die sich später auf den Weg machen, ihren verlorenen Elternteil zu finden. Wenn schon die Erwachsenen nicht den Hintern in der Hose haben, das im Interesse und zum Wohle ihrer Kinder anzuschieben. Feige, wie diese ganzen VerherrlicherInnen und Verherrlicher von AlleinVERziehung nun mal sind. 

Im Übrigen kenne ich den Herrn Wolfsperger genauso wie Frau Ebeling seit 2012 in Berlin anläßlich der Aktion "Kinderschuhe" persönlich. Seite an Seite mit den Beiden Kinderschuhe aufzureihen war schon emotional... 


Film "Der Entsorgte Vater" dem Kind zeigen? - CheGuevara - 20-03-2015

@all

Vielen Dank!

Hab's verstanden. Als Scheidungskrüppel fehlt mir nach vielen Verletzungen und Demütigungen über längere Zeit einfach das Koordinatensystem , um solche vermeintlichen Handlungsalternativen einordnen zu können.

Werde es natürlich lassen, ihr habt so recht!


RE: Film "Der Entsorgte Vater" dem Kind zeigen? - Sixteen Tons - 20-03-2015

(20-03-2015, 00:27)Truckerfrau schrieb: @Sixteen Tons
Du hast die ganzen Jahre auch Deinen Vater über Deine Mutter schimpfen, bzw. sich rechtfertigen hören, oder?
Er hat nicht versucht, sich so zu verhalten, das Du aus deren Problemen herausgehalten wurdest, wenn Du mit ihm Kontakt hattest, oder?

Das ist was ich meine, das hat dazu geführt, dass Du dich von ihm zurückgezogen hast.

Bitte berichtige mich, wenn ich falsch liege.

Also zu dem Film habe ich keine Meinung, weil ich ihn nicht gesehen habe und auch nicht sehen will.
Ich habe eigentlich ständig mit irgendwelchen entsorgten Vätern zu tun, weil ich mal hier und da einem
weiter geholfen habe und sich das wohl herumgesprochen hat. Da muß ich nicht noch meinen Feierabend mit füllen. Außerdem habe ich da reichlich Zeitzeugenmateriel von meinem eigenen Vater gesammelt. Den Kindern würde ich das auch nicht zumuten wollen, da würde ich mich ansonsten der Meinung von P anschliessen.

@Truckerfrau

Also mein Vater hat das Thema von sich aus eher selten angesprochen, sondern meist nur dann, wenn ich
ihn mit den von meiner Mutter eingestreuten Botschaften konfrontiert habe (unzuverlässig, zahlt nicht, Idiot).

Das Ergebnis war, das ich dann einen Haufen neue Botschaften und Fragen an meine Mutter (zu überbringen)
hatte (Fremdgeherin, geldgeil, Hetzerin). Meine Mutter hat sich hingegen an mir regelrecht austherapiert. Da sind die Frauen m. E. emotionaler.


RE: Film "Der Entsorgte Vater" dem Kind zeigen? - netlover - 20-03-2015

Werde es natürlich lassen, ihr habt so recht!


@CHE: sieh es einfach wie das parteilied der SED (so ein dreck):

die partei die partei die hat immer recht...

das wort partei ist durch "das forum" zu ersetzen...

oder:

wacht auf - väter dieser erde
die stets sich nach umgang sehnen
mit ihren kindern von sich selbst....

(melodie von der soz. intl. ausgeliehen...)

wer textet weiter mit???

bei allah!

bb
netlover


RE: Film "Der Entsorgte Vater" dem Kind zeigen? - Dzombo - 20-03-2015

Wenn Kindern schon zu Kitazeiten gezeigt werden soll, wie Babys gemacht werden, so kann man den Kindern ruhig auch zeigen, wie fies die Erzeuger nach dem Akt von Müttern entsorgt werden können, nur weil sie mit denen nicht verheiratet sind.


RE: Film "Der Entsorgte Vater" dem Kind zeigen? - Truckerfrau - 20-03-2015

@Sixteen Tons

ojehh, dann kann ich mir vorstellen, dass Du Dich komplett von beiden zurückgezogen hast, denn irgendwann muss ja
der Selbstschutz anfangen.

Hätte aber der Vater auf Deine Botschaften und Fragen anders reagiert, wie z.B. Schade, dass deine Mutter sowas über mich sagt. Sie und ich machen beide Fehler, was aber überhaupt nichts mit Dir und unserer Liebe zu Dir zu tun hat! Dann hättest Du von ihm wohl eine andere "Prägung" und Information abgespeichert.

Jetzt ist es eh glaufen und man kann das Rad nicht mehr zurückdrehen. Jetzt würde ich Dir empfehlen innerlich Deinen Eltern zu verzeihen (wenn Du es noch nicht gemacht haben solltest) und einfach erkennen, dass Du jetzt freier Leben kannst  und Dich diesen negativen Erlebnissen nicht mehr ausliefern musst. Es ist VORBEI!

Alles Liebe für Dich :-)


RE: Film "Der Entsorgte Vater" dem Kind zeigen? - pudding - 20-03-2015

(20-03-2015, 10:22)Sixteen Tons schrieb:
(20-03-2015, 00:27)Truckerfrau schrieb: Das ist was ich meine, das hat dazu geführt, dass Du dich von ihm zurückgezogen hast ?
Meine Mutter hat sich hingegen an mir regelrecht austherapiert.

Was war der Grund daß du das hast mit dir machen lassen ?

Und warum hast du dich dann vom Vater zurückgezogen und nicht von ihr ?


RE: Film "Der Entsorgte Vater" dem Kind zeigen? - Skipper - 20-03-2015

Der Thread und andere zeigen recht gut, daß nicht nur mehr oder weniger abgeschlossene Paar-Beziehungen belasten, sondern die Umstände der Ursprungsfamilie große Strahlwirkung entfalten können.

Daher werde ich nicht müde, zunächst auf die EIGENEN Bedingungen, auf die EIGENE Verantwortung bei Trennungen und Scheidungen hinzuweisen. Diese Vergangenheit prägt mE ganz entscheidend die Paarfindung, die Beziehung und wie Trennung und Scheidung wahrgenommen und bewältigt werden können.   
Che hat das mit dem verschobenen Koordiantensystem recht gut beschrieben.

Es gibt hier im Forum einige angefressene 'User', die seinen Beitrag nicht nur einmal, sondern 23mal lesen sollten,
kann aber auch verstehen, wenn einige nicht an sich denken, sich ihren Mustern nicht stellen können bzw. wollen, weil das einfach zu schmerzhaft wäre.

Die Psycho-Fritzen sprechen in diesen Zusammenhängen auch mal von Re-Inszenierungen und Re-Traumatisierungen, wenn die Vergangenheit nicht ordentlich abgeschlossen wurde. 

S.


RE: Film "Der Entsorgte Vater" dem Kind zeigen? - Skipper - 20-03-2015

Zur Ausgangsfrage:

Ich würde meinen Kids niemals solch einen Film vorsetzen und rate anderen auch dringend davon ab.
Selbst wenn ältere Kinder danach fragten, würde ich das nur mit größter Obacht tun, weil sie einfach die Folgen nicht gut abschätzen können.

Grundsätzlich versuchen Trennungskinder, die AUSSEN getrennten und streitenden Eltern auch INNEN zu trennen.
Zudem spielt es eine Rolle, von welchem Elterteil sie überwiegend abhängig sind. Das ist idR das Regime der Mutter.

Für die Kids ist das mE überlebenswichtig.

Das Zeigen eines solchen Films könnte die Kids in größte Nöte versetzen mit entsprechender Abwehr, weil
- ihre innere Trennung der Eltern-Introjekte unterlaufen wird und
- sie in Loyalitätskonflikte zum abhängigen ET geraten können.

Einigermaßen gesunde Kids achten gut auf sich und verhindern das.

S.


RE: Film "Der Entsorgte Vater" dem Kind zeigen? - Sixteen Tons - 20-03-2015

(20-03-2015, 13:31)pudding schrieb: Was war der Grund daß du das hast mit dir machen lassen ?

Ich war ein Kind und von ihr lange abhängig. Sie und meine Schwester waren alles,
was aus dem kaputten Elternhaus geblieben ist. Mein älterer Bruder ist nach der Trennung
auch nicht mehr lange geblieben und wurde quasi auf der Straße groß. Was hättest du
denn an meiner Stelle bei dieser Ausgangslage und in diesem Alter gemacht?

(20-03-2015, 13:31)pudding schrieb: Und warum hast du dich dann vom Vater zurückgezogen und nicht von ihr ?

Mit fast 16 bin ich zu meinem Vater gezogen, weil ich mit meiner Mutter nicht mehr zurecht kam.
Sie hat mir quasi nie Grenzen aufgezeigt und so hatten wir häufig Eskalationssituationen.
Zu der Zeit hatte ich wieder häufiger mit meinem Vater Kontakt und wir haben uns sehr gut verstanden,
fast wie Seelenverwandte. Seine neue Lebensgefährtin hat maßgeblich dazu beigetragen, das ich dann
in seinem Haushalt aufgenommen wurde. Ich habe heute noch guten Kontakt zu ihr und sie ist wie meine
zweite Mutter. Nur ihr verdanke ich, daß ich eine gute Schulbildung genossen habe.

Zu meiner leiblichen Mutter hatte ich dann fast ein Jahr lang keinen Kontakt mehr, bevor wir uns vorsichtig wieder annäherten. Etwa zwei Jahre später hat sie dann auch aufrichtig einen Sinneswandel vollzogen.

Das Zusammenleben mit meinem Vater lief ca. 1 Jahr gut, bis wir uns gegenseitig auf den Keks gingen.
Er war, wie P das schon richtig beschrieben hat, mit dem fast erwachsenen Sohn mit all seinen Unzulänglichkeiten
überfordert. Außerdem mußte ich fest stellten, das er ein Alkoholproblem hatte. Mein Respekt vor ihm nahm
mit der Menge an Alkohol ab, die er zu sich nahm. Es wurde immer schwieriger mit ihm, weil er immer seltener nüchtern war. Und dann war er eigentlich auch kaum zu ertragen. Dann war ich 2 Jahre bei den Al-Anons.

Der Alk war auch der Grund, das dann auch die 2. Ehe bei ihm oft auf der Kippe stand. Er hat sich gegenüber
seiner neuen Frau wie das letzte Popo verhalten und sie dafür ausgelacht, daß sie 2 Jobs machte, seine Verpflichtungen übernahm und ihm auch indirekt über die Haushaltskasse noch den Bölkstoff besorgte.
Er arbeitete dann fast gar nicht mehr und stand irgendwann Mittags oder Nachmittags auf. Dafür kaufte er reichlich ein und bekochte sich dann bis in die Abendstunden.
Er gab sich irgendwann nicht mal mehr Mühe, sein Fremdgehen zu verheimlichen, das er mit ihrem Geld bezahlte und nannte sie dafür eine fette Kuh, weil sie sich den Kummerspeck anfraß. Trotzdem hat sie bis zu seinem Tod zu ihm gehalten.

Dafür hat sich dann aber meine Stiefmutter zigtausendmal bei mir ausgeweint. Déjà-vu gefällig?

Als ich Anfang 20 endlich auszog, schlief der Kontakt mit den Jahren langsam ein, ich wollte keine Seelsorge mehr geben. Meistens bekam ich auch nur Lack von meinem Vater bei Treffen oder Telefonaten, weil ich seinem Ego zu wenig schmeichelte und als mein Vater dann auch noch Stimmung gegen meine Verlobte machte, habe ich endgültig den Stecker gezogen. Er hat sich dann die Bauchspeiseldrüse vom Saufen kaputt gemacht und siechte ganz elendig an Insulinproblemen dahin. Wer will sich das dann noch ansehen? Letzten Endes ist er aber auch ein Kind aus einem kaputten Elternhaus, hat nie gelernt, Verantwortung zu übernehmen. Ich hatte das mal in "Meine Geschichte" beschrieben. Ich hoffe inständig, das wenigstens eines von meinen Kindern dieses Generationenversagen durchbrechen kann.