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Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll - JohnDoe2000 - 24-01-2024

Ich bin 55 Jahre alt. Ich habe keine eigene Familie, keine Eltern, keine Onkel, nichts. Sie sind alle verstorben. Mein Freundeskreis wird immer kleiner, und sie wollen nichts von meinem Problem wissen. Ich habe eine verantwortungsvolle Position im technischen Bereich und verdiene nicht schlecht.

Ich habe einen 13 Jahre alten Sohn. Bin seit 13 Jahren verheiratet. Die KM hat vor einem Jahr beschlossen, sich zu trennen. Sie hat alle, wirklich alle, Informationen über meine finanzielle Situation. Auch meine Anwälte haben diese Infos. Sie will nicht reden. Ich kann meinen Sohn sehen, aber es ist schwierig zu koordinieren, da sie alles kontrollieren will.

Sie hat sich für die harte Tour entschieden, nämlich mich fälschlicherweise zu denunzieren und hat damit eine Wohnung erworben. Die Anzeige hat zu nichts geführt, außer dass sie mich in Angst und Schrecken versetzt und Anwaltskosten verursacht hat. Sie versucht, Krankheiten für meinen Sohn zu finden, da er einige Probleme beim Lernen hat (Konzentrationsprobleme, etc) und sie nicht 100% arbeiten will. Sie führt alle möglichen Tests mit ihm durch, und ich glaube, sie hat damit Erfolg. Sie wird wahrscheinlich (Ehe) Unterhalt für sie selbst verlangen, sagte mir meine Anwalt.

Im Prinzip kann ich den Unterhalt für den Moment der Trennung zahlen und von meinem Gehalt leben wie vor 30 Jahren, also als eine Anfänger, ohne etwas anderes tun zu können als arbeiten. Ich weiß noch nicht, was für ein Mehrbedarf entstehen werden, wie Hobbys und so weiter.

Aber nachdem ich das Forum gelesen habe, bin ich in schrecklicher Panik, wie sich meine Situation entwickeln könnte.

Meine psychische und physische Situation verschlechtert sich rapide. Ich verliere Gewicht und kann nicht mehr schlafen. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich bin wie betäubt und sehr ängstlich. Ich kann mich nicht konzentrieren und nichts entscheiden. Ich kann keine Psychologen finden, sie sind alle voll.

Meine Panikzustände werden immer intensiver, da das Trennungsjahr schon einen Monat vorbei ist und ich nicht weiß, was ich am besten tun soll, ob ich das Theater der Trennung mitmachen soll, indem ich den Antrag selbst stelle und die Hälfte von allem verliere und schlecht lebe, oder ob ich alle Hoffnung aufgeben und die Alternativen wählen soll, die bereits im Forum beschrieben wurden. Meine Angst ist, auf der Straße zu landen, in meinem Alter keine neue Wohnung mehr zu bekommen, ohne jemanden, der mich am Anfang oder bei Problemen unterstützt. Und was ich mit dem gesparten Kapital machen soll. Einen neuen Job zu finden, den ich noch nicht verloren habe, mit demselben Gehalt, ist illusorisch.

Ich habe nicht versucht, mit MK darüber indirekt zu reden. Ich denke, dass der Versuch, mit ihr zu sprechen, Zeichen von Schwäche zeigen würde.

Manche beschließen, ihr gesamtes Vermögen abzuziehen und den Weg der Nichtzahlung zu gehen. Ich denke darüber nach, alles aufzugeben und in einer kleinen Wohnung in einer anderen Stadt zu leben, ich sehe keinen Sinn darin, wie sich das alles entwickelt. Aber was passiert, wenn mein gesamtes Vermögen verschwindet, wie entwickelt sich die Situation in einem Fall, in dem ich alles weiß, was ich besitze? Was kann man mit dem Geld tun? Wie hoch ist der Mindestunterhalt, den ich zahlen muss, damit ich nicht sofort im Knast lande?  Die Verhandlung findet in der jetzigen statt. Was passiert, wenn ich die Stadt wechsle, muss ich dann zu Beginn der Verhandlung anwesend sein?


RE: Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll - p__ - 24-01-2024

Rechtlich braucht dich nichts zu belasten. Lass das deinen Anwalt machen. Strittig und problematisch ist der Ehegattenunterhalt, der Rest hat Null Spielräume. Kindesunterhalt, Versorgungsausgleich, Zugewinnausgleich. Um alles einzupacken und zu verschwinden ist deine Situation wenig geeignet.

Dein Problem ist psychischer Art. Da brauchst du Hilfe. Erste Anlaufstelle ist der Hausarzt. Er ist der erste Ansprechpartner und der Türöffner für fachlich weitergehende Versorgung. Psychotherapeuten haben seit 2017 Sprechstunden zur akuten Versorgung, bei denen man auch kurzfristiger Termine kriegt.


RE: Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll - Newton - 24-01-2024

Ganz ruhig. So schlimm ist das alles nicht.
Wenn du eine sichere Stelle hast und gut verdienst, dann hast du nichts zu befürchten.
Wovor hast du solche Angst?

Es stimmt wohl, du musst alles mit deiner Frau teilen. Jeder bekommt die Hälfte. So what?
Damit musst du dich abfinden. Das hast du eigentlich schon mit dem Ehegelübde getan.

Es ist nur Geld!
Mit 55+ braucht man sowieso nicht mehr viel.
Lebe dein Leben und sei ruhig und vergnügt. Lass einen Anwalt das Finanzielle ausfechten und halte dich da raus.
Akzeptiere es. Ändern kannst du es sowieso nicht.


RE: Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll - modgott - 24-01-2024

Also ...aus meiner Erfahrung heraus....

Meine Ex hat mich insgesamt 10mal angezeigt in der Trennungszeit.

9 Anzeigen wurden eingestellt, bei einer wurde , ich zu einer sehr moderaten Geldstrafe verurteilt.

So leicht kommt man nicht in den Knast (!), vorher wirst du finanziell erstmal ausgenommen!

Unterhalt schaust du erstmal in die Düsseldorfer tabelle 2024 ganz unten stehen die Zahlbeträge. Mindesunterhalt wird im Prinzip immer fällig. (100%)


RE: Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll - JohnDoe2000 - 24-01-2024

(24-01-2024, 11:19)p__ schrieb: Rechtlich braucht dich nichts zu belasten. Lass das deinen Anwalt machen. Strittig und problematisch ist der Ehegattenunterhalt, der Rest hat Null Spielräume. Kindesunterhalt, Versorgungsausgleich, Zugewinnausgleich. Um alles einzupacken und zu verschwinden ist deine Situation wenig geeignet.

Dein Problem ist psychischer Art. Da brauchst du Hilfe. Erste Anlaufstelle ist der Hausarzt. Er ist der erste Ansprechpartner und der Türöffner für fachlich weitergehende Versorgung. Psychotherapeuten haben seit 2017 Sprechstunden zur akuten Versorgung, bei denen man auch kurzfristiger Termine kriegt.
Danke p__ für die ehrliche Antwort. Die KM ist sehr gut beraten, soweit ich das herausfinden konnte, auch schon seit mehr als einem Jahr.

Die Angst kommt von der Unmöglichkeit, das Lebensprojekt zu retten, das ich bis jetzt hatte, in einem Alter, wo ein Neuanfang illusorisch ist. Mein Sohn ist leider unter ihrer Kontrolle, er tut absolut nichts ohne die Zustimmung der KM.

Die Panik ist wie eine Welle, sie kommt plötzlich, sie schlägt zu, sie zieht sich zurück und beginnt wieder von vorne. Ich suche weiterhin psychologische Hilfe. Ich muss den Verlust meines ganzen Lebensprojekts akzeptieren.


RE: Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll - p__ - 24-01-2024

Lebensprojekte werden auch ohne Scheidung selten zu blühenden Blumen, zu 99% kommt Frost und es blüht nie was. Kann man nicht loslassen, neudefinieren, umbauen oder sich einfach auf einen Gott verlassen, wird man zwangsläufig depressiv oder ständig vermeidend. Das Alter hat damit nichts zu tun.


RE: Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll - JohnDoe2000 - 24-01-2024

(24-01-2024, 11:24)Newton schrieb: Ganz ruhig. So schlimm ist das alles nicht.
Wenn du eine sichere Stelle hast und gut verdienst, dann hast du nichts zu befürchten.
Wovor hast du solche Angst?

Es stimmt wohl, du musst alles mit deiner Frau teilen. Jeder bekommt die Hälfte. So what?
Damit musst du dich abfinden. Das hast du eigentlich schon mit dem Ehegelübde getan.

Es ist nur Geld!
Mit 55+ braucht man sowieso nicht mehr viel.
Lebe dein Leben und sei ruhig und vergnügt. Lass einen Anwalt das Finanzielle ausfechten und halte dich da raus.
Akzeptiere es. Ändern kannst du es sowieso nicht.
Danke, Newton.
Ja, ich habe auf die Ehe gesetzt, in dem Irrglauben, das Richtige zu tun. Die Ehe war in ihren "moralischen Grundlagen" weitaus "trügerischer", als ich es frei heraus sagen kann; ich habe leider zu spät die möglichen Konsequenzen erkannt.


RE: Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll - kay - 24-01-2024

Wie Du schon selbst erkannt hast, hast Du Angst- und Panikattacken. Hold Dir Hilfe, tue alles um schnell einen Termin zu bekommen, zahl ev. erstmal auch aus eigener Tasche. Du bist nicht der einzige der in einer solchen Situation Hilfe braucht. Ich habe sie mir damals auch geholt weil es anders einfach nicht mehr ging. Hat mir gut getan!


RE: Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll - p__ - 24-01-2024

Mit dem Eingeständnis, Hilfe zu brauchen ist der grösste Schritt schon geschafft.


RE: Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll - Theo - 24-01-2024

Hallo JohnDoe2000,

eine wirksame Methode gegen Ängste ist, sich Klarheit zu verschaffen, was im worst case passieren kann.

1. Nachehelicher Unterhalt:
Soweit ich es verstanden habe, arbeitet Deine Frau zwar, jedoch nicht Vollzeit. Insofern wird schon einmal der Fall nicht eintreten, dass Du Deine Frau unbegrenzt alimentieren musst. Selbst wenn auf nachträglichen Ehegattenunterhalt wegen erhöhten Betreuungsbedarf entschieden wird (worst case), ist das Ganze spätestens in 5 Jahren vorbei, da Euer Sohn dann erwachsen ist und die Frau spätestens dann ihre Stunden aufstocken kann.

2. Kindesunterhalt bleibt Dir bis zum Ende der Ausbildung.

3. Vermögen: Gehe einmal von einer Teilung durch zwei aus (falls sich nicht ein Erbe darunter befindet (das wird nicht geteilt).

4. Rentenansprüche: Die kannst Du Dir auch im Voraus ausrechnen. Dein Vorteil: Die Rentenansprüche, die Du Dir ab Scheidung verdienst, gehören Dir allein.

Wenn Du Dir das alles einmal ausrechnest, weißt Du schon einmal, wie Du für die Zukunft planen kannst. Das hilft ungemein gegen Ängste.

Und zum Finden einer neuen Wohnung: Wie kommst Du darauf, dass Dein Alter hierfür ein Nachteil sei? Das Gegenteil ist der Fall: Mieter im leicht fortgeschrittenen Alter machen im Durchschnitt weniger Krach und tendieren kaum noch dazu, sich zu vermehren ;-) und somit die Wohnung überzubelegen. Glaub mir, aus Vermietersicht warst Du nie begehrter als jetzt. Das sage ich, der ich selbst Vermieter bin.

Also, wie schon gesagt wurde: sieh auf Deine Gesundheit und erhalte Dir Deinen guten Job.


RE: Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll - Nappo - 24-01-2024

Die Vorredner haben schon das Wichtige gesagt. Lass den Anwalt machen - wie gesagt - denn das Scheidungsprozedere, als auch das Ausrechnen von Unterhaltsansprüchen kannst Du auch als Standardverfahren sehen. Da gibt´s auch nichts mehr zu optimieren. Deine Zahlen sind ja allen bekannt.

Es gibt auch positive Punkte im Schlechten. Glaub mir, das ist nicht bei Allen so. Du hast einen guten Job, gespartes Geld und - wie hier auch schon erwähnt - auf dem Mietmarkt Chancen. Vielleicht verhilft sogar eine baldige neue Wohnung zu einer gewissen Beruhigung. Die Sachen, um die sich Deine Gedanken drehen, wie Angst vor dem Knast usw. sind mehr Panik-Attacken, als das es in irgendeiner Weise realistisch wäre.

Du kannst Dir tatsächlich noch - trotz aller aufkommenden Kosten und Verpflichtungen und trotz des nun länger andauernden Scheidungsszenarios - in Deinem Fall noch viele schöne Jahre machen. Mit Hobbys, ohne augenverdrehendem Weib im Hintergrund und mit viel eigenem Gestaltungsspielraum.

Du hast 1 Kind, nicht 2 oder 3. Und es ist 13. Spätestens in 6 Jahren ist auch dieser Drops unterhaltstechnisch zumindest entlastend, wenn nicht sogar gelutscht - je nachdem was der Bub dann macht.

Was das Kind an geht, so ist es heute Mode die Kinder durch die Therapeutenpraxen zu schleusen. Ich kenne kein Elternteil, dem das nicht schon empfohlen wurde. Lehrer, Soz-Päds, Kiga-Gärtnerinnen werden regelmäßig feucht, wenn sie von Psychologen reden. Ich habe selbst schon bei gut laufenden Ehen solche Aktionen bei Kindern verhindert, durch Schulwechsel zum Beispiel. Schwupps, war der Bub wieder in der Reihe. Leider konnte ich die Lehrerin nicht einweisen lassen ,-)

Bei Trennungsfamilien wird von den Mamis ständig diese Karte gezogen in der Hoffnung auf mehr Kontrolle über das Kind, mehr Mehrbedarf, mehr dies und mehr das. dabei sollte man diese Mamis einweisen. Sie sind die Kranken, die Kinder meist nur die Symptomträger. All das kannst Du nicht verhindern. Nimm es als gegeben an. Kommt der Bub zu Besuch, dann mache was mit ihm. Lass ihn einfach Kind sein. Blende das Thema aus. Kommt er nicht oder gibt das Schwierigkeiten, dann mache kein Fass auf. Das Spiel ist vorher schon verloren. Dann geh was für Dich machen.

In unserem Alter werden Freunde weniger. Das ist normal. Ich habe keinen Kontakt mehr zu meiner buckeligen Verwandtschaft, auch wenn sie teilweise noch lebt. Einige Freundschaften habe ich schlicht gekündigt. Irgendwann tun sie einem nicht mehr gut. Geh raus, setze dich in Cafés, komm niemals nimmer nicht auf die Idee mit dem Saufen an zu fangen, such Dir einen Verein oder eine Skat-Runde. Da wird es was geben! Den Rest lass laufen...

Solltest du bemerken, dass Du die Antworten hier nicht verinnerlichen kannst und es Dir nicht hilft, so dass Dir psychisch die Sache aktuell um die Ohren knallt, kann ich eventuell - ich kann es nicht versprechen - kurzfristig etwas i.S. "Einweisung" tun. Ein Freund von mir - der übrigens die ganze Brühe auch schon ausgelöffelt hat - ist Fachtherapeut/Psychiatrie in einer Klinik. Aber Eines ist dahingehend klar. Die ziehen Dich richtigerweise für 6 Wochen aus dem Verkehr. Das tut gut dort. Habe es mir bestätigen lassen. Ein bisschen Gesprächstherapie beim Sandalen-Josef mit Ananas-Sprotte Saft in der Hand, hilft auch nicht wirklich.

Also Schwert raus, hab´Mut, lass das Mietmaul machen und geh auf die Sause, wenn es irgendwie geht.


RE: Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll - JohnDoe2000 - 24-01-2024

(24-01-2024, 14:00)kay schrieb: Wie Du schon selbst erkannt hast, hast Du Angst- und Panikattacken. Hold Dir Hilfe, tue alles um schnell einen Termin zu bekommen, zahl ev. erstmal auch aus eigener Tasche. Du bist nicht der einzige der in einer solchen Situation Hilfe braucht. Ich habe sie mir damals auch geholt weil es anders einfach nicht mehr ging. Hat mir gut getan!

Danke Kay. Ja, es ist ein Problem meiner Mentalität bzw. meiner Denkweise und meiner vergangenen Erfahrungen. Ich dachte, ich hätte meine Vergangenheit überstanden, hinter mir gelassen, aber jetzt wird mir klar, dass es nicht so sein kann: ich habe mir die falsche Partnerin ausgesucht.

Ich habe eine Gruppentherapie gefunden.


RE: Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll - p__ - 24-01-2024

(24-01-2024, 18:50)JohnDoe2000 schrieb: ich habe mir die falsche Partnerin ausgesucht.

Sie ist Vergangenheit.


RE: Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll - JohnDoe2000 - 24-01-2024

(24-01-2024, 16:20)Theo schrieb: Hallo JohnDoe2000,

eine wirksame Methode gegen Ängste ist, sich Klarheit zu verschaffen, was im worst case passieren kann.

Vielen Dank, Theo. Du hast Recht, es hilft, eine Perspektive (auch Worst Case) zu haben, was passieren kann.

Es klingt vernünftig, was du mir geschrieben hast, und deine Kommentare wie auch die aller anderen Teilnehmer dieses Forums haben mir viel mehr Klarheit verschafft als all die Stunden, die ich mit Anwälten gesprochen habe. Und ich sage dir, davon gab es viele.


RE: Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll - JohnDoe2000 - 24-01-2024

(24-01-2024, 17:40)Nappo schrieb: Die Vorredner haben schon das Wichtige gesagt. Lass den Anwalt machen - wie gesagt - denn das Scheidungsprozedere, als auch das Ausrechnen von Unterhaltsansprüchen kannst Du auch als Standardverfahren sehen. Da gibt´s auch nichts mehr zu optimieren. Deine Zahlen sind ja allen bekannt.

Es gibt auch positive Punkte im Schlechten. Glaub mir, das ist nicht bei Allen so. 
...
Also Schwert raus, hab´Mut, lass das Mietmaul machen und geh auf die Sause, wenn es irgendwie geht.

Vielen Dank, Nappo, für deine Meinung und Analyse zu meinem Fall und deine unterstützenden Worte zu möglichen Therapien.

Ich habe über einen Krankenhausaufenthalt nachgedacht, da die Anfälle schrecklich und unkontrollierbar waren. Das einzige, was mich davon abhält, sind die Medikamente. Ich will keine Medikamente, es ist nicht so, dass ich nichts einnehme wie Ibu usw. Ich habe gesehen, wie sich Medikamente zur Psychotherapie auf den Stoffwechsel auswirken. Aber natürlich, wenn es mir immer noch nicht besser geht, werde ich es tun, und wenn du es mir, in diesem möglichen zukünftigen Moment, erlaubst, würde ich auf dein Angebot (deines Freundes) zurückgreifen.

Wie ich sagte, viele, also fast alle, meiner "Freunde"/"Bekannte" haben mich wegen meiner neuen Situation verlassen; ich habe mich durch diese neue Situation stigmatisiert gefühlt.  Ich wage jedoch zu behaupten, dass wir alle Menschen mit eigenen Ängsten sind. Wenn ein verheirateter (Ex-)Freund meine Situation sah, ist es vielleicht eine natürliche und unabänderliche Reaktion, dass er es vorzieht, wegzubleiben, damit ihm nicht das Gleiche passiert.


RE: Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll - JohnDoe2000 - 24-01-2024

(24-01-2024, 18:54)p__ schrieb:
(24-01-2024, 18:50)JohnDoe2000 schrieb: ich habe mir die falsche Partnerin ausgesucht.

Sie ist Vergangenheit.

Ja, so ist es.

Die Tatsache, dass wir uns getrennt haben, berührt mich emotional nicht. Dies war für mich zu erwarten; was ich meinte, was mich psychologisch berührt/belastet hat, ist die Art und Weise, wie es sich entwickelte, die Tatsache, dass ich diese unmögliche Situation und die Folgen dessen, was passiert, nicht vorhersehen konnte/wollte. 

Aber ich weiß langsam auch, dass ich damit nichts erreichen kann. Ich muss gescheiterte Projekte loslassen.

(24-01-2024, 12:17)p__ schrieb: Lebensprojekte werden auch ohne Scheidung selten zu blühenden Blumen, zu 99% kommt Frost und es blüht nie was. Kann man nicht loslassen, neudefinieren, umbauen oder sich einfach auf einen Gott verlassen, wird man zwangsläufig depressiv oder ständig vermeidend. Das Alter hat damit nichts zu tun.

Ja, der Erfolg hängt von vielen Variablen ab. Wenn ich aber über die Möglichkeiten der Genesung oder der Gründung eines neuen "Familienprojekts" nachdenke, hängt das leider vom Alter ab. Mein Sohn war das Wichtigste für mich...


RE: Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll - kay - 25-01-2024

(24-01-2024, 19:44)JohnDoe2000 schrieb: Ja, der Erfolg hängt von vielen Variablen ab. Wenn ich aber über die Möglichkeiten der Genesung oder der Gründung eines neuen "Familienprojekts" nachdenke, hängt das leider vom Alter ab. Mein Sohn war das Wichtigste für mich...

Akzeptiere die Dinge die Du einfach nicht aendern kannst. Ist eben so. Wolllte Gott/Karma/Schicksal halt so. Ich hatte frueher auch immer die Traumvorstellung der heilen Familie mit zwei Kindern und einer dankbaren und ehrlichen Frau an meiner Seite die einem den Ruecken freihaelt. Nun bin ich aber alleinerziehender Vater eines autistischen Kindes gworden. ManN waechst halt mit seinen Aufgaben und schlecht ist das jetzt fuer mich auch nicht. Ganz im Gegenteil, ich bin stolz auf meinen Sohn!. Und mit jetzt 54 wird die "Traumvorstellung" auch nicht mehr Wirklichkeit werden. Ist nicht schlimm, es gibt durchaus auch noch anderen schoene Dinge im Leben. Und ohne so eine meckernde Olle im Hintergrund macht es noch mehr Spass diese zu verwirklichen. Gerade auch zusammen mit meinem Sohn. MGTOW.


RE: Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll - Alles-durch - 25-01-2024

Du hast einen 13 Jahre alten Sohn. Der verabschiedet sich sowieso und mach sein Ding mit Freunden. Mit 18 sind die daheim oftmals raus. Finanziell sind die letzten Jahre an Unterhalt bei einem Kind zu wuppen.

Eine neue mitfünfzigjährige Dame zu finden ist meiner Meinung nach kein Problem. Körperlich haben die es meist hinter sich, als dass da die Typen schlange stehen. Meistens sind die froh einen zu finden. Du musst halt aus der Depression und Negativhaltung raus.

Was die Kosten der Scheidung betrifft, hast Du nichts geschrieben. Wenn finanziell aber nicht der Schuh zu sehr drückt und es eher um das emotionale geht, dann hast Du keinen Grund den Kopf hängen zu lassen.

Wie gesagt Du hast bei Deinem Sohn 85% der Kindheit miterlebt und ne neue alte abgerittene Dame wird sich finden. Diese Zweitebeziehungen die mit Ü50 starten laufen meistens sogar besser.


RE: Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll - p__ - 25-01-2024

Emotional stabil werden ist jetzt das Wichtigste. Da würde ich mich an deiner Stelle sehr, sehr weit entfernt halten von neuen Damen, zumal deine Partnerwahlfähigkeiten deiner eigenen Erkenntnis nach Ursache deines Absturzes sind. In deiner psychischen Situation gehen neue Abenteuer besonders oft schmerzvoll schief. Das willst du nicht. Ich kannte mal einen, der auch sechs Wochen in der Psychoklinik war und dort gleich wieder eine andere ebenfalls angeschlagene Dame kennenlernte. Oh, wie ging das aufwärts. Und dann so abwärts, dass er erst recht völlig am Ende war. Verschiebe das doch erst mal.

Die Familie dein Lebensprojekt? Eine Familie ist ein soziales Konstrukt, das deshalb existiert weil es bis vor ein paar Jahrzehnten die Reproduktionsbedingungen verbessert hat. Das hatte immer auch seinen Preis. Die Realität dieses Konstrukts hat sich mittlerweile aber in eine Karikatur entwickelt, voller comichaft verzerrter Versatzstücke früherer Elemente (etwa der romantischen Liebe als Säule oder Gefasel von Sinnstiftung) und neuer Perversionen - von einem völligen Kaperung aller privaten Beziehungen durch Juristen und anderes Gesockse bis zur Entwertung der Bereiche, die den übergeordneten Interessen nichts unmittelbar bringen. Die Familie als Aktiengesellschaft. Die Aktien haben Andere, den Aufsichtsrat bestimmen Andere und Dritte bestimmen in der ständigen Hauptversammlung, wie die AG zu sein hat. Du bist nur das ausführende Organ.

Wenn du das als Projekt betrachtet hast, dann ist nichts davon steuerbar, wie oft es richtig satt schief geht steht in den Statistiken. Deine Steuerungsfähigkeit ist gering, der Verlauf nicht planbar und auf die eine oder andere Weise meistens mehr als frustrierend. Da kann ich nur sagen: Geniesse alles, was es zu geniessen gibt in dem Augenblick, in dem es stattfindet, aber mache um Gottes Willen kein Projekt draus. Halte es nicht fest, wenn es zu Ende ist und sieh dich deshalb nicht als gescheitert an.

Bei mir läuft dieses Projekt incl. einem Stall von Kindern, von aussen schön anzusehen. Aber über die Risiken mache ich mir keine Illusionen. Und vor allem: So wie ich das entlang der heutigen Realitäten aufgezogen habe, können es sich 95% der Männer überhaupt nicht vorstellen. Sie hängen stattdessen an überkommenen Vorstellungen, Lügen, meinen man könne wie in einem Hallmark-Film agieren. Das geht schief, fast immer.


RE: Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll - ArJa - 26-01-2024

Moin.

Die Allermeisten von uns hier im Forum haben ähnliche oder noch weit problematischere Lebensläufe hinter sich. Jeder empfindet naturgemäß
sein eigenes Desaster als das Schlimmste..

Dein Sohn ist bereits 13. Stell Dir mal vor das Ganze wäre passiert wenn der Junge erst 3 gewesen wäre.. Wie hättest Du sowas überstanden ?
Er ist in der Pubertät und orientiert sich neu.. Die Eltern stellen da nur noch einen kleinen Teil seines Lebens dar. So oder so...

Das Allerwichtigste ist der Erhalt Deiner psychischen und physischen Gesundheit.. Wenn Du darüber kaputtgehst ist niemandem geholfen..
Sei für Deinen Sohn da; wenn er annimmt ist gut, wenn nicht kannst Du es eh nicht mehr " erzwingen " ...

Frauen ab 50 finden sich reichlich wenn man will - zumindest gibt es da kein Schwangerschaftsrisiko mehr ... nicht mehr heiraten, das Leben genießen,
Du bist raus aus der Show - es geht nur noch um Dich. Kopf hoch - das wird schon...

Gruß
ArJa