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Verschiedene Strategien akzeptieren, integrativ sein - Druckversion

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Verschiedene Strategien akzeptieren, integrativ sein - p__ - 09-06-2009

Regelmässig brechen in Väterforen kleine und grosse Kriege aus zwischen Anhängern verschiedener Ideen und Lebensweisen, die verschiedene Strategien selber leben oder propagieren. So kommt es, dass mehr Energie gegeneinander verpulvert wird wie gegen die völlig unzureichenden rechtlichen und gesellschaftlichen Zustände, unter denen Kinder und Väter leiden.

Prinzip mindestens hier im Forum sollte sein:
  • Wenn jemand etwas Interessantes aufzieht, helfe ich aktiv mit und unterstütze ihn, beteilige mich direkt.
  • Wenn jemand aktiv ist, aber ich mit seinem Weg nicht wirklich klar komme, dann versuche ich ihm so zu helfen, dass er weiterkommt und seine Ziele erreicht.
  • Wenn jemand aktiv ist, aber ich mit seinem Weg gar nicht klar komme, beobachte ich ihn und mache sonst nichts, vielleicht kann ich dabei etwas lernen, Negatives wie Positives.
  • Wenn jemand nicht aktiv ist, zeige ich ihm Möglichkeiten, aktiv zu werden. Nicht in missionarischer Weise, damit er meinen Weg geht, sondern so dass er überhaupt losgeht.
  • Wenn jemand nicht aktiv ist und das nicht sein will, akzeptiere ich seine Entscheidung, er wird Gründe dafür haben.
  • All das gilt auch umgekehrt, also in beide Richtungen.

Über die jeweils eingeschlagenen Wege kann man nach Herzenslust diskutieren, aber als Selbstzweck ist das sinnlos. Jedem dürfte klar sein, dass die Wege in Väterdingen sehr lang sind. Entsprechend wenig kann man über ihren Verlauf und ihre Erfolgsaussichten voraussagen. Bei Kritik und Diskussion gibt es drei Grundregeln:
  1. Nicht persönlich werden
  2. Konstruktiv und sachlich bleiben
  3. Niveau und Verständlichkeit.

Falsch: Das ist Jammerei, arbeite an deiner Verbitterung, du baust Mist; was du machst bringt nichts; verdien erstmal deinen Lebensunterhalt; du Sozialschmarotzer; du hast keine Ahnung... etc.
Richtig: Wenn du dies machst, wird jenes passieren; du hast nicht berücksichtigt dass xy passieren kann; die Nachteile deines Verhaltens bestehen darin, dass... etc.


Frauen haben es auf bewundernswerte Weise geschafft, trotz verschiedener Herkünfte, verschiedener Ansätze, verschiedener Wege enorme Durchschlagskraft in Richtung Gesetzgebung und Privilegierung zu entwickeln. Kaum eine der vielen frauendominierten Organisationen kommt sich in die Quere. Einheit in Vielfalt - auch wenn die eine Gruppe insgeheim von der anderen verachtet wird. Kein Gesetz, das irgendwie Familie berührt kommt durch, ohne dass vamv, djb, der deutsche Frauenring, 16 Landesfrauenräte, eine Rechtslehrerinnenclique aus Frankfurt, Einzelfrauen mit Macht, -zig Verbände dazu ihr okay gegeben haben. Keine von denen stellt den anderen ein Bein, sie gehen vorsichtig um die andere herum wenn es einmal zu krasse Unterschiede gibt. Sie verlinken sich auch alle gegenseitig. Das ist Lichtjahre weiter, wie das lächerliche Alphatiergeröhre unter Vätern, wo jeder in seinem Projektchen eifersüchtig darüber wacht, dass keine Links zu den "anderen" gesetzt werden.

Was machen Trennungsväter? Sie werfen sich gegenseitig Versagen auf ihren Weg vor oder sonst etwas Hochkritisches. Was andere Vätergrüppchen machen, wird bestenfalls spitz kommentiert oder man distanziert sich davon. Beliebte Vorwürfe an Andere sind "zu polemisch", "zu lasch und nachgiebig", "nutzt nichts". Vereine wie der ISUV, der sich für Unterhaltspflichtige einsetzen will zensieren Links zur Trennungsfaq und anderen Seiten, zensieren kritische Äusserungen. Die meisten der millionenstarken Gruppe der Trennungsväter leiden und schwitzen jedoch still und leise vor sich hin. Aber auch das Misstrauen gegen die Wege anderer (mehr oder weniger) Aktiver ist der Normalfall, oder die Verachtung derjenigen, die aufgegeben haben.

Wir sind es unseren Kindern und ganz besonders unseren Söhnen schuldig, Veränderungen zu erreichen. Nur an dem, was wir erreicht haben wird man uns messen, nicht daran wie sehr wir in Foren gestritten haben.