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Politische Karrieren: Das Papa-Problem der SPD - Druckversion

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Politische Karrieren: Das Papa-Problem der SPD - carnica - 28-03-2012

Aus "Die Zeit":

Sigmar Gabriel wird demnächst Vater. Setzt er deshalb aus? Gar im Wahlkampf? Genossinnen und andere Feministinnen machen daraus ein Politikum.

Hier wird es dann etwas konkreter:

... Denn da hat ihn (Anm.: Gabriel) ein Offener Brief erreicht, der auch ZEIT ONLINE vorliegt. Gabriel werden darin Fragen zu seinem nun zu erwartenden Rollenkonflikt gestellt. Und er wird aufgefordert, öffentlich darauf zu antworten. "Wir würden uns freuen, wenn Sie diese Chance wahrnehmen. Dürfen wir uns auf Ihre Antwort freuen?" So endet der Brief.

Verfasst haben ihn, wie könnte es anders sein, Frauen. Sie bezeichnen sich selbst als "Politikerinnen, Politikinteressierte und Feministinnen".


Da es eine parteienübergreifende Koalition ist, was sich ja Frau 7-Kinder-vdL schon gewünscht hat, darf man ruhigen Gewissens davon ausgehen, dass auch die FU (ich kenne das als Akronym für ein amerikanisches Schimpfwort), die 'Frauen Union' der CDU, von der Vorsitzenden der Jungen Union übrigens als "Christliche Nattern" im Spiegel bezeichnet, sich beteiligt hat an diesem s.g. Offenen Brief, der so offen nun auch nicht zu sein scheint.

Aber auch die "Rabenmutter" Nahles bekommt in diesem Artikel ihr Fett von der feministischen Koalition weg. Wie auch immer, hier der Link zum Artikel: http://www.zeit.de/politik/deutschland/2012-03/sigmar-gabriel-vater-brief

Am besten hat mir dieser Abschnitt gefallen:

... Eigentlich ist das Kinderkriegen ja eine reichlich private Sache, könnte man meinen. Aber die Briefeschreiberinnen sehen das anders ...

Ja klar, nix da, das Private hat gefälligst politisch zu sein!
- Demnächst mehr zum feministischen Demokratieverständnis, dessen Überbleibsel von Privatleben und einer freien Entscheidungsfreiheit sich ja so manche hier erfreuen dürfen.




RE: Politische Karrieren: Das Papa-Problem der SPD - blue - 28-03-2012

(28-03-2012, 19:24)carnica schrieb: Ja klar, nix da, das Private hat gefälligst politisch zu sein!
Dieser offene Brief ist doch nur kosequent durchgezogen, wenn diese Partei die männliche Gesellschaft überwinden will.
http://www.spd-jena.de/index.php?nr=7838&menu=1

Von daher sollte dieser Pudel zu seinem Parteiprogramm stehen und seiner Frau per Quote den Vorsitz überlassen! Jetzt den Schwanz einziehen, und kein Statement dazu abzugeben, zeigt, wie unwirklich und verlogen diese Partei ist.




RE: Politische Karrieren: Das Papa-Problem der SPD - Absurdistan - 28-03-2012

Wieso wird Herr Gabriel denn gefragt? Erst müsste man mal fragen ob die Lebensgefährtin Frau Stadler es ihm ERLAUBT in Elternzeit zu gehen.
Würde mich auch mal interressieren ob er seine Lebensgefährtin verklagen würde sollte sie die gem. Sorge verweigern!

Vielleicht antwortet er ja nicht weil es schon Streit gibt deswegen. Wäre gut. Dann merken die Deppen mal was für eine streitfördernde und Familienzerstörerische Politik sie vertreten.


RE: Politische Karrieren: Das Papa-Problem der SPD - wackelpudding - 28-03-2012

Ich bin jetzt wirklich gespannt - insbesondere auf eine Stellungnahme von Anke Stadler...


RE: Politische Karrieren: Das Papa-Problem der SPD - carnica - 28-03-2012

Tja, alles wahr.

Aber "Die Zeit" stapelt weiter:

"Das Alphatier kann einpacken

Ein neuer Politikerinnen-Typ hat derzeit Erfolg. Merkel, Kraft, Kramp-Karrenbauer: Sie alle sind pragmatisch, uneitel und authentisch. ..."


[Bild: merkel-karrenbauer-540x304.jpg]

Soweit das Bild zum Text von "Anna Sauerbrey"; der Name ist übrigens kein Fake ...

Völlig beseelt von sich und ihren Leidfiguren echauffiert sich eine Redakteurin in dem, was gestandene Menschen als albern abtu'n mögen. Und sie wird nicht müde, die Überlegenheit von irgendwelchen "Kraft-Karrenbauer" Kuschel-Koalitionen (müsste das nicht eigentlich "Gender-Speech" gerecht heißen: "Kräftin-Karrenbauerin" Küschelin-Koalitionärin ...) medial zu betonen und zu pushen. Manchmal verstehe ich die, die sarkastisch von "feuchten Schlüpfern" sprechen. Das ist wohl der so genannte 'Gender-Slipstream' ..

Demnächst wohl auch in diesem Theater: Silvana Koch-Mehrin und warum die Doktorinnen-Aberkennungs-Quote "voll fies" ist:
Noch immer werden gerade Frauen da total benachteiligt ... Was für ein Äffinnentheater: http://www.zeit.de/politik/deutschland/2012-03/frauen-politik-merkel-kraft

Wäre ich freier und 'flexibler' - Ich hätte schon längst "eingepackt"
- und zwar Alles in meinen Koffer!

So, allerdings, bleibt mir nur ein bitteres Grinsen über diese 'Mädchen-', pardon, 'Medien'-Macht (Link zum Text) in diesem, unserem Lande ...

Haltet mich also, wo ist meine Spucktüte(?):

[Bild: 7132156,8589770,highRes,kotztuete_teaser.jpg]

Widerlich; aber wirklich!

Trotz Allem: Eine Gute Nacht in die Runde

;-)

PS: Auf Anke Stadlers Replik, so sie denn noch kommt, bin ich -in der Tat- auch gespannt
(um mal zum Topic zurück zu kehren)




RE: Politische Karrieren: Das Papa-Problem der SPD - blue - 28-03-2012

(28-03-2012, 22:36)carnica schrieb: Tja, alles wahr.

Aber "Die Zeit" stapelt weiter:
Eben! Weil Deine Eltern und Großeltern, die die Mehrheit in diesem veralternden Land ausmacht, diese Döspallel weiter wählen!

Alleine die Angst dieser Etablierten, dass da evtl. eine neue Partei mitmischen könnte, läßt mich hoffen. Smile




RE: Politische Karrieren: Das Papa-Problem der SPD - Bluter - 02-04-2012

Und weil sich der SPD-Chef in der Beantwortung der an ihn gerichteten Fragen so rar machte, hat nun Björn Böhning (SPD) das Wort.
Mit pro Frage potenziert zunehmender Unlust und einer gewöhnlichen Banalfemanze, als platt stichelnde Fragestellerin, macht es richtig Spaß den beiden als Leser gegenüber zu sitzen. Die beiden haben sich wirklich verdient. Tongue
Regine Zylka:
Herr Böhning, Gabriel hat sehr abweisend reagiert, als er bei einer Pressekonferenz auf den Brief angesprochen wurde. Haben die Feministinnen einen wunden Punkt getroffen bei den SPD-Männern?
Björn Böhning:
Ach was. Der Brief ist einfach nur daneben.
[...]
Auf die Frage:
Frauen sollen endlich anerkennen, dass Männer inzwischen Windeln wechseln können?
antwortet er schließlich und vollends genervt:
Sie sollten zumindest versuchen, die von ihnen kritisierten Rollenbilder nicht auch noch durch eigene stereotype Vorwürfe zu verfestigen. Wer „dem“ Mann stets eine bestimmte Rolle zuweist, egal aus welcher Motivation, der erwirkt das Gegenteil von Gleichstellung. Ich erwarte nur, dass die schwierigen Aushandlungsprozesse über die Verteilung der Erziehungsarbeit zwischen Müttern und Vätern anerkannt werden.
http://www.berliner-zeitung.de/berlin/vaetermonate-hast-du-keine-frau--die-sich-kuemmert-,10809148,14585790.html
...Wer „dem“ Mann stets eine bestimmte Rolle zuweist, egal aus welcher Motivation, der erwirkt das Gegenteil von Gleichstellung...
Für Regine wohl eine neuere Erkenntnis als für mich, denn auf Seite 2 ist sie nur noch blass.


RE: Politische Karrieren: Das Papa-Problem der SPD - Nappo - 02-04-2012

Im Zweifel kann sich ja der SPD-chef jetzt mit dem ehemaligen Treppenterrier Maschmeyer anfreunden. Der leiht ihm dann was, wenn's eng wird mit der Keule.......


RE: Politische Karrieren: Das Papa-Problem der SPD - carnica - 02-04-2012

Hehe, danke @blue für den Link.

Spannend wird es hier:

'... Ach was. Der Brief ist einfach nur daneben.' (Böhning, SPD) schrieb:Warum?

(Böhning:) Da wird auf eine peinliche, moralisierende Art Privates mit Politischem verknüpft. Politiker sind dazu da, Rahmenbedingungen zu verändern, also mehr Kitaplätze zu schaffen oder eine andere Arbeitszeitpolitik zu gestalten. Ob und wie sie das alles persönlich nutzen, ist ihre Sache.

Vorbilder sind doch auch ein Mittel der Politik.

(Böhning:) Mag sein, aber niemand kann das einfordern. Ich verlange ja auch nicht von der Bundesfamilienministerin, dass sie Elternzeit nimmt. Was mich noch mehr ärgert: Hat eine dieser Briefschreiberinnen mal mit Gabriels Lebensgefährtin geredet? Wissen die, was ihr wichtig ist? Ich finde die Aktion anmaßend. Auch bedient sie absurde Stereotypen.

Nämlich welche?

(Böhning:) Auf der einen Seite der macht- und karrieregeile Politiker, der nicht willens ist, sich Zeit für sein Kind zu nehmen. Auf der anderen Seite die sorgende und unterwürfige Mutter, die das alles schon richten wird. Hier wird ein Rollenverständnis suggeriert, das gar nicht mehr existiert. ...

Tja, ja, "das Private ist politisch", kam dieser Satz nicht aus der rot-grünen Ecke?

Das Interview zu lesen lohnt und man wohnt einem beginnenden Erosionsprozess bei: http://www.berliner-zeitung.de/berlin/vaetermonate-hast-du-keine-frau--die-sich-kuemmert-,10809148,14585790.html

Politische Femanzen wollen Alles: Nur eben keine Rahmenbedingungen schaffen, die sie selbst obsolet machen (könnten).
Schön, dass das selbst erschaffene Mantra nun auch bei der SPD auf schlägt.
Mal sehen, wann es bei den Grünen los geht ...

Und die CDU/CSU kloppt sich um die Herdprämie; die "postgender" Piraten wissen sowieso von nix.
Nun fehlt nur noch die FDP, welche immerhin gegen die Quote ist.

Siggi Pop in Reinkultur, dieses Theater.

Passend dazu: Christian Schmidt (brainblog): "Es muss wieder möglich werden, im Geschlechterbereich neutral zu diskutieren" ..
http://cuncti.net/machbar/107-christian-schmidt-qes-muss-wieder-moeglich-werden-im-geschlechterbereich-neutral-zu-diskutierenq
______

Schön im letzteren Zusammenhang auch Böhnings Antwort auf die (hilflos wirkende) indirekt gestellte Frage "Sie sind ja richtig sauer":

"Ich kann diese Form von Geschlechterdiskurs nicht mehr hören. Was wird uns Männern nicht alles zugeschrieben! Wir entscheiden für die Familie, wir holen das Geld ran, wir haben kein Interesse an Erziehungsarbeit. Wir gehen mit dem Kind höchstens mal in den Zoo und kümmern uns ansonsten um gar nichts. Das ist lächerlich. Wir sind gesellschaftlich doch längst weiter. So hoffe ich jedenfalls."

Nun ja, "sauer" macht nicht immer lustig!
- Und Regine Zylkas albernen Versuche, das ganze Interview am Ende doch noch in ihre Richtung zu drehen, erst recht nicht.