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Der Spiegel 2004: Die Hölle danach - Druckversion

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Der Spiegel 2004: Die Hölle danach - tumi - 12-07-2013

Dieser Artikel ist zwar schon älter (2004), aber lesenswert.

Zitat:
"
Mit dem wirtschaftlichen Niedergang geht körperlicher Verfall einher. Das Gefühl, "den Kürzeren gezogen zu haben", schreibt der Zürcher Sozialpädagoge und Eheexperte Lu Decurtins, könne "die Gesundheit geschiedener Väter noch Jahre nach der Scheidung beeinflussen". Viele litten, belegt der Psychotherapeut Pagels, unter psychosomatischen Problemen: "Schlafstörungen (56 Prozent), Essstörungen (31 Prozent), Magenproblemen (29 Prozent), Herzbeschwerden (23 Prozent) und Gewichtsverlust (62 Prozent)."
"

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-38016930.html

Was meint Ihr dazu?


RE: Der Spiegel 2004: Die Hölle danach - MasterOfDesaster - 12-07-2013

Das nenne ich immer die trenndiät


RE: Der Spiegel 2004: Die Hölle danach - iglu - 12-07-2013

Also in der akuten Trennungsphase habe ich bestimmt 10-15 kg abgenommen. Tat mir aber ehrlich gesagt ganz gutWink. Schlafstörungen kann ich auch bestätigen.


RE: Der Spiegel 2004: Die Hölle danach - StrengGeheimerInformant - 12-07-2013

(12-07-2013, 20:37)tumi schrieb: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-38016930.html

Was meint Ihr dazu?

Guter Artikel
Leider einer von den wenigen, die das Thema mal abseits der Opfer-Abo Truppe betrachtet. Aber Männer/Väter leben ja seit der Scheidungs-Reform im Abseits und kaum einen interessiert es.

Daher: Danke für's Wiederauflebenlassen

Die FAZ nahm sich die o.g. 'Reform' übrigens auch mal vor in den 70er bzw. beginnenden 80er Jahren.
(finde den Link zum Scan von damals leider nicht)


RE: Der Spiegel 2004: Die Hölle danach - Krösus - 13-07-2013

Das abartige an diesem Umstand, der in dem Artikel beschrieben wird ist, dass er vor Gericht gegen einen verwendet wird.

Psychosomatische Probleme, wie Gewichtsverlust, Schlafstörungen, ständige Sorge ums Kind nach Kindesentführung und Falschbeschuldigung durch die Mutter werden von Richtern und Gutachtern als Hinderungsgrund angesehen das ABR zu erhalten.

In der Justizerei nennt man das (glaube ich) einen Zirkelschluss. Erst schafft man die Voraussetzungen selbst, um sie dann gegen andere zu verwenden.


RE: Der Spiegel 2004: Die Hölle danach - StrengGeheimerInformant - 13-07-2013

Ja, Krösus

Wahre Worte. Ich habe mal ein bisschen recherchiert und fand in dem Artikel vom Spiegel 2004 einen interessanten Hinweis:

"Verlassene Väter", eine Dissertation von Herbert Pagels

Im Familienhandbuch schreibt man dazu folgendes:

Der Trend steigender Scheidungszahlen ist ungebrochen. Nahezu 200.000 Scheidungen werden Jahr für Jahr ausgesprochen. Statistiken belegen, daß in überwiegender Zahl, nämlich in fast zwei Dritteln der Fälle, die Scheidungsanträge von Frauen eingereicht werden.

Die Gesamtzahl familiärer Trennungen liegt aber noch wesentlich höher, wenn man die stetig steigende Zahl von “nichtehelichen Lebensgemeinschaften mit Kindern” und die in diesem Zusammenhang stattfindenden Trennungen berücksichtigt. Verläßliche Zahlen, in welchem Umfang bei diesen Lebensgemeinschaften Trennungen vorkommen, liegen nicht vor. Insgesamt kann aber von einer sehr großen Zahl “verlassener Väter” ausgegangen werden – von Vätern, die ungewollt eine Trennung von ihrer Frau/ Partnerin und ihrem Kind/ ihren Kindern erleben.

Das Thema “Verlassene Väter” findet, trotz der offenbar sehr hohen Zahl Betroffener, jedoch keine breitere Beachtung. Dramatisch verlaufende Einzelfälle, oft im Zusammenhang mit Selbsttötungen oder “erweiterten Suiziden” lösen allerdings immer wieder Aufmerksamkeit aus, oft auch in Form von Darstellungen in der Sensationspresse.


Quelle: https://www.familienhandbuch.de/trennungscheidung/zwischen-trennung-und-gerichtlicher-scheidung/verlassene-vater-psychische-situation-und-bewaltigungsverhalten

Wer die Arbeit von Pagels lesen mag: http://ediss.sub.uni-hamburg.de/volltexte/2002/694/pdf/dissertation.pdf

Da findet man einige "Zirkelschlüsse"

Die Kinder-Kollateralschäden pro gerichtlichem Arbeitstag findet man übrigens hier, aber im Thread geht es ja -zurecht- um das Befinden der Männer/Väter nach solchen Situationen.


RE: Der Spiegel 2004: Die Hölle danach - p__ - 13-07-2013

Pagels ist auch von Anfang an in der faq verlinkt. Er war der Erste, der wissenschaftlich verschiedenen Fragen nachgegangen ist, die auch im Forum immer wieder aufkommen. Wer verlässt wen, die typische "Phasenverschiebung" im Trennungsgeschehen (Männer sind langsamer) und solche Dinge.


RE: Der Spiegel 2004: Die Hölle danach - 'c' - 13-07-2013

Was ist aus Pagels heute geworden?

Wohl kaum "Gleichstellungsbeauftragter" o.ä., oder?


RE: Der Spiegel 2004: Die Hölle danach - 'c' - 13-07-2013

http://www.herbert-pagels.de/index.php/vita


RE: Der Spiegel 2004: Die Hölle danach - tumi - 14-07-2013

Hätte nicht gedacht, dass es damals schon so schlecht
für Männer lief. Zu dieser Zeit war ich noch "Glücklich" verheiratet.

Wenn die Scheidung Männer ruiniert

http://www.youtube.com/watch?v=-jJvRy0Db-M


Hatte noch nie von dieser Talkshow gehört.
Ist wahrscheinlich nach dieser Sendung abgesetzt worden.


RE: Der Spiegel 2004: Die Hölle danach - StrengGeheimerInformant - 15-07-2013

Aus der FAZ von 1984:
(was für ein Datum)

Zitat:... Die Desinformationsstrategie der classe politique zum Anpreisen des „Jahrhundertwerks“ (1.EheRG) lässt sich bis in die sprachliche Formulierung erkennen, wie Professor Dr. Horst Albert Glaser unter der Überschrift aufzeigte: „Erschleichung von Folgerungen aus logisch falschen Begriffen“. Zu der sprachlich missglückten Eherechtsreform von 1977 sagte Hans Albert Glaser: „Die Ehescheidungsreform ist ja neben der Hochschulreform eine jener epochalen Taten, auf die sich Sozialdemokraten und Freidemokraten noch heute einiges zugute halten. Beide aber – darüber dürfte kein Zweifel bestehen – sind gründlich missglückt. Es gehört wohl zum Schicksal von Reformen in Deutschland, dass es um die reformierte Sache nachher schlimmer bestellt ist als vorher...

Mehr hier: http://www.wgvdl.com/forum2/board_entry.php?id=184186&da=DESC&page=0&order=last_answer&descasc=DESC&category=all

Wir sollten es eben nich Alle wahrhaben dürfen - oder wollen ...

Auch ich las mal 1997 den Artikel "Der entsorgte Vater" - und vergaß ihn wieder:

Zitat:Von Matussek, Matthias

Über feministische Muttermacht und Kinder als Trümpfe im Geschlechterkampf Eine Polemik von Matthias Matussek

Am vierten Tag des Hungerstreiks vor dem Kreuzberger Familiengericht kommt der erwartete Zusammenbruch. Dem Mann mit der Glatze wird schwarz vor den Augen, sein Blutdruck sackt ab, auf seiner Haut bilden sich Ausschläge, eine Welle der Verzweiflung schlägt über ihm zusammen. Der Notarzt stabilisiert und beruhigt ihn. So ist das, wenn der Körper zum Schlachtfeld wird.

Am nächsten Tag sitzt Günter Gempp wieder vor dem Justizgebäude mit der stählernen Würfelskulptur, die so gradlinig und normensicher in der Sonne liegt wie ein unerschütterliches Versprechen auf Gerechtigkeit.

Der hungernde Sozialarbeiter ist kein Fanatiker. Er will den Staat nicht aushebeln, will keine neue Weltordnung. Er will nur eines: seine Kinder Sarah und Fabian wiedersehen. Das verwehrt ihm die Mutter, seit sie sich von ihm getrennt hat. Daß sie das kann, verdankt sie Gerichten ...

1977 - 1984 -1997 - 2004

Alles bekannt seit dem - und trotzdem laufen Viele noch in die selbe Falle. Aber immerhin, die Stimmung kippt seit dem Beginn der Internet-Ära. Da ist nichts mehr zu deckeln und das wird auch nicht mehr aufhören -> mit dem Druck auf den Kessel. Wie ich woanders schon geschrieben habe: erledigt!