Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Ich kriege langsam Angst
#1
Hallo,

nach einiger Zeit mal wieder ein Beitrag von mir.  Momentane Situation:
Ich lebe mit meiner Frau im gemeinsamen Haus (50/50 Eigentum)
Jeder macht sein Ding, gemeinsame Urlaube zu zweit noch, sonst eher nicht viel zusammen.
Sex seit ca. 12 Jahren Null (ich will auch nicht mit ihr, sie auch nicht mit mir), getrennte Schlafzimmer.
Ich arbeite Vollzeit, sie halbtags.
Mein Sohn ist ausgezogen, ist mittlerweile 27 und hat seine Lehre beendet.
Meine Tochter, 21, studiert und wohnt noch bei uns.
Ich habe die ganzen Jahre ausgehalten aus 2 Gründen: Ich wollte bei der Erziehung meiner Kinder dabeisein und die finanziellen Folgen einer Trennung vermeiden.
Meine Frau ist nach meiner Einschätzung psychisch krank. Beim kleinsten Anlass rastet sie vollkommen aus, schreit herum, beschimpft mich und meine Tochter aufs Übelste und hat sogar im Beisein meiner Tochter mal gedroht, mich umzubringen. (kein Witz)
Auf der anderen Seite ist sie manchmal total lieb, fast kindlich und man denkt, alles wäre ok (ist es aber nicht).

Gestern hatten wir wieder einen heftigen Streit. Ich bleibe immer relativ ruhig, obwohl mich das natürlich auch aufregt.
Ich bin aus dem Zimmer gegangen, sie ist mir ständig nachgerannt und hat mich angeschrien und beschimpft. Sie hat gegen Schänke getreten und wild vor meinem Gesicht rumgefuchtelt. Ich habe ihr dann gedroht, ich gehe aus dem Haus, wenn sie nicht sofort aufhört, sich so zu benehmen.
Da wurde sie ruhiger und ich ging in die Küche um was zu erledigen. Da sah ich, dass sie ein langes Küchenmesser in der Hand hatte und es wieder ins Schubfach räumen wollte. Ich hab sie gefragt, was sie mit dem Messer machen wollte, und sie sagte "Das geht dich nichts an".
Jetzt weiß ich nicht, was das mit dem Messer soll. Ich hatte überhaupt nicht gesehen, wie sie das Messer genommen hat und im Nachinhein überlege ich mir, was sie wohl in ihrer Wut damit machen wollte. Ich habe regelrecht Angst, was passiert, wenn es wieder zum nächsten unvermeidlichen Streit kommt.
Am liebsten möchte ich sie aus dem Haus haben, glaube aber, dass das im momentanen Stadium nicht so einfach geht.
Selber gehen ist für mich keine gute Option, wegen meiner Tochter und warum soll ich das Ganze auch noch ausbaden.

Was denkt ihr über die Situation?
Zitieren
#2
Was Deine Frau zeigt ist typisch mißbräuchliches Verhalten. Sie hat jeden Respekt vor Dir verloren und schikaniert Dich. Dass sie irgendwann wieder auf Spur kommt oder zusammen mit Dir an einer Lösung arbeitet kannst Du vergessen. Das wird weiter eskalieren. Ideal wäre eine sofortige räumliche Trennung.
Zitieren
#3
Es war ein gravierender Fehler, nebenherleben zu akzeptieren und die Ehe rechtsgültig zu erhalten obwohl die Dame nur halbtags arbeitet und du es ganz offensichtlich nicht geschafft hast, sie ganz zur Arbeit zur bringen. Das reisst dir den Hintern so richtig auf, jetzt ist es eine "lange Ehe" mit bis zu lebenslangem Unterhalt und der Versorgungsausgleich wird dir die Rente wegfetzen. Und nun merkst du auch, dass es richtig gefährlich wird, mit so einer Person noch zusammenzuwohnen. Tötung im Affekt ist der häufigste Mordgrund bei Mörderinnen. Im Zuge eines Wahnsinnsanfalls mit einem langen Messer hantieren, da würde ich schnellstens weg dort.

Um die Tochter musst du dir wirklich keine Gedanken machen. 21, studiert, da wirds sowieso höchste Zeit für eigenständiges Leben. Ab in eine WG oder das Studentenwohnheim.

Ziehe aus. Das Haus kann vermutlich keiner der Eheleute allein halten und sinnvoll ist das eh nicht.
Zitieren
#4
Hi Santiago,

ich stecke in einer ähnlich schwierigen und missbräuchlichen Lage.
Nicht so lange wie du, aber auch mit (immer mehr werdenden) extremen Aussetzern.

Am Anfang meines persönlichen Prozesses hab ich mir die Schuld oder zumindest Teilschuld gegeben.
Das Bild das ich der Böse bzw. Kranke bin, hatte sie mir auch schön immer wieder aufgemalt.
Jetzt sehe ich es aber so wie es ist. Meine Frau ist krank, was sie hat spielt da am Ende keine große Rolle.
Die Red Flags waren in all den Jahren sichtbar, es hatte nur nicht mich persönlich getroffen und ich habe
versucht die Wogen glatt zu halten. Jetzt wird gegen mich gefeuert.

Am Ende kannst nur du entscheiden was du tust und wieviel du erleiden willst.
Nur einen Rat: Behalte deine Pläne und weiteren Schritte für dich und biete ihr keine Angriffsfläche.
Ich gehe da jetzt stoisch durch die Situation und zum Zeitpunkt x werde ich ausgezogen sein.
Dann kann sie erstmal wüten wie sie will und sich mit der neuen Realität vertraut machen.
Zitieren
#5
@santiago:
Klingt nach Borderline ...
Zitieren
#6
@clarity: ich würde den mietvertrag in absprache mit vermieter kündigen, ihm deine alte als nachfolge-
mieter vorschlagen. wenn er drauf eingeht ok - wenn nicht, muß sie klagen und deine kündigung wird
durch das gericht aufgehoben und der vermieter verpflichtet, deiner ex einen neuen mv anzubieten oder
einzugehen...so glaub ich, war das bei einem freund von mir.

feuere zurück!

bb
netlover
Zitieren
#7
Also
Präventiv wäre ein Teleskopschlagstock zur Verteidigung
und Pfefferspray nicht verkehrt griffbereit oder dabei zu haben.
Zitieren
#8
Das ist alles nicht wirksam oder führt einen selber in Schwierigkeiten. Am wirksamsten ist bei abgeschlossener Tür zu schlafen und bei Anfällen sofort das Haus zu verlassen, wortlos. Und noch wirksamer ist, auszuziehen und diese Person strikt auf Distanz zu halten. Schiesst doch diese Verrückten in den Wind. Das Leben ist zu kurz, um sich Ängsten auszusetzen, dass man von einer Wahnsinnigen geschlachtet wird.
Zitieren
#9
Du hast als Mann praktisch keine Möglichkeiten Dich effektiv gegen solche Angriffe zu wehren. 

Solange Du mit ihr unter einem Dach lebst hat sie vielfältige Möglichkeiten Dich zu attackieren  Du bist also 24/7 im Alarmzustand was alleine schon sehr ungesund ist und Dir Handlungsmöglichkeiten raubt.

Wenn es zu einem gewalttätigen Konflikt kommt wird sie es gegenüber der Polizei als Notwehr gegen einen prügelnden Partner darstellen. Und damit erfahrungsgemäß auch durchkommen. Spätestens dann wirst Du sowieso Deines eigenen Hauses verwiesen.

Wie unsere Neubürger täglich zeigen, ist es auch nur sehr schwer möglich eine Messerattacke abzuwehren. Da nutzt Dir eine eventuelle körperliche Überlegenheit wenig.

Am besten ist es sofort auszuziehen. Dadurch wirst Du überhaupt erst wieder handlungsfähig. Ich würde sie auch wegen Bedrohung mit dem Messer anzeigen. Damit ist das dann aktenkundig.
Zitieren
#10
Das ist krass. Meinst du sie ist so von der Rolle in ihren Wutanfällen, dass sie sogar das Messer einsetzt? Aus deiner Beschreibung wirkt es fast so, und das wäre für mich der Grund von heute auf morgen auszuziehen: In ein Hotel. Kosten egal, hauptsache raus. Die wichtigsten Dinge packen wenn sie bei der Arbeit ist und dann nichts wie raus. Deine Kinder können dir die restlichen Sachen bringen. Sie sind alt genug dafür.

Hat deine Tochter den Vorfall mit dem Messer mitbekommen?

Ja, ich teile die Meinung den Vorfall unbeding unbedingt bei der Polizei anzuzeigen!!
Zitieren
#11
Auf jeden Fall will ich irgendwann ausziehen. Die Frage ist nur, wie ich am besten rauskomme ohne allzu großen Schaden für mich selbst anzurichten.

Wenn ich jetzt Knall auf Fall verschwinde, lasse ich so viel zurück, was ich mir mein ganzes Leben lang aufgebaut habe. Nicht nur an Sachen, sondern auch an anderen Dingen, die das Leben angenehm machen. Das muss aus meiner Sicht eher längerfristig geplant werden.

Ich bin mir aber unsicher, wie hoch die momentane Gefahr für mich ist. Sie hat mich bisher noch nie körperlich angegriffen. Und mit dem Messer hat sie mir nicht gedroht, aber sie hat es aus irgendeinem Grund während des Streits an sich genommen. Meine Tochter hat von dem letzten Vorfall nichts mitbekommen, aber die täglichen Streitereinen schon, und sie denkt auch, dass mene Frau psychisch krank ist.

An eine Anzeige bei der Polizei habe ich auch schon gedacht. Die Frage ist, was die in so einem Fall machen würden?
Zitieren
#12
Mit einer Bekloppten unter einem Dach: den großen Schaden hast Du jetzt schon. Du bizt allerdings noch nicht an dem Punkt, da entschiedene Gegenmaßnahmen durchzuführen. Damit ermöglichst Du Deiner Frau weiterhin ihr mißbräuchliches Verhalten.
Zitieren
#13
Ich habe ähnliche Dinge erlebt. Nicht mit einem Messer im Spiel, aber diese Wutanfälle bis zum totalen Kontrollverlust.
Trenne dich, zum Wohl deiner eigenen mentalen und vielleicht auch körperlichen Gesundheit. Deine Kinder sind aus dem gröbsten und raus und wissen vermutlich selbst, dass die Mutter große Probleme hat.
Dein erster Schritt sollte der Gang zum Anwalt sein, um dir erklären zu lassen, wie du deine Rechte am besten schützt. Sorgerecht usw. ist ja zum Glück kein Thema mehr, also geht es "nur" noch um das finanzielle. Das lässt sich alles regeln.
Ich habe auch lange an der Ehe festgehalten, weil wir auch noch 2 kleine Kinder haben, aber irgendwann merkst du, dass dich das in den Abgrund zieht, bis zu dem Punkt wo du selbst professionelle Hilfe brauchst,

PS: Anzeige usw. kannst du alles vergessen. Das interessiert niemanden. Wenn du sagst, deine Frau ist krank, wird man das so verstehen, dass du sie schlecht aussehen lassen willst. Das wird nur den Blick auf den Konflikt zwischen euch zementieren.
Sollte es tatsächlich zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung kommen, bist du als Mann am [Unterschreitung des Mindestniveaus], egal wie es dazu gekommen ist.
Zitieren
#14
Ich habe ähnliches erlebt, meine Ex ist Alkoholikerin. Wenn sie sich ein bestimmtes Level angesoffen hatte (meist so gegen 16:00 Uhr) wurde sie aggressiv und ausfällig. Aber nicht nur gegen mich, auch gegen die Kinder - so war wenigstens das dokumentiert.
Heute zahle ich, 67 Jahre alt, von meiner Rente immer noch nachehelichen Unterhalt. Ich habe lebenslänglich bekommen. Niemand kann sich vorstellen, wie ich es bedauere nicht beizeiten eine finale Lösung des Problems herbeigeführt zu haben. Wäre meiner Frau etwas zugestoßen, wären vier Menschen glücklich gewesen...
Bibel, Jesus Sirach 8.1

Zitieren
#15
Du hast jetzt Jahre ausgehalten. Die Kinder sind aus dem Gröbsten. Es gibt keinen rationalen Grund, in der Situation zu bleiben bis sie vollends eskaliert. Wenn es blöd läuft, greift sie nochmals zum Messer. Bekommst man die Situation nochmals in den Griff, ruft sie evtl. die Polizei und konstruiert eine Falschbeschuldigung. Dann bist du sofort raus. Oder es läuft ganz blöd...

Deine 21-jährige Tochter kennt die Situation. Mit ihr kannst Du optimalerweise reden, und für die Dauer des Studiums auch über eine finanzielle Unterstützung im Einvernehmen. Bis zur Scheidung wirst Du Trennungsunterhalt zahlen müssen. Nach der Scheidung steht aus, ob Ehegattenunterhalt fällig wird oder nicht. Zumindest ein paar Bedingungen hängen da dran, die die Frau erfüllen muss sie sich entweder erst einmal den hälftigen Nutzungsausfall zurechnen lassen oder das Haus übernehmen und die Hälfte abkaufen. Kann sie das nicht, muss sie sich auf Dauer eben auch was suchen. Stellt sie sich quer, gibt es eine längere Zeit des Streits, aber am Ende eben das Instrumentarium der Teilungsversteigerung.

Klingt alles blöd, aber am ende des Tages willst Du doch nochmal ein paar Jahre in Ruhe und mit ein wenig Lebensqualität verbringen. Bleibst Du in dieser Situation, hast Du das Letztere nicht und zwar auf Dauer.

Die erste variante ist teuer, schmerzhaft und von Veränderung und Anfangs viel Eskalation geprägt. Aber perspektivisch mit etwas Kapitalstock aus dem 50% Anteil, Ruhe und eigener Lebensgestaltung. Bei der zweiten variante ein Leben unter Druck, Angst und unter Aufgabe aller eigenen Interessen.

Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.

ein 50/50 haus kann man verkaufen. Wenn die Frau drin wohnen leiben will, muss sie
Zitieren
#16
Der Schrecken ohne Ende läuft ja schon seit Jahren, der Leidensdruck ist immer nur gestiegen, nun fasst sie schon Messer an. Das mitzumachen ist Verschwendung des eigenen Lebens. Wie weit muss denn die nächste Eskalation gehen, bis du endlich weiterziehst? Dass sei zusticht? Dass die Polizei kommt? Dass du es mit einer Falschbeschuldigung zu tun bekommst? Wie viel muss sie zerstören, bis du diesen Wahnsinn verlässt?

Diese Betonung, sie wäre auch total lieb, das ist typisches Verhalten von Co-Abhängigen, von jemand der Missbrauch und Gewalt deckt weil er sich abhängig fühlt. Ein typischer Satz, den auch fast alle Prügelopfer so sagen. Der Prügler kann auch total lieb sein, nur wenn er was getrunken hat / seine Pillen nicht schluckt / seinen Rappel hat / ...
Du bist nach wie vor verklammert in diese Beziehung und was daran hängt. Das ist eine Sackgasse, dir dir am allermeisten schadet, sowas kann auch dein Leben kosten.
Zitieren
#17
(13-03-2025, 08:27)santiago schrieb: Was denkt ihr über die Situation?

Da kann eine psychische Erkrankung dahinterstecken. Oder auch körperliche Probleme, Schmerzen, Migräne, etc. Oder sie fühlt sich einsam, vernachlässigt... Ursachen kann es viele geben. Der Hund, der Zahnschmerzen oder sonst irgendwelche Schmerzen hat, wird evtl. zuschnappen, weil er aufgrund der Schmerzen gereizt ist, obwohl eigentlich total friedlich. 

Was ich damit sagen möchte, Ihr benötigt irgendeine Intervention.
Zitieren
#18
Also am besten noch zwei Jahre Ursachen suchen, er bei ihr. Na dann viel Spass.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: bio, expat, 2 Gast/Gäste