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FamG Köln: Kein Wechselmodell. KI hilft auch nicht.
#1
https://www.esv.info/aktuell/famg-koeln-...ldung.html

FamG Köln lehnt Anordnung von Wechselmodell ab – und rügt Schriftsatz mit Fake-Zitaten, der vermutlich unter Einsatz von KI generiert wurde. Bemerkenswert ist aber, dass das Gericht den Prozessbevollmächtigten der Mutter scharf gerügt hat. Demnach hat ein Schriftsatz des Anwalts – den wohl eine KI erstellt hat – zahlreiche falsche Informationen enthalten.

Der Gericht lehnt das Wechselmodell ab, weil es zu viele Konflikte zwischen den Eltern geben würde. Wie üblich - Eltern, die sich eh einig sind, würden auch nicht vor Gericht. Berührt, geführt. Beantragt, verloren weil beantragt.

Die Rüge ging an den mütterlichen Anwalt und leider führte sein KI-generierter Schriftsatz auch nicht dazu, dass ihre Anträge abgelehnt wurden. Darin kamen z.B. frei erfundene Fundstellen vor sowie erfundene Rechtssätze, nachdem ein Wechselmodel mit einem psychisch instabilen Elternteil grundsätzlich unvereinbar wäre.

Kommentar: Wenn du Mutti bist und etwas blockieren willst, kannste auch mit einem Vollidioten als Anwalt und frei erfundenen Quatschbegründungen klagen, du gewinnst trotzdem.

Beschluss des AG Familiengerichts Köln vom 02.07.2025 – 312 F 130/25
Volltext: https://nrwe.justiz.nrw.de/ag_koeln/j202...50702.html
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#2
Während wahrscheinlich der Ausgang des Verfahrens sowieso klar war, gab´s da noch einen faulen Anwalt. Konnte man das früher kaum rügen, dann jetzt hier. Der hat sich schlicht vor ChatGPD gesetzt - nicht der einzige Anbieter, aber wohl der mit dem besten Marketing - und nicht einmal geprüft, was die KI ihm erzählte. Ist ja auch offensichtlich. Denn interessant ist, dass die KI in Sachen Juristerei einen ziemlich blinden Fleck hat.

Das habe zwar ich, als Nobody, bemerkt. Die hohe Zunft der Härren und Dämlichkeiten Anwälte wohl nicht. Die KI zitiert Urteile mit falschem Aktenzeichen, oder sie haben nichts mit dem erfragten Fall zu tun. Das macht sie regelmäßig. Man kann - nach Überprüfung - der KI das mitteilen. Die bedankt sich dann artig und sagt, "Oh, Andreas. Ja, da hast Du Recht. Mein Platinenkaffee war heute morgen wohl kalt" und es heißt, sie sei "lernend." Inwieweit, konnte ich noch nicht prüfen oder bemerken.

Am Ende ist es nicht die böse KI. Es ist der Jurist an der Tastatur, der sich einen schlanken Fuß macht. Freilich ohne Rabatt für den Mandanten. Den darf er ja wegen der Gebührenordnung so nicht ausweisen. Oder so....
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#3
Scharf gerügt... ich traue mich das kaum zu Fragen weil ich die Antwort vermutlich kenne, aber hat das für Anwälte überhaupt irgendeine echte Konsequenz?
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