(27-02-2010, 14:27)wiener schrieb: wenn dich da nicht täuschst.
Die Mullahs sind fakt. irrelevant. Die Probleme mit dem Westen haben mit den Mullahs nur indirekt zu tun.
Solange das iranische Establishment sich gegen die Auslieferung des Öls an westliche Konzerne wehrt, wird der Iran "schlecht" sein.
Ich sehe kaum Chancen auf einen Fall der Mullahs. So sehr sich der britische und US-Geheimdienst mit ihren paar gekauften Halunken dort vor Ort auch abmühen. Die große Masse der Iraner sind strenggläubige Schiiten. Was nicht heißt, daß sie rückständig sind. Immerhin erhielt jedes Dorf einen Laptop, dessen Betreiber auf Internetnutzung geschult worden ist. Was die regionale Wirtschaft vielerorts sehr angekurbelt hat, nebenbei gesagt. Und die Popularität des derzeitigen Präsidenten sehr genährt hat... .
Und Öl vom Iran kann jederman kaufen. Nur die Ölfelder sind eben unverkäuflich. Und das ist auch gut so! (Danke, Wowi)
Wo kommen wir denn hin, wenn sich jedes Regime dem US-Imperialismus und seinen Komplizen unterwirft??? Die sollen gefälligst für die Rohstoffe zahlen, die sie haben wollen.
(27-02-2010, 14:27)wiener schrieb: Bolivien und Venezuela werden genauso als Schurken gehandelt, obwohl dort beileibe keine Mullahs an der Macht sind.
Genau so isses!!! Venezuela gehört ein Viertel des Tankstellennetzes in den USA, und dort wird ausschließlich venezolanisches Öl verkauft. Venezuelas derzeitige Regierung hat nie gedroht, den USA den Ölhahn abzudrehen. Bekannt ist bestens, daß die CIA Chávez gerne ermordet sehen würde ... zum Glück wird er gut bewacht.
(27-02-2010, 14:27)wiener schrieb: Also -bitte unterscheiden in "gut" und "schlecht".
Nicht alles was uns als "gut" verkauft wird muss gut für die dortige Bevölkerung sein...
Sehe ich ganz genau so! Wenn in Moskau eine kleine Schwulendemo mit 15 Teilnehmern mal eben von den Sicherheitskräften "einkassiert" wird, serviert uns das bürgerliche Fernsehen in allen Nachrichtensendungen drei Tage lang die Filmaufnahmen davon und prangert die "Menschenrechtsverletzungen Putins" in kriegstreiberischer Art an. Bilder von den Käfigen, in denen Demonstrationsteilnehmer beim Gipfel in Heiligendamm eingesperrt worden waren, werden dem germanistanischen Publikum dagegen vom bürgerlichen Fernsehen ganz bewußt vorenthalten.
Die mobilen "Motorrad-Einsatzkräfte" und die Teheraner Polizei setzten außer Knüppeln keinerlei Gewaltmittel gegen die dortigen von westlichen Geheimdiensten organisierten Unruhestifter ein. Uns wird hier vorgegaukelt, daß nur mit massiver Gewalt große demonstrierende Menschenmassen in Teheran niedergehalten worden wären. Germanistan kennt mittlerweile massive Polizei-Einsätze mit Wasserwerfern und im Gewahrsam zu Tode gefolterten Opfern des staatlichen Terrors und Unrechtsregimes Germanistan. Als Demokratielehrer oder Lehrer für den Umgang mit Andersdenkenden muß sich dieses Germanistan nun wahrlich nicht aufspielen.
Daß wir uns nicht falsch verstehen: Alle Religionen haben bisher auch Gewalt angewendet, Christentum wie auch Islam! Teufelsaustreibungen gibt es im Christentum, und bei Diebstahl wird in einigen islamischen Ländern mal rasch die Hand des Delinquenten abgehackt. Weshalb ich Religionen ablehne, sie sind mir allesamt viel zu scheinheilig.
Bin sehr gespannt auf Heinrichs Bericht hier!!!
Allerbeste Grüße in die Runde,
Goddiejens aus Belgipott