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Hallo zusammen,
unser Kind (10 Jahre( GSR) hat vor ein paar Monaten von seiner Mutter ein iPhone mit Vertrag bekommen. Ich war dagegen bzw. wollte maximal rin gebrauchtes Handy mit einer prepaid-Karte, falls mal was auf dem Schulweg mit dem Bus o.ä. ist. Mutti hat dagegen entschieden und Tatsachen geschaffen. Diskussion, Argumente zwecklos.
Kind nutzt das Handy rege, hat eigenen WhatsApp-Account und schaut fleißig YouTube-Videos.
Ich würde gerne die Nutzung kontrollieren und das Kind vor den Gefahren im www schützen. Ich lasse mir z. B. regelmäßig die Chats zeigen. Mir wurde empfohlen auf dem Handy vom Kind ein Jugendschutzprogramm (z. B. Kaspersky Kids) zu installieren.
- Kennt das jemand bzw. kann jemand ein geeignetes Programm empfehlen?
- Darf ich das einfach auf dem Handy vom Kind installieren? Ich denke, dass die Mutter dass nicht will. Kann sie dagegen was unternehmen?
Grüße
Lullaby
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Ich würde einfach ein passendes Schutzprogramm installieren, fertig. Lieber Zoff mit der Mutter als ein traumatisiertes Kind.
Die Mutter hat ja auch einfach Fakten geschaffen.
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Solange ein Kind minderjährig ist, haften die Eltern für Ihre Kinder, und zwar beide.
Jeder Elternteil ist verantwortlich und hat das Recht zu kontrollieren.
Fairerweise würde ich dass sogar meinem Sohn mitteilen, somit ist auch die Hemmschwelle höher.
Mit 12 kennen die eh alles und wissen Sperrungen zu umgehen und auszuschalten.
Um sich abzusichern bitte festhalten, dass man eine Sperre eingebaut hat und bitte keine Zahlarten oder Apps installieren.
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iOS hat Kontroll- und Zeitschranken an Bord, nennt sich "Bildschirmzeit". Geht aber nur innerhalb einer Familiengruppe oder direkt auf dem betreffenden Gerät.
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Wenn du ne Fritzbox neuerer Generation hast kannst du die Onlinezeiten dort bequem einschränken. Natürlich sind die Kiddys nicht doof und versuchen mit einer Neueinwahl ins Wlan mit abweichender IP diese Sperre zu umgehen. Unter erweiterte Einstellungen einfach „diesem Gerät immer dieselbe IP zuweisen“ auswählen um dem vorzubeugen. Zusätzliche Filter mit typischen Begriffen wie porn etc. hilft zusätzlich eine Barriere zu nicht jugendfreien Inhalten aufzubauen.
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(21-10-2019, 23:43)IPAD3000 schrieb: Wenn du ne Fritzbox neuerer Generation hast kannst du die Onlinezeiten dort bequem einschränken. Natürlich sind die Kiddys nicht doof und versuchen mit einer Neueinwahl ins Wlan mit abweichender IP diese Sperre zu umgehen.
Man kann auch die MAC Adresse (Media Access Control) des Gerätes im Router verwalten. Die ist eindeutig. So kann man jedes Gerät vom Handy bis zur Küchenmaschine identifzieren und diesem ein Regelwerk im WLAN zuweisen (z. B. auch nur bestimmte Zeitfenster).
"Du Mama. Wenn Papa tot ist kauf ich mir meinen eigenen Ponyhof!" - CosmosDirect Lebensversicherung, 2007
Quelle: http://de.wikiquote.org/wiki/Vater
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Was bringt die Fritz Box, wenn er nen Vertrag hat? Wlan aus, dann bringt da nen Schutz garnichts.
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Du musst ein Jugendschutzprogramm installieren und hoffen dass sie nicht so schlau sind und sofort rausfinden wie das zu umgehen ist. Ich nutze nach Empfehlung hier aus dem Forum Eset fuer Android.
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Die Fritzbox ist dafür nur tauglich, wenn man feste Erlaubniszeiten will, z.B. 14 bis 16 Uhr. Es gibt zwar auch eine Funktion für die maximale Zeit pro Tag (z.B. maximal zwei Stunden im WLAN), aber die ist völliger Quark. Die Geräte funken sowieso andauernd, auch wenn sie nicht vom Menschen genutzt werden. Dann ist die Zeit aufgebraucht und das Kind jammert "ich war aber heute nur so wenig am Handy". Stimmt. Das Kind müsste jedesmal an seinem Gerät vor der Benutzung WLAN von Hand ein- und Ausschalten, damit das funktionieren würde wie es gedacht ist.
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Hallo zusammen,
danke für eure Antworten.
Kann jemand aus eigener Erfahrung ein Schutzprogramm empfehlen, das gut funktioniert wenn Kind ein apple-Gerät hat und ich android (Samsung)?
Grüße
Lullaby
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(22-10-2019, 10:47)Lullaby schrieb: Hallo zusammen,
danke für eure Antworten.
Kann jemand aus eigener Erfahrung ein Schutzprogramm empfehlen, das gut funktioniert wenn Kind ein apple-Gerät hat und ich android (Samsung)?
Grüße
Lullaby
Hallo,
es gibt nicht "das" Schutzprogramm, welches alles kann.
Am Handy selbst kannst Du bestimmte Grundeinstellungen aktivieren, siehe hier:
https://support.apple.com/de-de/HT201304
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Das ganze wird eh nicht klappen, wenn du dir nicht einig mit der Mutter bist.
Wenn sie da nicht mitspielt, brauchst du dir garnicht die Mühe machen, etwas zu installieren.
Und Gefahren im Internet, ich bitte dich.
1. Die Gefahr beim Handy geht in erster Linie von der Nutzungsdauer aus
2. Müsstest du dann WhatsApp, und jegliche Social App blockieren, wo jugendgefährdende Sachen mit verschickt werden könnten. Auch EMail.
3. Was bringt ne JugendSchutz App am Handy, gibt so viele Möglichkeiten. PC zu Hause, PC beim Kumpel, Internet Cafe, die Möglichkeiten sind praktisch unbegrenzt heutzutage
Wenn du hier aktiv was machen willst, informiere und kläre auf, statt zu zensieren.
Du kannst dein Kind nicht in Watte packen und davon ausgehen, das es mit nichts davon in Kontakt kommen wird. Was du aber machen kannst, ist es ihn auf die Gefahren hinweisen und wie man damit umgeht.
Und ja, nen iPhone mit 10 ist definitiv übertrieben, aber daran ändern kannste nichts mehr.
Daher gilt auch für dich: Lerne damit umzugehen.
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Surajin schrieb:Das ganze wird eh nicht klappen, wenn du dir nicht einig mit der Mutter bist.
Wenn sie da nicht mitspielt, brauchst du dir garnicht die Mühe machen, etwas zu installieren.
Und Gefahren im Internet, ich bitte dich.
1. Die Gefahr beim Handy geht in erster Linie von der Nutzungsdauer aus
2. Müsstest du dann WhatsApp, und jegliche Social App blockieren, wo jugendgefährdende Sachen mit verschickt werden könnten. Auch EMail.
3. Was bringt ne JugendSchutz App am Handy, gibt so viele Möglichkeiten. PC zu Hause, PC beim Kumpel, Internet Cafe, die Möglichkeiten sind praktisch unbegrenzt heutzutage
Wenn du hier aktiv was machen willst, informiere und kläre auf, statt zu zensieren.
Du kannst dein Kind nicht in Watte packen und davon ausgehen, das es mit nichts davon in Kontakt kommen wird. Was du aber machen kannst, ist es ihn auf die Gefahren hinweisen und wie man damit umgeht.
Und ja, nen iPhone mit 10 ist definitiv übertrieben, aber daran ändern kannste nichts mehr.
Daher gilt auch für dich: Lerne damit umzugehen. Hallo,
danke für deine Antwort. Ich sehe die Punkte komplett anders als du und es als meine Pflicht an mögliche Gefahren von meinem Kind fern zu halten. Das Internet sehe ich als große Gefahr an. Eher verzichte ich auf Fahrradhelme ;-)
100% Sicherheit gibt es nicht, das ist mir auch klar. Allerdings möchte ich die Risiken so gut wie es geht begrenzen.
Falls du mir ein Schutzprogramm empfehlen kannst wie oben gefragt, kannst du es mir gern empfehlen.
Grüße
Lullaby
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Das größte Problem ist doch die Schnittstelle allen Übels: Google!
Safer Surf kann wirklich jeder deaktivieren und sich so Zugang zu den dunkelsten Ecken unserer perversierten Gesellschaft verschaffen. Pornografie ist da noch das geringste Übel. Youporn & Co. haben inzwischen die früheren Dr.Sommer-Bravo-Blätter aus den Auslagen der Zeitschriftenhändler verbannt. Leider mit dem heftigem, bitteren Beigeschmack den ersten Sex mit Phantasien heftiger Praktiken für „Fortgeschrittene“ und „Akrobaten“ zu spicken.
Google steht (stand) für mich in der Verantwortung, nur nach Altersprüfung Safersurf zu deaktivieren. Schließlich wurden Kinder früher auch nicht in die Pornoabteilung der Videothek hineingelassen. „Stand“, da das „Kind“ bereits in den Brunnen gefallen ist. Jeder ab zwölf kennt inzwischen die direkten Links zu Youporn & Co. Auch wenn Google sich nun ihres Jugendschutzauftrages bewusst werden sollte, so wäre dies längst zu spät.
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Es ist nicht nur Google. Die Misere zieht sich durch alle Zeitsauger. Ich hab z.B. auch das Problem mit einer Nintendo Switch. Überall wird sie mit Beschränkungsmöglichkeiten beworben, damit die Eltern dem Kauf dieses Mists zustimmen.
In der Realität ist das ein kaputter, unbrauchbarer, leicht umgehbarer Mist und ich bin mir absolut sicher, dass das volle Absicht ist. Die Firmen versuchen auf schamlosteste Weise, den Kindern jede Möglichkeit zu geben, endlos zu konsumieren, sich zu binden, abhängig zu werden. Technisch wäre es überhaupt kein Problem, wenigstens funktionierende Zeitgrenzen einzubauen, jeder simple Zeitschalter schafft das. Für mich gibts da nur noch die Möglichkeit, dem Kind das Gerät physisch zeitweilig wegzunehmen, wenn ich nicht will dass es zwischen Schule und Nacht dämmernd im Bett vor dem Bildschirm verbringt. Argumentativ ist da schon lange nichts mehr zu machen und jede gut besprochene Vereinbarung mit dem Kind wird sofort gebrochen.
Das sind Kriege. Die Versuchtung geht rasend schnell und das ist ein Massenphänomen.
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Ich hatte bereits auf meinem Smart-TV beim Durchblättern der Apps auf einmal ne Vorschau einer netten Pornoseite. Danke Samsung, echt Top!
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Deswegen hatte ich geschrieben:
Du kannst dein Kind nicht in Watte packen und davon ausgehen, das es mit nichts davon in Kontakt kommen wird. Was du aber machen kannst, ist es ihn auf die Gefahren hinweisen und wie man damit umgeht.
Wenn du sowas installierst ohne Rückendeckung der Mutter und das sie da mitspielt, hat es entweder den Effekt du Handy wird nicht mehr mit zu dir genommen wenn du dich anmaßt das zu manipulieren, oder das das Handy und der Kontakt zu Freunden darüber wichtiger ist, als der Besuch bei dir.
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26-10-2019, 20:34
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26-10-2019, 20:36 von Vater Morgana.)
Moin Lullaby
DISCLAIMER: dies ist kein "lösungsorientierter" Beitrag.
(21-10-2019, 16:17)Lullaby schrieb: unser Kind (10 Jahre( GSR) hat vor ein paar Monaten von seiner Mutter ein iPhone mit Vertrag bekommen. Ich war dagegen bzw. wollte maximal rin gebrauchtes Handy mit einer prepaid-Karte ich verstehe ja durchaus, dass man als Vater gerne möchte, dass die eigenen Kinder zu vernünftigen Erwachsenen aufwachsen (was auch immer das sein soll...), aber ich muss immer wieder staunen, wie schnell die dummdreist von der KM "geschaffenen Fakten" akzeptiert werden, auch wenn das GSR dadurch einfach rotzfrech ausgehöhlt wird. Und dann sitzen wir als Väter mit noch genau zwei Optionen da:
A. Auf die Ausübung des väterlichen Sorgerechts verzichten und unsere Vaterschaft an die "Faktenlage" anpassen (was oft zu hohen finanziellen und psychischen Kosten für uns akkumuliert)
B. Auf die Ausübung des väterlichen Sorgerechts bestehen und somit riskieren, dass es uns von einer mütterbeschützenden Richterperson aus fadenscheinigen Gründen abgenommen wird.
Wer sich als Vater für eine dieser beiden Optionen entscheidet, tut dies aus Verantwortungsgefühl. Entgegen landläufiger Meinung haben Väter nämlich häufig ein stark ausgeprägtes Verantwortungsgefühl. Wir würden uns wegen der Trennungsmisere mit Partnerin und Kindern sonst nicht so scheiße fühlen und es ließe sich deutlich schlechter Kapital aus unserer "Schuld" schlagen, wenn dies anders wäre. Und genau hier versteckt sich der Ansatz für die "dritte Option":
Verantwortung abgeben.
Es ist nur logisch und für die eigene Psyche essentiell, dass wir (innerlich) nicht mehr Verantwortung tragen, als unseren realen Handlungsoptionen entspricht. "Was ich nicht in der Hand habe, liegt nicht in meiner Verantwortung!" - umso weniger noch, wenn mir unmissverständlich (z.B. durch JA und Familiengericht) Handlungsoptionen verwehrt werden. Die Verantwortung für die Folgen ungehemmten Smartphone-Konsums trägt hier die KM, die diese Fakten geschaffen hat. Die Verantwortung trägt weiter ein Familienrechtssystem, dass den Vater als obsolet - oder bestenfalls als optional betrachtet. Die wenigsten Menschen in unserer feministisch aufgeklärten Gesellschaft schaffen den Gedankensprung von der hier anhängigen Sorgerechtsfrage, betreffend den Smartphone-Konsum eines 10-Jährigen, zu den gesamtgesellschaftlichen Folgen, die mit der aktuell inflationären Väterverachtung einhergehen.
Väter wissen nicht mehr, wie wichtig sie sind. "Väter sind wichtig" ist häufig nicht mehr als ein psychologischer Trick - ein wohlfeiles Lippenbekenntnis, welches der erstbesten Realitätsprüfung in der nächsten Amtsstube nicht Stand halten wird. Aber tatsächlich: Väter sind gut, richtig und wichtig. Väter sind Schutz, Vorbild, Reibungsfläche, Autorität. Eine Gesellschaft, die sich anmaßt, diese evolutionspsychologisch gewachsene Rolle ad absurdum zu führen, ist höchstens für Außenstehende ein interessantes Experiment mit offenem Ende. Für die Menschen, die in ihr leben, ist es ein gefährliches Unterfangen. Ich bin in einer ähnlichen Situation lieber der Außenstehende, welcher die Kausalzusammenhänge nüchtern erfasst und allenfalls mahnend kommentiert, als der involvierte Vater, der unter dem Schmerz, die eigenen Kinder absaufen zu sehen, kaputt geht. Die Entscheidung ist hier nicht zwischen Option A oder Option B. Die Frage dahinter ist: welchen Preis hänge ich an meine Vaterschaft? Welchen Preis für mich selbst, für mein psychisches Wohlbefinden und für die Anderen? Um diesen Preis zu ermitteln kann es hilfreich sein, den tatsächlichen Wert von Vaterschaft zu kennen. Buchempfehlung (engl.): Warren Farrell, John Gray: The Boy Crisis.
Fazit: Vater bin ich nur, wenn ich Vater sein darf.
VM
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