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Meine Tochter weint wenn ich sie ihrer Mutter übergebe
#1
Ich habe eine wunderbare vierjährige Tochter, wir verstehen uns wunderbar.
Sie ist so pflegeleicht, sie hält viele Regeln ein und wir lieben uns (Vater- Tochterliebe).

Umgangsrecht findet alle 14 Tage (gerade Wochenenden) von Freitagnachmittag bis Sonntagabend statt.
Und an ungeraden Wochenenden nur von Samstags.
An den geraden Wochenenden hole ich meine Tochter aus Frankfurt ab und wir verbringen das Wochenende in unserer Wohnung.
Am Samstag bleiben wir in Frankfurt.

In letzter Zeit bemerke ich, wie meine Tochter sehr bedrückt und sehr traurig ist, wenn ich sie nach Hause zu ihrer Mama bringe.
Wenn ich meine süße Tochter der Mutter übergebe und ich mich von ihr verabschiede, fängt meine Tochter an zu weinen.
Sie streckt die Arme nach oben und will mit mir gehen, sie will das ich bei ihr bleibe oder das ich sie mitnehme.
Ich erkläre ihr, dass ihre Mutter sie auch lieb hat usw.
Aber das will sie nicht hören, sie mag ihre Mama nicht sehr.
Es geht mir emotional sehr nahe, es zerbricht mir das Herz, ich bin den Tränen nahe.

Meine geschiedene Frau hat keinen Respekt vor unserem Kind, ich erlebe dies häufig bei der Übergabe in deren Wohnung.

Meine Tochter meint seit einiger Zeit, sie sei nicht mehr klein, sondern sie sei groß!
Wenn meine Tochter nichts essen möchte schnauzt ihre Mutter sie an, sie solle essen, sonst werde sie nicht groß werden.
Für ein Kind eine sehr schlimme Aussage und kann u.U. zu Essstörungen führen.

Meine Ex spielt kaum mit ihr, bezieht unsere Tochter nicht in die alltäglichen Verrichtungen ein, sondern setzt sie lieber vor die Glotze.
Meine Ex schläft bis in die Puppen und lässt unsere Tochter allein in der Wohnung handeln, meine Tochter will mich gerne anrufen aber sie unterbindet dies, meine Ex verliert in vielen Dingen den Geduldsfaden und meckert ständig an ihr rum.
Wenn meine Tochter weint, wird sie von meiner Ex gekitzelt.
Meine Tochter möchte vieles in Zahlen wissen, wie oft sie noch schlafen muss, bis ich sie abhole.
Meine Tochter möchte gerne fünf Mal (fünf Nächte am Stück) bei Papa schlafen, aber Mama meckert rum, nein.
Ich möchte meine Tochter hälftig in den Ferien haben, nein, sie sei noch zu klein.
Und so weiter und so fort.
Ich drohe anschließend mit Gerichtsanträgen, aber dann wird alles noch schlimmer.
Ich stecke zurück, meiner Tochter zu liebe.
Was kann ich denn noch machen?



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#2
Auch wenn die Chance, beim JA auf vernünftige Leute zu treffen, nicht riesig ist, ist sie doch nicht = 0.

Manchmal hilft es, wenn man die Probleme da mal diskutiert, und die ihr sagen, was richtig ist.
Vor Allem, wenn du zunächst alleine hingehst, und die Probleme ruhig und sachlich darstellst.



Ist zumindest ne Chance.
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#3
Ich hatte dieses Drama auch mit meiner Tochter bei ähnlichem Verhalten der Mutter. Mit Gerichtsanträgen drohen bringt rein gar nichts, verhärtet die Fronten und führt mit grosser Wahrscheinlichkeit dazu, dass die Mutter die Besuche boykottiert.

Ich empfehle Dir, Dich auf Deine Tochter zu konzentrieren, sie an den Wochenenden mit Dir stark zu machen für die Zeit bis zum nächsten Wochenende.

Ich habe meiner Tochter immer eine kleine Dose gegeben mit ganz vielen Küsschen von mir drin und immer wenn sie mich sehr vermisst hat konnte sie sich ein Küsschen rausholen. Das hört sich albern an, hat dem Kind aber sehr geholfen die Zeit zu überstehen.
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#4
(23-10-2010, 21:33)marecello schrieb: Ich drohe anschließend mit Gerichtsanträgen, aber dann wird alles noch schlimmer.
Laß das mit dem Gericht! Es wird eh nix bringen.
(23-10-2010, 21:33)marecello schrieb: Was kann ich denn noch machen?
Die Qualen erleiden und "subversiv" Wink weiter an die Sache rangehen!

Du bist in der glücklichen Situation, Kontakt zu Deinem Mädel zu haben!

Dieses Glück habe ich seit mehr als zwei Jahren nicht mehr. Sad
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#5
(23-10-2010, 21:52)Nathan schrieb: Ich empfehle Dir, Dich auf Deine Tochter zu konzentrieren, sie an den Wochenenden mit Dir stark zu machen für die Zeit bis zum nächsten Wochenende.

Ich habe meiner Tochter immer eine kleine Dose gegeben mit ganz vielen Küsschen von mir drin und immer wenn sie mich sehr vermisst hat konnte sie sich ein Küsschen rausholen. Das hört sich albern an, hat dem Kind aber sehr geholfen die Zeit zu überstehen.

Nein, dass finde ich überhaupt nicht albern, sondern sehr nützlich.
So bin ich auch in Gedanken bei ihr, wenn sie ein Küsschen holt.
Wirklich schöne und gute Idee, ich darf's übernehmen.
DANKESCHÖN, auch im Namen meiner geliebten Tochter.

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#6
(23-10-2010, 22:17)marecello schrieb: ich darf's übernehmen.

Dafür habe ich es geschrieben.
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#7
Hallo marecello,

ich möchte mich Nathan voll anschließen.

Konzentrierre Dich auf den Umgang, stabilisiere ihn, weite ihn aus.
Gib Deiner Tochter in dieser Zeit alle Liebe, zu der Du fähig bist. Diese wird sie im Herzen tragen und ihr helfen, bei und mit der Mutter klar zu kommen.

Wichtig ist, Deine Tochter in ihrem Abschiedsschmerz zu begleiten, ihr nichts ein- oder auszureden "Ja, meine Liebe, es ist schwer...(kommentarlos drücken in einer Pause)... und ich freue mich wie verrückt auf Deinen nächsten Besuch" oder so ähnlich.

Es gibt so schöne Riten: Wenn ich meine Jungs verabschiede, dann brennen wir immer Wunderkerzen ab, summen und singen zusammen dabei. Das machen wir nun schon seit über 12 Jahren so und die kids bestehen eisern auf diesen Ritus. Tränen gibt es auch heute noch... Und das ist gut so.

Laß die Mutter in Ruhe, mache Dir keine Gedanken über sie, blende sie aus! Keine Anträge (außer Umgang), keine Ämter, einfach nicht drum kümmern.

Der beste Schutz für das Kind ist das, was Du Deiner Tochter an 'Perlen' im Herzen mitgibst.

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#8
(23-10-2010, 22:33)Profiler schrieb: Es gibt so schöne Riten: Wenn ich meine Jungs verabschiede, dann brennen wir immer Wunderkerzen ab, summen und singen zusammen dabei.
Schön, dass solche Riten noch nicht in die falschen Hälse gekommen ist. Smile


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#9
xxx

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#10
Du hast es echt gut Marecello und bist zu beneiden. Ich hab echt gedacht, wow Papa sein ist der Sinn des Lebens, Liebe geben und Liebe erhalten. Leider hab ich die falsche dick gemacht (für mich falsch, für jemand anderen passend) und jetzt kann jemand anderes den liebevollen Papa spielen, ja traurig. Deine Tochter liebt dich total und das ist doch superschön. Lass die Mutter und kämpfe keinen Kampf, wo du und deine Tochter nur die Verlierer sein werden. Ärmer und frustrierter am Ende. Deine Tochter wird älter und wird irgendwann den Klauen deiner Ex und ihren Einfluss entfliehen, denk und konzentriere dich auf diesen Tag. Sie wird irgendwann verstehen, auch ohne dass du ihr viel erklären musst. Auch deine Ex wird ihre Zeit der Ernüchterung unweigerlich erleben und die wird so hart sein, dass ich froh bin keine Frau zu sein.

Ich an deiner Stelle würde es so wie es ist durchziehen wie es jetzt ist. Die wenige schöne Zeit die du mit deiner Tochter verbringst, sind intensiver da sie so kurz sind. Da baut sich was auf, was sich zwischen deiner Tochter und ihrer Mutter niemals aufbauen kann, alleine schon wegen ihrer Allgegenwärtigkeit + zig andere Dinge. Und das Kind wird es eines Tages verstehen und dir dankbar sein dass du immer für sie da warst.

Du kannst Papa sein, du glücklicher. Bei mir hat es nicht sein sollen.
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#11
Marecello,

deine Geschichte, sowie die darin enthaltenen Abläufe, Aussagen, Aktionen und Reaktionen, gleicht in vielen Punkten der meinen.

Es gibt jedoch einen Unterschied zur Lösungsstrategie, aufgrund unterschiedlicher Wahrnehmung und Wertung.

Bei uns ist es so, dass die Mutter keinen neuen Partner im Haushalt leben hat.
Dies hat zur Folge, dass Mutti den Laden allein schmeißen muss.
Nicht allein aus meiner Erfahrung als Kind einer AE, kann ich berichten, dass AE-Mütter häufig mit viel größeren Problemen zu kämpfen haben als sie zugeben. Ihnen steigen die Probleme oft über den Kopf, wenn es denn nur genug davon gibt. Darüber hinaus wirken Verlustängste aus Eifersucht, als Ausprägung von Egoismus und damit verbundene Besitzstandswahrung, wie Endstufen mit hoher Ausgangsleistung.
In dieser Kombination kann die Stimmung in einem sogenannten Ein-Elter-Familienhaushalt leicht kippen und die Auswirkungen bekommen dann auch mal die Kinder zu spüren.

Wenn die Kinder dann, aus einem stressigen Alltag, zu ihren Bespaßungs- und Wochenendvätern kommen ist das anders. Sie betreten eine Oase des Friedens und der Ruhe.
Papi hat Zeit für sie und kann diese Zeit voll für ihre Bedürfnisse, die sie hier auch äußern dürfen, aufbringen.
Oh, und weil der sich auf diese Momente freut, hat auch dies Auswirkungen für das Kind - auch in der Wahrnehmung.

Jetzt aber mal ganz ehrlich:
Wie sähe es aus, wären die Rollen vertauscht?
Meint ihr wirklich es käme allein auf den einen Elternteil an,wenn dieser vor der selben Aufgabe wie die AE stehen würde?
Ich denke nicht.

In meiner Geschichte berichtete ich knapp von meinem Großvater und seinem positiven Einfluss auf mich.
Mal abgesehen davon, dass dieser selbst und bis ins hohe Alter hinein oft am Gängelband meiner Großmutter geführt wurde, ging seiner Befähigung ganz offensichtlich ein eigener umfangreicher Reifeprozess voraus, ansonsten würden die ihn betreffenden Aussagen meiner Mutter komplett auf falscher Wahrnehmung basieren, was ich mir bei bestem Willen nicht vorstellen kann.

Einige von uns werden später in den "Genuss" kommen, die Kinder zu übernehmen.
Nur, was für Menschen werden uns dann übergeben, wenn diese bis zur Adoleszenz im Haushalt des bis dahin eher unreifen Elternteils verbrachten?
Und was haben wir selbst bis dahin für Entwicklungen durchlaufen?

Bevor hier das große Fass der eigenen Fähigkeiten aufgemacht wird, stelle ich mal die beiden uns bestens bekannten Extrempositionen vor: Ralf Gunther Fuchs und Edith Schwab. Wink
Beide würden ohne Wimpernschlag von sich behaupten, dass sie selbst es sautoll hinbekommen haben Kinder allein und erfolgreich großgezogen zu haben.
Es stellt sich mir jedoch die Frage nach der Repräsentativität.
Auch geht es mir nicht um Erbsenzählerei, von wegen, das eine Kind war Handaufzucht und das andere ins Internat abgeschoben.
Der Blick hinter die Kulissen müsste schon intensiver ausfallen, um ein ein annähernd vollständiges Bild zu erhalten.
Nein, beiden ist vermutlich irgendwie recht zu geben, jedoch gibt dies tatsächlich keinerlei gesichterte Auskunft über die pauschalen Vorteile der Ein-Elter-Hoheit üder die Kinder.

Es geht mir um einen ehrlichen Umgang mit den Problemen und Auswirkungen, die sich für Kinder ergeben, müssen diese heute regelmäßig und mit steigender Tendenz, auf den zweiten Elternteil als Korrektiv verzichten.

Ich halte es in diesem Zusammenhang dann auch nicht für angebracht pauschal den Rat zu erteilen "subversiv" vorzugehen oder ebenso pauschal darauf zu insistieren die Kontakte, wider das dafür notwendige Verständnis de anderen Elternteils, auszubauen.

Was die Kinder brauchen, kennen und wollen, sind zwei Eltern, die immer dann für sie da sind, wenn diese gebraucht werden.
Hat Muttern mal wieder aufgrund ihrer Überlastung einen dicken Hals, dann soll der Vater erreichbar sein und umgekehrt.

Das soll jetzt nur mal ein Anstoß zum Reflektieren sein, nicht als Pauschalaussage verstanden werden.

Meine Exe kompensiert ihre Unzulänglichkeiten über ihre Mutter - die Oma.
Sie sorgte per Fortzug in Richtung Oma dafür, dass ich nicht in dem Maße für unser Kind anwesend sein kann, wie Kind und ich das wünschen und es Kind mit Sicherheit bräuchte.
Ob unser Kind eines Tage vor meiner Tür stehen wird, bleibt abzuwarten, aber mit Oma als Kummerkasten und jeder weiteren Bezugsperson, sinkt die Wahrscheinlichkeit.
Insoweit macht es in unserm Fall dann auch kaum Sinn da auf irgendetwas hin zu wirken oder zu arbeiten.

Wenn unser Kind (6) bei mir ist, dann kommt es auch noch vor, dass entsprechende Äußerungen fallen. "Papa, ich will noch nicht wieder zu Mama!"
Wenn ich dann aber die Begründungen hören möchte, haben die mit mir nur bedingt zu tun.
Es will überwiegend Problemen im Haushalt der Mutter entkommen und hier mit den sonst nicht verfügbaren Freunden spielen und tolle Dinge mit mir unternehmen.
Und dann sage ich wie es ist:
"Ich habe nicht mehr Urlaub und den verbringe ich komplett mit dir, ebenfalls einen Haushalt zu erledigen und unter der Woche muss ich auch arbeiten. Ich arbeite auch mehr als deine Mutter und bin länger aus dem Haus! Du müsstest demzufolge auch hier in Schule und in die Nachmittagsbetreuung."
Und tatsächlich schwinge ich auch mal den Staubsauger und klappere mit Geschirr im Spülbecken, wenn es bei mir ist.
Ich schätze mal, dass es nocht ein paar Jahre so weiter geht.
16.02.2012, BILD: "Das Halbwahre ist verderblicher als das Falsche." (Ernst Freiherr von Feuchtersleben)
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#12
Ich bin sehr angetan von euren Antworten, von eurem Mut und weiter machen, das ist Herzlichkeit und Ausdruck tiefer Beziehung zu Kindern.
Meine Tochter ist mein alles, ich gebe ihr mein Leben.
Eine wahre christliche Einstellung deren Prinzip ich bereit bin danach zu leben und lieben.
Wie schnell die Jahre der Kindheit verfliegen, wie schnell ein Kinderherz und Kinderseele zerbrochen werden kann, sieht man zu hunderttausenden auf den Wegen der Geschichte.
Der Zerfall der Familie ist der Grund dieser unethischen, inhumanen gar kinderentsorgenden Gesellschaft, dass wir Kinder als Ware, als störendes Lebewesen betrachten.
Die Erkenntnis und das Bewusstsein, dass insbesondere Mütter hilflose Lebewesen (Kind) zu ihren eigenen egozentrischen Machtspielen und ihrer Selbstverwirklichung benutzen, ist für mich zu meiner zentralen Lebensaufgabe geworden, dies zu verändern..
Nur Liebe, Geborgenheit, Vertrauen und Fürsorge kann für mein geliebtes Kind eine anvertraute Kindheit erfüllen.

Am schrecklichsten sind die Mütter, die ihre Kinder nicht lieben!
Viele Mütter versagen, wenn es darum geht, die Liebe so zu geben, wie es das Kind wirklich braucht: Durch Körperkontakt, Zärtlichkeit, auf den Schoss nehmen, umarmen, Streicheln, zu sagen, dass man froh ist, das Kind zu haben, zu loben, wenn es etwas gut getan hat, zu trösten, wenn es traurig ist. Das ist alles so viel Nahrung für die Seele des Kindes wie das Essen für den Körper. Sehr viele Menschen wurden in der Kindheit gut körperlich ernährt, aber hungern seelisch …

Man darf wohl aber annehmen, dass die meisten Menschen ihre Kinder lieben, aber allzu wenige wissen, wie man es zeigt. Sie können nicht die Liebe so zeigen, dass sie auch ankommt. Oft hatten sie als Kind selbst keine Liebe. Allzu wenige haben die Lektion der eigenen Kindheit besser gelernt und verhalten sich wie folgt: “Ich weiß, wie es ist, wenn man als Kind nicht geliebt wird. Da sollst du es besser haben!” Die Letzteren habe es geschafft aus einem sich von Generation zu Generation drehenden Teufelskreis auszubrechen und einen großen Schritt zur seelischen Reife geleistet!

Wer keine Gefühle hat, kann nicht lieben.
Wer die Gefühle nicht zeigt, kann keine Liebe geben.
Wer keine Liebe gibt, kann nicht geliebt werden.


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#13
Es kommt immer drauf an. Ich habe mein Kind auch wieder zurückzugeben an seine fett gewordene, vor der Glotze hängende und nörgelnde Mutter, an die Brennpunktschule direkt an einem innerstädtischen Schnellstrassenring incl. Nachmittagsverwahrung durch die Caritas in einem miefigen Kellerzimmer, an die Einsamkeit einer leeren Wohnung, an die Abwesenheit sozialer Kontakte. Das sind alles Dinge, die ganz unabhängig von Alltag oder Wochenende objektiv negativer sind wie sie auf der väterlichen Seite sind bzw. wären. Kindeswohl, haha.

Um das aufzulösen, muss das Kind eigentlich schizophren werden, zwei Persönlichkeiten und zwei voneinander abgespaltene Leben entwickeln.

Als Vater, dessen Kind bei der Rückgabe zu schreien anfängt, sollte man keine langen Abschiedszeremonien machen, sondern sich schon vor der Exenwohnung verabschieden und dann erst klingeln und das Kind zurückgeben, in Worten und Mimik nicht den Eindruck von "schade, dass gehst", sondern von "ich freu mich aufs nächste Mal" vermitteln oder, wenn es geht, das Kind nicht direkt an die Ex geben, sondern selber in den Kindergarten bringen und von dort abholen.
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#14
Ralf,

okay, das mit dem Alter zum Wechsel hatte ich nicht mehr auf dem Monitor.
Dann bist du vielmehr der typische, statistisch ausreichend dokumentierte, Übernahmekandidat.

Aus Sicht eines Kindes möchte ich unterstellen, dass es den Wechsel als zweite Chance wertet und sich aus dem Grund besonders ins Zeug legt.
Ich denke, dass ein entscheidender Antrieb im Kind Verlustangst, gepaart mit Versagensangst, ist?!
Das Gleiche ist bereits zu beobachten, wenn sich die Eltern trennen und das Kind sich (zumindest anfänglich) dort wo es verbleibt mächtig ins Zeug legt, um nicht auch noch diesen Elternteil zu verlieren.

Ich war im Haushalt meiner Großeltern weit mehr motiviert, wurde entsprechend gefördert und fand dort die hierzu notwendige Anerkennung - von Anbeginn bis zum Ende, insbesondere von Großvaters Zeit, unter uns.

Dass das nicht immer gut geht ist mir ebenfalls bekannt.
Einige der Wechselkinder befinden sich in dermaßen desaströsen Zuständen, dass sie auch beim anderen Elternteil schnell wieder absacken.
Da kann der nun Betreuende allein gar nicht mehr ausreichend korrigierend eingreifen.
Und er wird oft genug allein bleiben, weil der ehemalige Betreuende nur darauf wartet, dass dies geschieht und sich ansonsten um ein höchst mögliches Maß an Passivität bemüht.
Das kommt eben dabei raus, wenn man hier allein auf Freiwilligkeit in elterlichen Auseinandersetzungen setzt und die elterlichen Konflikte so weitgehend unberührt lässt.

Das ist auch der Grund, warum mich die hiesige Familienpolitik, nebst dem dazugehörigen Familienrecht, so dermaßen ankot..!

Marecello,

weil viele Eltern als solche ihre Kindern - schon aus Gründen mangelnder Zeit und insgesamt hoher beruflicher Anforderungen an sie - zurückstellen müssen, sind hier auch die Großeltern gefragt.
Deren Anteile kann man dann noch am ehesten reduzieren, wenn die elterlichen Belastungen gemeinsam und gleichmäßig aufgeteilt werden können.
Nur, in wie vielen Fällen sind derartige Gedankenspiele derzeit überhaupt möglich?

Solange es Frauen eingeräumt wird (auch von ihren männlichen Partnern) den eigenen, noch immer überwiegend wirtschaftlich minderwertigen Berufsweg nach eigenem Gutdünken zu gehen, begeben wir uns selbst und freiwillig in die Tretmühle, die wir im Trennungsfall dann nicht mehr verlassen dürfen.
Wir unterstützen somit die Frauen in ihren Ansichten und dem daraus enstehenden Anspruchsdenken, das machen zu können, was sie wollen, wann sie es wollen und mit oder ohne wem sie es wollen.
p,

ich liebe deine Bilder, in zarten Pastelltönen! Wink

Nein, ich gebe dir recht, die Kids haben mitunter Probleme mit den Umstellungen, wenn sie zwischen zwei Welten pendeln.
Allerdings liegt hier für sie auch eine kleine Chance, im erleben und im Umgang mit unterschiedlichen Charakteren, solange die Pendelei einigermaßen gesittet abläuft und die Eltern ihre Auseinandersetzungen von den Kindern fern halten.
Was ihnen dann fehlt, ist die Erfahrung der gemeinsamen elterlichen Strategien.
Kompromisse schließen zu müssen, zurückstellen, für ein gemeinsames Ziel, das können sie so nicht mitnehmen, was sie selbst dann zu potenziellen Scheidungsopfern macht.

Können sich die Eltern (hier genügt ein Elternteil) aber auch nicht einmal auf alltäglicher Distanz einigermaßen begegnen, ist es der ganz große Mist.
Wie auch die regelmäßig zu erwartenden Konsequenzen, die Mutter Staat dann für die Kinder bereit hält.
16.02.2012, BILD: "Das Halbwahre ist verderblicher als das Falsche." (Ernst Freiherr von Feuchtersleben)
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#15
Hallo p,

was Du schilderst, das sind m.E. keineswegs 'Privilegien' von Trennungskindern oder Eigenschaften, die nur Müttern zugesprochen werden können. Deine 'Bilder' lassen vermuten, daß es noch giftige Restverbindungen zur Ex gibt.

Was Riten, Abschiedszeremonien betrifft, so halte ich die für sinnvoll und gut, denn sie können Kindern und uns Erewachsenen helfen, die Bereiche auch innerlich zu trennen. Das Leben beim jeweilgen Elternteil bekommt definierten Anfang und Ende. Das ist nicht ideal, u.U. aber besser, als eine verrückte Durchmischung der inneren Bilder 'verfeindeter' Elterrepräsentanzen.

Ich beobachte bei meinen Kindern, daß es nach Entfernen und vor Annäherung an das Mutterhaus einen klaren Umschaltpunkt gibt. Ich respektiere diese Punkte, lasse den Kids Zeit, im jeweilg anderen Leben anzukommen. In meinem Falle ist das kein hier 'gut', dort 'mies', sondern ein gutes 'anders'. Dabei helfen auch die Bilder, die ich von der Mutter habe.

Empfang und Abschied sollte in sicherer und ungestörter Distanz geschehen, das sehe ich genauso. Bei mir ist es inzwischen so, daß Umgang am ICE beginnt und am ICE endet, Kids reisen inzwischen völlig souverän und ohne Betreuung allein.
Mein Bild der Frau, die behauptet die Mutter meiner Kinder zu sein, verblaßt unter diesen Bedingungen deutlich.

Ich konzentriere mich auf die Familie, die ich mit meinen Kindern bilde, in dem Zeitfenster, das uns zur Verfügung steht!
Immerhin sind das bei recht seltenem Umgang noch an die 30 % der Jahreszeit. Ziemlich giftig und konsequent werde ich allerdings bei Bedrohungen meiner Familie und ihrer Mitglieder...

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#16
Riten oder Abschiedszeremonien mit Trennungskindern gehören zum Leben dazu und sind vollkommen sinnvoll und legitim.
Sie müssen unbedingt immer eingehalten werden, wichtig ist die Verlässlichkeit.

Abschied und Trauer sind Inhalt des Lebens, wie Glück und Freude.
Das Auf und Ab bestimmt unser Leben, es gibt keine Gerade.
Es ist auch eine Vorbereitung auf das Leben im Erwachsenenstadium.
Daraus zu folgern das dieses oder jenes Gefühl Traumata auslösen kann, glaube ich nicht.
Kinder müssen lernen mit Gefühlen umzugehen, positiver und negativer Empfang von Gefühlen sind normal.
Aber das Kind muss informiert sein, Gespräche über das Wir und Miteinander sind äußerst wichtig und können gefühlsmäßig gut verarbeitet werden.

Gefühle im zwischenmenschlichen Bereich sind Ausdruck wie ich zu einem Menschen stehe, ihn liebe oder nicht mag.
Gefühle sind eine Selbstoffenbarung.

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#17
(24-10-2010, 14:40)marecello schrieb: Daraus zu folgern das dieses oder jenes Gefühl Traumata auslösen kann, glaube ich nicht.

Nicht Gefühle sondern Ereignisse lösen Traumata aus. Die Ereignisse sind dann so intensiv, dass der Verstand sich aus der Situation stiehlt, weil er sonst zerbrechen könnte. Übrig bleibt ein gefühlsmäßiges Erleben, das sich mit keinen dem Verstand zugänglichen Erlebnissen verbinden lässt. Wenn diese Gefühle dann durch ähnliche Erlebnisse reaktiviert werden, sind sie auageaprochen schwer verarbeitbar. Ergebnis: posttraumatische Belastungsstörung.
Was mich traumatisiert, ist abhängig von meiner persönlichen Verletzlichkeit. Das k a n n eine solche Trennungssituation sein, wenn die Verletzlichkeit sehr ausgeprägt ist.
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#18
(24-10-2010, 14:40)marecello schrieb: Riten oder Abschiedszeremonien mit Trennungskindern gehören zum Leben dazu und sind vollkommen sinnvoll und legitim.

Aber nicht in Anwesenheit der Mutter, mitten im grösstmöglichen Spannungsfeld, in der Mitte das Kind! Damit erhöhst du die Spannungen. Glaub bloss nicht dass beim Kind nicht ankommt, wie schwer es dir fällt, es gehen zu lassen, wenn es gleichzeitig von der Mutter gepackt wird. Du erhöhst damit nur den Druck und die Zerrissenheit.

Vermeide diesen Spannungsaufbau von vornherein. Die Tips dazu lauteten: Rückgabe/Abholen an Dritte, z.B. direkt im Kindergarten, Verabschiedung vor der eigentlichen physischen Rückgabe. Da kannst du Zeremonien machen, ohne zusätzliche Spannung zu erzeugen.
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