Die Ehe: Nur noch Hobby für Rentner

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Die grausliche Schmollack der TAZ schreibt über eine Statistik, die es in sich hat. Die einzige Gruppe, die zunehmend gern heiratet sind Rentner: http://www.taz.de/Debatte-Heiraten-im-Alter/!109357/

"Ältere Brautpaare sind keine Ausnahmen, im Gegenteil, ihre Zahl steigt. Rund 23.000 Männer und 19.000 Frauen zwischen 50 und 55 Jahren haben 2011 geheiratet. Zehn Jahre zuvor zählte das Statistische Bundesamt noch 14.600 Männer und 10.500 Frauen, die in diesem Alter Hochzeit feierten. Auch bei den über 60-Jährigen ist die Eheschließungsquote nach oben gegangen."

Warum wohl? Laut Umfragen aus "ökonomischen Gründen": "Sie wollen sich gegenseitig absichern.". Der Rest des Artikels ist unverständliches Geblubbere im Schmollack-Unverständlichstil, das man sich getrost sparen kann.

Die Ehe ist eigentlich eine prima Sache für Rentner:

- das Hauptproblem und vor allem -Risiko, nämlich gemeinsame Kinder sind kein Thema mehr.
- Zugewinn- und Versorgungsausgleiche verlieren ihren Schrecken, das Erwerbsleben und Vermögensaufbau ist entweder abgeschlossen oder in den letzten Zügen.
- dafür gewinnt man bei unterschiedlichen Einkommen übers Ehegattensplitting.
- Perverse Spinnereien wie lebenslangen Unterhalt bei "langen" Ehen dürften Leute >60 nicht mehr stören. Die Verhältnisse sind wenig beweglich und wenig überraschend geworden. Fast alle Schwachsinnigkeiten des Unterhaltsrechts sind auf alte Eheschliessende nicht mehr anwendbar. Und was passiert? Die Leute heiraten.

Damit hat sich die Ehe nach ihrer langjährigen Umgestaltung durch den Staat ins exakte Gegenteil verkehrt. Sie verbietet sich bei Kinderwünschen und jüngeren Leuten und hat Sinn bei Rentnern. Klasse Leistung, liebe Politiker, die ihr ja auch meist in der zweiten Lebenshälfte seid.

[Globalisierte]

Dies gilt nur fuer normale Renter, wer weiss wie lange noch. Fuer Beamte hat der deutsche Staat laengst auf diesen nicht ganz neuen Trend reagiert, hat sozusagen fuer seine 'Schaefchen' vorgesorgt.
Pensionierte Beamte, die sich neu verheiraten, koennen bei Ableben diese Pension nicht an die neu Angetraute 'weitervererben'.

Zitat aus www.beamtengesetz.de stichwort Hinterbliebenenversorgung: Bestand die Ehe zum Zeitpunkt des Ablebens des Versorgungsempfängers weniger als ein Jahr oder wurde erst nach dem 65. Geburtstag des Versorgungsempfängers geschlossen und ist kinderlos geblieben, so wird regelmäßig von einer Versorgungsehe ausgegangen, was zur Verweigerung einer Leistung an die Witwe führt.

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Neuleben, dein Einsatz :-)

[borni]

Die Einjahresfrist gilt für "normale" Rentner auch:

§ 46 Abs. 2a SGB VI

Witwen oder Witwer haben keinen Anspruch auf Witwenrente oder Witwerrente, wenn die Ehe nicht mindestens ein Jahr gedauert hat, es sei denn, dass nach den besonderen Umständen des Falles die Annahme nicht gerechtfertigt ist, dass es der alleinige oder überwiegende Zweck der Heirat war, einen Anspruch auf Hinterbliebenenversorgung zu begründen.

[neuleben]

Neuleben, dein Einsatz :-)

Sorry P, kommt sicher nicht mehr vor
Mußte gerade meinen USB-Stick mit einem Küchen-Sieb brennpunktmäßig mehr Power geben, zu schlecht ist derzeit das UMTS-Signal von Globe hier in der philippinischen Provinz.

Klar, in Rente kann man gefahrenlos heiraten, denn die Rentenpunkte wurden vor der Ehe erworben und sind somit für einen Versorgungsausgleich irrelevant.
Gleiches gilt natürlich für die Früh-Pension.

Super Wetter derzeit, ständig bewölkt und Regen, da hälts die Langnase temperaturmäßig sogar aus !

[Globalisierte]

Zitat: bla, bla...erst nach dem 65. Geburtstag des Versorgungsempfängers geschlossen und ist kinderlos geblieben, so wird regelmäßig von einer Versorgungsehe ausgegangen, was zur Verweigerung einer Leistung an die Witwe führt.

Danke, das weiss ich auch mit der 1-Jahres-Frist. Darum ging's mir aber nicht, sondern eigentlich, siehe oben. Bei Beamten ab 65 geht die neue, kinderlose Flamme leer aus, bei normalen Rentnern (noch) nicht. Sollte mir neu sein, dass bei Rentnern in Zweitehe, die versterben, keine Witwenrente gezahlt wird Nun gut, ihr seid die Experten. Will mich hier auch nicht streiten, sondern nur meinen Senf dazu geben. Sorry, wenn ich hier ein 'altes' Thema aufgewaermt habe, was schon hinreichend diskutiert wurde!
Habe gut gelacht mit dem schlechten UMTS-Empfang bei Globe, das kennen wir auch mit dem lahmen Internet. Das ist wohl der Preis, den wir im Ausland zahlen, dafuer ist's schoen ruhig was den deutschen Jugendamtsterror betrifft.

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Von vererbten Renten ist ohnehin weder im Artikel noch bei mir die Rede. Obst wohl es bei den Leuten ab 50 immer und bei vielen ab 60 (darauf bezieht sich die Statistik) durchaus ein gültiges Argument sein könnte. Es geht ja nicht nur um die ab 65, sondern auch die grosse Gruppe 50-65.

Schon allein Abwesenheit der wahnwitzigen mit der Ehe eingegangenen Risiken für junge Leute und bei beginnender Elternschaft macht die Ehe für die Älteren giftfreier. Im Grund haben die das, was wie für alle fordern.

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Die Folgen werden auch schon sichtbar, aber im Artikel falsch zugeordnet: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/me...31795.html

"Die Zahl der Ehepaare, die sich im höheren Alter noch trennen, steigt rasant. Jeder vierte frisch Geschiedene ist mittlerweile älter als 50 Jahre."

Da heiraten ein Rentnerhobby geworden ist und Jüngere diesen Schwachsinn massenhaft ignorieren, sind es nun logischerweise auch vermehrt Rentner, die sich scheiden lassen.

Und oh Wunder, Scheidung ist teuer und endet oft im finanziellen Desaster. Was für eine Artikelerkenntnis...

[Leutnant Dino]

So teuer eine Scheidung in jungen Jahren ist, in der zweiten Lebenshälfte kommt sie häufig dem finanziellen Selbstmord gleich.

Sehr treffend beschrieben und muss nicht weiter kommentiert werden. Die Anwälte behaupten zwar, dass es nicht so schlimm wird, aber das sagen sie nur, damit sie zuerst kassieren können.