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Missbrauch: Polizei verhaftet Kita-Erzieher:
http://www.abendblatt.de/hamburg/article...ieher.html
12 Strafanzeigen, Staatsanwaltschaft hält den mutmasslichen Täter in vier Fällen als dringend tatverdächtig.
Ob die Presse wohl auch im Fall einer Verfahrenseinstellung informieren wird ?
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(23-04-2013, 11:28)Pistachio 00 schrieb: den mutmasslichen Täter Früher war es immer ein Verdächtiger.
Dann kamen die Femis und haben aus dem/der Betroffenen ein Missbrauchsopfer und dem Verdächtigen einen Täter gemacht.
Da Opfer und Täter juristisch aber die rechtskräftige Verurteilung voraussetzen und die einhergende falsche Anschuldigung nur schwer wieder rückgängig zu machen war, wurden die Begriffe dann in mutmassliches Opfer und mutmasslicher Täter geändert.
Ist das nun juristisch und politisch korrekt genug ? Eventuell ist die Mutmassung bereits eine falsche Verdächtigung (führt ja auch manchmal zu so genannter Lynchjustiz oder dem Versuch dazu), so dass ein noch neutralerer Begriff gesucht werden müsste - wie wärs mit verdächtig aktiv und passiv Beteiligten der mutmasslichen Tat.
Persönlich tendiere ich zu 'Verdächtige/r' und 'behauptete/r Betroffene/r'.
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Ohne die Paywall des Abendblatts: http://www.mopo.de/nachrichten/missbrauc...95940.html
http://www.mopo.de/nachrichten/landkreis...37214.html
Selbst wenn er übergriffig war: So wie sich auch bei einer Studie über Priester herausgestellt hat haben Erzieher deutlich seltener pädophile Neigungen wie der Allgemeinbevölkerungsschnitt. Jeder der äusserst seltenen Fälle mit Erziehern schlägt eben massiv auf die gesamte Branche durch, die Medien tragen ihren Teil dazu bei.
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(23-04-2013, 13:23)p schrieb: Ohne die Paywall des Abendblatts: Danke (die Paywall war heute vormittag noch nicht aktiviert), danach sieht der Fall schon wieder etwas anders aus:
Zitat:Johannes Neukirch, Sprecher des Landeskirchenamtes, bestreitet die Vorwürfe: „Der Erzieher ist nicht gefeuert worden. Sein Arbeitsvertrag wurde im beiderseitigen Einvernehmen aufgelöst. Und die Gründe dafür haben absolut gar nichts mit Missbrauch zu tun.“
Der Gipfel ist natürlich das Foto des zunächst nur Verdächtigen, der ja durch den schwarzen Balken überhaupt nicht erkennbar ist.
(23-04-2013, 13:23)p schrieb: Jeder der äusserst seltenen Fälle mit Erziehern schlägt eben massiv auf die gesamte Branche durch, die Medien tragen ihren Teil dazu bei. Nun lies mal den Artikel dazu in der WELT vom 11.04.13:
http://www.welt.de/regionales/hamburg/ar...nd-an.html
Ursprünglich wurde ich durch diesen Artikel auf den Fall aufmerksam und dachte spontan an die Wormser Prozesse.
Danach las ich über den Fall im Abendblatt und wollte eigentlich den WELT-Artikel zunächst nicht verlinken.
Es wäre nämlich äußerst fatal, wenn sich in diesem Fall eine echte Täterschaft ergeben würde.
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23-04-2013, 15:29
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23-04-2013, 15:59 von MitGlied.)
Selbst von einer Frau Külzer, die ja praktisch bereits überführt ist, kriegt man höchstens ein verpixeltes Bild zu sehen.
Das Verfahren ist ja sowieso höchst seltsam. Gleich Entlassung, U-Haft, Pranger. Will man Führungsstärke zeigen? Was ist, wenn die Vorwürfe in sich zusammenfallen?
Warum suspendiert man den Deliquent nicht vorübergehend vom Dienst (vorsorgliche Sicherheit) und quetscht ihn dann bei der Polizei aus anstelle noch weitere Kinder von der Polizei verhören zu lassen?
Wenn es hart auf hart kommt, ist es für alle Beteiligten doch einfacher, wenn er ein Geständnis ablegt und dadurch den Kindern irgendwelche Zeugenaussage erspart.
Wenn sich rausstellt, dass was dran ist, wird eben aus dem Suspendieren eine Entlassung, ansonsten eben eine Versetzung, wie bei der Kirche üblich.
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Zitat:Weitere Missbrauchsanzeige gegen Erzieher
Die Ermittlungen gegen den mutmaßlichen Kinderschänder von Hamburg-Schnelsen und Norderstedt weiten sich aus. Mittlerweile hat auch eine Mutter aus Winsen (Luhe) im Landkreis Harburg Anzeige gegen den Erzieher erstattet. (...)
Das Kind habe der Mutter zwar von dem Übergriff erzählt, dieser sei jedoch nicht weiter verfolgt worden.
http://www.ndr.de/regional/missbrauch877.html
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25-05-2013, 11:58
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25-05-2013, 12:06 von Pistachio 00.)
Das Abendblatt beschreibt etwas genauer den "Übergriff", den der NDR als solchen bezeichnete und der Anlaß der letzten Strafanzeige war:
Zitat:Eine besorgte Mutter hat die Polizei über einen Vorfall aus dem Jahr 2009 informiert. Der Erzieher habe ihre damals sechsjährige Tochter als Babysitter betreut und ihr "über der Kleidung an Rücken und Bauch gestreichelt", sagte die Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Lüneburg, Angelika Klee. Daraufhin habe das Mädchen aus Winsen nicht mehr von dem Mann betreut werden wollen.
Die vorgenommenen Handlungen erfüllten jedoch nicht den Tatbestand des sexuellen Missbrauchs, die Ermittlungen seien daher wieder eingestellt worden, so Klee.
http://www.abendblatt.de/hamburg/article...fan-H.html
Die "besorgte Mutter" sah also 2009 keinen Anlass zu einer Strafanzeige, las vermutlich nun von den Vorwürfen in der Presse und stellte 4 Jahre nachdem der Erzieher dem Kind "über der Kleidung an Rücken und Bauch gestreichelt" hatte eine Strafanzeige wegen sexuellem Missbrauchs.
Genau so funktioniert der paranoide Missbrauchswahn.
Interessant wäre noch zu wissen, worin genau das nach Angaben der Hamburger Staatsanwaltschaft kinderpornografische Material bestand, von dem der NDR berichtete.
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(25-05-2013, 11:58)Pistachio 00 schrieb: Interessant wäre noch zu wissen, worin genau das nach Angaben der Hamburger Staatsanwaltschaft kinderpornografische Material bestand, von dem der NDR berichtete. Vermutlich hat man eine Hausdurchsuchung durchgeführt und dabei ein Buch über den Umgang mit den kleinsten gefunden
Da bei mir der Abendblatt-Link nicht funktioniert, ist hier nochmal ein sehr schöner Bericht:
Missbrauchsverdacht in Kita (Die Welt, 04.04.13)
Zitat:Doch dann entdeckte die Mutter eines vier Jahre alten Mädchens Anzeichen auf einen Missbrauch bei ihrer Tochter.
Klarer Fall - die ganze Polemik des Artikels kann man sich selbst anlesen oder es lassen. Ein Beispiel:
Zitat:Der mutmaßliche Täter ging offenbar sehr unauffällig vor. Niemand habe Verdacht geschöpft. "Er war ein ruhiger Mann mit einer sympathischen Ausstrahlung"
Scheint nicht zu passen, oder doch:
Zitat:Hinter dem Auftreten von Stefan H. steckte vermutlich eine Strategie. "In Fällen von sexuellem Missbrauch sind die Täter in der Regel nicht unsympathisch. Auf den ersten Blick haben sie ein gutes Händchen für Kinder"
Und wirklich geil ist der Name der Organisation, die hinter der 'Aufdeckung' steckt: Zündfunke (klingt etwas kämpferischer als Wildwasser)
Aber auf der Internet-Seite dieser Organisation findet sich ein interessantes unerwartetes Detail:
Zitat:Über uns
Zu unseren Grundsätzen:
Wir arbeiten seit 1988
-mit dem Ziel, sexuellen Missbrauch zu beenden
-parteilich für die Betroffenen
-anonym
-kostenlos für Ratsuchende
-nicht gegen den Willen von Betroffenen
-nicht mit TäterInnen
...
Was hat das zu bedeuten?
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(26-05-2013, 11:24)Petrus schrieb: Da bei mir der Abendblatt-Link nicht funktioniert, ist hier nochmal ein sehr schöner Bericht:
Missbrauchsverdacht in Kita (Die Welt, 04.04.13) ... der widersprüchlich berichtet:
Zitat:Im Februar wechselte der 29-Jährige in die evangelische Kindertagesstätte Glashütte nach Norderstedt und jobbte nebenbei auch als Babysitter. Doch dann entdeckte die Mutter eines vier Jahre alten Mädchens Anzeichen auf einen Missbrauch bei ihrer Tochter. Sie erstattete Anzeige gegen Stefan H. - nur wenige Stunden später wurde er fristlos entlassen.
Zitat:Die Verantwortlichen in Norderstedt gehen aber nicht davon aus, dass es zu Missbrauchsfällen kam. Dennoch müssen die Kinder auf Drängen einer Mutter derzeit in langer Sportkleidung am Turnen teilnehmen.
Obwohl die Verantwortlichen davon ausgehen, dass es keine Missbrauchsfälle gab, wurde der Verdächtige bereits entlassen und die Kinder müssen trotzdem in langer Sportkleidung am Turnen teilnehmen ?
(26-05-2013, 11:24)Petrus schrieb: Zu unseren Grundsätzen:
Wir arbeiten seit 1988
-nicht mit TäterInnen
...
Was hat das zu bedeuten? Das bedeutet lediglich, dass der Verein nicht mit mutmasslichen Tätern (unabhängig vom Geschlecht) arbeitet.
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Als ich noch Kinder in der KiTa hatte, durfte ich als Elternvertreter mal an so einer Gesprächsrunde teilnehmen.
Anwesend waren: alle vier Erzieherinnen der KiTa, eine Dame von einer Behörde (Name und Behörde sind mir leider entfallen, ist schon fast zwanzig Jahre her). Woran ich mich recht genau erinnere: die Behördentante befragte die Erzieherinnen intensiv und eindringlich nach Mißbrauchs-Verdachtsfällen in dieser KiTa. Als den vier Mädels keine einfallen wollten, rechnete ihnen die Behördentante vor, dass rein statistisch, bei der Grösse dieser KiTa und der Anzahl der Kinder, mindestens ein bis zwei Fälle jährlich vorkommen müssten, und sie sollten noch mal in sich gehen und scharf nachdenken und da wäre doch bestimmt was, und irgendwann hätte doch bestimmt eine was bemerkt oder ihr wäre was komisch vorgekommen.....
Ich bin dann eingeschritten und habe die Damen daran gehindert, irgendwas zu fabrizieren und zu konstruieren. Wir sind so verblieben, dass wir die Behördentante informieren, wenn den Erzieherinnen was auffällt.
Wenn ich als (einziger) Mann da nicht dabei gewesen wäre, wer weiß....
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Zitat:Erzieher soll sechs Kinder missbraucht haben
Am 14. Oktober beginnt der Prozess gegen den 30-Jährigen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm neun Taten zwischen September 2012 und Februar 2013 vor.
http://www.bild.de/regional/hamburg/sexu....bild.html
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