Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
gehen oder bleiben?
#1
Liebe Leute,

leider leider leider leider bin ich in einer sehr unguten lage und würde mich über ratschläge und erfahrungswerte sehr freuen.

die beziehung rennt ganz und gar nicht mehr und es scheint gerade keinen brauchbaren gemeinsamen weg in sicht. es ist so viel vorgefallen, dass mir die kraft komplett ausgeht.

es sind so viele punkte, die gerade problematisch sind, dass ich kaum damit umgehen kann. der schmerz ist sehr groß und an manchen tagen muss ich mich extrem bemühen, dass ich im büro oder mit meinem kind nicht einen weinanfall habe. in der nacht kann ich dann kaum schlafen.

das eigentliche problem ist wie es weiter gehen soll. wir haben ein gemeinsames kind und er ist ein guter vater zu ihm. anderseits kann er gerade nicht zwischen paar- und elternbeziehung unterscheiden und wird oft (auch vor dem kind) sehr gemein zu mir. er sieht dies ganz und gar nicht ein, egal wie liebevoll ich ihn darauf anspreche.

das kind (3 jahre alt) bekommt diese gemeinheiten natürlich total mit und schaut sehr verwirrt. kind fragt oft selber was los sei, weil es ganz banale sachen sind, aus denen ein elefant gemacht wird.
ich versuche, ich flehe ihn an, mir alles dann zu sagen, wenn unser kind nichts mitbekommt. es hilft oft nichts.

gespräche über trennung sind für ihn total schlimm. dann werde ich sofort als rabenmutter hingestellt, weil ich ihm das kind weg nehme. stimmt überhaupt nicht, ich habe ihm so viele alternativen angeboten, dass unser kind ausreichend zeit mit dem vater hat. (ausreichend, ca 3 tage die woche). ich will von ihm auch finanziell gar nichts. wenn er fürs kind etwas zahlen möchte, ist es ok, wenn nicht, dann kann ich sehr gut damit leben.

ich habe ihn sogar gefragt, ob er möchte, dass unser kind bei ihm bleibt. möchte er aber nicht, er weiß, dass er damit nicht umgehen könnte im alltag.

und das schmerzvollste ist, dass ich ihn noch liebe. ich hoffe, es ist alles nur eine schlimme phase, die irgendwann vorbei wird. ich hoffe, dass es ein alptraum ist und ich bald munter werde. aber es dauert schon so vielen jahren, dass es mir mittlerweile bewußt wird, das ist mein alltag.

ich weiß wirklich nicht, was ich noch tun soll. wir haben paartherapie, einzeltherapie, reden, urlaube, veränderungen...alles mögliche probiert. ich würde es mir wünschen, dass wir als familie zusammen bleiben. ich mache mir vorwürfe, dass ich nicht genug gemacht habe.

ich sehne mich nach dieser illusion, dass seine "letzte chance", die er verlangt hat, auch ausgenutzt wird. er hat so viele chancen gehabt.

anderseits, was bieten wir unserem kind an? eine komische atmosphäre zu hause. viele aktivitäten unterwegs mit mir und nur mit mir, er macht da nicht mit. ich kümmere mich um alles, was kind angeht. papa ist super und liebt kind, papa ist aber für coole sachen da, nicht für die unangenehmen erziehungsangelegenheiten.

und dann habe ich angst vor der Zukunft. ich komme nicht aus dieser gegend, meine familie ist 1000 km entfernt. ich habe einigen freunden, die er nicht vertrieben hat. wenn ich wegziehe, nehme ich meinem kind der vater weg. wenn ich da bleibe, werde ich mit seinem gemeinheiten auf seinem terrain konfrontiert. er hat es oft klar gemacht, dass ich es hier alleine nicht leicht haben werde. er ist nicht gewalttätig oder so, aber er hat viel macht und einfluß. besonders beruflich könnte er mir viel schaden, auch wenn ich meine arbeit wirklich gut und gerne mache.


wenn ich in der beziehung bleibe, bin ich unglücklich... ich fühle mich emotional und zum teil auch finanziell wirklich ausgenutzt. ich bin nicht mehr ich selbst, die mit viel lebensfreude, mit energie, mit guter laune. ich funktioniere nur und hoffe, dass jeder tag ruhig abgeht.

wer hat das erlebt? wer hat da irgendeine idee?

danke fürs mitlesen

sophie
Zitieren
#2
Hallo sophie und Willkommen,

zuerst einmal: Bist du Soziologin, weil, die schreiben aus Prinzip immer alles klein? Immerhin machst du Absätze, sodass man deinen Beitrag dennoch halbwegs lesen kann.

Wenn ich das richtig verstanden habe, habt ihr ein gemeinsames Kind, wohnt aber nicht zusammen. Ob nun "gehen oder bleiben", diese Entscheidung kann dir niemand abnehmen und ich hoffe du bist kein Fake (oft genug erlebt).

Wie auch immer, welche Arten von Gemeinheiten sind es denn? Offensichtlich verbale, da er nicht handgreiflich wird und du auch nicht. Ich frage deshalb, um überhaupt mal einschätzen zu können, ob du eventuell an einen Menschen mit einer Persönlichkeitsstörung (PS) geraten bist.

Generell finde ich es gut, wie du die Beziehung zwischen Vater und eurem Kind betrachtest - andererseits kam bei mir die Frage auf, ob sich sein Verhalten erst seit der Geburt des Kindes eingestellt hat oder schon vorher auftrat.

Sollte er tatsächlich eine PS haben, dann kommt ihr mit einer Paartherapie tortz gutem Willen nicht weiter, denn das Problem liegt tiefer (Borderline, Narzissmus, Histrionik, usw.)

Sollte es erst nach der Geburt eures Kindes zu solchen Problemen gekommen sein, dann sind die Gründe allerdings woanders zu suchen. Manchmal verändern sich Frauen z.B. und mutieren zur Supermutter und Glucke. Das ist nicht unbedingt einer Beziehung zuträglich.

Du liest dich, als stehst du in einem Abhängigkeitsverhältnis (Angestellte seiner Firma, Lieferantin eines wichtigen Kunden), was der Sache nicht zuträglich ist. Vielleicht magst du ja etwas mehr dazu erläutern?

Aber pass dabei bitte auf, dass es nicht rückverfolgbar ist und Rückschlüsse auf deine Person zulässt. Manche haben damit schon üble Erfahrungen gemacht.

Also: Um dir einen Rat zu geben, wären ein paar Infos mehr, doch recht hilfreich. Und überstürze nichts, denn du schreibst, dass du ihn noch liebst - und er eine "Zweite Chance" möchte (ihm an dir wohl also auch noch einiges liegt).

Bis dahin
SgI
Zitieren
#3
hi SgI

danke für deine Antwort.

Nein, ich bin keine Soziologin und ich kann auch "normal" schreiben Smile Ich bin nur emotional ziemlich "down" gewesen und habe nicht darauf geachtet.

Zu deinen Fragen und Inputs: vorab DANKE. Eine kritische Betrachtung von einem Außenstehender tut mir gerade sehr gut und hoffentlich werde ich klarer denken können. Fake bin ich nicht, auch wenn ich manch' Erfahrungen in Foren nachvollziehen kann.

Also wir haben ein gemeinsames Kind und wohnen auch zusammen. Diese ganzen Gemeinheiten sind eher mit der Schwangerschaft aufgetreten und ziemlich stark vor ca 1,5-2 Jahren. Zuerst waren diese Episoden. Sie haben sich dann einfach blöd eingeschlichen, ich dachte es sei die Überforderung mit Kleinkind und so. Am Anfang haben wir drüber reden können, dann kamen die wieder, dann war es wieder doch besser. Seit einem guten halben Jahr aber wird es nur noch schlimmer, öfter und schmerzvoller.

Eine große Rolle in der Geschichte spielt seine Familie. Fakt ist, die mögen mich einfach nicht, das wissen wir, das wissen alle (es ist nicht gerade schwer zu übersehen). Fakt ist auch, die verpassen keine Chance, um mich blöd darzustellen. Egal wie, egal warum. Alle sehen das ein, er sieht es nur gelegentlich ein. Ich kann schon für mich sprechen, aber etwas mehr Unterstützung von ihm wäre immer wieder gut.

Als Supermutti würde ich mich gar nicht so sehen. Ich liebe natürlich unser Kind über alles, bin aber außerdem noch ein "Mensch". Arbeite gerne, treffe auch kinderlos gerne noch Freunde und bin auch finanziell unabhängig, schaue auch auf mich, habe nicht zugenommen nach der Geburt, etc. Mein Umfeld empfindet mich als die entspannte Mama, so habe ich das zumindest mitbekommen.

Die ganzen Gemeinheiten sind sehr merkwürdig. Wo das Problem liegt, kann ich noch nicht ganz nachvollziehen (daher suche ich auch Hilfe). Die beziehen sich mMn auf Sachen, die recht banal kommuniziert gehören. Es ist egal, ob ich dem Kind zu viel/ zu wenig kaufe, ob ich einen Großeinkauf mache oder eher jeden Tag einkaufe, ob die Putzfrau gut/ schlecht ist, ob ich die oder die andere Weinflasche aufmache, ob wir Freunde treffen oder nicht treffen. Man weiß ja nie, was richtig und falsch ist. Aber das normal reden kann er irgendwie nicht (mehr), er verletzt auf einer unguten Ebene.

Darüber hinaus macht es mich stützig, dass es nicht um wirklich wichtige Themen geht. Es sind nur blöde Kleinigkeiten im Alltag. Die nimmt er, um mir ganz bösen Sachen zu unterstellen und mir weh zu tun.

Beruflich sind wir in keinem Abhängigkeitsverhältnis. Ich mache meinen Job, er seines. Allerdings hat er einfach eine sehr gute Einflußposition und 2-3 Telefonate würden mir genug Schaden hinfügen. Mehr kann ich nicht sagen, Privatsphäre und so.

Seine Beziehung zum Kind ist wirklich fein.Gelegentlich merke ich, er probiert letzter Zeit der "coole Papa" zu sein, der dem Kind viel mehr erlaubt als notwendig. Vielleicht aus Angst, vielleicht damit ich die böse Mama bin und Erziehung "übernehme". Bin nicht darauf eingegangen und es hat sich dann eher gelegt, vielleicht wollte er provozieren.

Ich denke auch, dass er sich nicht bewußt ist, wie ein Kind leiden kann, wenn Mama fertig gemacht wird vor ihm. Da versuche ich ihm jetzt alles zu erklären, meine Ruhe zu bewahren. Und das ist nicht immer leicht.

Wie gesagt, ich liebe ihn. Bin auch nicht der Typ der sehr schnell aufgibt und weggeht, im Gegenteil. Mittlerweile ist der Alltag aber alles andere als fein. Ich leide, konzentriere mich total schlecht, kann den Schmerz schwer verarbeiten. Es ist so viel passiert, dass mir die Kraft gerade fehlt.

Die Sache mit der "Chance" hatten wir oft. Die Chance gibt's spätestens alle zwei Wochen, wenn er eingesteht, dass es ungut ist. Wenn er wieder einen Therapietermin ausmacht (geht jetzt alleine hin). Wenn er alles bereut. Dann wird 2-3 Tagen besser und dann geht es wieder von vorne los.

Und ich frage mich, ob sich das Kämpfen lohnt. So sehr ich ihn liebe, so sehr ich die Familie haben möchte, bleibe ich richtig auf der Strecke und mittlerweile bekommt das Kind alles mit, was mehr als ungut ist.
Zitieren
#4
Hallo raid

Genau das suche ich, einen Weg. Ich möchte anderen Meinungen hören, damit ich meinen Weg finde. Aber für den gemeinsamen Weg braucht es immer zwei. Ich finde, nicht nur ICH muss den Weg finden, sondern gemeinsam.

Es ist OK, dass du provokante Statements hast. Die müssen auch Raum haben.

Ich sehe meinen Mann überhaupt nicht als Müll oder Instrument zum Kindermachen. Ganz im Gegenteil haben wir uns bewußt für ein gemeinsames Leben entschieden. Wir haben geschaut, dass unsere Beziehung auf Respekt und Liebe aufgebaut wird und haben es richtig lange so behalten.

Dann haben wir beide anscheinend versagt. Jetzt ist unser Alltag wirklich total schlecht, für alle 3. Keiner ist glücklich. Er kann auch nicht glücklich sein, wenn er diese Gemeinheiten ständig braucht. Und no na net hat jeder Ecken und Kanten, darum geht es aber nicht. Es geht um das bewußte Verletzen, es geht um ein wirklich respektloses Verhalten. Und ich brauche nun mal Respekt von meinem Mann. Das stelle ich nicht zur freien Debatte.

Und natürlich ist es mir bewußt, dass eine Trennung für unser Kind nicht gut ist, sonst wäre ich längst weg. Aber der aktuelle Alltag ist wirklich nicht besser und kann genau so Probleme mit sich ziehen, sowohl für uns, als auch für das Kind.

Meine Absicht ist es nicht, Kind von Vater zu trennen, das wäre sowohl für das Kind, als auch für das Vater einfach eine Katastrophe. Anderseits, was bringen dem Kind 2 unglückliche Eltern, die permanent Diskussionen führen müssen?

Und ich bin da in der Hoffnung, dass andere etwas Erfahrung und Meinungen einbringen können. Ich hoffe, dass ich bald etwas klarer denken kann. Ich hoffe, dass es irgendwie besser wird.

(27-09-2013, 19:48)raid schrieb: Böse Frage, aber ich traue mich dennoch:
Habt Ihr Frauen von heute keine Leidensfähigkeit mehr - ist es für euch nicht mehr von Bedeutung mit DEM Mann sprich mit dem Mann eurer Kinder, welche Ihr angeblich ja so sehr liebt, alt zu werden? Warum wird ein Mann, der zum Kindermachen gut genug war, anschließend wie Müll entsorgt, nur weil er eben ein Mann mit Ecken und Kanten ist?

VG
Zitieren
#5
Das ist hier kein Forum für Paartherapie. Ich lese hier von der Angst, dass dein Mann dir beruflich was reinwürgen kann, und in dem Fall gehe ich davon aus, dass du dir da entsprechende Klöpse geleistet hast.
Wenn du zwischen Mann und Vater unterscheiden kannst, erschließt sich mir abseits dessen das Problem nicht.

Abgesehen davon, und das ist immer der Fall, wenn sich einmal eine Frau, die nicht "Zweitfrau" ist, hierher verirrt, ist es frappierend, dass immer der Mann das [Unterschreitung des Mindestniveaus] ist. Er ist gemein. Vielleicht bist du ja auch gemein und merkst es bloß nicht oder willst es nicht wahrhaben. Vielleicht provozierst du es sogar.
Zitieren
#6
Hallo Sophie,

vielen Dank für deine offene und ehrliche Antwort, die einiges klarer macht. Als Fakten kann ich folgendes aus deinem Beitrag lesen:

- Seine Familie kann dich nicht leiden
- Er ist ein Spross dieser Verwandtschaft
- Eure Probleme traten während und nach der Schwangerschaft auf


Puh, das macht die Sache sehr komplex, weil es nicht nur um zwei Personen (dich und ihn) geht, sondern auch noch um eine ganze Sippe dahinter.

Vielleicht sollte man eines vorab als Prämisse festhalten:

- Frauen verändern sich nach Schwangerschaft und Geburt
- Männer ebenso, werden "scheinschwanger", bekommen Nestbauinstinkte etc.
- Omas und Opas sollten sich da gefälligst und gepflegt heraushalten, denn das macht es nur noch komplizierter


In diesem Sinne gab es eine Zäsur bei euch durch das Kind. Das ist erst mal normal (und manchmal geht der Schnitt noch tiefer), wird aber offenbar durch euren familiären Anhang, die neuen Umstände u.v.a.m. noch forciert. Darauf bereitet einen niemand vor - suggeriert aber immer das friedlich lächelnd strahlende Kind auf Milupa-Packungen im Supermarkt.

Du wirst dich verändert haben (Verantwortung), er sich auch (Verantwortung). Das ist ganz normal, nur die Offenheit der Aussprache bei dem Druck, den diese Verantwortung auf euch ausübt, die scheint getrübt zu sein, Sophie. Erschwerend kommt hinzu, dass die plötzlichen Großeltern väterlicherseits auch noch ziemlichen Druck auf deinen Partner auszuüben scheinen (Stichtwort: böse Schwiegermutter). Dazu gab es neulich einen interessanten Artikel im Focus, welchen ich auf die Schnelle nicht wiederfinde.

Ich finde es gut, dass du um die Beziehung kämpfst und ihr beide, als Eltern versucht, dem Kind eine Trennung zu ersparen (das traumatisiert Kinder ungemein). Insofern scheinst du das Standing zu haben, was ein anderer Kommentator hier anmahnte.

Aus Männersicht mal eine Betrachtung: Kann es sein, dass sich der Vater noch nicht von seinen Eltern abgenabelt hat bzw. im Zwiespalt zwischen seiner eigenen Erwartungshaltung an sich - und der Meinung des hinter ihm stehenden 'Clans' steht?

Und: Hast du zugelassen, das er gewindelt, gefüttert und getröstet hat?
(ich vermute mal ja, so, wie du schreibst).

Mein erster Vorschlag an dich wäre: Sprich ihn mal darauf an, was er seit der Geburt eures Kindes vermisst. Mach' es nicht vorwurfs- sondern verständnisvoll. Das Zeug dazu hast du, empathisch, wie du schreibst. Versuche seine Antworten einfach erst mal hinzunehmen und selbst zu verdauen/verarbeiten. Und sag ihm ruhig, was du dir wünschst, ebenfalls nicht als Vorwurf formuliert, sondern als Wunsch/Bitte. Verstehe seine Wünsche auch als Bitte an dich; bitte.

Bei euch dreien sehe ich Hopfen und Malz noch nicht als verloren an. Im Gegenteil: Ihr habt die Chance, als Triumphirat zu wachsen. Das ist doch mal eine gute Startbasis.

Um mal einen persönlichen Bezug zu mir herzustellen: Als Ex schwanger wurde, bekam ich Nestbauinstinkte, Gewichtszunahme - und keinen Sex mehr (später auch nicht), keine kleine Aufmerksamkeit, ich war praktisch Luft. Und entsprechend habe ich auch reagiert. Und ich wurde verbal angriffslustig, weil frustriert & ignoriert ...

Soweit mein privater Exkurs dazu.
Eine PS hat dein Partner sicherlich nicht.

SgI

PS: Ich halte dich nach der zweiten Nachricht für keinen Fake - und danke für's GK-Schreiben
“Gender-Mainstreaming ist die Lehre, dass man im Meer klettern und auf Bergen schwimmen kann.” - Michael Klonovsky (Focus-Redakteur)
Zitieren
#7
Hallo zusammen

Vielen Dank für eure wahnsinnig ehrlichen Meinungen. Die tun mir sehr gut.

@iglu

Richtig, ich habe mich da "verirrt" und schon sehr brauchbare Ratschläge bekommen, wofür ich so unendlich dankbar bin. Ich habe mich in einer Krise nach einem Forum umgeschaut, wo Männer nicht schlecht gemacht werden sondern ehrlich mit einander schreiben. Ich stelle meinen Mann nicht als Ar**h da, sondern höre mir Meinungen an, die mich und uns weiterbringen können. Ich habe noch ein wenig Kraft und suche Rat und Hoffnung.

Das berufliche Thema werde ich so belassen, egal was jeder darüber denken mag.

Und auch richtig, es kann genau so sein, dass ich ihn provoziere. Habe ihn auch gefragt, es sind aber nur mehr Beleidigungen ohne Substanz gekommen. Somit weiß ich das einfach nicht...

@raid

Danke, dass du für (m)ein Kind schreibst und mir dadurch auch die Augen aufmachst. Ich habe wenig Erfahrung mit Trennungskinder aus der Vätersicht. Alle, die ich im Umfeld kenne, erzählen sie haben sich damit "arrangiert" und es passt. Und im Umfeld können wir unsere Probleme nicht zeigen, aus sehr vielen Gründen. Wir sind die "Vorzeigefamilie", alle beneiden uns für unser Glück.

Und ich frage mich ernsthaft, was besser für ein Kind wirklich ist. Auch so, zwischen Streitereien und Diskussionen, entsteht bei mir das Gefühl dass unser Kind eine "Seite" annehmen braucht. Es geht dann zu mir oder zu ihm und fragt was los ist, etc. Ich weiß gar nicht wie ich damit umgehen soll. Die aktuelle Atmosphäre im Haus ist auch nicht gut, es tut fast weh, wie traurig wir momentan sind.

Dazu frage ich mich ebenso ernsthaft, wie lange ich das aushalte. Also wirklich aushalten, so dass ich nicht nur funktioniere, sondern auch lebe.
Zitieren
#8
@ SgI

Ich habe für die Antwort zu danken. Es macht viel, viel Sinn was du schreibst und hilft mir ungemein weiter.

Seine Familie empfindet mich (und alle Frauen, die vor mir waren) als das absolute Böse. Sie sind aber sehr geschickt und machen dies so, dass ich die Spinnerin bin. Ich glaube, dass er erst seit einigen Wochen verstanden hat, was sie tun. Er bekommt erst jetzt langsam das Gefühl, dass die Schwiegermutter gepflegt einen Dachschaden hat.

Das richtige Abnabeln von der Familie kann eine sehr (!) brauchbare Hypothese sein. Er ist zwar ein recht unabhängiger Typ gewesen, aber seit einem halben Jahr hat auch seine Mutter angefangen, ihn immer mehr zu "brauchen". Nie begründet allerdings. Wie wir auf Urlaub gefahren sind, hat sie alle Register gezogen. (Schlecht, Rettung, etc. Alle Ärzte meinten sie ist kerngesund. Nach dem Urlaub erfuhren wir dass sie nur unterwegs war und alles bestens etc pp).

Und dann hast du Recht, seine Familie hat andere Erwartungen an ihm und an uns. Nur die hat er schon längst abgelehnt und auch jetzt empfindet er diese als lächerlich. Somit kann es sein, dass sie mir die Schuld zuweisen. Vielleicht auch wichtig, wir haben als Familie unsere Grenzen sehr stark nach außen kommuniziert. Und im Nachhinein betrachtet war ich die, die das getan hat. Mann hat sich mit mir abgestimmt und gemeint, ich soll das sagen, ich kann das besser.

Was ich noch herausfinden muss, ist wie wir ein ruhiges Gespräch führen können. Habe schon mehrmals probiert (zu Hause wenn Kind schlaft, unterwegs und Kind mit Kindermädchen zu Hause, etc) und er kann sich nicht darauf einlassen. Er wird schnell beleidigend, was mich so wahnsinnig trifft. Dann meidet er die wichtigen Fragen (zB was macht dich immer so wütend? Was können wir tun, dass es uns gut geht? Bist du glücklich? Was wollen wir unserem Kind Vorleben?). Vielleicht kann ich das Gespräch nicht gut führen, vielleicht mache ich zu viel Druck?

Du hast Recht, die perfekte Familie in der Werbung hat uns nicht auf so viel Verantwortung vorbereitet.

Bzgl deiner Frage zum Kind: ja klar, er hat vom Tag 1 alles gemacht und kann ruhig 3 Tage mit Kind zu Hause bleiben wenn ich auf Geschäftsreise bin. Er macht es sogar gerne und sehr gut. Auch besprechen wir immer sehr gut Erziehungsthemen. Einzige Ausnahme ist das blöde Streiten vor dem Kind, was ihm, glaube ich, nicht ganz bewusst ist.

Und dann zu uns als Paar: wir haben uns echt sehr bemüht, dass wir unsere Zeit haben und genießen. Es ist mal mehr und mal weniger gelungen, Alltag mit Kind eben. Aber das haben wir uns vor dem Kind versprochen. Nur seit dem die SchwieMa so viel "leistet" und wir immer mehr streiten kommt das natürlich zu kurz.

Fakt ist, ich muss einen Weg zu ihm finden. Das scheint momentan sehr schwer zu sein, aber die anderen Meinungen machen mir Mut und Hoffnung.

Wenn ihr weitere Tips zum Gespräch und zu der Situation habt's, dann freue ich mich um so mehr. Jetzt habe ich dank euch viel zum Nachdenken.
Zitieren
#9
Vorschag:

(27-09-2013, 22:25)sophie schrieb: ... Dazu frage ich mich ebenso ernsthaft, wie lange ich das aushalte. Also wirklich aushalten, so dass ich nicht nur funktioniere, sondern auch lebe.

Lös' dich von dir selbt - und deinen Anforderungen. Und höre bitte auf, dich permanent in den Vordergrund zu schieben! Du schreibst pernanent um dich selbt herum und über deine Gefühle. Haben die Anderen da noch Platz?

Wo bleibt also der Rest?
(Papa, Partner, Kind)
Nur so, z.B. ...
Zitieren
#10
Ja, die haben auch Platz. Ich schreibe vermutlich viel über mich selbst, weil mich das sehr beschäftigt und weil mir der aktuelle Zustand einfach Angst macht. Ich war immer die mit viel Kraft und gute Laune, jetzt finde ich das Aufstehen schon anstrengend und habe Weinanfälle. Es war mir aber nicht bewusst, dass es so viel ist.
Zitieren
#11
Glaub' ich dir - und finde es gut, dass du nicht ins Brigitte-Forum o.ä. abgewandert bist.

Und ja, die Tränen kennen viele hier - manche geben diese vielleicht nicht zu - und weinen halt innerlich.

Ich mag manchmal provokant wirken, aber das ist halt das, was man über die Umstände aus sich machen lässt. Das sind Dinge, die tief ins Herz gehen und schmerzen. Gerade, wenn man ein Kind hat ...
Zitieren
#12
@raid

Klar, Fremdsprachen helfen immer. Nur weißt du, so komisch es sich lesen mag, das ist bei uns gar nicht so schlimm.

Wir haben diese eigenartige Krisentagen und dann gibt's wieder eine kurze Zeit, die ok ist. Teufelskreis.

(27-09-2013, 23:14)raid schrieb: Was wäre, wenn man als Frau das gemeinsame Kind bei einer Trennung nicht einfach mitnehmen könnte - würde man sich als Frau dann auch so mir nichts dir nichts trennen?

Im Übrigen solltet Ihr euch dringend Beratungshilfe holen, wenn Ihr vor dem Kind streitet. Eine Trennung ist allerdings keine Alternative!!

So mir nichts dir nichts will sich keiner in dem Fall trennen. Und in einem Gespräch über die Trennung meinte er selber, Kind soll eher bei mir als bei ihm bleiben (aus Gründen die ich da nicht erwähnen kann). Es ist aber so oder so eine unglückliche Situation.

Er hat mir soeben versprochen, dass er nie wieder vorm Kind streitet.
Zitieren
#13
Finde das ganze riecht stark nach Troll. Das ist einfach alles viel zu dick aufgetragen.
Zitieren
#14
(27-09-2013, 23:17)StrengGeheimerInformant schrieb: Glaub' ich dir - und finde es gut, dass du nicht ins Brigitte-Forum o.ä. abgewandert bist.

Und ja, die Tränen kennen viele hier - manche geben diese vielleicht nicht zu - und weinen halt innerlich.

Ich mag manchmal provokant wirken, aber das ist halt das, was man über die Umstände aus sich machen lässt. Das sind Dinge, die tief ins Herz gehen und schmerzen. Gerade, wenn man ein Kind hat ...

Es tut mir so Leid, wenn ich Schmerz verursache. Ich wage es nicht einmal zu behaupten, das zu verstehen.

Ich kann euch "nur" die Frauenmeinung anbieten. Und viel Respekt nach dem heutigen Gespräch.
Zitieren
#15
@Sophie...

Zum streiten gehören immer zwei dazu. Hast ergo du ihm selbiges versprochen? Also nicht mehr vor euerm Kind zu streiten?
Wer Deutschland für kapitalistisch hält, hält auch Kuba für demokratisch. G.W.
Zitieren
#16
(28-09-2013, 06:49)Dzombo schrieb: @Sophie...

Zum streiten gehören immer zwei dazu. Hast ergo du ihm selbiges versprochen? Also nicht mehr vor euerm Kind zu streiten?

Ja, klar habe ich das. Wir haben beide vereinbart, ein ruhiges Gespräch zu führen. Gestern war er sehr müde und wir werden es am Wochenende probieren. Ich fragte auch, ob ich etwas getan habe, was ihn zu diesem Verhalten führt. Es kam ein trockenes "nicht wirklich".

Es macht mich stutzig und ahnungslos, warum er überhaupt Streit vor dem Kind sucht. Je mehr ich probiere, das auszuweichen, um so schlimmer wird es. Bei einem Ausweichversuch letztens kam ein "Ich gehe jetzt und ihr sieht mich nie wieder, nie nie wieder". Ein anderes mal kam ein "ich werd mit dem Auto gegen die Wand fahren". Dann geht er zum Kind ganz dramatisch und meint "Papa geht jetzt und kommt nie nie wieder" und dann macht er mich schlecht vor dem Kind. Natürlich muss ich dann alles ausbaden und natürlich ist das Kind verunsichert und hat mMn das Gefühl, es "muss" eine Seite annehmen.

Daher vermute ich stark, dass sich mehr dahinter versteckt. Daher suche ich Gründe und Erklärungen. Daher wage ich ein Männerforum auch.

Er liebt sein Kind zu viel, um das ganze Theater bewusst zu machen. Es passt in meinem Kopf nicht zusammen, er ist kein Ar**h. Das Verhalten wirkt auch nicht authentisch, trotzdem kann ich sehr schwer und schlecht damit umgehen. Diese Respektlosigkeit passt nicht zu ihm.

Auch ich als Frau kann blöd sein und Sachen tun, die ihn nerven oder provozieren. Er kommuniziert mir diese aber nicht, sondern geht direkt über ins Verletzende bzw lehnt Gespräch ab. Und das in einem ziemlich langen Zeitraum und bei einem Mann, mit dem vorher gute Gespräche immer möglich waren. Wir haben so verdammt viel durchgemacht zusammen, dass er weiß, wir können immer reden. Und hat trotzdem die Kraft anscheinend nicht, seit einem langen Zeitraum, dies zu tun.

Und dann habe ich einfach Angst. Meine Kraftlosigkeit macht mir Angst, ich fühle mich wie eine Versagerin. Ich habe Momente, wo mir alles so schwarz und dramatisch vorkommt und kann oft nicht normal nachdenken.
Zitieren
#17
Hallo raid

Dass man an der Geschichte zweifelt, finde ich berechtigt. Allerdings kann ich wenig dafür tun, um es zu "beweisen".

Trotzdem bin ich dankbar, dass man mir Sachen aufzeigt, die ich nicht sehe. Ich bin in einem blöden Zustand und brauche keine Ei Eis, sondern eher Meinungen, die mich weiter bringen. Das habe ich hier gefunden und dafür bin ich dankbar.

Meine Mutter meinte auch, dass nur die Frauen die Familie zusammenhalten können. Seine erwähnt bei jeder Gelegenheit, wie mühsam Beziehungen sind.
Meine Erziehung von zu Hause war auch in diesem Sinne, seine im Gegenteil. Wechselnde Partner gab es bei mir nicht wirklich, ganz im Gegenteil. Bei ihm schon und er sagt immer, ich bin die Ausnahme.

Treue war bei uns immer wichtig und ich denke, es geht gar nicht darum. Habe zwar nichts "kontrolliert", aber vertraue ihm

Opferrolle werde ich mir bei mir genau anschauen. Es kann definitiv eine unbewusste Sache sein, Frauen sind vermutlich auch so erzogen worden. Logisch dass ich diese nicht selber sehe, meine normal ausgeprägte Empathie versagt gerade.

Durchhalten hat aber auch gewisse Grenzen, zB wenn Respekt fehlt. Und jetzt versuche ich mir anzuschauen, warum. Was haben wir falsch gemacht, was ist schief gelaufen? Warum bringe ich die Kraft nicht auf, warum kann er nicht reden etc.

Wahrscheinlich muss ich auch lernen, mit den Verletzungen anders umzugehen.

Danke für den provokativen A**chtritt. Und das meine ich gar nicht ironisch.
Zitieren
#18
Hallo miteinander,

Ich kann raid nur rechtgeben, diese Opferrolle war bei uns genauso, die letzten Monate habe ich des Sohnes willen vieles geschluckt und dachte durchhalten ist für das Kind besser als zum Umgang bringen und abholen, jedoch war meine ex dann plötzlich in einer selbst konstruierten Opferrolle und hatte gar kein Interesse mehr "durchzuhalten", im Gegenteil, sie bereitete sehr perfide die Trennung vor. Und es stimmt, er leidet jetzt sichtlich mehr als vorher, klar wäre das keine Dauerlösung gewesen aber wir hätten noch Zeit gehabt eine Lösung zu finden.
Sophie, es fällt schon auf das die "Geschichte" etwas "aufgesetzt" wirkt, hoffe das sie den Wahrheiten entspricht, denn hier in diesem Forum kriegst du von allen ehrliche Meinungen und Erfahrungswerte, jeder nimmt sich wertvolle Zeit um Hilfe zu leisten oder einfach nur zuzuhören, wäre schade wenns ein Fake ist!!
Zitieren
#19
@papi,

das kenne ich. Wenn Mutti erst mal in den Klauen des Feminismus ist, dann ist's aus und die andere Seite lässt nicht mehr los. Und es trifft auf 'fruchtbaren' Boden.

Was diese damit anrichtet, das hört man morgens beim Frühstück: "Papi, wenn ich noch mal auf die Welt komme, dann möchte ich, dass meine echten Eltern zusammen bleiben".

Wenn Kindermund Wahrheit kund tut, dann in solchen Situationen; wie eben diesen ...

Sprachlos
SgI
“Gender-Mainstreaming ist die Lehre, dass man im Meer klettern und auf Bergen schwimmen kann.” - Michael Klonovsky (Focus-Redakteur)
Zitieren
#20
Liebe Leute

Wie wäre es, wenn man die Kirche im Dorf lässt.

Nicht alle Frauen sind von der Emanzenbewegung, genau so wie nicht alle Männer präpotente Machos sind. Blöderweise gibt es solche und solche, aber darum geht es hier gerade nicht.

Es ging lediglich darum, ein ungutes Verhalten eines Menschens zu verstehen. Ich behaupte von mir, mindestens so viele Fehler wie er gemacht zu haben. Nun, er kann mir diese gerade nicht aufzeigen. Und das, was ich durchmache, hat sich kein Mensch verdient, egal ob Mann oder Frau.
Zitieren
#21
Tja, @sophie, nun bist Du schon nahezu perfekt und Dein Mann verhält sich (trotzdem?) respektlos?
Wer nicht taktet, wird getaktet...
Zitieren
#22
Liebe Sophie,

Ich glaube nicht, das SGi dich als Emanze beschrieben hat, sondern eher den Einfluss der "Emanzen" auf Frauen in deiner Situation beschrieben hat.Deswegen musst du noch keine Emanze sein, Fakt ist jedoch, das diese bestimmte Sorte von Frau leider meist die falschen Ratschläge geben. Meine ex wurde von bestimmten Freundinnen, die allesamt geschieden sind, sehr detailliert instruiert, wie sie denn am besten Vorgehen soll um Wohnung und Kind zu bekommen. Da mein Sohn für mich das Wichtigste ist, habe ich mich glücklicherweise, auch dank euch, "wehren" können und hatte viel Glück mit Richter und Jugendamt. Wohnung war mir schnurz, nach Titel für Umgangsregelung werde ich ausziehen.
Hoffe man versteht, was ich erklären wollte!
Wenn du sagst, du hast genauso viele Fehler wie er gemacht, die er dir aber nicht aufzeigen kann, dann mußtest du doch eigentlich selber wissen, was du für Fehler gemacht hast, sonst hättest du nicht diese Einsicht.
Zitieren
#23
Sophie, du hast ein paar wirklich gute Erkenntnisse in dem Thread verlauten lassen. Deine Situation ist gut nachvollziehbar, so wie du sie beschrieben hast. Ihr habt unheimlich viele Sachen probiert, um die Beziehung zu retten, aber das hat nicht geklappt. Ich habe den Eindruck, Euer gegenseitiges Verständnis und Eure Kommunikation hat sogar noch weiter abgenommen, wenn man die Interaktion zwischern euch liest.

Meinem Gefühl nach liegen eure Probleme in den stark veränderten Rollen und der Situation, die mit der Ankunft eines Kindes einhergeht. Ich erkenne das an eingen Sätzen, die du geschrieben hast, z.B. von euren Rollen beim Kind. Richtig stark wird das typischerweise etwa ein Jahr der Geburt und hält dann jahrelang an. Da ändert sich so unglaublich viel, dass nichts mehr "stimmt". Das erlebt ihr jetzt. Früher oder später ist die Auszehrung des oder der Partner so gross, dass die Paarbeziehung auseinanderfliegt. War das mal Thema bei der Paartherapie? Ging es mal in dieser Richtung?

Paare, bei denen das andauert (die Meisten) trennen sich früher oder später, was eher eine Erleichterung ist. Ein paar kenne ich, die später auch wieder zusammengefunden haben. Das sind die, die einen Lernprozess erlebten, nachdem sie die Paarebene zurückgestellt haben und getrennt lebten. Da war die Trennung die Chance, so abgegriffen das klingt. Diesen Weg würde ich an deiner Stelle jetzt auch gehen. Lebt in zwei Wohnungen, lasst eure Beziehung ruhen. Lauert nicht mehr auf den anderen. Das wird ihm und dir Erkenntnisse bringen, die man nur durch erleben lernen kann.
Zitieren
#24
Lieber Papi,

Nein, ich habe mich nicht als Emanze angesprochen gefühlt und finde SgI's Gedanken wertvoll. Ich möchte nur Versuchen, dieses "Mann ist immer so, Frau ist immer so", dieses Schubladisieren, weg zu lassen.

Fakt ist, mein Mann ist weder gut noch schlecht. Er macht, bewusst oder unbewusst, einen Fehler. Und ich schaue nur zu, ziemlich hilflos. Dann habe ich immer weniger Kraft und unguten Momenten, die mehr schaden als helfen. Und dann haben wir ein Teufelskreis.

Die Ratschläge, von denen du in deiner Situation schreibst, habe ich auch gehört. Furchtbar, welche blöde Machtspiele da abgehen, das tut doch keinem gut. Ich hoffe, dass es mit dir gut weitergeht.

Über die Fehler, die ich gemacht habe: wenn ich es wüßte, dann hätte ich die halbe Miete. Dann könnte ich irgendwo anknüpfen. Er kann aber anscheinend schwer drüber sprechen.

(28-09-2013, 20:49)papi schrieb: Liebe Sophie,

Ich glaube nicht, das SGi dich als Emanze beschrieben hat, sondern eher den Einfluss der "Emanzen" auf Frauen in deiner Situation beschrieben hat.Deswegen musst du noch keine Emanze sein, Fakt ist jedoch, das diese bestimmte Sorte von Frau leider meist die falschen Ratschläge geben. Meine ex wurde von bestimmten Freundinnen, die allesamt geschieden sind, sehr detailliert instruiert, wie sie denn am besten Vorgehen soll um Wohnung und Kind zu bekommen. Da mein Sohn für mich das Wichtigste ist, habe ich mich glücklicherweise, auch dank euch, "wehren" können und hatte viel Glück mit Richter und Jugendamt. Wohnung war mir schnurz, nach Titel für Umgangsregelung werde ich ausziehen.
Hoffe man versteht, was ich erklären wollte!
Wenn du sagst, du hast genauso viele Fehler wie er gemacht, die er dir aber nicht aufzeigen kann, dann mußtest du doch eigentlich selber wissen, was du für Fehler gemacht hast, sonst hättest du nicht diese Einsicht.

Lieber p,

Ich finde mich in deinen Worten extrem wieder. Herzlichen Dank dafür.

Richtig, die Rollenveränderung ist selbstverständlich stark. Unser Kind ist auch sehr präsent und unsere Jobs sind nicht gerade leicht. Irgendwo zwischen Alltag meistern und Müdigkeit Hast unsere Kommunikation, die konstruktive, abgenommen. Es kommt viel zusammen.

Trennung ist für ihn sehr schlimm, empfinde ich. (Nicht dass es für mich leichter wäre). Wenn Trennung dann wäre es wirklich für immer, so wie ich uns einschätzen kann. Er braucht etwas länger, um sich auf Veränderung einzustellen. Ich hingegen stelle mich schnell ein, entscheide mich eher schneller als langsam, aber bleibe dabei. Noch eine Phase mit "wir schmeißen zwei Haushalte und regeln alles, damit wir es wieder verändern" stelle ich mir in unserer Situation als überfordernd vor.

Was wir definitiv probieren können, ist mehr Abstand. Das werde ich ihm vorschlagen. Da finden sich gute Alternativen, dass jeder etwas Zeit für sich hat.

Bei der Paartherapie ist nicht in die Richtung gegangen. Wir haben auch einigen Therapeuten gewechselt, bis wir zufrieden waren. Manchen haben idiotische Ratschläge und Weisheiten vor sich gegeben, wie: "Die Ehe wird nie besser, Männer und Frauen sind anders, wir müssen uns halt damit abfinden" bis hin zu "Trennen sie sich, so lange das Kind noch klein ist". Manche wollten dann unsere "Energie" reinigen, man arbeitet ja heute modern und alternativ. Das ist wirklich ein eigenes Kapitel.
Der aktuelle Therapeut ist dafür gut, wir fühlen uns bei ihm gut aufgehoben. Gerade möchte mein Mann aus zeitlichen Gründen nicht hin. Ich denke es ist keine Ausrede, denn er hat im Moment viel Arbeit.
Zitieren
#25
hey sophie,

Zitat:Fakt ist, mein Mann ist weder gut noch schlecht.

..... das ist nicht gut, wenn der Mann weder gut noch schlecht ist, gibt es nicht mehr viel zu retten! Aber vielleicht hast dun dich ja nur falsch ausgedrückt.

Zitat:Über die Fehler, die ich gemacht habe: wenn ich es wüßte, dann hätte ich die halbe Miete. Dann könnte ich irgendwo anknüpfen. Er kann aber anscheinend schwer drüber sprechen.

das passt nicht zu
Zitat:Ich behaupte von mir, mindestens so viele Fehler wie er gemacht zu haben.

Wenn man weiß, das man Fehler gemacht hat, muß man auch wissen welche! Bitte entschuldige diese "korintenkakkerei" von mir, aber in diesem Forum lesen viele sehr genau, wie ich auch, wir sind alle sehr sensibilisiert, daher wollen wir alles genau wissen und fragen viel, sagen aber auch, wenn uns etwas nicht klar ist, was du meinst.
Ich habe hier viel gelernt und lerne immer noch. Entweder wir oder ich verstehen dich nicht oder du bist momentan so aufgewühlt, das du dich nicht korrekt ausdrückst????
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Schriftliche Umgangsvereinbarung fordern oder bei mündlicher bleiben? Antragsgegner 53 64.710 15-04-2013, 23:55
Letzter Beitrag: Antragsgegner
Rainbow In die Vollen gehen oder das JA machen lassen ? Lidi 57 55.251 09-05-2012, 15:59
Letzter Beitrag: Lidi

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste