10-01-2013, 21:29
Hallo,
ich möchte auch einmal Berichten wie es mir ergangen ist. Bin grade in der Trennungsphase was sehr schwer ist siehe ganz unten. Ich hoffe ich schaffe es vielleicht könnt ihr mir ja auch ein paar tips geben. Ich selber habe mich stark mit dem Thema Borderliner beschäftigt und habe auch selber Psychologischen Rat gesucht. Alles was ich hier schreibe ist größtenteils meine Erfahrung sowie Informationen die ich von Psychologen bekommen habe.
Die Anfänge
Ich habe vor 14 Jahren ich war damals 17 sie war 14 eine Beziehung mit einer Borderlinerin begonnen. Damals wusste ich natürlich nichts von der Erkrankung sie selbst auch nicht. Sie litt damals schon unter Panik attacken die ich natürlich nicht als solche erkannte und hatte wie schon oft beschrieben dieses Typische schwarz/weiß denken. Es gab oft Gefühlsausbrüche und Wutanfälle sie hat mich stellenweise vergöttert und alles für mich getan und dann hat sie mich behandelt wie Dreck. Ich hatte oft das Gefühl sie sieht die Welt aus einer anderen Realität manche Reaktionen waren einfach völlig grotesk sie stellte sie aber so hin als wenn das völlig normal wäre. Es ging mir oft nicht in den Kopf wieso sie manchmal einfache Sachverhalte einfach nicht verstehen konnte. Bzw. sich stellenweise völlig daneben benahm.
Attraktiv und wahnsinns Sex
Sie ist eine sehr attraktive Frau wo man nur denkt WOW! Ich habe mir oft gedacht Mensch die könnte jeden haben und ich bin zwar nicht unattraktiv aber Brad Pit bin ich auch nicht grade. Dazu kam das der Sex einfach Wahnsinn war. Er war immer etwas Kalt und es ging sehr schnell zu Sache nicht nach dem Motto liebevoll kuscheln usw. Es ging sofort zur Sache und das Richtig. Sie selber hat es beschrieben mit ich mags lieber Härter... Jeder der mit einer Borderlinerin zusammen war wird sicher verstehen was ich meine.
Die ersten Jahre
In den ersten Jahren viel Streit wegen Kleinigkeiten, Erpressungen auch machtausübung Bsp: Sie Erzählte mir das sie mit einem anderen geschlafen hätte oder das sie einen anderen hätte und kostete mehrere Minuten meine Reaktion aus um mir dann zu erzählen das es gelogen war dies passierte in den ersten Jahren ein paar mal. Die Hölle kann ich nur sagen. Anbrüllen anschreien und nachher heulen und wimmern wie ein kleines Kind. Kurze Zeit später war man der Engel. Hat man nicht getan was verlangt war wurde man beschimpft runter gemacht es wurde mit Trennung etc gedroht. Um ein Ziel zu erreichen war jedes Mittel Recht.
Oftmals habe ich nach dem Motto gehandelt der Klügere gibt nach (ein fataler Fehler man zeigt das man erpressbar ist). Wenn es wiedermal wahnsinnig eskalierte habe ich nachgegeben und die Wut runtergeschluckt obwohl ich wusste das das geforderte einfach eine Bodenlose Frechheit war. Auch aus Angst sie zu verlieren.
Eine Situation die mir dazu einfällt. Sie hatte Hunger es musste Pizza sein alles andere war nicht akzeptabel (der Kühlschrank war voll). So wurde ich so lange genötigt bis ich mit dem Fahrad durch strömenden Regen zum 4 km entfernten Rewe gefahren bin um die geforderte Pizza zu kaufen natürlich von meinem Geld wovon ich damals auch nur begrenzt hatte. Als ich wieder ankam war es wohl die falsche Marke. Mir wurde nicht gedankt obwohl ich pudelnass war sondern ich wurde regelrecht fertig gemacht so lange bis ich nochmal zurück fuhr um die gleiche Pizza von einer anderen Marke zu kaufen. Dabei hatte sie keinerlei schlechtes Gewissen. Ich war ja zu dumm gewesen die richtige zu kaufen....
Zur Mitte der Beziehung der Gau
Als sie dann so um die 18 war ging das Schlamassel richtig los ich ertappte sie mehrmals bei anbändeleien mit anderen Männern mindestens bei einer Aktion weiss ich das mehr gelaufen ist das hat sie mir aber erst Jahre später gestanden. Oft bin ich nur durch übermässiges SMS schreiben ihrerseits darauf aufmerksam geworden. Sie wollte auf einmal Sex mit mehreren Männern und Sex mit einer weiteren Frau. Das ging mir aber zu weit. Ungefähr zur selben Zeit fing sie mit Selbstverletzendem Verhalten an Arme aufritzen etc. außerdem entwickelte sie Angststörungen und hatte Zwangshandlungen wie dauerndes Händewaschen etc. Ich konnte sie mit viel Mühe zu einer Therapie überreden.
Nach der Therapie
Nach der Therapie und nachdem sie angefangen hatte Antidepressiva zu nehmen völliger Wechsel. Sex war eigentlich nicht mehr vorhanden auch keinerlei sexuellen Handlungen oder verlangen ihrerseits, wohl eine Nebenwirkung des Antidepressiva. Ihre Probleme besserten sich dadurch aber enorm sie litt zuletzt auch unter Antriebslosigkeit und Depressionen das wurde durch die Tabletten und die Therapie gedämpft. Panickanfälle die früher an der Tagesordnung waren verschwanden fast völlig. Angstatacken und Zwangshandlungen verschwanden zu großen Teilen. Schwarz/Weiß denken und "Borderliner" Logik war natürlich noch vorhanden. Ebenso wie sehr impulsives Verhalten, Drohungen bis hin zu Selbstmorddrohungen. Sie klagt dauernd das sie keine Lust mehr hat zu Leben und das Alles einfach "scheiße" ist. Sie ist immer noch relativ antriebslos sie schafft mit mühe und Not ihren Job grade so. Andere Aktivitäten sind größtteils ausgeschlossen. Selbst wenn sie Urlaub hat benötigt sie 1-2 Wochen um ausgeglichener zu werden.
Allgemein
Während der gesamten Zeit konnte ich auch immer wieder das oft genannte Idealisieren und Abwerten feststellen. Sie hat eigentlich keine stabilien Freundschaften. Ihre Freundschaften sehen immer so aus das da auf einmal die neue Freundin so und so ist die ja wahnsinnig nett und toll ist usw. meistens sind diese Freundschaften dann nach 2 Monaten zu ende und die Person wird verteufelt schlecht gemacht und regelrecht gehasst.
Mich möchte sie nicht Teilen selbst ein guter Freund wird zum erklärten Ziel, "deine Freunde sind dir wichtiger als ich" Über weibliche Freunde die die Beziehung in Gefahr bringen könnten höre ich z.b. folgendes: "wenn was passiert.. dann wird Person ... ihres lebens nicht mehr froh das schwöre ich dir".
Über eins konnte ich mich in den 14 Jahren nicht beschweren: Langeweile
Zu den unpassendsten Zeiten kommt aufeinmal der Horroranruf wo man an der anderen Seite ein scheinbar selbstmordgefärdetes heulendes häufchen Elend am Telefon hat wegen einer kleinen Delle im Auto oder wegen Problemen im Job den auch mit den Kollegen gab es immer Probleme egal welcher Job es auch war. Oder wegen einer weiteren gescheiterten Freundschaft.
Täglich darf man sich anhören wie furchtbar der Job ist und was für [Unterschreitung des Mindestniveaus] dort arbeiten. Streitgespräche Jobwechsel usw. sind an der Tagesordnung. Abends bekommt man das dann wenn man selber müde ist an den Kopf geknallt. Es wird geplant gegen Personen gerichtlich vorzugehen usw. Die anderen sind immer Schuld! Ich merke mit schon gar nicht mehr die Namen der Freundinnen das lohnt eh nicht aber auf den Gedanken das bei so vielen gescheiterten Freundschaften vielleicht der Fehler an einem selber liegt darauf kommen Borderliner nicht.
Beziehung zu Mutter und allein sein
Da sie immer noch sehr an ihrer Mutter hängt hat sie es bis heute nicht geschafft auszuziehen und es hat auch 9 Jahre gedauert bevor sie das erste mal in meiner Wohnung übernachten konnte (Angstproblematik). Urlaub (räumliche Trennung von der Mutter) unmöglich bis dato. Feiern gehen was ich durchaus gerne tue auch größtenteils unmöglich durch die Angsterkrankung. Muss ich einmal alleine verreisen und sei es nur für ein paar Tage wird Wochen vorher mit allen mitteln versucht dies zu verhinden und am letzten Tag hat man ein heulkonzert sondergleichen.
Borderliner haben extreme Verlustängste und tuen oft viel um Menschen nicht zu verlieren zumindest so lange bis sie auf der schwarzen Seite landen und gehasst werden. Verlust von wichtigen Bezugspersonen (Eltern/Oma/Opa) ist für Borderliner nicht nur schlimm sondern es wirkt für sie Lebensbedrohlich. Oft sind Verwandte auch die einzigen Konstanten im Leben da Langfristige Freundschaften schnell scheitern.
Freundeskreis
Integration in den Freundeskreis äußerst schwierig zum Glück sind meine Freunde sehr nachsichtig aber auch hier muss man oft gegensteuern damit die Freunde nicht auf die schwarze Seite kippen und gehasst werden. Meine ganze Familie und mein Freundeskreis haben nicht sonderlich viel Sympathie für sie übrig. Viele wünschen mir schon lange das ich aus dieser Beziehung ausbreche.
Planung von gemeinsamen Unternehmungen
Eigentlich nicht möglich es ist fast unmöglich vorherzusehen in welcher Verfassung sich der Partner befindet. Feste Absprachen sind somit schwer möglich und es passiert öfter das man als einzieger alleine aufkreuzt und alle anderen sich erkundigen was der Partner macht. Auf Unterstützung darf man nie zählen man muss immer so Planen das man z.B. wenn man Freunde einlädt etc. auch alles alleine organisieren kann.
Extremes Verantwortungsbewusstsein (Helfer Syndrom) bei einem Selbst
Um mit einem Borderliner so lange durchzustehen muss man ein extremes Verantwortungsbewusstsein und einen starken Leidensdruck haben. Man denkt das man der einziege ist der Helfen kann. Leider trifft das auch auf mich zu und auch wenn ich es weiss ist es trotzdem schwer loszulassen. Man hat starke Beschützer-Instikte oder auch väterliche Gefühle die einen selbst wenn die Liebe nachlässt daran hindern die Beziehung zu trennen. Wenn man so lange mit einem Borderliner zusammen ist ist man nicht häufig auch zur Ersatz Mutter geworden. Borderline entsteht so eine Theorie auch durch das gestörte Verhältnis zur Mutter. Es wird die Liebe gesucht die die Mutter nicht geben konnte. Wenn man also sehr lange mit einem Borderliner zusammen ist wird man schnell der Mutterersatz. Mit allen Folgen.
Wie ist wahrscheinlich die Zukunft mit einem Borderliner
Die Zukunft sieht natürlich nicht sehr toll aus mit einem Borderliner als Partner. Eigene Kinder kann ich mit einem Borderliner nicht empfehlen man sollte sich darüber klar sein das man die Kinder alleine erziehen muss man darf nicht mit der Hilfe des Partners rechnen. Man muss die Kinder vor negativen Einflüssen schützen. Oft kommt es auch vor das die Kinder als Druckmittel eingesetzt werden. Das ist eine Aufgabe an der man eigentlich nur zerbrechen kann da man ja zusätzlich auch noch den Partner auffangen muss. Tut man das nicht werden die Kinder eventuell sogar auch zu Borderlinern da Borderliner nicht imstande sind richtige Liebe zu schenken und dies mit ein Grund ist wie Borderline entsteht dazu kommen eventuell noch genetische Faktoren die Borderline begünstigen können. All das sieht der Borderliner aber oft natürlich nicht so und der Kinderwunsch ist trotzdem da. Hier ist also auch noch extremes Konfliktpotenzial vorhanden.
Das Leben mit einem Borderliner wird sehr einsam. Kontakt mit anderen Paaren/Freunden sind sehr schwer, Freizeitaktivitäten sind nur eingeschränkt möglich. Der Partner wird wahrscheinlich immer mal wieder eine Therapie machen und diese oft auch abbrechen. Geheilt wird er nie, die Sympthome können nur gelindert werden. Es wird immer wieder Probleme im Job geben da sich der Partner es mit den Kollegen verscherzt. Ist der Partner nicht durch Antidepressiva eingeschränkt kann das auch zu Seitensprüngen führen, manche Borderliner leiden ja auch an Sexsucht. Ist das sexuelle Verlangen eingeschränkt ist es natürlich auch nicht toll in dem Fall bedeutet es quasie kaum noch Sex. Oftmals führen Antidepressiva auch zu massiver Gewichtszunahme nicht jeder kommt damit klar wenn aus der schlanken 50 killo Frau eine über 100 kilo schwere Lady wird. In meinem Fall übrigens so passiert. Viele Borderliner haben auch ein Problem mit Geld getrennte Konten sind Pflicht man sollte sich besser nicht auf die Einkünfte des Partners verlassen beispielsweise bei Investitionen...
Es gibt zwar einen Lichtblick in manchen Fällen bessert sich die Sympthomatik etwas zur mitte des Lebens hin. Öfters ist aber vor allem durch Verlust wichtiger Bezugspersonen (Eltern/Oma/Opa etc) sogar mit einer Verschlechterung zu rechnen. Vor allem wenn man nur noch die alleinige Bezgsperson ist, der Borderliner wird jetzt extrem klammern und wird noch viel weniger den Partner teilen wollen. Einem sollte klar sein wenn einem selber etwas passiert ist nicht gesichert das der Partner da ist oder Aufgaben übernehmen kann die man selber vielleicht nicht mehr schafft.
Aktuelle Situation:
Nach dem ich selber eine Affaire hatte und erkannt habe wie es eigentlich sein sollte wurde ich deutlich weniger tollerant gegenüber den ganzen Leiden die man man mit ihr zwangsläufig durchlebt. Kleinere Streitereien habe ich nicht beruhigt und beschwichtigt. Dies führe dazu das sie vor Silvester darauf bestand sich zu trennen. Ich hatte geistig schon akzeptiert. Am nächsten Tag kam sie wieder an und meinte das sie mich noch lieben würde. Ich konnte dies jedoch nicht mehr erwiedern weil meine Gefühle sich auch teils geändert hatten. Mit wenigen Worten:
Ich bin dieses Leben satt! Dieses Leben sieht in etwas so aus: Aufgabe vieler eigener Wünsche und Rückstellung des eigenen Verlangens, Unglaubliche Entbehrungen und impulsive Streitereien, die ständige Leier über Probleme mit anderen Menschen. Das alles mit einem schuss Heroin von Zeit zu Zeit (glückliche Momente die dann natürlich extrem wahrgenommen werden). Trotzdem ist sie mir nicht egal und ich leider sehr unter Schuldgefühlen und mache mir Sorgen das sie vor die Hunde geht. Ich vermisse sie auch trotz der Probleme da man in 14 Jahren doch schon ein starkes Vertrauensverhältnis aufgebaut hat. Die Gefühle für sie sind auch nicht komplett weg. Sie ist mir leider (so traurig das klingt) nicht egal. Bisher kommen Hass Gefühle ihrerseits noch nicht zu Tage sie versucht mich mit allen Mitteln zurück zu bekommen. Ich weiss noch nicht ob ich es wirklich schaffe durchzuhalten... Hole mir auch noch mal Beratung und denke ernsthaft darüber nach selber eine Therapie zu machen um mich aus der Situation zu befreien.
ich möchte auch einmal Berichten wie es mir ergangen ist. Bin grade in der Trennungsphase was sehr schwer ist siehe ganz unten. Ich hoffe ich schaffe es vielleicht könnt ihr mir ja auch ein paar tips geben. Ich selber habe mich stark mit dem Thema Borderliner beschäftigt und habe auch selber Psychologischen Rat gesucht. Alles was ich hier schreibe ist größtenteils meine Erfahrung sowie Informationen die ich von Psychologen bekommen habe.
Die Anfänge
Ich habe vor 14 Jahren ich war damals 17 sie war 14 eine Beziehung mit einer Borderlinerin begonnen. Damals wusste ich natürlich nichts von der Erkrankung sie selbst auch nicht. Sie litt damals schon unter Panik attacken die ich natürlich nicht als solche erkannte und hatte wie schon oft beschrieben dieses Typische schwarz/weiß denken. Es gab oft Gefühlsausbrüche und Wutanfälle sie hat mich stellenweise vergöttert und alles für mich getan und dann hat sie mich behandelt wie Dreck. Ich hatte oft das Gefühl sie sieht die Welt aus einer anderen Realität manche Reaktionen waren einfach völlig grotesk sie stellte sie aber so hin als wenn das völlig normal wäre. Es ging mir oft nicht in den Kopf wieso sie manchmal einfache Sachverhalte einfach nicht verstehen konnte. Bzw. sich stellenweise völlig daneben benahm.
Attraktiv und wahnsinns Sex
Sie ist eine sehr attraktive Frau wo man nur denkt WOW! Ich habe mir oft gedacht Mensch die könnte jeden haben und ich bin zwar nicht unattraktiv aber Brad Pit bin ich auch nicht grade. Dazu kam das der Sex einfach Wahnsinn war. Er war immer etwas Kalt und es ging sehr schnell zu Sache nicht nach dem Motto liebevoll kuscheln usw. Es ging sofort zur Sache und das Richtig. Sie selber hat es beschrieben mit ich mags lieber Härter... Jeder der mit einer Borderlinerin zusammen war wird sicher verstehen was ich meine.
Die ersten Jahre
In den ersten Jahren viel Streit wegen Kleinigkeiten, Erpressungen auch machtausübung Bsp: Sie Erzählte mir das sie mit einem anderen geschlafen hätte oder das sie einen anderen hätte und kostete mehrere Minuten meine Reaktion aus um mir dann zu erzählen das es gelogen war dies passierte in den ersten Jahren ein paar mal. Die Hölle kann ich nur sagen. Anbrüllen anschreien und nachher heulen und wimmern wie ein kleines Kind. Kurze Zeit später war man der Engel. Hat man nicht getan was verlangt war wurde man beschimpft runter gemacht es wurde mit Trennung etc gedroht. Um ein Ziel zu erreichen war jedes Mittel Recht.
Oftmals habe ich nach dem Motto gehandelt der Klügere gibt nach (ein fataler Fehler man zeigt das man erpressbar ist). Wenn es wiedermal wahnsinnig eskalierte habe ich nachgegeben und die Wut runtergeschluckt obwohl ich wusste das das geforderte einfach eine Bodenlose Frechheit war. Auch aus Angst sie zu verlieren.
Eine Situation die mir dazu einfällt. Sie hatte Hunger es musste Pizza sein alles andere war nicht akzeptabel (der Kühlschrank war voll). So wurde ich so lange genötigt bis ich mit dem Fahrad durch strömenden Regen zum 4 km entfernten Rewe gefahren bin um die geforderte Pizza zu kaufen natürlich von meinem Geld wovon ich damals auch nur begrenzt hatte. Als ich wieder ankam war es wohl die falsche Marke. Mir wurde nicht gedankt obwohl ich pudelnass war sondern ich wurde regelrecht fertig gemacht so lange bis ich nochmal zurück fuhr um die gleiche Pizza von einer anderen Marke zu kaufen. Dabei hatte sie keinerlei schlechtes Gewissen. Ich war ja zu dumm gewesen die richtige zu kaufen....
Zur Mitte der Beziehung der Gau
Als sie dann so um die 18 war ging das Schlamassel richtig los ich ertappte sie mehrmals bei anbändeleien mit anderen Männern mindestens bei einer Aktion weiss ich das mehr gelaufen ist das hat sie mir aber erst Jahre später gestanden. Oft bin ich nur durch übermässiges SMS schreiben ihrerseits darauf aufmerksam geworden. Sie wollte auf einmal Sex mit mehreren Männern und Sex mit einer weiteren Frau. Das ging mir aber zu weit. Ungefähr zur selben Zeit fing sie mit Selbstverletzendem Verhalten an Arme aufritzen etc. außerdem entwickelte sie Angststörungen und hatte Zwangshandlungen wie dauerndes Händewaschen etc. Ich konnte sie mit viel Mühe zu einer Therapie überreden.
Nach der Therapie
Nach der Therapie und nachdem sie angefangen hatte Antidepressiva zu nehmen völliger Wechsel. Sex war eigentlich nicht mehr vorhanden auch keinerlei sexuellen Handlungen oder verlangen ihrerseits, wohl eine Nebenwirkung des Antidepressiva. Ihre Probleme besserten sich dadurch aber enorm sie litt zuletzt auch unter Antriebslosigkeit und Depressionen das wurde durch die Tabletten und die Therapie gedämpft. Panickanfälle die früher an der Tagesordnung waren verschwanden fast völlig. Angstatacken und Zwangshandlungen verschwanden zu großen Teilen. Schwarz/Weiß denken und "Borderliner" Logik war natürlich noch vorhanden. Ebenso wie sehr impulsives Verhalten, Drohungen bis hin zu Selbstmorddrohungen. Sie klagt dauernd das sie keine Lust mehr hat zu Leben und das Alles einfach "scheiße" ist. Sie ist immer noch relativ antriebslos sie schafft mit mühe und Not ihren Job grade so. Andere Aktivitäten sind größtteils ausgeschlossen. Selbst wenn sie Urlaub hat benötigt sie 1-2 Wochen um ausgeglichener zu werden.
Allgemein
Während der gesamten Zeit konnte ich auch immer wieder das oft genannte Idealisieren und Abwerten feststellen. Sie hat eigentlich keine stabilien Freundschaften. Ihre Freundschaften sehen immer so aus das da auf einmal die neue Freundin so und so ist die ja wahnsinnig nett und toll ist usw. meistens sind diese Freundschaften dann nach 2 Monaten zu ende und die Person wird verteufelt schlecht gemacht und regelrecht gehasst.
Mich möchte sie nicht Teilen selbst ein guter Freund wird zum erklärten Ziel, "deine Freunde sind dir wichtiger als ich" Über weibliche Freunde die die Beziehung in Gefahr bringen könnten höre ich z.b. folgendes: "wenn was passiert.. dann wird Person ... ihres lebens nicht mehr froh das schwöre ich dir".
Über eins konnte ich mich in den 14 Jahren nicht beschweren: Langeweile
Zu den unpassendsten Zeiten kommt aufeinmal der Horroranruf wo man an der anderen Seite ein scheinbar selbstmordgefärdetes heulendes häufchen Elend am Telefon hat wegen einer kleinen Delle im Auto oder wegen Problemen im Job den auch mit den Kollegen gab es immer Probleme egal welcher Job es auch war. Oder wegen einer weiteren gescheiterten Freundschaft.
Täglich darf man sich anhören wie furchtbar der Job ist und was für [Unterschreitung des Mindestniveaus] dort arbeiten. Streitgespräche Jobwechsel usw. sind an der Tagesordnung. Abends bekommt man das dann wenn man selber müde ist an den Kopf geknallt. Es wird geplant gegen Personen gerichtlich vorzugehen usw. Die anderen sind immer Schuld! Ich merke mit schon gar nicht mehr die Namen der Freundinnen das lohnt eh nicht aber auf den Gedanken das bei so vielen gescheiterten Freundschaften vielleicht der Fehler an einem selber liegt darauf kommen Borderliner nicht.
Beziehung zu Mutter und allein sein
Da sie immer noch sehr an ihrer Mutter hängt hat sie es bis heute nicht geschafft auszuziehen und es hat auch 9 Jahre gedauert bevor sie das erste mal in meiner Wohnung übernachten konnte (Angstproblematik). Urlaub (räumliche Trennung von der Mutter) unmöglich bis dato. Feiern gehen was ich durchaus gerne tue auch größtenteils unmöglich durch die Angsterkrankung. Muss ich einmal alleine verreisen und sei es nur für ein paar Tage wird Wochen vorher mit allen mitteln versucht dies zu verhinden und am letzten Tag hat man ein heulkonzert sondergleichen.
Borderliner haben extreme Verlustängste und tuen oft viel um Menschen nicht zu verlieren zumindest so lange bis sie auf der schwarzen Seite landen und gehasst werden. Verlust von wichtigen Bezugspersonen (Eltern/Oma/Opa) ist für Borderliner nicht nur schlimm sondern es wirkt für sie Lebensbedrohlich. Oft sind Verwandte auch die einzigen Konstanten im Leben da Langfristige Freundschaften schnell scheitern.
Freundeskreis
Integration in den Freundeskreis äußerst schwierig zum Glück sind meine Freunde sehr nachsichtig aber auch hier muss man oft gegensteuern damit die Freunde nicht auf die schwarze Seite kippen und gehasst werden. Meine ganze Familie und mein Freundeskreis haben nicht sonderlich viel Sympathie für sie übrig. Viele wünschen mir schon lange das ich aus dieser Beziehung ausbreche.
Planung von gemeinsamen Unternehmungen
Eigentlich nicht möglich es ist fast unmöglich vorherzusehen in welcher Verfassung sich der Partner befindet. Feste Absprachen sind somit schwer möglich und es passiert öfter das man als einzieger alleine aufkreuzt und alle anderen sich erkundigen was der Partner macht. Auf Unterstützung darf man nie zählen man muss immer so Planen das man z.B. wenn man Freunde einlädt etc. auch alles alleine organisieren kann.
Extremes Verantwortungsbewusstsein (Helfer Syndrom) bei einem Selbst
Um mit einem Borderliner so lange durchzustehen muss man ein extremes Verantwortungsbewusstsein und einen starken Leidensdruck haben. Man denkt das man der einziege ist der Helfen kann. Leider trifft das auch auf mich zu und auch wenn ich es weiss ist es trotzdem schwer loszulassen. Man hat starke Beschützer-Instikte oder auch väterliche Gefühle die einen selbst wenn die Liebe nachlässt daran hindern die Beziehung zu trennen. Wenn man so lange mit einem Borderliner zusammen ist ist man nicht häufig auch zur Ersatz Mutter geworden. Borderline entsteht so eine Theorie auch durch das gestörte Verhältnis zur Mutter. Es wird die Liebe gesucht die die Mutter nicht geben konnte. Wenn man also sehr lange mit einem Borderliner zusammen ist wird man schnell der Mutterersatz. Mit allen Folgen.
Wie ist wahrscheinlich die Zukunft mit einem Borderliner
Die Zukunft sieht natürlich nicht sehr toll aus mit einem Borderliner als Partner. Eigene Kinder kann ich mit einem Borderliner nicht empfehlen man sollte sich darüber klar sein das man die Kinder alleine erziehen muss man darf nicht mit der Hilfe des Partners rechnen. Man muss die Kinder vor negativen Einflüssen schützen. Oft kommt es auch vor das die Kinder als Druckmittel eingesetzt werden. Das ist eine Aufgabe an der man eigentlich nur zerbrechen kann da man ja zusätzlich auch noch den Partner auffangen muss. Tut man das nicht werden die Kinder eventuell sogar auch zu Borderlinern da Borderliner nicht imstande sind richtige Liebe zu schenken und dies mit ein Grund ist wie Borderline entsteht dazu kommen eventuell noch genetische Faktoren die Borderline begünstigen können. All das sieht der Borderliner aber oft natürlich nicht so und der Kinderwunsch ist trotzdem da. Hier ist also auch noch extremes Konfliktpotenzial vorhanden.
Das Leben mit einem Borderliner wird sehr einsam. Kontakt mit anderen Paaren/Freunden sind sehr schwer, Freizeitaktivitäten sind nur eingeschränkt möglich. Der Partner wird wahrscheinlich immer mal wieder eine Therapie machen und diese oft auch abbrechen. Geheilt wird er nie, die Sympthome können nur gelindert werden. Es wird immer wieder Probleme im Job geben da sich der Partner es mit den Kollegen verscherzt. Ist der Partner nicht durch Antidepressiva eingeschränkt kann das auch zu Seitensprüngen führen, manche Borderliner leiden ja auch an Sexsucht. Ist das sexuelle Verlangen eingeschränkt ist es natürlich auch nicht toll in dem Fall bedeutet es quasie kaum noch Sex. Oftmals führen Antidepressiva auch zu massiver Gewichtszunahme nicht jeder kommt damit klar wenn aus der schlanken 50 killo Frau eine über 100 kilo schwere Lady wird. In meinem Fall übrigens so passiert. Viele Borderliner haben auch ein Problem mit Geld getrennte Konten sind Pflicht man sollte sich besser nicht auf die Einkünfte des Partners verlassen beispielsweise bei Investitionen...
Es gibt zwar einen Lichtblick in manchen Fällen bessert sich die Sympthomatik etwas zur mitte des Lebens hin. Öfters ist aber vor allem durch Verlust wichtiger Bezugspersonen (Eltern/Oma/Opa etc) sogar mit einer Verschlechterung zu rechnen. Vor allem wenn man nur noch die alleinige Bezgsperson ist, der Borderliner wird jetzt extrem klammern und wird noch viel weniger den Partner teilen wollen. Einem sollte klar sein wenn einem selber etwas passiert ist nicht gesichert das der Partner da ist oder Aufgaben übernehmen kann die man selber vielleicht nicht mehr schafft.
Aktuelle Situation:
Nach dem ich selber eine Affaire hatte und erkannt habe wie es eigentlich sein sollte wurde ich deutlich weniger tollerant gegenüber den ganzen Leiden die man man mit ihr zwangsläufig durchlebt. Kleinere Streitereien habe ich nicht beruhigt und beschwichtigt. Dies führe dazu das sie vor Silvester darauf bestand sich zu trennen. Ich hatte geistig schon akzeptiert. Am nächsten Tag kam sie wieder an und meinte das sie mich noch lieben würde. Ich konnte dies jedoch nicht mehr erwiedern weil meine Gefühle sich auch teils geändert hatten. Mit wenigen Worten:
Ich bin dieses Leben satt! Dieses Leben sieht in etwas so aus: Aufgabe vieler eigener Wünsche und Rückstellung des eigenen Verlangens, Unglaubliche Entbehrungen und impulsive Streitereien, die ständige Leier über Probleme mit anderen Menschen. Das alles mit einem schuss Heroin von Zeit zu Zeit (glückliche Momente die dann natürlich extrem wahrgenommen werden). Trotzdem ist sie mir nicht egal und ich leider sehr unter Schuldgefühlen und mache mir Sorgen das sie vor die Hunde geht. Ich vermisse sie auch trotz der Probleme da man in 14 Jahren doch schon ein starkes Vertrauensverhältnis aufgebaut hat. Die Gefühle für sie sind auch nicht komplett weg. Sie ist mir leider (so traurig das klingt) nicht egal. Bisher kommen Hass Gefühle ihrerseits noch nicht zu Tage sie versucht mich mit allen Mitteln zurück zu bekommen. Ich weiss noch nicht ob ich es wirklich schaffe durchzuhalten... Hole mir auch noch mal Beratung und denke ernsthaft darüber nach selber eine Therapie zu machen um mich aus der Situation zu befreien.