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Hallo mitsammen!
Wie im Betreff schon steht möchte ich mir eine Auszeit gönnen. Ich bin seit 5 Jahren nach einem kurzen heftigen Rechtsstreit geschieden. War eine schwere Zeit für mich, durfte das erste Jahr meine Kinder nur in Begleitung sehen etc.
Ich (46) bin zurzeit in Krankenstand, werde mit ziemlicher Sicherheit noch dieses Jahr kündigen, inwieweit mein Arbeitgeber auf meine Wünsche eingeht kann ich noch nicht sagen. Am liebsten würde ich noch bis Ende des Jahres bleiben da dann mein Jüngstes volljährig wird, das Größere ist 3 Jahre älter. Auf alle Fälle, hoffe ich, bekomme ich meine ganze Abfertigung (Die Hälfte geht sowieso für den Kredit drauf den ich bei mir bei der Trennung aufnehmen musste).
Womit ich schon bei meinem Problem wäre, ich möchte von dieser Abfertigung sowenig wie möglich meiner Ex in den Rachen schmeißen. Ich möchte natürlich mit diesem Geld meine Auszeit finanzieren, solange als möglich. Nun könnte ich mir vorstellen bis zum Ende des Jahres den Kindesunterhalt normal weiter zu leisten bis mir das JA nicht mehr auf die Pelle rücken kann. Aber das hängt vorerst sowieso davon ab wie ich und mein Arbeitgeber verbleiben.
Was mir im Moment mehr Kopfzerbrechen macht das ich in meinem Scheidungsbeschluß Ausfallbürge für die Kredite meiner Ex bin. Ich habe ihr die Eigentumswohnung gegeben, diese war noch nicht abbezahlt.
Falls es irgendwann dazu kommt das sie von mir keinen KU mehr bekommt kann sich nie die Wohnung leisten, ab wann werde werde ich als Ausfallbürge von der Bank zur Kasse gebeten?
Ich weiß, das sind Fragen die ich mir auch wo anders holen kann. Ich stell sie trotzdem rein, wär auch neugierig was ihr von meinen Vorhaben hält weil ich ein bisschen unsicher bin. Ich gebe einen gutbezahlten Job auf, bin aber zurzeit nicht fähig in so auszuüben wie ich möchte.
Einmal mit dem Motorrad weg, je länger desto besser, das wär mein Traum!
Gute Nacht!
PS: Ich bin aus Ösireich!
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Wenn das Unterhaltsrecht so wie das Deutsche aussieht, gibts da auch die Klasse der privilegierten volljährigen Kinder. Wenn dein Kind eins ist, wird deine Kündigung nicht dazu führen, dass du keinen Kindesunterhalt mehr zahlen musst, obwohl das Kind volljährig ist und du nichts mehr verdienst.
Wie das mit Ausfallbürgen in Österreich ist, weiss ich auch nicht. In Deutschland ist das nicht im BGB geregelt, sondern nur in der Rechtsprechung .Die Bürgschaft tritt erst ein, wenn der Ausfall da ist, also erst wenn die Bank erfolglos beim Hauptschuldner gepfändet hat. Dann gibt es noch die modifizierte Ausfallbürgschaft, da kann man ein Ausfallereignis festlegen, z.B. drei Monate keine Raten bezahlt.
Es wundert mich etwas, dass du eine Ausfallbürgschaft eingegangen bist, aber keinerlei Unterlagen über Art und Bedingungen der Bürgschaft bekommen hast.
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Wenn der Bürge leistet, müsste die Forderung auf ihn übergehen. Zur Not/möglicherweise hast Du ggf. eine Immobilie als Sicherheit im Zugriff.
Zumindest im deutschen Recht wäre das so.
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Ich würde dir eigentlich raten, die Situation noch genauer zu analysieren. Die Geschichte mit dem Motorrad ist verlockend, aber du brauchst schon verdammt viel Kohle, um das längere Zeit durchzuziehen, und es wird schon nach ein paar Wochen langweilig. Wo willst du hinfahren? Du würdest alle Kontakte, die du jetzt vielleicht noch hast, entbehren müssen. ...... Wie sieht der Kontakt zu den Kindern aus? Bedenke, dass du die Kinder komplett verlieren würdest. Kommst du zurück, hat sich ein Riesenberg Schulden aufgetürmt ....
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Nun, die geschilderte Situation hat auch ihre Reize:
Ich habe keine Ahnung, wie hoch die Abfertigung ausfallen wird und wie lange du davon existieren kannst - so ganz ohne Krankenversicherung etc. wird es nicht gehen, aber in Bosnien z.B. schon einige Zeit.
Statt Kündigung/Abfertigung und der ganzen danach folgenden Perspektivlosigkeit würde ich versuchen, als selbststäniger Ein-Mann-Unternehmer ein selbstbestimmtes Leben zu führen (vielleicht die Abertigung als Startkapital einsetzen?). Da dein Heimatland kein Konten-Meldesystem wie die deutsche BAFIN hat, ist es leichter ein bisschen Geld zu haben ohne dass jeder in Österreich davon weiß. Es gibt sogar anonyme Kreditkarten, auf denen man ein bißchen Geld deponieren kann - www.prepaid-karten.at. Wenn du dein Büro/deinen Firmensitz in die Slowakei verlegst (in Bratislava kostet ein Büro mit Adresse, Telefonbesetzung und Post-Nachsende-Service weniger als 100 Euro im Monat), dann wirst du relativ ruhig weiterexistieren können.
Zur Ausfallbürgschaft: ist das nicht eine einzigartige Gelegenheit, für alle Bosheiten während der Scheidung nun zurück zu zahlen? Wenn sich deine Exe ohne deine Unterhaltszahlungen die Wohnung nicht mehr leisten kann, wird sie sich eine andere Bleibe suchen müssen. Ich würde eine solche Chance gnadenlos nutzen.....Voraussetzung dafür ist allerdings, selbst pfändungsfest (bei Euch heisst das Exekution?) zu bleiben. Wenn Du "nichts" hast, kannst du nur mit "nichts" bürgen.....
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Hallo Jungs,
danke vorerst für eure Meinungen, ich habe in jener Nacht nicht schlafen können weil mich meine Situation beschäftigt. Mich verfolgt der Gedanke auszusteigen schon länger, nun ist es so das ich es bei meinen Arbeitgeber nicht mehr aushalte, so stelle ich mir den offenen Vollzug vor. Das Fass zum überlaufen brachte eine Verwarnung die ich nur bedingt akzeptiere. Eigentlich wollte ich das Ganze noch etwas hinauszögern aber jetzt will ich nicht mehr. Und je länger ich darüber nachdenke desto mehr komme ich damit klar, mir geht es auch mit jeden Tag besser.
Ich nutze das Forum jetzt zur Frustbewältigung unter Leuten die ähnliches widerfahren ist.
Ich war stolzer Familienvater, sie war mir heilig. Einer für Alle, Alle für für Einen, einer meiner Charakterzüge. 1 Jahr kannten wir uns als wir uns für unser erstes Kind entschieden. Waren wir verknallt, in der Karenzzeit bildete sich meine Ex weiter, sie brauchte eine Bestätigung die sie als Hausfrau nicht hatte. Dann kauften wir uns eine Eigentumswohnung, ohne Ersparnisse und in einer Zeit mit hohen Grundstückspreisen. Ich hatte einen gutbezahlten Job, geblieben ist uns von diesem Geld aber kaum etwas. In der Karenzzeit des zweiten Wunschkindes holte meine Ex die Abendmatura nach. In diesen Jahren war sie auch mehrmals in psychotherapeutischer Behandlung. Da wir dringend Geld benötigten ging ich an den Wochenenden schwarz arbeiten. Je älter das erste Kind wurde desto schwieriger wurde das Verhältnis zu ihrer Mutter. Es gab oft Streit zwischen ihnen, meine Versuche zu verhandeln brachten wenn überhaupt nur kurzfristige Linderung. Dieses Kind wurde von ihrer Mutter psychisch gemobbt, zeitweilen soweit das sich Dieses nur mehr mit verbalen Entgleisungen zu helfen wusste. Das Jüngere hingegen wurde bevorzugt behandelt! Das ist jetzt auch jenes das zur Zeit mit sich selbst nicht klar kommt.
Und dann der Lotto 6er, sie bekam einen verdammt gut bezahlten Job, für halbtags! Endlich wieder Urlaub machen können, nicht jeden Cent nachtrauern. Dann starb mein Vater, Gott gab in seelig. Mein Bruder bekam das Haus, meine Mutter das Wohnrecht. Geld war keins da, mein Bruder war damals arbeitslos. Meine Ex wollte das ich meinen Pflichtteil einforderte was ich aus Rücksicht aber nicht tat. Nach wochenlangen Attacken meiner Ex an meiner Familie hab ich ihr eine gescheuert, mit Ansage. Wir haben uns damals wieder versöhnt.
Einige Zeit später gings mit mir bergab, konnte nachts nicht mehr schlafen, meine Ex zog sich auch von mir zurück. Je schlechter es mir ging, desto gefühlloser wurde sie, wahrscheinlich hatte sie sich in dieser Zeit emotional von mir getrennt. Nun bekam ich eine Psychotherapie, kurze Zeit später rutschte mir bei einem Streit zum zweiten Mal die Hand aus, ohne Ansage. Eine Woche später äußerte sie den Wunsch das ich einige Zeit zu meiner Mutter ziehen solle, ich kam diesen Wunsch nach.
Das nächste Kapitel in Kurzfassung, sie wollte die Scheidung, ich sah schwarz, drohte mit Suizid, kam auf eigenen Wunsch in die Geschlossene. Ihre Rechtsanwältin, bekannt als harte Nuss, fuhr mit mir Schlitten bis ich nach einen knappen Jahr nicht mehr wollte und auf fast alle Forderungen einging. Ich fand diese in jener Zeit erträglicher als einen nie endenden Rechtsstreit, ich pfiff damals psychisch aus dem letzten Loch.
Ich nahm einen Kredit auf, mit Tabletten und einer Gesprächstherapie bekam ich mein Leben wieder in den Griff. Insgesamt war ich zwei Monate im Krankenstand, die andere Zeit ging ich arbeiten. Meine Kinder durfte ich im ersten Jahr nur mit Begleitung sehen dürfen. Im zweiten Jahr hatte ich das Grosse für zwei Monate bei mir, ihre Mutter hatte sie rausgeworfen, bei mir konnte sie aber nicht bleiben, ich hatte in den ersten Jahren nur eine Couch. Mit viel Reden brachte ich sie wieder zusammen.
Ich zahle nur KU, die Mutter hätte zwar bis zum Selbsterhalt der Kinder Anspruch auf Unterhalt (mir wurde aufgrund meines Verhaltens das Sorgerecht entzogen), sie geht aber selbst einer Arbeit nach. Ich habe keinen Kontakt mehr zu ihr, der Informationspflicht ist sie noch nie nachgekommen. Der Jüngere ist mir fremd geworden, er ist seit der Trennung ein zurückgezogener, schüchtener Mensch geworden. Er wird jetzt auf Autismus getestet, das ich nicht lache. Er wird nicht gefordert, durfte monatelang der Schule fernbleiben, weil er ja so arm ist. Er hat Probleme aber ich finde es nicht richtig wie ihn meine Ex erzieht, falls man es so nennen kann.
Jetzt bin ich im Krankenstand, eine Anpassungsstörung wurde mir assistiert. Ich spüre es in mir, es kribbelt, ich brauche eine Veränderung. Ich habe meinen alten Namen wieder angenommen, habe vor 3 Jahren den Motorradführerschein gemacht, ein langer aber stets zurückgesetzter Traum. Dann hat mir ein Freund sein Motorrad verkauft, ein Symbol meiner Jugend, eine Yamaha Tenere! Im besten Zustand und zu einem Spottpreis!
Nun möchte ich es wissen, beruflich tut mir eine Neuorientierung sicher gut. Ich habe eine gute Ausbildung gemacht, zwar nur eine Lehre, habe aber was auf den Kasten. Und das liebe Geld? Man(n) hat gelernt auch mit wenig auszukommen, solange man solo ist!
Ich habe derzeit eine ziemlich egoistische Phase, ich will mich von Dingen lösen die mir nicht gut tun. Dazu möchte ich mich einige Zeit aus der Arbeitswelt zurückziehen, Energie tanken, den großen Traum umsetzen und wenns nur einen Sommer lang dauert.
Für die Zeit danach habe ich noch keine konkreten Vorstellungen, irgendwas hat sich ihn meinem Leben immer aufgetan. Es hängt jetzt sowieso davon ab wie ich mit meinem Arbeitgeber verbleibe, ich hoffe das Beste! Mir bliebe von der Abfertigung sowieso nicht alles, ich würde den Kredit (Scheidungsmitgift) zurückzahlen und den vollen KU bis Ende des Jahres weiterzahlen. Mit den Rest müsste ich im Worst Case ein Jahr auskommen.
Ich hab halt Schiss was kommt wenn sie die Wohnung nicht mehr zahlen kann. Ich vermute das sie sich die Wohnung nur mit meinen Alimenten leisten kann. Was kommt dann?
Sorry wegen der Länge, auch weil ziemlich viel offtopic ist. In einem Psychoforum kann ich das nicht schreiben weils mir im Grunde genommen gut geht. Mit der Scheidung komm ich inzwischen gut klar, obwohl ich einiges unwiederbringlich verloren habe, gottlob auch die rosarote Brille. Jetzt gehts um mich!
Danke fürs lesen!
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Lesenswerte Geschichte, kopiere sie doch noch leicht angepasst hier rein: http://www.trennungsfaq.com/forum/forumd...php?fid=11
Rein gefühlmässig hast du wenig zu befürchten, sofern du es schaffst, ab dem 18. Geburtstag auch wirklich offiziell vom Kindesunterhalt lozukommen. Wenn deine Ex schon zu Anfang gut verdiente, wird sie jetzt nach vielen Jahren und mit volljährigen Kindern vermutlich auch nicht in die Einkommenslosigkeit abgerutscht sein, ihr wirkliches Einkommen kennst du offenbar nicht. Unterhalt für sich hat sie offensichtlich auch nie geltend gemacht. Hätte sie das mit Sozialleistungen ausgleichen müssen, dann wären diese Behörden schon vor Jahren an dich herangetreten. Und Drittens: Wie hoch ist denn die Wohnung überhaupt noch belastet? Das sind doch jetzt schon 15-18 Jahre, in der sie abbezahlt wurde?
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(13-04-2015, 13:09)tigga schrieb: Ich hab halt Schiss was kommt wenn sie die Wohnung nicht mehr zahlen kann. Ich vermute das sie sich die Wohnung nur mit meinen Alimenten leisten kann. Was kommt dann?
Die Zwangsversteigerung.
Bis es so weit ist, sollte bei Dir nichts mehr zu holen sein. Du verlierst nichts, die Wohnung gehört dir sowieso nicht mehr.
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13-04-2015, 16:06
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13-04-2015, 16:15 von tigga.)
Hi,
wieviel genau weiß ich nicht, wobei ich jetzt glaube das ich als Ausfallbürge Auskunft über die noch offene Summe bekommen sollte. Zum Zeitpunkt der Trennung war die Wohnung nicht mehr wert als an Kredit noch offen war. Einerseits stockten wir zwischendurch zwecks Umbau den Kredit auf, andererseits waren die Quadratmeterpreise damals im Keller. Für mich war es die Erlösung, bis zum Scheidungsurteil musste ich neben den Alimenten auch noch die Hälfte der Wohnungskosten mittragen. Deshalb hat sie auch mehr als ihr zugesprochen wurde von mir bekommen, das Geld ging anscheinend, falls sie mich nicht belogen hat, zum größten Teil an ihren Rechtsanwalt.
Wenn halt die Kinder schon weiter wären ... andererseits möchte ich ein Zeichen setzen das ich nicht ewig der Geldesel bin!
Ich will sie auch weiterhin unterstützen, nur halt mal nicht so viel ... andererseits hat ja meine Ex alles an sich gerissen, soll sie auch damit klarkommen!
Wie ihr seht bin ich selbst hin und hergerissen, aber wenn nicht jetzt wann dann? Ich bin so bereit wie noch nie, ich spüre das sich in meinem Leben etwas ändert. Vielleicht ist es die Angst das auch ein Traum vergehen kann!
ps: Ich habe mich für dieses Forum entschieden weil ich hier differenziertere Meinungen erhoffe, Danke Jungs!
Pps: den job hat sie nicht mehr, war eine seifenblase, was sie jetzt macht und wieviel sie dafur bekommt entzieht sich meiner kenntnis!
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Du handelst fast nur auf Glaubens- und Vermutungsgrundlage. Auf dieser Basis kann man nicht planen. Stärke doch erst mal deine Faktenbasis.
- Du glaubst, du würdest keine Auskunft über die offene Summe bekommen. Frage erst einmal die Bank.
- Du weisst nicht, welcher Art die Ausfallbürgschaft genau ist. Oben habe ich einige Möglichkeiten aufgezählt und davon hängt einiges ab. Sieh nach, was du unterschrieben hast. Verschlampt? Frage bei der Bank nach.
- Du vermutest, du könntest nach Jobende und Kindesvolljährigkeit auch den Unterhalt senken oder einstellen. Stimmt das? In Deutschland wäre es je nach Situation der Kinder nicht der Fall. In Össterreich gibt es den Anspannungsgrundsatz.
- Du vermutest, die Ex könnte die Wohnung nicht mehr zahlen, wenn dein Unterhalt wegfällt. Das kannst du erst wissen, wenn du ihr Einkommen und die Raten kennst, weisst wie lange der Immobilienkredit überhaupt noch läuft.
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(13-04-2015, 16:06)tigga schrieb: Wie ihr seht bin ich selbst hin und hergerissen, aber wenn nicht jetzt wann dann? Ich bin so bereit wie noch nie, ich spüre das sich in meinem Leben etwas ändert. Vielleicht ist es die Angst das auch ein Traum vergehen kann!
Warum nicht den Traum mit konkreter zeitlicher Begrenzung verwirklichen?
Das mag Deinem augenblicklichen Wunsch nach völliger Ungeplantheit entgegenstehen, aber 6 Monate z.B. sind ein sehr langer Zeitraum, in dem man eine Menge erleben kann und innerlich Abstand gewinnt. Und wie auch schon einer der Vorschreiber bemerkt hat: Irgendwann wird auch der Motorradtraum langweilig.
Ich würde mir an Deiner Stelle dieses halbe Jahr gönnen. Dann hast Du am Ende noch genügend finanziellen Spielraum, um Dir in Ruhe einen Job zu suchen und die Frage mit dem Kindesunterhalt stellt sich vielleicht gar nicht, weil Du bis Anfang nächsten Jahres wieder einen Job hast.
Wenn Euer Jüngster zum Jahresende 18 wird, dürfte er wohl im darauffolgenden Sommer maturieren. Da würde ich ihn auf keinen Fall in dieser kritischen Phase noch damit belasten, dass Du die Unterhaltszahlungen einstellst. Eine schlechte Matura kann einem ganz schön viel verbauen.
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13-04-2015, 18:10
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13-04-2015, 18:13 von Austriake.)
Ich weiss ja nicht, welchen Beruf tigga hat -
ein Jugendfreund von mir sollte die elterliche Metzgerei mit angeschlossenem Gasthof und Pension übernehmen, also hat er die Berufe Metzger und Koch gelernt und zusätzlich noch eine Hotelfachschule besucht.
Aus irgendwelchen internen Familienstreitigkeiten, die ich im Detail nicht kenne, kam es nicht zur Übernahme des elterlichen Betriebs. Mein Kumpel heuerte dann als Koch auf einem Kreuzfahrtschiff an - zunächst nur, um Abstand zu gewinnen. Das war 1982; seither sehe ich ihn ein-, zwei Mal im Jahr in unserem alten Heimatdorf. Er fährt seither auf Kreuzfahrtschiffen in wechselnden Funktionen. Meist sechs bis neun Monate, dann heuert er irgendwo ab und bleibt drei Monate. Oder länger, wenn ihm danach ist. Am liebsten in Südamerika, Brasilien oder Argentinien. Er ist von Natur aus hellblond mit wasserblauen Augen, der nordische Typ. Die Chicas fahren auf ihn ab, er kann gar nicht so viele poppen wie in sein Bett wollen. Zwei Dinge blieben ihm verwehrt durch diese unstete Lebensweise: Heirat und Kinder.
Vielleicht hat ja unser Tigga einen Beruf, der ihm ähnliche Perspektiven eröffnen würde. Ich habe sechs Jahre in Canada gelebt, dort nehmen sie deutsche/österreichische Bauhandwerker wie Zimmerleute, Spengler usw. mit Handkuss. In den USA ist es ähnlich, wer einen deutschen Nachnamen hat wird bevorzugt eingestellt.
Wer nichts wagt, der kann nichts gewinnen. Verlieren kann Tigga aber auch nicht viel - einen zu schlecht bezahlten Job findet er allemal...
Bibel, Jesus Sirach 8.1
the notorious iglu
Unregistered
Tigga wälzt einfach nur ein paar schöne eskapistische Gedanken und Träumereien als Reaktion auf seinen persönlichen Umbruch. Ernst meint er es scheinbar nicht, sonst würde er nicht ständig mit 1000 Wenns und Abers kommen.
Unterm Strich wird er nichts dergleichen tun sondern stattdessen brav das tun, was von ihm erwartet wird, Stichwort Komfortzone.
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