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Millionen leben unter Armutsgrenze
#1
Gestern ging in den SWR-Nachrichten dieser doch recht kurz gefasste Artikel über den Äther:


http://www.swr.de/landesschau-aktuell/mi...96/dvley0/

Da im Radio auch erwähnt wurde, dass es hierbei sich um Alleinstehende handelt, wird dem einen oder anderen klar, dass es sich zum Großen Teil um Trennungsväter handelt. Ich finde es wirklich schwach, dass solche Themen dann ganz schnell klein gehalte werden nur, um diese Staatliche Ungerechtigkeit tod zu schweigen.

Der Focus nimmt sich auch ein wenig dem Thema an:
http://www.focus.de/finanzen/news/armut-...00234.html
 wie auch die Sarbrücker Zeitung hier:
http://www.saarbruecker-zeitung.de/polit...27,6323190
Auffällig ist jedoch, es wird zwar auf ein "Problemchen" hingewiesen, jedoch die Gründe, warum dies so ist, wird gänzlich verschwiegen.

Vielleicht sollte man den Nachrichtendiensten mal eine kleine Rechnung präsentieren um ein wen ig Licht ins Dunkle zu bringen, dass "Man(n) nicht immer selber schuld ist, sondern dass das System hinkt.
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#2
(07-12-2016, 10:37)fragender schrieb: Vielleicht sollte man den Nachrichtendiensten mal eine kleine Rechnung präsentieren um ein wen ig Licht ins Dunkle zu bringen, dass "Man(n) nicht immer selber schuld ist, sondern dass das System hinkt.

Mache ich regelmässig. Interessiert die Journaille leider nicht. Habe selber 2 Jahre mit einem Redakteur mal wegen meiner Story herumgeeiert. Anfangs war er noch recht engagiert, aber das liess dann nach. Gerade diese Zeitung bekam kurz zuvor dicke Lobbyschelte von dem VAMV wegen eines anderen Berichts. In diese Nesseln wollte man sich wohl nicht noch einmal setzen. Auch die Landespressestelle vom Sozialverband Deutschland hatte ich an der Strippe. Das war denen bei mir alles zu kompliziert. Da sind Schlagzeilen wie "Jobcenter verweigert alleinerziehender Mutter Hartz IV" besser, weil bewährte Aufhänger. "Pleite durch Unterhalt" kann man nicht so gut transportieren, zuviel Erklärungsbedarf.

Bei dem Unterhaltsvorschuß z. B. formulieren viele Presseorgane das so, das der unterhaltspflichtige Elternteil einfach nicht zahlt und deswegen
die Unterhaltsvorschusskasse einspringen muß. So bringt das ja auch Frau Schwesig rüber. Es ist aber ein modernes Volksmärchen. Lustigerweise will sie den Vorschuß ja durch Abtretung der Zahlungspflicht des Unterhaltspflichtigen an die Kommunen finanzieren.

Im Normalfall haben die Unterhaltspflichtigen das Geld einfach nicht (das wissen die Kommunen ganz genau, das die Abtretung nix wert ist).
Blöd ist, das durch die laufende Berichterstattung über unterhaltsverweigernde Väter darüber hinweggetäuscht wird, das die Familien mit Durchschnittsverdienst verarmen, z. B. auch durch die Besteuerung, als wären sie Singles. Die Ausweitung des UV manifestiert einen Systemfehler, weil nur an den Symptomen herumgedoktert wird.

Die LINKE hat übrigens gerade erst einen Vorschlag vorgelegt, ein Kindergrundeinkommen einzuführen. Das wollte die Regierungskoalition nicht mal groß diskutieren.

Seit etwa fünf Jahren beschäftigte ich mich mit Themen rund um die Grundsicherungsleistungen. Die Gangart der Behörden zieht seit Jahren immer schärfer an. Das staatliche Prinzip "fördern und fordern" schafft Millionen willfähriger Beschäftigter im Prekariat. Die kommen quasi nie wieder aus dem Hamsterrad zwischen Jobcenter und Billigjobs heraus und fügen sich, weil ihnen sonst der Geldhahn zugedreht wird. Der Rechtsweg für Bedürftige wird massiv verbaut und die Hürden, Verfassungsrechte wahrzunehmen, immer höher. Man produziert so massenweise Frührentner, weil die Leute zwischen Job und Behörde eingekeilt werden und die irgendwann eine Drehtür in der Klapsmühle brauchen.

Habe mir mal überlegt, evtl. einen Blog für diese Themen aufzumachen, dann kann man ganz unabhängig von den Medien "berichten" aber eigentlich habe ich keine Zeit dafür. Ansonsten kann man sich ja politisch engagieren. Aber spätestens in der Bundespolitik muß man sich die Selbstbedienungsmentalität der Regierungsvertreter aneignen, sonst ist man ganz schnell wieder raus.
"Du Mama. Wenn Papa tot ist kauf ich mir meinen eigenen Ponyhof!" - CosmosDirect Lebensversicherung, 2007

Quelle: http://de.wikiquote.org/wiki/Vater
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#3
(07-12-2016, 10:37)fragender schrieb: Vielleicht sollte man

Man sollte, man sollte. Was machst du, das "man" sollte?
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#4
Daß das System hinkt, ist politisch so gewollt. "Sie haben nun endlich Arbeit, jetzt wollen sie auch noch Geld?"
Daran ändern Einzelmeinungen in den Presseblättchen nichts. Dafür braucht man konzertierte Aktionen. Die Alleinerziehendenverbände haben in diesem Jahr gegen einen Teil der Verschlechterungen im Hartz-IV Bezug in wenigen Wochen 40.000 Unterschriften zusammengebracht. Somit mußten sich dann Petitionsausschüsse damit beschäftigen. Die Unterhaltszahler bringen vielleicht mal 3.000 Unterschriften in mehreren Monaten bei einer elektronischen Petition zusammen. Väter betätigen sich mehr als Einzelkämpfer, es gibt kaum und vor allen zuwenige Gruppen, die längere Zeit zusammen halten. Noch weniger können die paar Figuren an einem Strang ziehen. Das ist ziemlich frustrierend.
Die anderen "Armen" wehren sich am wenigsten, weil sie keine Lobby und immer die Sanktionskeule im Rücken haben. Es gab schon so viele Demonstrationsveranstaltungen oder Petitionsaufrufe, zu den Demos kommt kaum jemand und bei den Petitionen verstehen zu wenige, worum es eigentlich geht oder sie haben Angst, das sie die "Rache der Jobcenter" erfahren. Die machen nicht einmal ihr Kreuz, wenn man Ihnen auf der Straße den Kugelschreiber dafür hinhält, alles erklärt und sie dann sogar anonymisiert abstimmen können.
"Du Mama. Wenn Papa tot ist kauf ich mir meinen eigenen Ponyhof!" - CosmosDirect Lebensversicherung, 2007

Quelle: http://de.wikiquote.org/wiki/Vater
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#5
(07-12-2016, 11:44)p__ schrieb:
(07-12-2016, 10:37)fragender schrieb: Vielleicht sollte man

Man sollte, man sollte. Was machst du, das "man" sollte?

Ok. Diese Schelle habe ich wohl verdient. Sorry, wenn ich P__ hier verärgert habe
Ich versuche:
... zu überleben
... nicht kaputt zu gehen
... nicht in die Schuldenfalle zu treten
... den Kindern den vollen Unterhalt zu zahlen
... voll zu Arbeiten
... in einer recht jungen Partei einzubringen
... mich hier mit dem vom mir erlebten mitzuteilen

NEIN, einen Brief an eine Zeitung habe ich nicht geschrieben, denn wie schon erwähnt wurde, ist diese Thematik zu aufwendig und bringt keine Auflagen
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#6
Ich versuche:

1.) keinen Unterhalt zu zahlen
2.) dem Staat maximale Kosten zu verursachen
3.) mein Ding zu machen, obwohl natürlich Schulden kommen=nicht mein Problem.
4.) wenig bis garnicht zu arbeiten, damit das Leben noch genug Freiraum bietet
5.) möglichst gute Deals mit Sponsoren zu erzielen die das finanzieren, was ich unter "Spass" verstehe.

Funktioniert mittlerweile ziemlich gut. Maximale Kosten beim Staat zu verursachen kann nur als sozial bezeichnet werden. Denn dann müssen noch mehr unfähige Sozialarbeiterinnen bzw. Lila Pudel eingestellt werden um die Verblödungs-Sozialarbeit zu machen.
Die Ex-Familie verursacht über die von mir massgeblich gesteuerte "Beschäftigungstherapie" Kosten von knapp 25.000 CHF pro Monat.
Treibt bei der recht kleinen Kommune natürlich schön die Kosten nach oben, deswegen sind wohl Steuererhöhungen nötig.
Mittlerweile darf ich mich da nicht mehr blicken lassen, auf dem Dorf kennt man sich und so......

Ich wünsche mir:

Mehr Väter die das ähnlich durchziehen. Die Staatsquote muss unbedingt ansteigen. Die AFD wird sich freuen.....
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#7
(07-12-2016, 20:31)Bodenseebursche schrieb: Treibt bei der recht kleinen Kommune natürlich schön die Kosten nach oben, deswegen sind wohl Steuererhöhungen nötig.
Ich wünsche mir:
Mehr Väter die das ähnlich durchziehen. Die Staatsquote muss unbedingt ansteigen. Die AFD wird sich freuen.....
Was ist positiv an steigenden Ausgaben, Verwaltungsaufwand und Steuererhöhungen ?
Das sichert nur die Arbeitsplätze der Helferindustrie und das zu Lasten der Leistungsträger.
--
3. DEUTSCHER GENDER KONGRESS, 06.07.2019, Köln
https://goo.gl/cHp86A
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#8
Das ist doch super. Wenn ein Land untergehen soll, dann geht das nur über eine hohe Staatsquote und möglichst viele Leute
die keine Steuern zahlen und ordentlich Sozialleistungen absaugen. Schau nach Frankreich oder Spanien oder am besten Italien.
Ich weiss die Quelle nicht, aber in Italien sind doppelt so viele Fahrzeuge auf den Staat zugelassen wie in den USA.
Fast alle Italiener die ich kenne machen irgendwas an der Steuer vorbei und mogeln sich teilweise komplett und unter Ausnutzung aller Gesetzeslücken auf Staatskosten durch. Mit der Begründung, das das in Italien jeder Politiker auch macht. Bingo, die haben es erkannt!
Finde ich super. Weil ich das alles nicht bezahlen muss. Wenn Du schlau bist, machst Du dich noch zu einem Teil von diesem System und saugst ordentlich Subventionen ab.
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#9
Im Schwabenländle sollen vor allem Scheidungen der Grund für erlebte Armut sein:

http://www.schwaebische.de/region_artike...d,441.html

Zitat:Betroffen seien im Landkreis vor allem Menschen, die frisch eine Scheidung hinter sich haben. Die Gebühren, aber auch der Unterhalt oder die Tatsache, dass vor allem Mütter oft um den Unterhalt erst kämpfen müssen
"Du Mama. Wenn Papa tot ist kauf ich mir meinen eigenen Ponyhof!" - CosmosDirect Lebensversicherung, 2007

Quelle: http://de.wikiquote.org/wiki/Vater
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#10
Der Artikel hat Highlights!

Z. B. dieses hier:

Zitat:Er berichtet von einem Familienvater, dem sein Arbeitgeber nur den Mindestlohn bezahlt. Damit verdient der Mann etwas zu viel, so dass er aus allen staatlichen Hilfen rausfällt. „Weil er ein paar Euro zu viel hat, hat er am Ende weniger als die anderen.“ Dennoch will dieser Mann sein Leben, selbst gestalten und nicht auf Harzt IV angewiesen sein. Thomas wiederum würde sich wünschen, dass der Staat „Pufferzonen“ schafft, so dass dieser Mann auch in den Genuss finanzieller Schulbeihilfen für die Kinder oder ähnliches kommen könnte.

Problem zutreffend beschrieben!

Simon II
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#11
(31-01-2017, 13:24)Simon ii schrieb: Der Artikel hat Highlights!

Deshalb fand ich es auch lohnenswert, ihn hier ans Board zu tackern. Wink
"Du Mama. Wenn Papa tot ist kauf ich mir meinen eigenen Ponyhof!" - CosmosDirect Lebensversicherung, 2007

Quelle: http://de.wikiquote.org/wiki/Vater
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#12
(31-01-2017, 13:24)Artikel schrieb: Weil er ein paar Euro zu viel hat, hat er am Ende weniger als die anderen.

Das stimmt so nicht. Genau dafür gibts den Kinderzuschlag in Höhe von max. 160 EUR pro Kind. Da der Mann als "Familienvater" beschrieben wird, sind also Kinder da. Darüber hinaus wird er mit diesem Einkommen auch Wohngeld bekommen. Die Einkommensbereinigung enthält ausserdem Freibeträge bei Erwerbstätigkeit, Werbungskostenpauschalbetrag, Fahrtkosten, private Altersvorsorge, private Versicherungen, privater Versicherungen für die Kinder in tatsächlicher Höhe, Beitrag zur Kfz-Haftpflichtversicherung.

Das ist das Zwischenstück zwischen aufstockendem ALG 2 und Leben vom Einkommen.Der Anspruch besteht, wenn die Summe aus anrechenbarem Einkommen, Kindergeld, Kindergeldzuschlag und (eventuell) Wohngeld grösser ist als der Gesamtbedarf nach ALG II.

Dass das Ganze ein undurchblickbares Dickhicht bildet, ist ein anderes Thema. Aber Aussagen ohne konkrete unterlegte Zahlen glaube ich längst nicht mehr. In alle Richtungen. Bei Vätern besonders wichtig, sonst glaubt einem auch keiner wie brutal die Unterhaltsmaximierung gegen Pflichtige durchgezogen wird.
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#13
P, natürlich hast Du im Prinzip recht!

Aber hier geht es um etwas anderes:

Es wird überhaupt einmal angesprochen, daß ein VATER (!!!!) finanziell benachteiligt sein könnte und eben nicht, wie sonst, eine "arme" alleinerziehende KM!

Allein DAS ist schon politisch inkorrekt mindestens hoch drei!

Außerdem wird gesagt, daß der Vater sich eben nicht ausruht und jammernd einen auf Hartz IV macht, wie sehr viele Alleinerziehende, sondern er handelt genau anders als diese.

Wow, wo wird ein Vater mal so positiv dargestellt?

(daß die Rechnung im Detail vielleicht nicht stimmt, steht auf einem anderen Blatt; wir können es aber nicht beurteilen, da uns die Zahlen fehlen.)

Simon II
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