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Gibt es irgendeinen halbwegs vernünftigen Alternativvorschlag
für das Wort
"Alleinerziehend"?
Für mich ist das echt das Unwort schlechthin.
Ich zitiere aus Largo "Glückliche Scheidungskinder":
"Um ein Kind groß zu ziehen braucht es ein ganzes Dorf."
Ein völlig logischer Satz, denn man kann de facto halt ein Kind
nicht alleine erziehen. Deswegen gibt es ja z.B. auch mein Lieblings-
oxymoron: den Verband der (sogenannten) "Alleinerziehenden" Mütter
Also, wer kennt was?
Ich kenne z.B.
"Teilerziehend"
"Single-Mom /-Dad"
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13-10-2011, 00:03
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13-10-2011, 00:08 von Skipper.)
Der Begriff 'alleinerziehend' ist mE nur dann zutreffend, wenn der andere natürliche Elternteil verstorben ist oder dauerhaft nicht zur Verfügung steht.
Eigentlich dient der Begriff nur der Festigung einer Opferhaltung und der Begründung von Ansprüchen daraus. Gleichzeitig soll er die Trägerin dieses Ordens für heroische Leistungen und das 'Erfolgsmodell' adeln.
Begriff ersatzlos streichen und verbieten!
Auch die Bezeichnung 'Umgang' sollte bei Strafe verboten werden.
Kinder leben bei Mutter und Vater unter einem Dach oder in zwei gleichwertigen Familien mal bei der Mutter mal beim Vater. Fertig und aus.
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Powermutti :p
"Solange ich eine Frau hab die putzt und kocht und regelmäßig ein bisschen Action im Schlafzimmer, brauch ich nicht zu heiraten. Ich kann auch so wem die Hälfte meiner Sachen geben."
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Jaja, habt ja alle recht.
Irgendwelche konstruktiven Vorschläge?
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Einen konstruktiven Vorschlag habe ich leider auch nicht.
Hatte aber auch schon häufiger drüber nachgedacht.
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Um die kindliche Mangelsituation zu verdeutlichen könnte man vielleicht "Rest-Elter (männlich/weiblich)" sagen ... na ja, wird den Betroffenen nicht so gefallen, denke ich...
Vielleicht Residenz-Elter?
Wer nicht taktet, wird getaktet...
Ich finde, dass der Begriff "Alleinerziehend" durchaus gut die defizitäre Situation und die maßlose Selbstüberschätzung beleuchtet, die dahinter stehen.
Wenn mir ein Interessenverband das als "Erfolgsmodell" verkaufen will, übernehme ich das lang noch nicht.
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Die Schöpfung eines Schlagwortes, das die Situation zutreffend beschreibt, gestaltet sich schwierig.
Und ja, es handelt sich bei dem verwendeten Begriff um ein Unwort, denn allein erziehen kann schließlich nur, wer ein Kind fern von jedem anderen Menschen erzieht.
Bei 7Mrd. Menschen auf der Welt und den allerorten gegeben sozialen Gefügen dürfte das nur vereinzelt gelingen, zumal der Erziehungsbegriff archaisch anmutet.
Vielmehr handelt es sich, bei sog. AE, meiner Meinung nach, um Partnerlose Elternteile, die mit mindestens einem Kind und überwiegend in Haushaltsgemeinschaft leben.
Demnach wäre "Ein-Elter-Haushalt" eine immerhin annähernde Beschreibung, aber zu welchem Zweck und für welchen Zeitraum?
Entsprechend der noch immer gängigen gesellschaftlichen Zuordnung "Kind zur Mutter", kann jeder Zuordnungsbegriff für maximal die ersten drei Lebensjahre des Kindes und dann auch nur übergangsweise Gültigkeit erlangen.
Drei Jahre, weil der gesellschaftliche Konsens und somit die Gesetzgebung die schrittweise Abnabelung des Kindes, mit dem Ziel "die wachsende Fähigkeit und das wachsende Bedürfnis des Kindes zu selbständigem verantwortungsbewusstem Handeln" (§1626 (2) BGB) einfordert.
Dies wird jedoch nicht leicht gelingen, wenn der betreuende Elternteil die Beziehung zum Kind als symbiotisch positiv besetzt, wie ich dies mittlerweile etlichen Diskussionen und Kommentaren entnommen habe.
Übergangsweise, weil das gesellschaftliche Ziel die Ausgrenzung des anderen Elternteils schon aus Gründen des Diskriminierungsschutzes nicht sein kann.
Der Begriff "Kernfamilie" trifft es auch nicht wirklich, sondern wiederum nur annähernd, weil der Familienbegriff ursprünglich keine Ausgrenzung eines Elternteils vorsieht.
Ich denke, dass es reizvoll sein kann eine einprägsame Abkürzung zu kredenzen.
16.02.2012, BILD: "Das Halbwahre ist verderblicher als das Falsche." (Ernst Freiherr von Feuchtersleben)
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Die Umfrage wäre der letzte Schritt, wenn wir ausreichend Begriffe zusammen haben, die auch allgemeine Akzeptanz finden.
Vielleicht finde ich ja auch noch eine ruhige Minute, für kreative Gedanken.
Im Moment fällt es mir allerdings ein wenig schwer, da in meinem Umfeld zwei Menschen ihrem Lebensende nahe sind.
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Die Frage ist, für welchen Status ein neuer Begriff gesucht wird;
'alleinerziehend' hat ja verschiedene Bedeutungshöfe.
Bei Ausfall des anderen Elternteiles ist es eine Leistung, beschreibt aber gleichzeitig einen Mangel für das Kind. Liegt eine Ausgrenzung zugrunde, dann wird damit eine Kindsgefährdung umschrieben.
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Die mütterliche bzw. die väterliche Familie.
Eiiinen hab ich noch: Teilelter
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