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Hallo und herzlich Willkommen, Chatzchen!
Vielen Dank für deinen Beitrag.
Sofern ich hier ein paar Beiträge gelesen und verstanden hatte und meinen eigenen Beitrag an dieser Stelle noch einmal erwähnen möchte, ist doch eines der Hauptprobleme nach wie vor: Wie erkenne ich an mir oder meinem Partner eine Borderline-Erkrankung und wie gehe ich anschließend damit um?
Du forderst offenen und mit Emphatie gesegneten Dialog, weißt aber selber nicht - und das mit Wissen um deine Erkrankung - wie du dich nun, nach welcher zeit auch immer, gegenüber deinem Partner outen kannst.
Jubelschreie sind nicht zu erwarten, nicht, wenn du ihn anlügst und die Wahrheit als Neuigkeit verkaufst, nicht weil du es schon länger weißt und bis heute gewartet hast.
Es sollte dir klar sein, dass bei ihm mindestens eine Verunsicherung eintritt.
Dass du vor den Folgen deines comming out Angst hast versteht sich von selbst, aber eine Alternative kann ich dir nicht anbieten.
Die Folgen einer aufgrund von Zurückhalten von Informationen von wesentlicher Bedeutung scheiternden Beziehungen sind auch hierin begründete Annahmen des Angeschmierten, dass Halbwahrheiten und andere Formen von Lügen dieser Person eigen sind.
Ob diese Annahmen nun im konkreten Fall zutreffend sind oder nicht spielt kaum mehr eine Rolle und nur der Fortgang der Trennung kann hier noch Schaden begrenzen.
Hier trennt sich die Borderliner-Spreu vom Weizen.
Welches Maß an Emphatie kommt in dieser Situation aus dem Borderliner heraus zum Vorschein?
Hier sprechen die von dir beklagten Berichte betroffener (Ex-) Partner von Borderlinern eine eindeutige Sprache.
Deinen abschließenden Wünschen schließe ich mich an.
16.02.2012, BILD: "Das Halbwahre ist verderblicher als das Falsche." (Ernst Freiherr von Feuchtersleben)
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03-12-2011, 15:17 von AlterSchwede.)
(03-12-2011, 14:55)Camper1955 schrieb: Ich bin auch Borderliner. So zumindest hat es die Fachklinik mir gesagt, auch wenn ich nicht die typischen Symptome (Selbstverletzung) aufweise.
Ich hätte nicht gedacht, dass du daran leidest, wenn man deine Postings liest, denkt man dass du ein normaler, intelligenter Mensch bist.
Ach weißt du, irgendwann findest du eine Person, die für sowas Nerven hat. Ich wünsche dir viel Glück! Und wenn du niemand findest, dann gibt es m. E. nur eine Lösung: Lass dich behandeln und werde gesund!
Ich sagte nur, dass ICH auf keinen Fall sowas (also der Beziehungsstress und alles was dazu gehört ) mitmache. Dazu hab ich keine Zeit, keine Lust und eben keine Nerven mehr; ach ja last but not least: kein GELD mehr.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03-12-2011, 16:19 von Chatzchen.)
Lieber Bluter,
ich versteh schon was du meinst. Allerdings ist meine Situation nicht so, dass ich meinem Partner die Krankheit verschwiegen habe und ihn bewusst "angeschmiert" habe. Dass ich viel "abnormes und schädigendes" in meiner Kindheit erlebt habe, habe ich meinem Partner erzählt, auch, dass sich daraus eine mentale Instabilität entwickelt hat.
Die Diagnose BL ist für mich eine frische und deswegen gerade jetzt wieder Thema weil ich einen depressiven Schub habe - weswegen ich Hilfe gesucht habe. Ich dachte bis jetzt, dass mein Lebensweg bis ein komplizierter war und ich deshalb etwas sensibler bin als andere und auf Grund von diversen Fehlerziehungen weniger Selbstwert habe. Als Kind habe ich versucht zu überleben und als junger Erwachsener habe ich versuch so gut es ging an mir herumzuschrauben um meine Mitte zu finden und in der Gesellschaft teilnehmen zu können - stark zu sein - keine emotionalen Hysterien zu zeigen.
Das gelingt mir leider nicht und ich stürze immer wieder ab - deshalb habe ich mir jetzt Hilfe geholt, weil ich das ändern möchte und weil ich ein stabiles, glückliches Leben führen möchte. Im besten Fall mit meinem Partner an der Seite, der ein sehr starker Mann ist und dem ich durchaus zutraue Verständis aufbringen zu können (sofern er nicht einen komplett falschen Eindruck auf Grund von so negativen Beiträgen bekommt, die mich ja in eine Situation bringen in der ich mich nur mehr verteidigen kann, dafür, dass ich eine Erkrankung habe für die ich nichts kann und die ich jetzt beheben möchte...! Ist doch ein wenig ein Dilemma oder? ein etwas unfaires noch dazu. Verstehst du worauf ich hinaus möchte?)
Auch die Beziehung ist eine relativ frische (8 Monate), die durch viele Höhen und Tiefen geprägt ist. Und das nicht nur meiner Erkrankung bzw. die Auswirkungen der BPS. Diese Partnerschaft hatte schon einige Prüfungen zu bestehen die gerade für einen mental instabilen oft eine starke Herausforderung sind
Ich denke ich kann sehr gut reflektieren und bin sogar ein überdurchschnittlich empathischer Mensch, kein überdurchschnittlich BL Kranker Mensch sondern einfühlsamer und verständnisvoller als viele "Gesunde". Das ist halt das was ich hier kritisiere... der Umgang und das Bewusstsein sind das Entscheidende! Die Auswirkungen sind so individuell. Hier wurden bis jetzt BL-Erkrakte sehr intensiv verurteilt und sogar als Menschen 2. Klasse dargestellt; die alleine und einsam mit ihrem Seelenballast (ich muss noch mal erwähnen: den sie sich nicht ausgesucht haben!!!! sondern der ihnen zugemutet wurde) bleiben sollen und am Besten weggesperrt werden sollten weil sie das Letzte sind. Eine Chance haben diese "Kreaturen" , "Viecher", "[Unterschreitung des Mindestniveaus]" (...) nicht verdient an der Seite eines liebevollen, starken Partners gesund werden zu dürfen. Und soviel Verantwortung, dass sie es schaffen können innerhalb einer Partnerschaft Mechanismen zu erlernen/entwickeln um mit der Krankheit fair umgehen zu können ohne dass sie sich selbst verleugnen müssen oder den Partner in den Ruin treiben, traut man den "Irren", den "Kranken" auch nicht zu.
Ich verstehe den Schmerz den Betroffene hier erlebt haben, aber das ist einfach unfair!
Es macht mir Angst was ich hier lese. Ich fühle mich als Betroffener falsch beschrieben, wenngleich ich die Erfahrungen der Verfasser in keinem Fall runter machen möchte. Dennoch müssen einige der hier beschriebenen Probleme nicht unbedingt mit BL zu tun haben sondern vl. mit menschlichen Defiziten der Beteiligten? Außerdem lesen wir hier immer nur die Seiter der "Opfer" die von den bösen Borderlinern nach Strich und Faden bösartig ver*** wurden. Die andere Seite bleibt unberücksichtigt und würde wahrscheinlich auch gar nicht so ernst genommen werden, denn sie kommt ja von einem "Irren" einem "Kranken" der ohnehin nur ein falsches Einschätzungsverhalten haben kann.
Ich bin offen für den Diskurs hier aber ich wünsche mir, dass auch ein beidseitiges nachdenken und vielleicht sogar Revidieren passiert.
glg
C*
@ alter Schwede:
"Ich hätte nicht gedacht, dass du daran leidest, wenn man deine Postings liest, denkt man dass du ein normaler, intelligenter Mensch bist."
ich gehe mal davon aus, dass du damit nicht meinst, dass BL-Erkrankte "unintelligente" Irre sind, oder?
und: "[Unterschreitung des Mindestniveaus]" und "die Alte" sind für dich bestimmt kein degradierenden Termini für "Frauen" oder?
Wenn doch, dann weiß ich nicht, ob du unbedingt der Partner bist den man an seiner Seite haben möchte oder ob man da nicht doch auch lieber Reissaus nimmt weil das viele Verletzungen,viel Zeit und viele Nerven kosten könnte .. ;-)
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Hi Chatzchen,
nun bin ich aber für diese Diskussion nicht unbedingt der richtige Dialogpartner, weil es mir an der Betroffenheit mangelt.
So erschöpfte sich auch mein Beitrag in diesem Strang sehr schnell.
So richtig an Erkenntnissen hinzugewonnen hatte ich über die Beiträge der anderen User/innen zugegebenermaßen ebenfalls nicht.
Ich kann nur immer wieder die Empfehlung ausgeben von vornherein offen und ehrlich zu sein, sich selbst und anderen gegenüber, auch was Symptome betrifft.
Im Gegensatz zu dir und @Cathrin1980 hatte ich die Beiträge weniger heftig aufgenommen, wenngleich die aus der eigenen Erfahrung im Umgang mit entsprechend erkrankten, resultierende Ablehnung für dich/euch unbefriedigend sein mag.
Ja, ihr steckt somit in einem Dilemma, aber nur ihr selbst könnt euch aus diesem befreien.
Eine nichtdiagnostizierte BPS kann auch vom Partner nicht erkannt werden.
Er wird auch so lange wie nur möglich nicht auf einen Gang zum Psychoanalytiker insistieren, denn auch dieser würde sich mit Aussprache einer solchen Empfehlung in sein eigenes Dilemma begeben: Dem drohenden Beziehungesverlust, wg. Uneinsichtigkeit vs. seine Gefühle für den Partner und die Aufrechterhaltung der Beziehung.
Mit traumatisierenden Erlebnissen hatten und haben viele Menschen zu kämpfen und zum Glück stellt sich nicht immer auch ein dauerhafter interner Konflikt ein.
Gerade das aber macht es so schwer den Grad einer psychischen Erkrankung richtig einzuschätzen.
Ähnliche Diskussionen werden derzeit über AD(H)S, Burn-Out geführt.
Unsere Sorgen hingegen nimmt dort draußen kaum jemand wahr.
Oder wusstest du schon, dass Trennungskinder, wie auch von Trennung und Entsorgung betroffene Elternteile, potentiell stärker gefährdet sind, psychisch zu erkranken als Mitglieder intakter Familien?
Unterm Strich denke ich schon, dass auch du hier durchaus auf offene Augen und Gehirne triffst und wenn ich mir die hiesige Schreib- und Lesebeteilung so ansehe, dann hat das Thema BPS durchaus einiges Gewicht.
Bitte lies die bisherigen Beiträge nochmal, aus der so ganz anderen Perspektive der Beteiligten, nicht Betroffenen, denn das ist es was Emphatie erst ermöglicht.
16.02.2012, BILD: "Das Halbwahre ist verderblicher als das Falsche." (Ernst Freiherr von Feuchtersleben)
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(03-12-2011, 15:05)AlterSchwede schrieb: Ich hätte nicht gedacht, dass du daran leidest, wenn man deine Postings liest, denkt man dass du ein normaler, intelligenter Mensch bist.
Den Eindruck wurst Du von den meisten Borderlinern haben, wenn Du ihnen begegnest.
Sie sind ja nicht permanent am Ritzen oder machen andere dumme Sachen. In der Regel führen sie ein ganz normales Leben wie Du auch.
Sie kommen nur nicht damit klar, wenn ihnen Unverständnis entgegengebracht wird. Das muss nicht unbedingt die Beziehung sein. Es kann auch ein Arbeitgeber oder Gerichte sein.
(03-12-2011, 15:05)AlterSchwede schrieb: Ach weißt du, irgendwann findest du eine Person, die für sowas Nerven hat.
Ich bin seit 14 Jahren neu verbandelt
(03-12-2011, 15:05)AlterSchwede schrieb: Ich wünsche dir viel Glück! Und wenn du niemand findest, dann gibt es m. E. nur eine Lösung: Lass dich behandeln und werde gesund!
Borderliner ist eine Behinderung/Schwerbehinderung, wenn sie voraussichtlich länger als ein halbes Jahr anhält. Selbst wenn man gesund geschrieben und arbeitsfähig ist, trägt man diese Krankheit immer in sich.
(03-12-2011, 15:05)AlterSchwede schrieb: Ich sagte nur, dass ICH auf keinen Fall sowas (also der Beziehungsstress und alles was dazu gehört ) mitmache. Dazu hab ich keine Zeit, keine Lust und eben keine Nerven mehr; ach ja last but not least: kein GELD mehr.
Meine LG hat das zum Glück alles
lg
Camper
Gottes Mühlen malen langsam, aber klitzeklein.
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(03-12-2011, 16:09)Chatzchen schrieb: Ich verstehe den Schmerz den Betroffene hier erlebt haben, aber das ist einfach unfair!
Was ist daran unfair.
Die Jahre, die ich mit einer Borderlinerin verbracht habe, haben mein Leben verändert.
Die Zeit mit ihr zusammen waren die Hölle. Sie hat mich verändert.
Sie hat mir zwar nicht meiner Empathie geraubt, jedoch meine Einstellung anderen Menschen gegenüber.
Liebe kann ich keine mehr empfinden, außer meinen Kindern gegenüber.
Das Leben wurde gefühlsmäßig ärmer, aber sicherer.
Wenn jemand erkennt, dass er es mit einem Borderlinere zu tun hat, sollte er sofort das Weite suchen. Alles andere wird ihn teuer zu stehen kommen. Und dies meine ich längst nicht nur in finanzieller Hinsicht.
Gruß!
Eifelaner
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03-12-2011, 19:25
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03-12-2011, 19:29 von Viktoria.)
Hallo Ihr,
vielleicht macht folgende Überlegung es leichter, sich hier gegenseitig zu respektieren.
Die Diagnose Borderliner wird an Symptomen festgemacht. Das Symptomspektrum ist recht breit, wenngleich manche Symptome sehr einheitlich und ebenso auffällig sind, wenn man jemanden näher kennenlernt. Allerdings werden dennoch auch bei den Fachleuten sehr häufig Fehldiagnosen gemacht. Von daher finde ich, daß es den Umgang einfacher macht, wenn man sich die Symptome im Einzelnen vor Augen hält und sich dann fragt, was man von einem Partner erwartet und was man auf keinen Fall erleben will.
Ich habe in meiner letzten Partnerschaft (die besagte) an meinem damaligen Partner viele der typischen und bei ihm sehr auffallenden Symptome gefunden und diese auch angsprochen. Es war sehr schwierig, mit ihm dies zu thematisieren. Meist rutschte er dann ist das Verhalten der Projektion und damit war eine Lösung oder ein Weiterkommen in der Problematik nie möglich. Überall wurden Konflikte mit anderen Menschen angefangen - eine Erkenntnis des eigenen Verhaltens war nicht möglich. Das eigene Selbstbild differierte vollständig mit dem wie ich und viele andere ihn wahrnahmen - in diesen Fällen wurde immer ein Schuldiger gesucht. Hinzu kamen bei ihm viele narzistische Züge. In einer Diskussionssackgasse war ich sogar bereit, mich gemeinsam mit ihm einer Therapie zu stellen - dies wurde in den Vorwurf umgemünzt, ich würde ihn zu einer Therapie zwingen wollen.
Nun - ohne irgendeine Persönlichkeitesstörung in den Raum stellen zu müssen, kann ich heute von mir sagen, daß ich mit einem Menschen, dessen Persönlichkeit in diesen Aspekten so extrem sind, keine Beziehung (mehr) führen will. Mehr als einbringen und öffnen kann ich mich einer Beziehung nicht.
Und ich möchte mit keinem Menschen mehr nahe zusammen sein, der
a) überall mit unangemessenen Situationen für STreit zwischen Mitmenschen sorgt
b) bei Gesprächen über persönliche Schwächen die eigenen generell in Form einer Projektion auf den anderen abwälzt und damit das Erkennen der Konstellation unmöglich machen.
c) eine Partner, bei dem aus einer Sachdiskussion zügig in die Personifizierun gewechselt wird und die darin mündet, daß mir lauter unsachliche perönliche, zutiefst verletztende Vorwürfe gemacht werden, die jeglicher Realität entbehren und meine Stimme versieden lassen.
....diese Reihe ist endlos fortführbar und sei hier nur exemplarisch für einige der gezeigten Eigenschaften angeführt.
Mir hat dieses Herangehen ermöglicht, auch meinen eigenen Anteil im Zustandekommen und eine zeitlang aufrechterhalten der Beziehung ermöglicht - und vor allem: ein friedfertiges ABschließen. Denn ich muß nicht in den Hass abrutschen, sondern bin in der Lage schwarz und weiß zu unterscheiden. Ich bin auch durchaus weiterhin in der Lage Liebe zu empfinden und mich anderen Menschen gegenüber zu öffnen. Ich schaue nur sehr viel differenzierter hin.
Wenn ich mich mit anderen Betroffenen ausgetauscht habe, habe ich dennoch die Diagnose in den Mund genommen. Einfach deshalb, weil wirklich Betroffene sich mit der Thematik meist sehr gründlich auseinandersetzen mußten und man daher dann weiß, worüber man redet. Mit Menschen, die es nicht erlebt haben, kann man sich viel besser verständigen, wenn man rein bei der Symptomatik bleibt und keinen Stempel draufdrückt.
Ich weiß, daß Borderlinediagnostizierte durchaus liebenswerte Menschen sein können.
Dennoch habe ich für mich beschlossen, um Menschen, die mir eine Anhäufung der typischen Symptomatik zeigen (und die erkennt man nach gemachter Erfahrung sehr schnell) lieber einen Bogen zum machen.
Genau so geht es vielen anderen Betroffenen auch.
Ich wünsche mir einen Partner, der in vielem ähnlich empfindet wie ich und in diesen Empfindungen stabil ist. Das kann mir ein Mensch mit genannten Eigenschaften nicht bieten. Und das ist kein Werturteil, sondern einfach ein Ausdruck meiner persönlichen Wünsche..
Im Übrigen glaube ich, daß die wirklich heftigen BL´s sich nie als solche Outen werden - auch Partnern gegenüber nicht.
Von daher sind die, die sich mit ihrer eigenen gestellten Diagnose auseinandersetzen für mich gar nicht die wirklich extremen Fälle, sondern die, bei denen schon ein ganz wesentlicher Schritt gemacht ist. Es sind ja auch die, die Hilfe gesucht haben.
Den geouteten BL´s wünsche ich daher alles Gute. ABer denkt daran: nicht nur ihr, sondern alle anderen Menschen auch, haben ihr Säckle mit schlechten ERfahrungen in der Kindheit, mit Verletzungen, ABwertungen und Enttäuschungen erlebt. Sie haben nur ein anderes Muster entwickelt. Und es ist die Lebensaufgabe JEDEN Menschens, zu lernen genau damit klarzukommen. Sowas nennt man auch Reife. Keine noch so schlimme ERfahrung rechtfertigt, von Mitmenschen ständig und dauernd Nachsicht und besondere Behandlung zu erwarten - das kann auch keiner dauerhaft leisten.
Ich bleibe was Partner betrifft, lieber bei den Mustern, die mir ähnlich sind.
So - das war jetzt lang. Einen schönen Abend wünscht,
Viktoria
zwangszahler
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(03-12-2011, 13:46)Chatzchen schrieb: also bei allem Verständnis... Borderliner haben keine Zielgruppe. Sie sind keine Zecken, die darauf warten den nächste Besten auszusaugen.
BL sind keine bösen Menschen, die ihre Partner fertig machen wollen.
Doch sind sie letztendlich ! Sie saugen die ganze Energie aus ihrem Partner, und wenn dieser dann an dem unerklärlichen
Verhalten seines Partners zu verzweifeln anfängt, bekommt er vom BL den Ratschlag
doch einen Psychologen aufzusuchen.
(03-12-2011, 13:46)Chatzchen schrieb: Borderliner können sehr liebenswerte, empathische, liebenswürdige, aufopfernde und viel investierende Menschen sein die es sehr wohl einschätzen können wie viel "Mehraufwand" ihr Partner mit ihnen hat und das auch dankend belohnen.
Wie gesagt anfangs sind sie das, sie sind auch normaler als normal, aber wenn sie den Modus wechseln,
dann kann man sich warm anziehen. Eigentlich kann man in so einer Beziehung nur verlieren.
Das Leben ist zu wertvoll und zu kurz, dass man sich das, mit so jemanden vermiest.
Für mich waren das viele wirklich schlimme Jahre, eine ruinierde Gesundheit und eine finanzielle Katastrophe.
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Ja - wenn sie den Modus wechseln.....
Früher hat man von emotional instabilen Persönlichkeiten gesprochen und das traf die Sache sehr viel genauer.
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Hier ´mal eine nach meinem Dafürhalten informative Übersicht zu Modi/Schemata einschließlich Fallbeispielen. Die jeweils aufgezeigten Schwierigkeiten, die Therapeuten im jeweiligen Modus erfahren können, zeigen strukturell die "Alltagsanforderungen" an eine/n PartnerIn von borderlinern.
Wer nicht taktet, wird getaktet...
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Wo finde ich den Link zu dieser Übersicht?
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(04-12-2011, 13:11)Skipper schrieb: Wo finde ich den Link zu dieser Übersicht?
Sorry, bin wohl noch nicht auf Betriebstemperatur...
Hier isser: http://www.schematherapie.eu/resources/3...onzept.pdf
Wer nicht taktet, wird getaktet...
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04-12-2011, 16:44
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04-12-2011, 16:52 von Chatzchen.)
(03-12-2011, 19:25)Viktoria schrieb: Den geouteten BL´s wünsche ich daher alles Gute. ABer denkt daran: nicht nur ihr, sondern alle anderen Menschen auch, haben ihr Säckle mit schlechten ERfahrungen in der Kindheit, mit Verletzungen, ABwertungen und Enttäuschungen erlebt. Sie haben nur ein anderes Muster entwickelt. Und es ist die Lebensaufgabe JEDEN Menschens, zu lernen genau damit klarzukommen. Sowas nennt man auch Reife. Keine noch so schlimme ERfahrung rechtfertigt, von Mitmenschen ständig und dauernd Nachsicht und besondere Behandlung zu erwarten - das kann auch keiner dauerhaft leisten.
Meine Liebe:
kein BL sucht sich diese Persönlichkeitsstörung als Mittel aus um das Erlebte zu verarbeiten. Es ist kein bewusst gewählter Weg mit schweren Erlebnissen umzugehen. Mit Unreife oder Reife hat das also überhaupt nichts zu tun! Weiters erwartet doch keiner besondere Behandlung. Sehr viele Borderline Erkrakte sind sogar der Meinung gar nichts verdient zu haben und ganz klein und unbedeutend zu sein. Was dennoch nicht ganz fair ist, ist der allgemeine Tenor einem BLer keine Chance zu geben. Das empfinde ich als ziemlich intolerant und auch nicht sehr edel.
Ich werde mich hier jetzt auch zurückziehen! Es ist ein viel zu heikles Thema und jeder Mensch, jeder BLer ist so individuell und speziell, dass man vermutlich keinen einzigen Fall mit dem anderen vergleichen kann.
Ich kann nur sagen, dass ich niemals andere Menschen zum Streit anstifte und auch sonst kaum etwas von dem von dir beschriebenen auf mich zutrifft! Also liebe Angehörige.... es ist gut, dass ihr euch informiert aber macht euch ein eigenes Bild von eurem Partner/Freund/Familienmitglied.
lg,
C*
(04-12-2011, 10:09)zwangszahler schrieb: (03-12-2011, 13:46)Chatzchen schrieb: also bei allem Verständnis... Borderliner haben keine Zielgruppe. Sie sind keine Zecken, die darauf warten den nächste Besten auszusaugen.
BL sind keine bösen Menschen, die ihre Partner fertig machen wollen.
Doch sind sie letztendlich ! Sie saugen die ganze Energie aus ihrem Partner, und wenn dieser dann an dem unerklärlichen
Verhalten seines Partners zu verzweifeln anfängt, bekommt er vom BL den Ratschlag
doch einen Psychologen aufzusuchen
(03-12-2011, 13:46)Chatzchen schrieb: Borderliner können sehr liebenswerte, empathische, liebenswürdige, aufopfernde und viel investierende Menschen sein die es sehr wohl einschätzen können wie viel "Mehraufwand" ihr Partner mit ihnen hat und das auch dankend belohnen.
Wie gesagt anfangs sind sie das, sie sind auch normaler als normal, aber wenn sie den Modus wechseln,
dann kann man sich warm anziehen. Eigentlich kann man in so einer Beziehung nur verlieren.
Das Leben ist zu wertvoll und zu kurz, dass man sich das, mit so jemanden vermiest.
Für mich waren das viele wirklich schlimme Jahre, eine ruinierde Gesundheit und eine finanzielle Katastrophe.
Ich versteh schon, dass du gekränkt bist, aber mein Lieber; du neigst dazu deine Erfahrung, die bestimmt schlimm für dich war, als Prototypbeispiel für BLner heranzuziehen.
Du unterscheidest keine Menschen mehr. Du bist auf deinen Ex-Partner sauer, wahrscheinlich bist du sogar ein wenig verbitter (und das bestimmt nicht zu unrecht...), und münzt das auf alle BL-Patienten um. Das ist sehr kleinlich...!
Ich wünsche dir von Herzen, dass du dich irgendwann wieder bisschen öffnen kannst.
So aber jetzt - tschü
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(04-12-2011, 16:44)Chatzchen schrieb: Ich versteh schon, dass du gekränkt bist, aber mein Lieber; du neigst dazu deine Erfahrung, die bestimmt schlimm für dich war, als Prototypbeispiel für BLner heranzuziehen.
Sei's drum. Dennoch tragen BLer einen Dämon in sich, der sehr wohl nur als bösartig zu bezeichnen ist. Nur wenn man genügend Abstand hält, kommt man mit ihm nicht in Berührung. Dann sind BLer tatsächlich liebenswerzte Menschen; und manipulativ und all das, was sie brauchen, um sich ihre Welt zu schaffen!
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(04-12-2011, 16:44)Chatzchen schrieb: Was dennoch nicht ganz fair ist, ist der allgemeine Tenor einem BLer keine Chance zu geben. Das empfinde ich als ziemlich intolerant und auch nicht sehr edel.
Einem Borderliner würde ich je nach Ausprägung seiner Krankheit und bei eigenem guten Wissensstand durchaus eine Chance geben, aber nicht mit dem deutschen Familienrecht im Rücken, Gewalt"schutz"gesetz und den hierzulande so ausführlichen Möglichkeiten für Missbrauch mit dem Missbrauch. Das sind für sich genommen bereits katastrophale Brandbeschleuniger. Treffen sie auf die Flammen von psychischen Störungen wie Borderline, dann entsteht ein Schaden der grösser nicht sein kann. So ein Risiko zu vermeiden hat nichts mit Intoleranz zu tun. Dabei denke ich nicht nur an mich selbst, sondern noch viel mehr an die Kinder, die aus Beziehungen entstehen können. Die Erlebnisse von Bekannten mit Borderline-Müttern sind so, dass eine Diskussion über "Borderlinern Chancen geben" von vornherein sinnlos ist, egal in welcher Geschmacksrichtung.
Aber ich glaube, das wurde schon gesagt. Der Thread ist sehr gut, klärt auf, zeigt viele Seiten, hilft vielleicht Betroffenen. Das ist bereits sehr positiv, Punkte in denen ein Dissens bleibt können ruhig so stehen bleiben.
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Was hat man für Möglichkeiten, wenn die unverheirateten Eltern sich getrennt haben und man den begründeten Verdacht hat, dass die Mutter mit diagnostizierter Borderlinestörung als Alleinerziehende hoffnungslos überfordert ist?
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Treffer. Die Abwesenheit dieser Möglichkeiten ist einer dieser Brandbeschleuniger.
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04-12-2011, 21:07
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04-12-2011, 21:28 von Skipper.)
Nicht zwingend!
Wenn man es als 'entfernter' Elternteil richtig anstellt, dann werden betroffener Mutter mit Kind(ern) alle erdenklichen Hilfen der Welt zuteil. (Den Mutterkult einfach mal anders denken - und nutzen )
Gedanken darüber hinaus sind mE völlig zwecklos, weil man einer Mutter das Kind nicht 'wegnimmt', schon gar nicht einer mit dieser seelischen Belastung.
Es ist nur etwas beruhigend zu wissen, daß ganz schwer an BPS Leidende oft weder Partner, noch Kinder haben, sich auch schon vorher umbringen.
Wer mit einem an BPS leidenden Menschen eine Beziehung führt oder gar eine Familie hat, der sollte in erster Linie dafür sorgen, nicht selbst unter zu gehen, der sollte SICH SELBST gut stabil halten. Trennung und Ausgrenzung eines schwerer an BPS Leidenden können für alle! hochgradig lebensgefährlich werden, sollte daher besonnen und fachlich sehr gut begleitet werden.
Was Vätter in Trennungen insbesondere vom eigenen Kind/eigenen Kindern an massiven Traumata erleiden (müssen), das ist gut geeignet, selbst krankmachend zu wirken, zur postraumatischen Symptomatik zu führen.
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(04-12-2011, 21:07)Skipper schrieb: Wer mit einem an BPS leidenden Menschen eine Beziehung führt oder gar eine Familie hat, der sollte in erster Linie dafür sorgen, nicht selbst unter zu gehen, der sollte SICH SELBST gut stabil halten.
Und wie schafft das ein zweijähriges Kind? Sorry für meinen Sarkasmus, aber wir sind alle am Ende mit unserem Latein - und auch sonst.
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(04-12-2011, 21:07)Skipper schrieb: Nicht zwingend!
Wenn man es als 'entfernter' Elternteil richtig anstellt,
Wesentlich ist aus meiner Sicht, dass man zunächst alles tut, dass über Umgang die Folgen der "Entfernung" gemildert werden können.
(04-12-2011, 21:07)Skipper schrieb: dann werden betroffener Mutter mit Kind(ern) alle erdenklichen Hilfen der Welt zuteil. (Den Mutterkult einfach mal anders denken - und nutzen )
Klappt nur, wenn Mutti sich überzeugen läßt, dass ihr Hilfe zusteht... Sinn macht für solche Vorhaben, wenn es gelingt, die geS vorher zu etablieren...
(04-12-2011, 21:07)Skipper schrieb: Gedanken darüber hinaus sind mE völlig zwecklos, weil man einer Mutter das Kind nicht 'wegnimmt', schon gar nicht einer mit dieser seelischen Belastung.
Da gibt´s tatsächlich in der Vergangenheit desaströse Kindesopfer durch richterliche Kindeswohlschwurbeler. Die Zuordnung der Verursachung des Problems sog. "gewaltaffiner Bildungsverlierer" wird so schwer nicht werden, insbesondere wenn es weiter anwächst. Nichts desto weniger ist inzwischen die UNKRK in der Bundesrepublik uneingeschränkt gültig. Artikel 3 (Vorrang des Kindeswohls) hat Exekutivcharakter, heißt nach meiner Auffassung, dass innerstaatliche Rechtsanwender unabhängig von spezieller Überführung in bundesdeutsches Recht, zu begründen haben, weshalb bei vorhandenen Alternativen ein Kindeswohl -dies prognostisch betrachtet- mütterlichen Beschränkungen geopfert werden darf. Hierbei gehe ich davon aus, dass Kindeswohl stärker als bisher an den Kinderrechten der UNKRK orientiert wird - es ist doch nur noch blamabel, dass sich der EGMR wiederholt nicht überzeugt gezeigt hat, dass hohe deutsche Gerichte hinreichend Zugang zur Bedeutung des Kindeswohls gefunden haben.
Last but not least: Ab Dezember soll es dann auch das hier geben: http://www.plan-deutschland.de/news/arti...werde-ein/
Wenn sich anders nichts ändert, wird man(n) halt zunächst das an bundesdeutschen Familiengerichten beliebte Spiel "Ober sticht Unter" noch eine Weile spielen müssen...
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(04-12-2011, 16:44)Chatzchen schrieb: Meine Liebe:
kein BL sucht sich diese Persönlichkeitsstörung als Mittel aus um das Erlebte zu verarbeiten. Es ist kein bewusst gewählter Weg mit schweren Erlebnissen umzugehen. Mit Unreife oder Reife hat das also überhaupt nichts zu tun! Weiters erwartet doch keiner besondere Behandlung. Sehr viele Borderline Erkrakte sind sogar der Meinung gar nichts verdient zu haben und ganz klein und unbedeutend zu sein. Was dennoch nicht ganz fair ist, ist der allgemeine Tenor einem BLer keine Chance zu geben. Das empfinde ich als ziemlich intolerant und auch nicht sehr edel.
Ich werde mich hier jetzt auch zurückziehen! Es ist ein viel zu heikles Thema und jeder Mensch, jeder BLer ist so individuell und speziell, dass man vermutlich keinen einzigen Fall mit dem anderen vergleichen kann.
Ich kann nur sagen, dass ich niemals andere Menschen zum Streit anstifte und auch sonst kaum etwas von dem von dir beschriebenen auf mich zutrifft! Also liebe Angehörige.... es ist gut, dass ihr euch informiert aber macht euch ein eigenes Bild von eurem Partner/Freund/Familienmitglied.
Hi,
naja - weißt Du, das mag nicht sehr edel oder sonst irgendwas sein. Ich habe mit Deiner Aussage nur ein ganz großes Problem. Wenn man BL´s etwas sagt, das ihnen nicht passt, dann werden sie schnell abwertend - genau so, wie Du jetzt. Also bin ich unedel. Dabei habe ich nur geschrieben, daß ich bestimmte Dinge für mich nicht will und habe nicht gewertet, sondern von Unterschieden gesprochen. Ja - ich bin anders - das darf ich sein.
Ein weiteres Stutzten bereitet mir Dein gezieltes Eingehen auf meine Aussage, daß ich keinen Partner will, der überall Streit anstiftet. Er von sich hätte mit aller Deutlichkeit und den gleichen Worten genau Deinen Standpunkt vertreten. Ohne den kleinsten Deut der Warhnehmung für die Folgen seines Verhaltens.
Es ist genau das, was es so schwierig macht. Mir fehlte die Übereinstimmung von den Worten und den Taten. Inwiefern das bei Dir für mein Empfinden stimmig ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Aber bei Formulierungen dieser Art bin ich nach gemachter ERfahrung sehr vorsichtig geworden.
Betroffene verstehen diese Sätze. Und bei mir triggert es nach wie vor Stress, weil ich erahne, welche Diskussionen sich aus solchen Situationen ergeben.
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(04-12-2011, 16:44)Chatzchen schrieb: Sehr viele Borderline Erkrakte sind sogar der Meinung gar nichts verdient zu haben und ganz klein und unbedeutend zu sein. Das ist ein wesentlicher Teil der Störung, wahrscheinlich der Wesentlichste überhaupt.
(04-12-2011, 16:44)Chatzchen schrieb: Was dennoch nicht ganz fair ist, ist der allgemeine Tenor einem BLer keine Chance zu geben. Das empfinde ich als ziemlich intolerant und auch nicht sehr edel. Wenn Kinder aus einer BL-Beziehung entstanden sind, und diese aufgrund der Störung großen Gefahren ausgesetzt sind, ist Toleranz unangebracht.
Wenn dann z.B. noch rücksichtlos Missbrauch mit dem Missbrauch betrieben wird, der einstige Partner mit Gefängnis bedroht wird und dem Kind falsche Erinnerungen indiziert werden, klingen Begriffe wie "Toleranz" für diese Ex-Partner nur zynisch.
Besonders dann, wenn - wie allgemein in Deutschland üblich - die Mutter leztendlich alleinige Verfügungsgewalt über das Kind hat.
"Hoffnung ist eben nicht Optimismus, ist nicht Überzeugung, daß etwas gut ausgeht, sondern die Gewißheit, daß etwas Sinn hat - ohne Rücksicht darauf, wie es ausgeht." - Václav Havel
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(05-12-2011, 00:50)Pistachio 00 schrieb: Besonders dann, wenn - wie allgemein in Deutschland üblich - die Mutter leztendlich alleinige Verfügungsgewalt über das Kind hat.
Nicht nur das, die beiden Probleme verstärken einander sogar. In den beiden Fällen einer Trennung mit Borderline-Mutter war es so, dass sich die Mutter der Helferindustrie perfekt präsentiert hat, so dass es kein Problem war, das Kind erst recht fest an sich zu binden. Der Vater stand als querulatorischer Lügner da. Als die ersten Jugendamtsmitarbeiterinnen nach geraumer Zeit anfingen, zu durchschauen was gespielt wurde, zog die Mutter einfach weg. Das wiederholte sich und dann nochmal. Der Kontakt zum Kind brach ab. Vorher bekam es noch zwei neue Stiefväter präsentiert, die irgendwann auch wieder zum Feind erklärt wurden und zu verschwinden hatten.
Die Folgen für das Kind waren katastrophal.
Borderliner im deutschen Familienrecht - das ist wie ein Säufer, der einen Job im Schnapsladen bekommt.
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05-12-2011, 11:44
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05-12-2011, 11:52 von Skipper.)
(05-12-2011, 10:11)p schrieb: (...)
Borderliner im deutschen Familienrecht - das ist wie ein Säufer, der einen Job im Schnapsladen bekommt. ...und genau DAS ist der Grund, weshalb ich unter bestimmten Bedingungen gelegentlich vom juristischen Konflikt mit betreffenden Müttern ab- und konsequent zu anderen systemischen Steuerungen rate.
Es wurde vorher noch ein andereer mE wichtiger Punkt angesprochen.
Es sind die unterschiedlichen Modi, die verschiedenen Zustände, in denen von BPS Betroffene funktionieren, in die diese kippen können. Im 'abgesicherten Modus' können die Betroffenen sehr einfühlsame, liebenswerte und gute Eltern sein, wehe aber, das Abwehrsystem wird bedroht, dann können die Betroffenen in den anderen zerströrerischen Modus kippen... und dann kann es nur noch heißen, rette sich wer kann, raus aus der Schußlinie.
Ob, wann und wie dieser Punkt erreicht wird, das liegt AUCH in den Händen der Partner.
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(05-12-2011, 11:44)Skipper schrieb: Ob, wann und wie dieser Punkt erreicht wird, das liegt AUCH in den Händen der Partner.
Hier weist Du dem/der PartnerIn einer/s Borderliners m. E. eine Verantwortung zu, die er so gar nicht hat, haben kann. Der Modus-Wechsel beim borderliner braucht keinen erkennbaren Auslöser und kann unmittelbar erfolgen. Es kann tatsächlich nur darum gehen, ob es dem/der Partnerin möglich ist, Reaktionen zu finden, die das Verlassen eines kritischen Modus erleichtern. Nur, das ist dann nur noch Schadensbegrenzung -Schaden verhindern kann der Partner gar nicht.
Wer nicht taktet, wird getaktet...
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