24-03-2012, 18:51
Ralf Bönt in "Die Zeit" über das Matriarchat, heutige Zustände und die Allmacht einer bestimmten Sorte Mensch:
Steht alles hier: http://www.zeit.de/2012/13/Vaeter
Komisch, die einzige Unterschrift, die ich im Rahmen des Kindes wahr nehmen konnte, war die für den Reisepass (die anderen waren Vaterschaftsanerkennung und gSR)
"Zeit, Ralf Bönt schrieb:MUTTER MACHT
Wem gehören die Kinder? Hier endet die Gleichberechtigung der Männer
Vor einigen Jahren wollte ich mit meinem Sohn zum Skilaufen an die Schneekoppe fahren. Um einen Reisepass für ihn zu beantragen, ging ich zum Bürgeramt, wo ich feststellen musste, dass keine Sachbearbeiterin von meinem Sorgerecht informiert war. Ich holte den amtlichen Zettel mit der Sorgerechtsteilung von zu Hause, aber einen Pass konnte ich für meinen Sohn ohne die Unterschrift seiner Mutter sowieso nicht beantragen.
»Was meinen Sie wohl«, sagte die junge Frau hinter dem Schreibtisch gelangweilt, »wie viele Kinder jedes Jahr von ihren Vätern entführt werden.« Erst beim Fortfahren blickte sie mir in die Augen: »Wenn die erst mal außer Landes sind, kriegt die keiner mehr.« Nur kurz stellte ich mir in dieser Sekunde vor, ohne Pass nach Zittau zu fahren und zu sehen, ob die Schranke offen war. Vielleicht würden wir auch durchgewunken oder könnten mit den Grenzern reden. Dann sah ich die Tränen meines Sohnes für den Fall, dass wir umkehren mussten. Ich sah ein: Der Skiurlaub musste verschoben werden.
Danach änderte die Mutter ohne Rücksprache im selben Amt den Hauptwohnsitz unseres Sohnes. Ich konnte dies allein nicht rückgängig machen. Diesmal erklärte mir eine ältere Dame, ich habe doch selber gesagt, dass man den Wohnsitz nicht ohne Zustimmung beider Eltern ändern könne. Zwei Fehler, meinte sie, seien einer zu viel. So fand ich mich in einer Anwaltskanzlei wieder, bis der Wohnsitz wieder da war, wo sich unser Sohn am meisten aufgehalten hatte.
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Auch mit ihrem Männerbild hat sich Olympe de Gouges so weitgehend durchgesetzt, dass man es im frühen 21. Jahrhundert nicht nur auf einem Bürgeramt noch antrifft, sondern auch im Kindergarten, den der Sohn eines Freundes besucht. Dort wurde händeringend nach einem männlichen Erzieher gesucht. Aus guten Grund: Der Junge, der Männer als zuwendungsbereite, sorgende Menschen erlebt, hat es später leichter, selbst ein solcher zu werden. Als ein Erzieher gefunden war, wollten die Eltern keinen Mann im Umgang mit ihren Töchtern dulden. Der Mann konnte nicht eingestellt werden.
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Dabei galt bis ins 18. Jahrhundert gerade die weibliche Sexualität als die zügellose. Erst zu dieser Zeit entwickelte sich die Vorstellung, Frauen könnten ihren Sexualtrieb kontrollieren. Und noch im 19. Jahrhundert ging man überall gegen die unsoliden Frauenzimmer vor, die die öffentliche Ordnung störten. In der moralischen Bewertung der Sexualität hat sich der Mann seitdem genauso immer weiter zurückdrängen lassen, wie er es seit einigen Jahrzehnten des vitalen Feminismus in der Beziehung zu seinen Kindern geschehen ließ. In diesem zentralen Punkt ist der Feminismus auf paradoxe Weise gescheitert: Mit tödlicher Verve behindert er den Ausgleich zwischen den Geschlechtern.
Das Verhältnis des Vaters zum Kind ist nie gut entwickelt worden. De Gouge hatte auch das Recht auf Bekanntgabe einer Vaterschaft gefordert, aber Paragraf 340 des Code Civil verbot dann das Erforschen einer solchen. Vater war per Gesetz immer der Ehemann der Mutter, während es im Zweifel eben keinen Vater gab. Mit dem Paragrafen 314 war das Feststellen einer Mutterschaft dagegen explizit zugelassen. Das bürgerliche Gesetzbuch des Deutschen Reiches bestimmte gar, dass ein uneheliches Kind und sein Vater nicht verwandt waren. ...
Steht alles hier: http://www.zeit.de/2012/13/Vaeter
Komisch, die einzige Unterschrift, die ich im Rahmen des Kindes wahr nehmen konnte, war die für den Reisepass (die anderen waren Vaterschaftsanerkennung und gSR)
"Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer in sich angeschlagenen Gesellschaft zu sein"