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04-07-2012, 17:32
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04-07-2012, 17:35 von Nathan.)
Zitat:Trennen sich Paare mit Kindern, sollen die Kinder Anspruch auf Unterhaltszahlungen haben, unabhängig vom Zivilstand der Eltern. Das schlägt der Bundesrat bei der Neuregelung des Kindesunterhalts vor. Er will deshalb das Zivilgesetzbuch anpassen.
Das erweckt zunächst den Eindruck, als ob es dabei um die Beseitigung einer unterhaltsrechtlichen Ungleichbehandlung für Kinder geht. Das ist Blödsinn, denn die Höhe der Kinderalimente ist in der Schweiz schon bisher unabhängig vom Zivilstand der Eltern.
Wenn man jedoch weiter liest, dann wird schnell klar, dass in der Schweiz nun auch der Betreuungsunterhalt zwischen Unverheiraten nach deutschem Vorbild eingeführt werden soll, versteckt deklariert in einem trojanischen Pferd namens "Unterhaltszahlungen für die Kinder".
Zitat:Das geltende Recht garantiert nicht allen Kindern dieselben Unterhaltsleistungen, wie der Bundesrat im Bericht zu der Vorlage festhält. Die Kosten, die eine Mutter oder ein Vater wegen der Betreuung der Kinder in seiner Obhut zu tragen hat, soll darum neu bei der Berechnung des Unterhaltsbeitrages berücksichtigt werden.
Auch die kantonal unterschiedlichen Bestimmungen zu Unterhaltsvorschuss und Alimenteninkasso sollen vereinheitlicht werden.
Zitat:Mit einer landesweiten Vereinheitlichung bei der Inkassohilfe will der Bundesrat zudem sicherstellen, dass die Kinder ihre Beiträge auch tatsächlich und rechtzeitig erhalten.
Anstatt endlich das generelle Sorgerecht für unverheiratete Väter zu realisieren, wird das weiter verschleppt und wieder nur an der Unterhaltsschraube gedreht.
http://www.news.ch/Gleichbehandlung+fuer...detail.htm
http://www.blick.ch/news/politik/vaeter-...50556.html
Es ist eine Farce.. Ihr Männer seid klar im Nachteil! Als es die Frauen waren, sind sie auf die Straße..Warum nicht ihr?? Tut Euch doch zusammen..Es gehen bestimmt auch Frauen mit, denn das ist schreiende Ungerechtigkeit! Man muss endlich was tun..Ihr sollt immer nur zahlen und ansonsten habt ihr keinerlei Rechte!
Bin wütend!
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(04-07-2012, 17:41)alexerl schrieb: Als es die Frauen waren, sind sie auf die Straße..Warum nicht ihr?? Tut Euch doch zusammen..Es gehen bestimmt auch Frauen mit, denn das ist schreiende Ungerechtigkeit!
Es ist ja nicht so, dass keine Veranstaltungen auf der Straße durchgeführt würden.
Die Beteiligung und Resonanz sind durchaus mager.
Der Frauenanteil ist dabei meist auffällig hoch und die Wirkung von Frauen ist auf solchen Veranstaltungen auch deutlich höher.
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Ziemlich frech. Seit Jahren über Sorgerecht diskutieren, aber nix ändern, dann aber flugs eine der dümmsten und einzigartigste Unterhaltsformen deutscher Produktion einführen wollen.
Ja, ich verstehe auch nicht, warum da nix zuasmmen geht.. Ich hätte duzend Einfälle um die Öffentlichkeit aufmerksam zu machen.
Die meisten wissen ja gar nicht wie es um Euch Väter steht. Ich wusste es auch nicht.. Dank Facebook bin ich aufgeklärt und ich poste es überall.
Bin ziemlich aktiv. Väter ohne Rechte ist in Facebook auch sehr stark vertreten und bringt gute Sachen mit ein , oder Vaterverbot.at.
Aber ich würde gerne mehr machen...
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04-07-2012, 20:50
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04-07-2012, 21:02 von Nathan.)
(04-07-2012, 20:25)alexerl schrieb: Ja, ich verstehe auch nicht, warum da nix zuasmmen geht.. Ich hätte duzend Einfälle um die Öffentlichkeit aufmerksam zu machen.
Die Schweizer sind recht aktiv und haben zum Sorgerecht letztes Jahr die Aktion Schick en Stei sowie Mahnwachen vor dem Bundeshaus in Bern auf die Beine gestellt.
Leider haben sie sich dann mit vagen Versprechungen der zuständigen Bundesrätin Sommaruga abspeisen lassen.
p schrieb:Ziemlich frech. Seit Jahren über Sorgerecht diskutieren, aber nix ändern, dann aber flugs eine der dümmsten und einzigartigste Unterhaltsformen deutscher Produktion einführen wollen.
Frech ist auch, dass eine Mutter in der Schweiz künftig mit Unterhaltszahlung belohnt werden soll, wenn sie keine hälftige Betreuung der Kinder durch den Vater zulässt.
Zitat:Betreuen Mutter und Vater die Kinder nach der Trennung je hälftig, schlägt der Bundesrat vor, dass sie gegenseitig nicht für den Unterhalt aufkommen müssen.
http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/stan...y/15171615
Dazu auch der Volltext des Justizministeriums von der heutigen Pressekonferenz. Das wird ein Hammer für die Schweizer Trennungsväter.
Revision Unterhaltsrecht: Statement von Bundesrätin Simonetta Sommaruga
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tja, deutschland ist exportweltmeister. die schweizer führen es sicher nicht ohne grund ein. wahrscheinlich haben sie keine lust mehr, arbeitslose mütter zu alimentieren.
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04-07-2012, 22:00
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04-07-2012, 22:04 von Leutnant Dino.)
Unterhaltszahlungen sollen nicht mehr der betreuenden Person, also meist der Mutter, zustehen, sondern dem Kind.
Eine schöne Formulierung. Unterhalt steht dem Kind zu, wird aber brav auf das Konto der Mutti überwiesen. Und ob das Geld tatsächlich für das Kind ausgegeben wird, darf natürlich niemand kontrollieren. Kein Wirtschaftsbuch, kein Nachweis, nichts.
Der Bundesrat will Kinder von unverheirateten Paaren besser stellen. Auch sie sollen Anspruch auf Unterhaltszahlungen haben – aber nur, wenn nicht beide Eltern die Kinder gemeinsam betreuen.
Das ist geradezu eine Einladung den Vater auszusperren, denn dann gibt es Unterhalt.
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Die Vorschläge in dem Sommaruga-Artikel sind ziemlich abartig und schockierend. Künftig entstehen schon Unterhaltsschulden, wenn der Pflichtige irgendwann nachträglich feststellt, dass er zeitweise mal mehr verdient hat. Dann muss er nachzahlen. Wenn er mal weniger verdient, geht das im Gegensatz dazu allein zu seinen Lasten.
Selbstbehalte will sie rundweg abschaffen.
Betreuungsunterhalt für Nichteheliche will sie offenbar schrankenlos unbegrenzt einführen, sie spricht von völliger Gleichstellung. Sie winkt mit "gemeinsamer Betreuung", lässt der Mutter aber das Recht, dem Vater die Mitbetreuung zu verbieten.
Seitenweise lässt sich Sommaruga aus. Beim Sorgerecht, das schon seit Jahren zur Neuregelung ansteht ist sie dagegen konsequent wortkarg. Sie handelt ungeachtet ihrer Versprechungen genauso so, wie sie ursprünglich angedroht hat. Ich frage mich, ob die Aktion mit den Steinen nicht falsch gelaufen ist. Vielleicht hätte man sie nicht schicken sollen, sondern werfen.
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(04-07-2012, 22:13)p schrieb: Vielleicht hätte man sie nicht schicken sollen, sondern werfen.
Männer sind eben nett und sie versenden die Steine nur per Post. Frauen werfen die Steine zurück. Das ist nun passiert.
Den Schweizer Männern gehts nun schwer an die Geldbörse. Der Kindesunterhalt war schon kaum zu finanzieren und nun kommt der finanzielle Todesstoß.
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(04-07-2012, 22:24)Leutnant Dino schrieb: Den Schweizer Männern gehts nun schwer an die Geldbörse.
Das kann man wohl sagen. Bislang hatte die Schweiz noch in manchen Punkten Vorteile, z.B. beim Betreuungsunterhalt. Sommaruga führt nun eine Kombination der Nachteile von Schweiz und Deutschland ein.
Eine schöne Formulierung. Unterhalt steht dem Kind zu, wird aber brav auf das Konto der Mutti überwiesen. Und ob das Geld tatsächlich für das Kind ausgegeben wird, darf natürlich niemand kontrollieren. Kein Wirtschaftsbuch, kein Nachweis, nichts.
-Tja, das ist es ja... Die Kinder laufen in den billigsten Klamotten rum und die Mutter gönnt sich mal hier mal da und man kann es nicht prüfen. SIe können mit dem Geld machen was sie wollen.
-Mein Mann sein Kleiner läuft mit den übelsten Hochwasserhosen rum von den Oberteilen ganz zu schweigen.. Und dafür muss er 800 Euro im Monat bezahlen. Wenn er dann 15 ist sind es 1000.
-Vergleich, Dieter Bohlen hat bis vor kurzem 1000 Euro im Monat bezahlt.. Gerecht??? Wo bleibt da die Relation? Coole Sache wäre, wenn auf einmal alle Väter nicht mehr zahlen würden, oder nur noch die Hälfte.. 1000ende.. Was würden die dann machen?? Alle verklagen? Grins..
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(04-07-2012, 22:33)p schrieb: (04-07-2012, 22:24)Leutnant Dino schrieb: Den Schweizer Männern gehts nun schwer an die Geldbörse.
Das kann man wohl sagen. Bislang hatte die Schweiz noch in manchen Punkten Vorteile, z.B. beim Betreuungsunterhalt. Kann ich nicht nachvollziehen - wo soll da der Vorteil gewesen sein ? In der Trennungszeit (2 Jahre !!) wird der Mann aufs Existenzminimum gepändet. Danach, sofern er es schafft, die Scheidung durchzuziehen, bekommt sie den gebührlichen Unterhalt, von dem ein durchschnittlicher Arbeitnehmer in Deutschland im Regelfall immer noch träumen würde. Manchmal ist der nacheheliche Unterhalt in der Schweiz grösser als der Trennungsunterhalt, wenn zB. der Mann in der Zwischenzeit einen Karrieresprung macht und etwas mehr verdient.
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(05-07-2012, 09:53)Petrus schrieb: Kann ich nicht nachvollziehen - wo soll da der Vorteil gewesen sein ?
Es gab keinen §1615l BGB in der Schweiz. Eine in Deutschland riesige Unterhaltsart fehlte.
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(05-07-2012, 09:53)Petrus schrieb: Manchmal ist der nacheheliche Unterhalt in der Schweiz grösser als der Trennungsunterhalt
Es geht hier um unverheiratete Eltern. Anders als in Deutschland gab es in der Schweiz da keinen Betreuungsunterhalt, künftig soll es den geben.
Hat jemand die schweizer Unterhaltstabelle? Kann sie nicht finden..
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(05-07-2012, 10:23)alexerl schrieb: Hat jemand die schweizer Unterhaltstabelle? Kann sie nicht finden..
In der Schweiz gibt es keine landesweite Unterhaltstabelle, die Unterhaltshöhen sind kantonal unterschiedlich geregelt.
Aargauer Tabelle
Zürcher Tabelle
Danke :-) Jetzt muss ich trotzdem mal blöd Fragen..Lese ich da richtig.. Ein Kind braucht 1-6 Jahre im Monat 2045 SFR (Zürich)???
Oder habe ich einen Lesefehler?
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Ja, von den 2.045 SFr. werden jedoch 730 SFr. von dem Elternteil in Form von Betreuungsleistung erbracht, bei dem das Kind lebt. Der Rest ist Barunterhalt durch den Unterhaltspflichtigen bei einem Einkommen von 6.800 SFr. und mehr.
Bei einem Einkommen von 5.900 SFr. bis 6.800 SFr. beträgt der Barunterhalt für das bis 6 Jahre alte Einzelkind aktuell 1.281 SFr., darunter beträgt er 1.097 SFr.
http://www.ar.ch/fileadmin/user_upload/G...bedarf.pdf
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