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27-12-2012, 10:57
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27-12-2012, 10:58 von bio.)
Ist das schon bekannt?
Kampagne der Unabhängigen Beauftragten zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs. 2 Videos. DER Täter ist immer männlich.
http://www.sprechen-hilft.de/index.html
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Ist mir bekannt.
So etwas kriegt man, wenn man darauf achtet, jeden Tag mit. Es ist so selbstverständlich geworden, wie das Verbot für einen Schwarzen, den Bus für Weiße zu benutzen.
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Mir ist zwar Chrsitine Bergmann (SPD) nicht sympathisch, weil sie bis vor kurzem noch im Interview "Täterinnen" nicht aussprechen konnte, sondern vielmehr mit ihren Worten implizierte, dass Täter ausschließlich männlich wären, jedoch werden auf der Internetseite (Kampagne) Täterinnen gleich drei Mal erwähnt. Auch eine Begleitstudie (bisher nicht gefunden), die immerhin bis 2011 gemeldete 6.300 Fälle erfasste, weist eine Täterinnenquote von 12% aus.
Zitat:Zum Abschluss von Bergmanns Amtszeit wurden auch die Erkenntnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung präsentiert. 19 000 Anrufe und 3000 Briefe seien bis Oktober in der Anlaufstelle eingegangen, insgesamt 6300 davon konnten für die Begleitstudie ausgewertet werden, die der ärztliche Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum Ulm, Jörg Fegert, am Dienstag vorstellte.
http://www.focus.de/politik/weitere-meld...78068.html
Zu den 6300 Fällen fällt mir allerdings das grottenschlechte Verhältnis zu Aufwand und Ertrag auf. Das Thema Kindesmissbrauch wurde, nach Aufdeckung damaliger Verhältnisse in der Odenwaldschule, regelrecht gehypt. Ich schätzte die sich anschließenden und zutreffenden Rückmeldungen wesentlich höher ein.
Zeitgleich wurde eine Studie des KfN (inkl. Pfeiffer) veröffentlicht:
11.428 junge Menschen, zwischen 16 und 40 Jahren wurden befragt.
Zitat:Der nun vom KFN vorgelegte erste Forschungsbericht konzentriert sich auf die 683 Personen, die vor ihrem 16. Lebensjahr mindestens eine sexuelle Missbrauchserfahrung gemacht haben. Sexuellen Missbrauch mit Körperkontakt haben danach bis zum 16. Lebensjahr 473 Personen erlebt. 407 Per-sonen berichteten über das Entblößen eines Täters zu dessen sexueller Manipulation (Exhibitionis-mus) und 111 Personen über andere sexuelle Handlungen.
http://www.bmbf.de/pubRD/Erster_Forschun...h_2011.pdf
Allein mir sind aus meinem (früheren) Umfeld vier Fälle von Kindesmissbrauch bekannt. Drei davon, in der Konstellation Männer - Jungen, sowie einer wo das Opfer weiblich ist und der/die Täter mir nicht bekannt. Nüchtern betrachtet und unter Berücksichtigung aller eigener Kontakte, sowie eine Dunkelziffer von Faktor 3 (Pfeiffer et al.) angenommen, durchaus realistische 4-5% (inkl. Dunkelziffer: 12-15%).
Alles in Allem eine gute Sache, mit der fortgesetzten Kamgapgne.
Wünschenswert, wenn Täter- und Opferquoten nach Geschlecht nicht missbräuchlich im Geschlechterkampf eingesetzt würden.
16.02.2012, BILD: "Das Halbwahre ist verderblicher als das Falsche." (Ernst Freiherr von Feuchtersleben)
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(28-12-2012, 09:37)Bluter schrieb: Allein mir sind aus meinem (früheren) Umfeld vier Fälle von Kindesmissbrauch bekannt. Das Wort Missbrauch impliziert einen Gebrauch. Ich bezeichne so etwas als Misshandlung. Ob da eine sexuelle Komponente bei ist, macht für den Misshandelten keinen Unterschied.
Meine Mutter hat oft mir und meinen Geschwistern Umarmungen und Küsse aufgenötigt. Jetzt macht sie das mit ihren Enkeln.
Erlebnis von gestern: Meine Nichte, unter einem Jahr alt, lächelt mich aus dem Laufstall an. Meine Schwester fordert mich auf, sie mal auf den Arm zu nehmen. Ich tue dies, und meine Nichte freut sich sichtlich. Meine Schwester sagt mir, dass sie bei Oma immer schreit. Oma kommt hinzu, ist erbost darüber, dass das bei mir funktioniert.
Fazit: Wenn es nicht die Oma, sondern der Opa wäre, der sich so etwas leistet, dann hätten wir wieder einen Fall mehr für die Statistik.
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(28-12-2012, 09:37)Bluter schrieb: Mir ist zwar Chrsitine Bergmann (SPD) nicht sympathisch, weil sie bis vor kurzem noch im Interview "Täterinnen" nicht aussprechen konnte, sondern vielmehr mit ihren Worten implizierte, dass Täter ausschließlich männlich wären, jedoch werden auf der Internetseite (Kampagne) Täterinnen gleich drei Mal erwähnt. Auch eine Begleitstudie (bisher nicht gefunden), die immerhin bis 2011 gemeldete 6.300 Fälle erfasste, weist eine Täterinnenquote von 12% aus.
Und die Binsenweisheit daß es auch weibliche Täterinnen gibt, hat die olle Kamelle erst in ihrem 7. Lebensjahrzehnt bemerkt?
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29-12-2012, 23:38
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30-12-2012, 00:13 von Das Nerdliche Orakel.)
(29-12-2012, 11:03)lordsofmidnight schrieb: Und die Binsenweisheit daß es auch weibliche Täterinnen gibt, hat die olle Kamelle erst in ihrem 7. Lebensjahrzehnt bemerkt? Das ist keine Binsenweisheit. Sexueller Missbrauch setzt sexuelle Absicht des Täters voraus, und wenn Frauen das Gleiche tun wie Männer wird in diesem Punkt unterschieden. Die widerliche Tante, die einen umarmt und küsst ist für den Drangsalierten genauso schlimm wie der widerliche Onkel, der einen umarmt und küsst. Beim Onkel wird sexuelle Absicht unterstellt. Bei der Tante nicht.
Erstaunlicherweise verstehen viele, dass es bei Vergewaltigung und dergleichen um Macht und Unterwerfung geht, und die Sexualität nur Nebensache ist. Aber beim "sexuellen Missbrauch" kommt es nur auf diese Nebensache an.
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Mir fällt auf, daß in den Videos nur von Männern als Täter gesprochen wird und im Bildmaterial auch nur männliche Täter zu sehen sind.
DAS entspricht ganz Bergmanns Handschrift.
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30-12-2012, 11:54
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30-12-2012, 16:51 von Skipper.)
Die Kampagne ist auch gegen sich selbst und Bergmann gerichtet:
Sprechen hilft!
Sprechen über Gewalt, Mißbrauch und Mißhandlung von und durch Frauen, statt zu Verschweigen und zu Tabuisieren.
Ich halte diese Straftaten von Frauen an Kindern sogar für sehr viel schwerwiegender, weil sie - biologisch und gesellschaftlich - bedingt in einer besonderen Nähe und einem Vertrauensverhältnis stattfinden - und das auch noch im täuschenden Bild der stets guten Frau und Mutter...
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(30-12-2012, 11:54)Skipper schrieb: Die Kampagne ist auch gegen sich selbst und Bergmann gerichtet:
Sprechen hilft!
Sprechen über Gewalt, Mißbrauch und Mißhandlung von und durch Frauen, statt zu Verschweigen und zu Tabuisieren. Wer das versteht, fühlt sich durch diese Kampange veräppelt, und wer es nicht versteht, wird durch diese Kampagne nicht dazu animiert, dies zu verstehen.
(30-12-2012, 11:54)Skipper schrieb: Ich halte diese Straftaten von Frauen an Kindern sogar für sehr viel schwerwiegender, Es sind keine Straftaten. Es sind Gewalttaten, die in diesem Rechtsstaat nicht strafbar sind, wenn sie von einer Frau begangen werden.
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