12-03-2013, 11:25
(12-03-2013, 10:54)Ibykus schrieb: Wenn man Deiner Meinung zum L-Konflikt folgt, @p, dann müssen wir diese Logik auch auf andere Bereiche, die ein Trennungskind belasten oder belasten könnten, übertragen, was zur Konsequenz hätte, dass wir nicht anwesenden Väter besser tun, wenn wir uns dem Willen der Mutter beugen und "zum Wohle des gemeinsamen Kindes" nicht darüber oder deswegen streiten.
Dann hast du das Gegenteil von dem verstanden, was meine Meinung ist und bin etwas enttäuscht, dass du überhaupt auf die Idee kommst ich würde eine "Bewältigungsstrategie" zum Loyalitätskonflikt vertreten die auf Unterwerfung vor der Mutter basiert. Das ist nachgerade absurd. Vielleicht müssen wir in dieser Diskussion erst einmal weit zu den Grundlagen zurückgehen, die offenbar alles andere als bekannt sind.
Über Loyalitätskonflikte wurde schon einiges geschrieben und durchaus auch geforscht, allerdings weniger in Europa, mehr in den USA. Die neueren Ansätze, wie sie z.B. von Joan Kelly / Johnston verteten werden, sind gut fundiert.
Was Knecht hier erlebt, wird auch als "Besuchsrechtsyndrom" bezeichnet, dessen Grundlage ein Loyalitätskonflikt ist. Das manifestiert sich in der Realität als Trennungsangst und Ablösungsproblem. Erzieherische Defizite der Mutter können das ebenfalls verstärken. Die Probleme sind aber nicht Ausdruck der Beziehung des Kindes zum Vater oder zur Mutter. Sie sind Ausdruck einer alterstypischen Lösungsstrategie des Kindes zur Trennungssituation.
(12-03-2013, 11:14)wackelpudding schrieb: Und da hat man wesentlichen Einfluß drauf?
Es wäre jedenfalls falsch, die Augen zu schliessen, weil man glaubt, man könnte "eh nichts machen". Jeder besorgte gute Elternteil wird sich über das kindliche Verhalten informieren und versuchen, ihm dabei zu helfen das zu bewältigen. Dazu gehört auch, unabsichtlich wirkende eigene Verstärker zu vermeiden.