Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Gründe für die niedrige Geburtenrate
#6
Der Artikel im Focus hat Tendenzen: Männer spielen bei der Reproduktion zukünftig keine direkte Rolle mehr, Zielgruppen - hier Frauen - sind leicht über ihre Begehrlichkeiten zu erreichen, 23andme liefert das auf Frauen maßgeschneiderte Reproduktionsmodell der Zukunft, gute Produktwerbung kommt ohne bunte bis grelle TV-Spots aus, sondern wird subtil, als Meinung von Wunschmehrheiten, deren Interesse man auf das hierzu entwickelte Produkt mit wissenschaftlichem Anstrich lenkt, eingetrichtert.
Das vorgestellte Reproduktionsprodukt liegt voll auf Linie des Großkapitals und der potentiellen Konsumentengruppen und bedient eine Diskussionspartei (Frauen, als potentielle Mütter) voll, während die andere (Männer, als Zahlesel) Zielgruppe nicht sein kann.

Der vielbeschworene Demografiewandel scheint bei einigen Menschen zu bewirken was sich viele Meinungsbildner wünschen und über Kommentare vervielfältigt wird:
Zitat:Dann haben diese 59 Prozent der Deutschen ohne Kinder, sicher nichts dagegen, wenn die anderen 41 Prozent es völlig normal finden würden, daß diese auch keine Rente erhalten. Schließlich wird die Rente durch die nachfolgende Generation finanziert.

Dank Umlageverfahren verhält es sich bei der Rentenfinanzierung, wie beschrieben.
Und dank guter Lobbyarbeit ist es auch so, dass die Bevölkerung so diskutiert, wie von ein paar pfiffigen (wahlweise unbedarften) Jung-Unionern im vergangenen Jahr vor- und bereits teilweise umgesetzt: Kinderlose (Zuschläge zu Renten- und Pflegeversicherung) vs. Kinderbesitzer (keine Zuschläge zu Renten- und Pflegeversicherungen), grenzdebile AE-Mütter die Morgenluft wittern (volle „Mütter“-Rente ohne Erwerbstätigkeit) vs. potentielle und abgesägte Erzeuger die befürchten in lebenslange Kollektivhaft genommen zu werden (volle Rente erst ab 70), Männer (können keine neuen Konsumenten gebären) vs. Frauen (haben neue Konsumenten zu gebären, man muss es ihnen nur schmackhaft machen).

Auf die Idee, dass sich - vor Geld mittlerweile stinkende - Geldsäcke an der Finanzierung der aus den Produktionsprozessen gedrängten Menschen auch mal stärker beteiligen könnten, kommen Otto und Liese Normalbürger_in nur noch ausnahmsweise.

Die allgemeine Diskussion um niedrige Geburtenraten ist überflüssig, wenn für den wirtschaftlichen Erfolg einer Export-Nation kaum mehr Menschen als produktive Arbeitskräfte benötigt werden.
Die Diskussion um gesellschaftliche Vielfalt und gut ausgebildete psychisch stabile Menschen, die als Fachkräfte die perfekte Balance zwischen Familie und Beruf gefunden haben (=Kreativität = großer Brainpool = Warp-Antrieb = Wohlstand für alle) ist es jedoch deshalb noch lange nicht.

Ich habe keine Angst weitere Kinder zu zeugen, sondern begründete Angst, was aus denen (gemacht) wird. Eine potentielle Reproduktionspartnerin müsste eine schier endlose Liste an Kriterien erfüllen und ich bin mir bewusst, dass meine Chance, eine solche zu finden, ausgesprochen gering ist. Man(n) soll aber die Hoffnung nie aufgeben. Smile
16.02.2012, BILD: "Das Halbwahre ist verderblicher als das Falsche." (Ernst Freiherr von Feuchtersleben)
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
RE: Gründe für die niedrige Geburtenrate - von Bluter - 20-10-2013, 10:32
Gründe für niedrige Geburtenraten in Deutschland  - von Bügeleisen - 19-10-2013, 22:59

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste