05-04-2014, 00:38
(04-04-2014, 22:43)raid schrieb: Wie hochnäsig und von oben herab. Für die sind wir doch nur ein Stück Dreck, den es einfachst zu entsorgen gilt.
Man kann das auch positiv sehen. Er hätte ja auch sagen können:
"Klären Sie das mit der Mutter."
In meinem Fall war aber zuzugeben, das ich eben wirklich ein armes Schwein bin, da mich meine Unterhaltslast bei einer anständig bezahlten Tätigkeit in Vollzeit zum totalen Sozialfall gemacht hat und die Mutter mir schriftlich bestätigt hat, das sie das Problem der Umgangsfinanzierung einen feuchten Kehricht angeht. Ausserdem hat das Sozialgericht
quasi aus dem Liveticker die Schriftsätze der Rechtsanwälte zu dem Unterhaltsverfahren bekommen, bei dem der Rechtsanwalt von der Ex sinngemäß schreibt:
"Herr Amtsrichter, der Unterhalt reicht doch vorne und hinten nicht. Die Gelder, die Herr Sixteen Tons von der öffentlichen Hand für das Umgangsrecht erhält, die hätten wir dann gerne auch noch!". Schlußendlich gibt es tatsächlich etwas weniger Unterhalt, aber noch eine dicke Schippe "fiktiv" oben drauf, also linke Tasche, rechte Tasche. Ich schätze, das muß doch Eindruck bei der Sozialgerichtsbarkeit hinterlassen haben.
Da ist das Angebot mit dem Teller Suppe dann vielleicht immer noch
besser als ein abweisendes Schreiben von dem Gericht, was der Leidensgenosse weiter oben im Fred bekommen hat.
Hummer und Kaviar bekommt man im Sozialrecht sowieso nicht.
(04-04-2014, 22:43)raid schrieb: Nö, die Dame vom Jobcenter kann ich absolut nicht verstehen, da es um sehr wichtiges Geld für deine Kinder geht.
Aus Sicht der Kommune ist es aber Geld, was möglichst nicht in Umlauf kommen soll. Es ist quasi der Job der Dame, dafür zu sorgen. Schliesslich
hat sich die Gemeinde gerade erst unter den fiskalen Rettungsschirm des Landes Niedersachsen begeben. Davor war der Zustand hier quasi wie in Griechenland, nur eben auf Kommunalebene.
(04-04-2014, 22:43)raid schrieb: Deshalb Respekt an dich, dass Du das durchkämpfst!
Das geht nur, weil viele Leute mithelfen. Hier aus dem Forum, Freunde, Verwandte, Arbeitgeber, Rechtskundige. Ansonsten gilt: Hinfallen ist keine Schande, aber Liegenbleiben.
Bin auch gespannt auf den Beschluß und danach kommt der Presseartikel dran. Die Moral von der Geschichte soll etwas mit dem Bürokratiewahnsinn der Arbeitsämter zu tun haben. Ich denke, ich muß den Redakteur da noch mal besser auf die Zusammenhänge mit verfassungsrechtlichen Grundsätzen, Staatsgarantie für geschütztes Familienleben und den Sparfüchsen á la Pinneberg hinweisen. Es geht m. E. nicht alleine um bürokratische Hürden, sondern vor allem darum, das längst gerichtlich bestätigte verfassungsrechtliche Grundsätze durch das (Nicht)Handeln der Behörde ausser Kraft gesetzt werden. Schade, das diese Art der Berichterstattung in renommierten Tageszeitungen von der Redaktion als uncool wahrgenommen wird.
Das Problem ist aber auch, das man für Aussenstehende, also im Querschnitt der öffentlichen Wahrnehmung, ein Freak ist, der keine anderen Hobbies hat, als Gerichte mit teuren Spinnerein zu beschäftigen.
Gerade reibt sich alles an dem Urteil, das ein Vater sein Kind in Indonesien besuchen darf. Die Leserkommentare zu der jeweiligen Onlineausgabe aus dem Presseartikel sprechen Bände.
Was wird also Otto Normal jetzt wohl sagen, das sich da jetzt ein Typ zuerst sinnlos vermehrt, dann die arme Mutter samt Kinderschar treulos im Stich lässt, völlig zu Recht horrenden Unterhalt zahlen muß und sich nun anmaßt, sich einen Teller Suppe für die Kinder aus der Staatskasse zurückzuholen? Das wird bestimmt noch spannend.
(04-04-2014, 22:43)raid schrieb: Ich drücke täglich meine Daumen!, obschon ich mich momentan noch nicht traue aus Angst vor Umgangsproblemen anteilige Regelleistung bzgl. temp. BG zu beantragen.
Anhand des Kosten-Nutzen-Verhältnisses ist das nachvollziehbar. Wenn man in deinem speziellen Fall nach dem Antrag anschliessend ein halbes Dutzend Verfahren im Familienrecht führen muß, überlegt man sich das dreimal, ob man nicht selber auf die Suppe verzichtet, damit das Kind den Teller bekommt.
"Du Mama. Wenn Papa tot ist kauf ich mir meinen eigenen Ponyhof!" - CosmosDirect Lebensversicherung, 2007
Quelle: http://de.wikiquote.org/wiki/Vater
Quelle: http://de.wikiquote.org/wiki/Vater