05-09-2014, 20:12
Die Studie erzählt nicht gerade Neues, nur etwas das weniger gerne dem verbreiteten Bild in den Medien entspricht und deshalb nicht zur Sprache kommt. Das Lesen des Artikels lohnt sich, finde ich. Ein paar Punkte aus den Ergebnissen möchte ich herausgreifen.
Etwas schade bleibt, dass die systemische Sicht auf Gewalt in Partnerschaften nicht so recht vorhanden ist. Dies vertritt vor allem Prof. Amendt und es ist auch für mich ein sehr schlüssiger Ansatz. Stattdessen wird einfrig in Spalten getrennt und Prozente unter den Spalten "Männer" und "Frauen" geschrieben.
- Es wird explizit auf die verschiedenen Ansätze von Studien zur Gewalt eingegangen, dem feministischen genderorientierten Ansatz und dem gewaltorientierten Ansatz. Die Studie erklärt im Detail, wieso der gewaltorientierte Ansatz aussagekräftiger ist, ob der andere Ansatz valide ist - er ist es nicht. Indirekt wird damit beklagt, wie stark die Soziologie von feministischen Verirrungen missbraucht wird.
- das Muster männlicher Verhaltensnorm auf vielen Ebenen wird als "kavalierhaft" beschrieben, z.B. wenig Gewalt gegen Frauen, mehr Gewalt gegen andere Männer, das generelle Muster, Frauen vor Gefahr zu schützen. Ein anderer treffender Ausdruck dafür ist "gutwollender Sexismus". Das feministische Märchen "patriarchalischer Kontrolle" wird widerlegt.
- Frauen üben mehr Gewalt gegen Partner aus, aber weniger Gewalt gegen andere Frauen, möglicherweise weil sie wissen dass die Kavaliernorm sie gegen Männer schützt. Das alles betrifft auch die soziale Akzeptanz von Gewalt, nicht nur die tatsächliche Ausübung.
- Starke Kontrolle des Partners, "Intimterroristen", wenig eigene Kontrolle ist nicht sehr unterschiedlich zwischen den Geschlechtern, auch hier wird widerlegt dass Kontrolle eine patriarchale Sache sei.
Etwas schade bleibt, dass die systemische Sicht auf Gewalt in Partnerschaften nicht so recht vorhanden ist. Dies vertritt vor allem Prof. Amendt und es ist auch für mich ein sehr schlüssiger Ansatz. Stattdessen wird einfrig in Spalten getrennt und Prozente unter den Spalten "Männer" und "Frauen" geschrieben.