06-10-2014, 00:01
(05-10-2014, 04:06)Dzombo schrieb: Beide Elternteile sind grundsätzlich der Meinung, dass ihr Kind Therapie braucht.
Ne, ganz im Gegenteil. Ich bin der Meinung, dass nicht das Kind, sondern wir Eltern eine Therapie brauchen.
Seitens des Kinderarztes und eines durch einen anderen Kinderarzt eingeschalteten Therapeuten gab es vor einem Jahr schon die dringende Empfehlung, Hilfen zur Erziehung anzunehmen - also beispielsweise eine Erziehungsberatung, Mediation, oder Familientherapie. Der gleichen Auffassung waren auch das Jugendamt und das OLG. Insbesondere das OLG, das der Mutter dringend aufgetragen hat, ihre Ängste zu therapieren.
Das war allerdings das OLG am ehemaligen Wohnort der Mutter. Sie ist inzwischen umgezogen - und fängt nun scheinbar an, die alten Register neu zu ziehen.
Beim neuen Jugendamt hatte ich vor einem Jahr schon vorgesprochen und die Schreiben von Kinderarzt und altem Therapeuten vorgelegt. Da die Mutter die damals dringend angeratenen Hilfen allerdings verweigerte, erkärte das Jugendamt die Beratung als beendet.
Die für unseren Sohn belastende Situation ging also weiter - bis jetzt der Kinderarzt sagt, dass nun unser Sohn in Therapie müsse. Jetzt kommt das Jugendamt mit der Idee, die Gesundheitsfürsorge der Mutter zu übertragen.
Die Art, wie die Mutter die Gesundheitsfürsorge ausübt, wurde allerdings in der Vergangenheit immer wieder kritisiert: In den ersten eineinhalb Jahren nach der Trennung hatte ich mich weitgehend zurückgezogen, um die Situation zu beruhigen.
Irgendwann stellte sich dann heraus, dass sie intensives Ärztehopping betreibt und dabei immer wieder dadurch auffällt, dass sie sämtliche Impfungen und dringend angeratene Untersuchungen und Krankenkassenzusatzleistungen verweigerte.
Ich habe daraufhin wieder Präsenz gezeigt - und sie willigte daraufhin in die Untersuchungen ein und ließ sich letztendlich auf der drei sechs empfohnenen Impfungen ein. Spreche ich sie auf die restlichen Impfungen an, blockt sie immernoch ab.
Insofern gibt es einige Gründe, die dagegen sprechen, ihr die alleinige Gesundheitsfürsorge zu übertragen.
Was ich für förderlich halte, ist als erstes ein familienpsychologische Diagnostik. In der überhaupt erstmal geschaut wird, was los ist. In den 15 Minuten Vorsorgeuntersuchung beim Kinderarzt war das sicherlich nicht mit der erforderlichen Gründlichkeit möglich.
Und als nächster Schritt eine Familientherapie, in der die Eltern in Therapie gehen, um ihren Konflikt zu bearbeiten - und das Kind Unterstützung bekommt, damit es die Belastungen des bisherigen Konflikts ausgleichen kann.
Das ist auch das, was mir die meisten Fachleute vorschlagen.
Klar könnte ich der Therapie bei dieser Therapeutin zustimmen, um im Sorgerecht zu bleiben - und parallel das Beschwerdeverfahren bei der Kammer vorantreiben. Das ginge auch. Aber förderlich für unseren Sohn wäre es nicht.
Bevor es soweit kommt, werde ich jetzt aber erstmal das Jugendamt in die Verantwortung nehmen:
Ich werde morgen ein Fax ans Jugendamt schicken, darin schildern dass die Mutter vereinbarte Termine bei Kindertherapeuten verweigert, ohne Gründe zu nennen - und um Vermittlungsgespräche bitten, da der Kinderarzt Dringlichkeit sieht.
Dann werd ich mal schauen, was dabei rauskommt.