04-11-2014, 23:56
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05-11-2014, 00:11 von Das Nerdliche Orakel.)
(03-11-2014, 23:33)zeitgenosse schrieb: Probleme in Mathe, das liegt fast immer daran, dass die H.A. nicht regelmässig erledigt werden.Das sehe ich nicht so. Ein Kind, das dazu gezwungen wird, etwas, das man nach fünfmal üben begriffen haben kann, zum vierzigsten mal zu machen, schaltet auch ab. Wenn dann etwas Neues dazukommt, wird das nicht mehr als wichtig erkannt.
(04-11-2014, 22:10)zeitgenosse schrieb: kann sie das 1 x 1 prompt?Das ist ein geläufiges Problem. Und da hilft nur tägliches Üben. Keine Ahnung, warum damit viele Kinder ein Problem haben. Ich kannten einen Zwölfjährigen, der das nicht drauf hatte.
Mach ihr 36 Pappkärtchen. Auf die einen Seite steht 4x7 und auf der anderen Seite 28, usw. Den Stapel soll sie mischen und morgens, mittags und abends durchgehen. Bei Vokabeln macht man das Gleiche mit drei Karteikästen - den ersten für morgens, mittags und abends, den zweiten für abends, den dritten für sonntags morgens. Was man aus dem ersten Kasten kann, geht in den zweiten Kasten, usw. Das funktioniert erstaunlich gut.
Mathematik ist aber nicht nur stumpfsinniges Auswendiglernen. Es ist vor allem das Verstehen. Und da gibt es sehr viele schöne kleine Dinge, die erstaunlicherweise sehr spät oder nie in der Schule drankommen.
Hier noch ein paar Beispiele
- In deiner Schulklasse gibt es eine Melina und eine Milena. Melanie gibt es auch noch. Was fehlt noch? (Malenie, Maline und Milane). Insgesamt sechs. Drei Selbstlaute, drei mal zwei mal eins Umsortierungen (Permutationen heißt das auf Fachchinesisch). Gleiches Problem: Wieviele Möglichkeiten gibt es Anton, Berta, Charlie, Dora und Emil in einer Reihe aufzustellen? Einer steht vorne, fünf Möglichkeiten. Dann kommt der Zweite, vier Möglichkeiten, ..., macht zusammen 5*4*3*2*1. Probier das nicht aus! Du würdest dich dabei nur vertüddeln. Was man rechnen kann, braucht man nicht mehr auszuprobieren.
Wenn sie sich dafür interessiert, kannst du mit Binomialkoeffizienten weitermachen.
- Lies mal diese Zahl vor: 3014237. Wenn sie es hinkriegt, dann zeig ihr das mit Seehofer! Den Kerl muss sie nicht kennen, aber dass er schon wichtig aussieht, wird sie bemerken.
- In einem Zimmer sind fünf Leute. Sieben gehen raus. Wieviele müssen wieder reinkommen, dass der Raum leer ist?
- Mal mal ein regelmäßiges Sechseck! Das hat drei mal soviel Umfang wie Durchmesser. Und jetzt ein Kreis drumherum. Der Umfang des Kreises ist etwas länger als der Umfang des Sechsecks. Etwas mehr als drei mal Durchmesser. Genauer 3,14159blablabla mal Durchmesser. Das ist eine krumme Zahl. Diese Zahl wird Pi genannt.
- Wenn es dunkel ist oder regnet, bleibe ich zu Hause. Ich gehe also nur raus, wenn es nicht dunkel ist und es nicht regnet. Im ersten Satz oder, im zweiten Satz und. Das machen viele Leut falsch. Und jetzt du: Wer jünger als 12 Jahre ist, und kleiner als 1,50 Meter ist, muss im Auto einen Kindersitz haben. Wer braucht das nicht?
(04-11-2014, 23:03)Knecht schrieb: Das 1x1 ist je nach Verfassung sicher- unsicher- gar nicht existent!Dann lern das garnicht mit ihr! Das bringt dann überhaupt nichts.
Ich hatte mal einen Schüler in der Klasse acht, der in Klassenarbeiten das erste Drittel vollständig richtig hatte, das zweite Drittel weniger als halb richtig und das dritte Drittel vollständig falsch. Dem seine Eltern fragten mich, ob er zum Förderkurs Mathematik gehen solle. Ich sagte nein. Danach sagten mir die Eltern, dass der Schulleiter das empfohlen hätte. Also hatte dieser Schüler noch mehr Stress. Hätte der in den 45 Minuten Klassenarbeit nach 10 Minuten für 10 Minuten Pause gemacht, wäre mehr dabei rumgekommen.