(19-08-2015, 08:58)karlma schrieb: Das Dogma der Gewaltfreiheit ist zu einem grossen Problem geworden. Es zieht sich von der Krippe an durch das ganze Leben. Die geringsten Ansätze werden pauschal und massiv geächtet.
Die Folge: die Menschen lernen nicht mehr, dosiert und angemessen mit Gewalt umzugehen. So kommt es aus Unbeholfenheit und Unkenntnis zu Exzessen.
Früher lernte jeder, der bei einer Schulhofschlägerei beteiligt war, dass es Grenzen gib, die nicht überschritten werden dürfen. Dass es auch bei Auseinandersetzungen so etwas wie Fairness und Angemessenheit zu wahren gibt. Das fehlt, weil Ansätze schon im Keine erstickt werden.
Aggression ist aber eine einfache und selbstverständliche menschliche Regung und der Umgang damit muss gelernt werden, damit sie nicht entgliest.
Hervorragende Analyse, der ich voll und ganz zustimme!
Dazu eine kleine Geschichte:
Mein ältestes Kind war etwa 5 oder 6 Jahre alt, als wir bei Bekannten weilten, deren etwa gleichaltriges Kind mein Kind ziemlich striezte. Als mein Kind weinend zu mir kam, habe ich ihm gesagt, daß es beim nächsten Striezen dem anderen Kind eine runterhauen soll. Antwort: "Das geht doch nicht, da haut es mich wieder, und dann ich wieder und dann geht das immer so weiter". Darauf ich: "Mach einfach, Du wirst sehen, das geht nicht so weiter".
Beim nächsten Striezen knallte mein Kind dem anderen Kind so richtig eins "vor den Latz" und siehe: Seitdem war Friede, Freude, Eierkuchen, weil sich mein Kind bei dem anderen Respekt verschafft hat.
Simon II