(27-10-2016, 14:24)p__ schrieb: Die Schreikindertheorie erscheint mir nicht schlüssig. Das würde bedeuten, dass Kinder heute mehr Stress verursachen wie früher. Ich glaube nicht, dass sich etwas an den Kindern geändert hat oder von dem Stress, der von ihnen in den ersten Monaten ausgeht. Im Gegenteil, viele Pflegearbeiten sind entstresst. Einwegwindeln, Gläschenzukost, Saugroboter für den Boden...
OK, Du meinst im Vergleich zu früher. Das ist natürlich etwas Anderes. Ich bezog mich auf die im Artikel erwähnte Tatsache, dass im ersten Jahr der Kinder die Trennungswahrscheinlichkeit so viel höher ist als in all den Jahren, in denen die Kinder alter sind.
Was grundsätzlich Scheidungs-/Trennungsrisiken sind, das ist ja bekannt. Es ist der heute um vieles geringere gesellschaftliche Druck. Zu Zeiten meiner Eltern gehörte es fast selbstverständlich dazu, dass man Familie hatte. Vielfach wurden auch Männer mit Famile gegenüber Kinderlosen in Bezug auf Karriere bevorzugt. Dazu kam natürlich zumeist die völlige wirtschaftliche Abhängigkeit der Frau.
Unter Anderem steigt die Scheidungswahrscheinlichkeit nachweislich in folgenden Konstellationen:
Wohnen in Großstadt; Partner sind konfessionslos; Partner sind aus verschiedenen Kulturkreisen; Frau ist gebildeter als Mann und vollzeit berufstätig, einer der Partner hat geschiedene Eltern;
Das sind alles Faktoren, die früher einfach wesentlich seltener vorkamen.