20-05-2021, 13:26
(20-05-2021, 12:46)p__ schrieb: Von dem was du von der Ex und der Vergangenheit erzählt hast, sehen deine Chancen leicht überdurchschnittlich aus. Bei 50% der Trennungsväter klappts schon vor der Pubertät des Kindes irgendwann nicht mehr mit Umgang und 25% der Fälle bleiben durchgängig so lange hochstrittig, bis sich einer komplett rausnimmt.
Natürlich gab es mal Streit, natürlich habe ich ihr im Zuge dessen (auch mal per WhatsApp...) meine Meinung verschriftlicht.
Dazu Anschlussfrage: wie ernst muss man sowas nehmen? Inwiefern wird sowas vor Gericht ausgeschlachtet? Ich spreche weder von Drohungen noch von Beleidigungen, eher von der ein oder anderen deutlichen Ansage, was ihr Verhalten angeht (z.B. "alles mit Erpressung regeln zu wollen ist das Letzte von dir").
Fällt sowas unter "normalen elterlichen Kleinkrieg", oder muss ich mich darauf einrichten, zu Allem Stellung beziehen zu müssen?
Spielt so etwas in einer Umgangsverhandlung überhaupt eine Rolle, oder geht es da nur darum, wie regelmäßig es Umgang gab/gibt und wie ich diesen wahrgenommen habe?
(20-05-2021, 12:46)p__ schrieb: Deine Ex will nach aussen glänzen, es klingt auch so als hätte sie ein bisschen überdurchschnittlichen Respekt vor den Institutionen.
Gut beobachtet - hat sie auch. Beispiel: wir haben aus der KiTa einmal so einen Bogen mitbekommen, wo wir zu unserem Sohn irgendwas schreiben sollten. An diesem Tag habe zufällig ich ihn abgeholt und bekam das Ding in die Hand gedrückt. Die Erzieherin sagte mir "können sie getrennt ausfüllen, sie sind ja schließlich nicht zusammen" --> habe ich gemacht und dann der KM mitgegeben --> das hat sie gar nicht erfreut: die Außendarstellung soll immer schön stimmen.
(20-05-2021, 12:46)p__ schrieb: Sie hat sich bisher auch nicht an die Beistandschaft gewagt obwohl das einfach ist, ich schätze sie so ein dass sie lieber ohne Amtspersonen sein will (aber nicht muss). Der zweite Beziehungsversuch sagt aus, dass sie nicht extrem und nicht festgefahren ist, eher der Typ "typisch Frau" und hinreichend psychisch stabil.
Auch gut beobachtet - sage ja, sie hat "Angst". Vor allem herrscht zwischen uns ein großes Gefälle (ohne jetzt werten zu wollen): ich bin hochgebildet, eloquent, beruflich erfolgreich, gutaussehend. Sie hat eine Ausbildung und ist eher der Typ "taubes Nüsschen". Ich finde das gar nicht schlimm - sie schon. Das bekomme ich immer wieder zu spüren. Sie hat quasi keine andere Wahl, als alle Streitigkeiten immer übers Kind auszutragen, da sie in jeder Diskussion den kürzeren zieht und ich mich jetzt auch emotional völlig von ihr entfernt habe.
Ob sie will, dass ich ein gutes Verhältnis zu meinem Sohn habe? Keine Ahnung. Dafür sprechen 1.) ihr Drang zur positiven Außendarstellung, 2.) dass sie durchaus irgendwo "erkenntnisfähig" ist und 3.), dass sie faul ist und weiß, dass mein Sohn bei mir gut aufgehoben ist.
Dagegen sprechen 1.) ihre stete Opferhaltung (wenn das Kind weg ist, wäre es natürlich "meine Schuld"), 2.), dass sie strohdoof ist, 3.), dass sie aus der Unterschicht kommt und somit keine Moral- oder Anstandsgrenzen kennt und 4.), dass ihr Kind ihr erklärter Lebensinhalt ist (Hedonismus + Sinnleere) und sie "alles" für ihn tun würde.
(20-05-2021, 12:46)p__ schrieb: Das sind Exen, bei denen ein Gerichtsgang eher wirken kann. Einer. Denn hat sie mal gelernt, dass sie sich im Grund alles erlauben kann, ist dieses Pulver verschossen.
Danke für die Einschätzung.
(20-05-2021, 12:46)p__ schrieb: Erneuter Rat:
1. Kein Sorgerechtsverfahren beginnen. Wenig Gewinn dahinter, stattdessen Eröffnung der gerichtlichen Auseinandersetzungen. Besser kein Pulver verschiessen für so wenig Gewinn. Nochmal: Das Sorgerecht ist in der Praxis sehr wenig wert.
Danke für die Einschätzung - diese teile ich mittlerweile. Wie ich Ruckzuckmaschine schon geschrieben habe, ist mir das Sorgerecht eigentlich herzlich wurscht. So schlecht sind ihre Entscheidungen nicht und so groß ist mein Teilhabebedürfnis auch nicht. Ich liebe meinen Sohn - aber diese Entscheidungen, die damit verknüpft sind, interessieren mich eigentlich eher wenig. Werde es als Drohkulisse behalten.
(20-05-2021, 12:46)p__ schrieb: 2. Bezahlen, was das Unterhaltsrecht sagt. Auch wenn das eine Senkung der jetzigen Zahlungen ist. Früher oder später kommt das. Besser früher wie später.
Sie war mit Geld immer fair - muss ich ihr lassen. Vieles zwischen uns ist in der Tat "Prinzipienreiterei": es macht mir ein schlechtes Gefühl, mehr zu zahlen, als ich muss und dafür trotzdem immer nur der Depp zu sein. Obwohl es eigentlich nur Geld ist und mir das wurscht sein könnte. Sie arbeitet und hat auch kein Problem mit Arbeit (nur Kind wäre ihr viel zu langweilig).
(20-05-2021, 12:46)p__ schrieb: 3. Umgang wahrnehmen. Kommunikation nur zur Organisation des Umgangs. Trennung eures privaten Lebens und der Informationen darüber. Dreht sie an der Umgangsschraube, dann Gerichtsweg. Sofort und eindeutig. Ziel: Gerichtliche Umgangsregelung, die eingehalten wird.
Hier scheidet sich noch mein Geist (ist meine Sache, ich weiß): mein Umfeld (das sie auch kennt) sagt mir, dass ich auf ihre Drohungen einfach nicht eingehen bzw. alles erstmal geschehen lassen sollte.
Irgendwie scheint das auch zu funktionieren: nachdem diese "Kind nicht zur Oma"-Nummer kam, habe ich ihr angeboten, dass wenn so eine Entscheidung nochmal spontan anstehen sollte, ich sie gerne anrufen kann, damit sie ihn kurzfristig übernimmt. Antwort: "ich will ja nur Bescheid wissen, wenn er zur Oma geht, natürlich sollst du alleine entscheiden."
Daher Anschlussfrage: wie lange kann man denn so ein Spiel mal mitspielen, bevor es gerichtlich relevant wird? Also folgende Annahme: sie droht mal wieder mit dem Kind, ich gehe darauf ein ("tu', was du nicht lassen kannst"). Mal angenommen, sie zieht das durch, wie viele Umgänge dürfen "ausfallen", bevor mir Desinteresse unterstellt wird? Muss ich sofort reagieren oder wie lange kann ich einmal "prüfen", wie ernst sie das alles meint? (würde mir viel Druck nehmen, wenn da Spielraum bestünde)
(20-05-2021, 12:46)p__ schrieb: Sie kommen einfach nicht von der Paarebene los. [...] Kontrollsucht. [...]
Das sind entscheidende Punkte: sie würde es nie zugeben, hat sich ja bei unserem zweiten Versuch auch von sich aus getrennt --> aber sie ist eifersüchtig. Jetzt mit meiner neuen Freundin besonders. Sie will eine Rolle spielen in meinem Leben. Wichtig genommen werden. Und wohl eigentlich nichts lieber, als eine funktionierende Familie mit mir.
Gibt es einen "Trick", wie man mit solchen Frauen umgeht? Sagt man etwas, etwas anderes besser nicht?
Oder hilft nur unterbinden, konsequent, bis sie die Lust verliert?
Allgemeiner Tenor aus dem Umfeld: die braucht einfach mal einen neuen Macker, an dem sie sich abarbeiten kann.
Einschätzungen?