(11-06-2025, 11:09)Nappo schrieb: 1. Warum korreliert scheinbar ein Geburtenrückgang mit der Entwicklung eines Landes und
2. Ist das jeweilige Familienrecht ursächlich für die Verweigerung, Kinder zu bekommen.
Ich denke:
zu 1) weil "entwickelter" immer auch bedeutet, dass das Individuum mehr Möglichkeiten der Lebensgestaltung hat.
zu 2) dagegen spricht, dass die Fertilitätsrate global mit jedem Jahr weiter fällt. Mehr als die Hälfte aller Länder liegt schon unterhalb der Erhaltungsschwelle von 2,1 Kinder pro Frau. Und jedes Jahr kommen mehr Länder dazu. Darunter sowohl "feministischer" geprägte Kulturen wie die abendländische als auch stärker "patriarchale" wie die Türkei, die meisten Golfstaaten, der Iran, Tunesien, Russland. Auch Indien und Bangladesch haben jüngst den Schwellenwert unterschritten.
Die einzige Maßnahme, die meines Wissens kurzzeitig wirklich zu einem deutlichen Anstieg der Fertilitätsrate geführt hat (von 1,9 auf 3,6), war die rigorose Antiabtreibungs- und Antiverhütungspolitik Ceaucescus Mitte der 60er Jahre. Konnte er aber nur aufgrund der Abgeschlossenheit des Landes verwirklichen.