11-11-2009, 04:40
(10-11-2009, 14:01)Ray schrieb: Im Gegenteil ging es mir genau um die zitierte Erweiterung der Verantwortlichkeit, die ich eben gerade nicht teile. Und das hat nichts mit der Intention zu tun. Ob die Damen Richterinnen an das glauben, was sie da tun oder nicht ist mir egal. Wesentlich ist, dass sie in einer Position sitzen, Dinge auszuleben. Aktiv tun = Taeter.
Zitat:ausgelöst durch nur einen Artikel,
Eben das ist der Punkt. Das funktioniert nur, wenn eine entsprechende 'Kondition' in der Gesellschaft zum jeweiligen Zeitpunkt existiert. Sonst wuerde das durch sie einfach korrigiert werden und waere eine Meinung unter Vielen und eben kein "entscheidener Wendepunkt". "ausgelöst" ist genau das richtige Wort. Etwas freigesetzt, was da war.
(10-11-2009, 22:40)p schrieb: Der Gesetzesentwurf, gegen den Haffner gehetzt hat, kippte aber sofort. Vorgestellt, Stein geworfen, Treffer, versenkt. Dann wurde was anderes ausgeknobelt und diese Knobelkatastrophe nahm später die parlamentarischen Hürden.
Im übrigen ist Haffner ja nicht als Mensch kritisiert worden, sondern seine Rolle als "Weiche" für das Unterhaltsrecht wurde thematisiert. Vielleicht war er ansonsten ein netter Typ, hat Omas über die Strasse geholfen, Abfall immer in den Papierkorb geworfen und sowas alles.
Ich denke, Ray und P streiten hier um des Propheten Bart.
Ich halte allerdings Ps Vergleich Haffners mit Napoleons für übertrieben. Haffner allein hat bestimmt keinen Gesetzentwurf gekippt. Genauso wenig hätte eine Alice Schwarzer etwas bewirkt, wenn sie nicht den Nerv der Frauen getroffen hätte, sich gerne und immer wieder als Opfer und benachteiligtes Geschlecht zu inszenieren. Hier haben mir zum Verständnis die Schriften von Esther Vilar und Beate Kricheldorf geholfen. Ohne diesen Resonanzboden hätte A. Schwarzer nichts erreicht. Haffner hat auch nichts weiter getan, als einen Resonanzboden zum Klingen zu bringen, er ist der Trompeter, der das Angriffssignal blies. Hätten aber starke Truppen nicht bereit gestanden, wäre das Trompetensignal verhallt.
Ray hat zwar formal recht, wenn er sich dagegen wehrt, dass Haffner zum (Haupt)Täter gemacht wird. Das ist aber nicht entscheident. Nicht die Person Haffners ist das Entscheidende, sondern das, was in der Luft lag und das er in Worte verfasst hat. Der Autor hätte ein beliebig anderer sein können, was nichts ander Sache und am Ablauf ändern würde.
Von daher ist der Streit zwischen Ray und P Haarspalterei.
Manchmal ist nicht die Person das Entscheidende, sondern das Dokument/der Artikel.