17-05-2011, 13:13
(17-05-2011, 11:46)p schrieb: "Weil ich unser Kind nicht gleichwertig miterziehen darf, lehne ich alles ab".Genau diese Schlussfolgerung stört mich auch an Rabans Beitrag, auch wenn er wohl eher meint: "ich verzichte auf eine aktive Vaterschaft, weil das Kind sonst mehr beschädigt wird, als wenn ich weiterhin gegen die Willkür der Mutter kämpfe".
Es gibt eine interessante Diplomarbeit, die die Autorin frei zugänglich gemacht hat, die die Gründe von Vätern, die aufgegeben haben, näher untersucht:
http://www.ironirene.com/vaterliche_entfremdung/
Es so, dass diese Väter, die stark unter der Trennung von den Kindern leiden, sich emotional von den Kindern distanzieren, damit sie die Situation als weniger schmerzvoll erleben. Parallel dazu denken diese Väter, dass der ständige Konflikt mit der Ex aufgrund von Umgangsschwierigkeiten auch dem Kind schaden.
In der Summe sind dann die Gründe für den Rückzug des Vaters.
Ein britischer Vater meint dazu:
Zitat:Die Auswirkungen auf den Vater sind zweischneidig. Ein kleines bisschen Kontakt ist für jemand, der sich wünscht, ein Vollzeit-Vater zu sein, ein Brosamen vom Tisch des Reichen, und ich glaube, dass dieses bisschen Kontakt viel zur Verzweiflung des Vaters beiträgt, wenn er weggeht oder wenn das Kind weggeht. Aber dieser Vater ist erwachsen und ich denke, dieser emotionale Schaden des immer wiederkehrenden Schmerzes beim Verlassen des eigenen Kindes muß um des Kindes Willen ertragen werden.
Natürlich ist jeder Fall ein individueller Einzelfall und jeder Vater muss selbst entscheiden. Ich persönlich bin in meinem Fall (momentan) der Meinung, dass der Schaden am Kind im Falle meines Rückzuges größer sein wird, als wenn ich weiterkämpfe. Und auch ich kämpfe für das Wechselmodell, welches in der Vergangenheit fast hälftig schon praktiziert wurde, bis plötzlich Missbrauchsbeschuldigungen erhoben wurden.
"Hoffnung ist eben nicht Optimismus, ist nicht Überzeugung, daß etwas gut ausgeht, sondern die Gewißheit, daß etwas Sinn hat - ohne Rücksicht darauf, wie es ausgeht." - Václav Havel