09-09-2011, 14:44
(09-09-2011, 14:11)beppo schrieb: Leute wie Erin Pizey, Doris Lessing
Ganz andere Kaliber. Lessing eine sehr gute Schriftstellerin, drei Kinder (zwei davon blieben bei der Trennung beim Vater), ein Leben von harter Jugend auf dem Land bis zum Literaturnobelpreis. Pizzey eine Aktivistin, die wirklich drin und dran war, durch eigenen Einsatz mitgestaltet und erfahren hat, Mutter mehrerer Kinder, sieben Sachbücher und zehn Romane.
Mika eine Banklehre, jahrelang Germanistik & Co herumstudiert, dann "spätberufene" Journalistin, zur TAZ und dort dauerhaft hängengeblieben, jetzt lehrt sie "Kulturjournalismus". Ledig, kinderlos. Bücher: Die Feigheit der Frauen (zusammen mit Andrea Sawatzki) und eine Biographie von einem gewissen Fräulein A. Schwarzer. Zitate wie "Jammerlappen" (zu Eugen Maus von Manndat) sprechen für sich.
Arne Hoffmann beschreibt die positive Seite ihrer Erkenntnisse in seiner Rezension ihres Buchs so:
"Man sieht, es gibt durchaus bemerkenswerte Ansätze in diesem Buch, die allerdings daran scheitern, dass Mika immer wieder abgleitet in eine Rhetorik der siebziger Jahre. Wir sind mit Büchern wie Astrid von Friesens "Schuld sind immer die anderen" in der Debatte eigentlich schon ein gutes Stück weiter. Optimisten mögen es allenfalls als Fortschritt verbuchen, dass Elemente aus diesem neuen Denken zumindest in homöopathische Dosis auch in die Bücher ansonsten stockkonservativer Feministinnen wie Bascha Mika einzufließen beginnen."
Der Rest seiner Rezension ist ein fundierter, aber radikaler Verriss.