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STANDARD: Der traumatische Kreidekreis
#2
Wirklich lesenswert sind manche der Kommentarstränge.
Eine echte Perle ist ein Beitrag von froilein froilein, vom 20.12.2011 14:21, der die Zerrissenheit von Trennungskindern behandelt und auf dessen Kernaussage ich im Anschluss noch ein wenig näher eingehen werde:

Zitat:Wieso leben Sie nicht näher beim Kind?

Wie alt ist das Kind? Könnte es schon im Zug alleine fahren? Wie würden Sie sich einen Regelung vorstellen, in der das Kind nicht zwischen zwei Zuhause hin und her gerissen ist und letztlich gar kein Zuhause hat?
Wie soll bei dieser Distanz zb ein Schul- (oder Kindergarten) Besuch möglich sein?

Die These, dass Trennungskinder zwischen den Elternteilen zerissen zu sein haben, haben irgendwo einen Ursprung, den ich noch nicht habe recherchieren können.
Diese These scheint heute weit verbreitet, weil nicht bis kaum widersprochen und mir in den vergangenen Wochen von zwei Personen an den Kopf geworfen worden, die so begründet Wechselmodelle grundsätzlich ablehnen und einen Lebensmittelpunkt bei einem Elternteil (bewusst geschlechtsneutral ausgesprochen) als dem Kindeswohl dienlich preisen.
Zu nennen sind Prof. Dr. Uta Meier-Gräwe und Dr. Christina Lamertz PhD

Akzeptieren kann ich Annahmen, dass nicht in jedem Fall Wechselmodelle geeignet und dem Kindeswohl dienlich sind, allerdings akzeptiere ich keine sich anschließende Regelvermutung, wie ich dies auch Frau Prof. Meier-Gräwe im Dialog mitteilte und ihrer Argumentation (große Distanz der Elternteile) entgegnete, dass diese regelmäßig nicht gegeben sei.

Offenbar stehe ich mit meinen - vom Mainstream der AE-Fraktion abweichenden - Ansichten nicht auf verlorenem Posten, denn auch im DJI scheint sich nicht nur ein Generationswechsel anzubahnen, sondern damit verbunden ein Gesinnungswandel in den dortigen Fluren.

Wie schon DJI-Mitarbeiterin Maria Burschel in der Vergangenheit mehrfach positiv in Fragen zum gemeinsamen Sorgerecht aufgefallen war, machen sich nun auch andere, jüngere und scheinbar urbanere Menschen auf den Weg, die Probleme der vergangenen vier Jahrzehnte neu anzupacken.

Im Juraforum wurde hierzu ein Artikel veröffentlicht.
An mehreren Orten zuhause: Multilokales Familienleben nach Trennung und Scheidung
Dem Artikel schließt sich der Link zur Themenseite an.

Ein interessanter Ansatz ist hier nicht allein der zugelassene Blick von außen, sondern insbesondere der mir bisher dort wenig bekannte und sehr begrüßenswerte konstruktive Weg.

Es gilt offenbar nicht zu verhindern, sondern zu ermöglichen.
Und so reibt man sich zunächst verwundert die Augen, wenn man dort von weiteren Personen, aus weiteren Nationen bestätigt bekommt, wo man selbst seit langen Jahren auf z.B. Jan Piet de Man und noch maximal zwei oder drei weitere Personen verweisen konnte.

Zitat:Aus entwicklungspsychologischer Sicht spreche grundsätzlich nichts gegen ein kontinuierliches multilokales Familienleben wie z.B. im 50/50-Vater/Mutter-Wechselmodell, sofern die Kinder zu beiden Eltern von Beginn an starke Bindungen aufbauen konnten, so der Entwicklungspsychologe Ass.-Prof. Dr. Harald Werneck von der Universität Wien in seinem „Blick von außen“, der die im DJI Online Thema vorgestellten Ergebnisse ergänzt.
[...]
Diesem Faktum trage man beispielsweise in Norwegen dadurch Rechnung, berichtet Dr. Gry Mette D. Haugen von der Norwegian University of Science and Technology in Trondheim in ihrem Gastbeitrag, dass ein Scheidungsantrag vom zuständigen Standesbeamten erst nach einer Familienmediation bearbeitet werde.
(Auszug aus Artikel: Juraforum)

Trotz Quotenfreiheit, in Bezug auf die Mitwirkung von Männern, wünsche ich den Damen des DJI gutes Gelingen, auf dem Weg Kindern beide dringend benötigte Elternteile zu erhalten.
16.02.2012, BILD: "Das Halbwahre ist verderblicher als das Falsche." (Ernst Freiherr von Feuchtersleben)
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RE: STANDARD: Der traumatische Kreidekreis - von Bluter - 23-12-2011, 11:18

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