01-08-2012, 20:15
(01-08-2012, 19:33)Bluter schrieb: Ich bin für "große Vielfalt"!
Diese Bemerkung der Tagungsmacherinnen fand ich auch besonders witzig. Man versucht "Vielfalt" vorzuführen, indem man lauter Leute einer bestimmten Richtung aus verschiedenen Ländern holt, aber im Gottes willen niemand, der nicht exakt im Duktus der Mächtigen bleibt. Da wird so nebenbei "Vielfalt" umdefiniert...
Die Tagung macht fast ein bisschen den Eindruck, als wäre sie von Monika Ebeling geprägt. Gleichstellungspolitik, Zielgruppe u.a. "Akteurinnen und Akteure sowie Institutionen im Gleichstellungsbereich" - der peinliche Betriebsunfall Ebeling zieht tiefere Spuren wie gedacht. Ebeling mit ihrem neuen Buch und den vielen Vorträgen trägt in besonderem Masse dazu bei, die Diskurshoheit der Gleichstellungsindustrie zu gefährden, sie macht weiter, ist nicht mehr zu stoppen.
Noch was fällt auf. Die Themenwahl:
- Vorstellung der eigenen und benachbarten Gleichstellungspolitik
- Gleichstellungspolitik für Jungen und Männer in der Forschung
- Vernetzung, Organisation, Finanzierung: Männerpolitische Beiträge der Zivilgesellschaft
- Männerpolitik vs. Frauenpolitik? Voraussetzungen für eine nachhaltige Politik der Geschlechtergerechtigkeit
- "Zwischen Männlichkeitskritik und Jungenstärkung: Was Jungen brauchen."
- "Wie viel Feminismus braucht Männerpolitik?"
- Väterpolitik
- Politik für alte(rnde) Männer
- Einsteigen und Umsteigen:
Männliche Berufsbiografien im Wandel
Vereinbarkeitsprobleme? Behindern überholte Rollenbilder eine work-life-balance?
- Sind Männer anders krank? Männergesundheit zwischen Selbstanklage und Systemkritik
- Sexualität aus Männersicht
- Von männlicher Verletzlichkeit und Aggressivität: Auf dem Weg zu einem ressourcenorientierten Gewaltdiskurs
- Wie viele Männerpolitiken braucht Männerpolitik?
- Männerpolitische Kultur(en)
Es geht meist gar nicht um Männer oder gar deren Probleme, um Gleichstellungsbedürfnisse, sondern um Politik.