08-12-2012, 17:43
Januar 2005: In Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) werden bei der Zwangsräumung einer Wohnung die sterblichen Überreste der dreijährigen Pervin entdeckt. Das Mädchen war bereits im Oktober 2002 verhungert. Die Mutter gesteht, ihre Tochter nach deren Tod zerstückelt und zwei Jahre lang auf dem Balkon gelagert zu haben.
Oktober 2004: Ein 42 Jahre alter Mann erstickt in Plötzkau (Sachsen-Anhalt) zwei fünf Monate alte Zwillinge mit seiner flachen Hand. Nach den Angaben eines gerichtlichen Gutachters hatte der geistig zurückgebliebene Untermieter der Mutter sich über das Geschrei der Kinder geärgert, wollte sie aber nicht töten.
Juni 2004: In Cottbus (Brandenburg) entdecken Ermittler die Leiche des sechsjährigen Dennis in einer Tiefkühltruhe. Zweieinhalb Jahre lang hielt die Mutter die Leiche des Jungen in der Kühltruhe versteckt. Die Frau und ihr Ehemann haben noch zehn weitere Kinder. Im Jahr 2006 wurden die Eltern von Dennis wegen Mordes zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Die Eltern legten Einspruch gegen das Urteil ein. Im September 2007 wandelte der Bundesgerichtshof das Urteil von Mord in Totschlag um: Die Mutter von Dennis muss für 13 Jahre ins Gefängnis, der Vater muss elf Jahre absitzen.
Februar 2004: In Hanerau-Hademarschen (Schleswig-Holstein) verhungert ein elf Monate alter Säugling. Die Eltern sagten, sie seien mit ihren zwei Kindern überfordert gewesen. Gemeinsam mit den Großeltern lebten die beiden in einem Haus. Die Großeltern haben von dem lebensbedrohlichen Zustand ihres Enkelkindes nichts mitbekommen. Die Eltern erhalten mehrjährige Haftstrafen.
Dezember 2000: Nahe Erfurt (Thüringen) wird ein neugeborener Junge tot gefunden. Anhand eines Gentests überführt die Polizei eine Mutter von fünf Kindern. Die Frau gibt zu, das Kind sowie einen weiteren Sohn und eine Tochter nach der Geburt ertränkt, erstickt bzw. erwürgt zu haben.
Juni 1999: In Mühltroff (Sachsen) werden die Leichen von drei Babys in der Kühltruhe ihrer Eltern gefunden. Die Mutter hatte die zwei Jungen und ein Mädchen 1993, 1995 und 1999 erstickt, in Plastikbeutel gelegt und eingefroren.
1992 - 1996: Eine 27-Jährige aus Ratekau bei Lübeck (Schleswig-Holstein) tötet zwei ihrer Töchter im Säuglingsalter sowie ihren dreijährigen Sohn. Sie presst den Babys die Bettdecke so lange auf Gesicht und Brust, bis sie kein Lebenszeichen mehr von sich geben.
1984 - 1988: Ein Ehepaar aus Wernigerode (Sachsen-Anhalt) erstickt fünf seiner neugeborenen Kinder und verbrennt die Leichen im Ofen einer Heizungsanlage.
1966 - 1972: In den Jahren 1966, 1969 und 1972 bringt eine Mutter ihre drei neugeborenen Kinder auf grauenvolle Weise um: Sie ertränkt sie in einer Jauchegrube.
Polizeistatistik
Jede Woche sterben drei Kinder durch Gewalt
(5)
Von Wolfgang Schönwald 29. Dezember 2008, 17:48 Uhr
Die Zahl der gewaltsam getöteten Kinder unter sechs Jahren ist dramatisch angestiegen. Misshandlung oder Vernachlässigung gehören in Deutschland längst zum Alltag in vielen Familien. Allein 173 Kinder kamen im vergangenen Jahr so ums Leben. Die Dunkelziffer dürfte noch viel höher sein.
Häusliche Gewalt
Foto: dpa
Häusliche Gewalt gegen Kinder nimmt laut Polizeistatistik zu.
Allein im Dezember sorgten zwei Fälle tagelang für Schlagzeilen. In Stuttgart stieß eine Mutter ihr vierjähriges Mädchen in den Neckar, weil sie angeblich mit der Erziehung überfordert gewesen sei. In einer Kölner Müllsortieranlage entdeckten Arbeiter einen toten Säugling in einer Plastiktüte. Die 19-jährge Mutter stellte sich der Polizei. Rechtsmedizinern zufolge war der lebensfähige Junge durch äußere Gewalt gestorben.
Weiterführende Links
* Mutter setzt Neugeborenes im ICE aus
* Mutter stößt Tochter von Brücke in den Tod
* Findelkind Christian kommt zu Pflegeeltern
* Mutter tötet aus Angst vor Jobverlust ihr Baby
* Babyleiche lag in Biotonne – Mutter gibt Tat zu
* Frau wirft Baby bei McDonald's in den Müll
* Postbote findet totes Baby vor Arztpraxis
* Mutter setzt zum zweiten Mal ein Kind aus
Nach Angaben des Bundes Deutscher Kriminalbeamter kamen im Vorjahr bundesweit 173 Jungen und Mädchen in den ersten sechs Lebensjahren ums Leben. In 20 Fällen gingen die Ermittler von Mord aus, in 91 Fällen von Totschlag und in 62 Fällen von fahrlässiger Tötung, wie der BDK-Vizevorsitzende Bernd Carstensen sagte. Das Kinderhilfswerks Unicef sprach in den vergangenen Jahren von rund 100 gewaltsam gestorbenen Kleinkindern jährlich. Angesichts dieser Entwicklung beklagen die Experten, dass in der offiziellen Kriminalstatistik Kindstötungen nicht extra ausgewiesen werden.
Der Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, befürchtet, dass 2008 die Zahl der Kindstötungen „erneut etwas zugenommen hat". Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) geht zugleich von einem “großen Dunkelfeld" aus. “Die Dunkelziffer von Kindstötungen in den ersten sechs Lebensjahren liegt möglicherweise bei einem Vielfachen von dem, was entdeckt wird", sagte der GdP-Vorsitzende Konrad Freiberg.
Nach GdP-Angaben nahm die Zahl junger Frauen und Familien, die mit der Erziehung der Kinder überfordert sind, zu. Die Überlastung führe in vielen Fällen zu Aggressionen, die letztlich an den Kindern abreagiert würden, sagte Freiberg.
BDK-Vize Carstensen ergänzte: „Wir stellen gerade bei den Tötungen kurz nach der Entbindung fest, dass die Mutter oftmals in sogenannten geordneten Verhältnissen lebt. Es werden dann Erklärungen gegeben, dass das Kind nicht in die Lebensplanung passt, die Frau sich vor einem Schwangerschaftsabbruch fürchtet und deshalb das Kind umgebracht hat“, sagte er unter Hinweis auf Vernehmungen. Hilgers beklagte, dass sich die zuständigen Behörden „nicht flächendeckend der augenscheinlichen Überforderung junger Frauen annehmen".
Vernetzung der Behörden notwendig
Der Kriminalistenverband plädiert für Veränderungen beim Datenschutz. „Derzeit dürfen Informationen über eine Kindesgefährdung an eine andere Institution nur weitergegeben werden, wenn eine Gefahr für Leib oder Leben des Kindes besteht", sagte Carstensen. Über verdächtige blaue Flecken bei einem Kind dürfe jedoch nicht informiert werden, denn der Arzt und die Sozialarbeiterin würden sich gemäß Paragraf 203 Strafgesetzbuch (Verschwiegenheitspflicht) strafbar machen.
Freiberg stimmte dem zu: “Die Behörden müssen rechtzeitig Alarm schlagen und ihre Erkenntnisse schneller und unbürokratischer austauschen. Hier sind Jugend- und Sozialämter ebenso gefordert wie Ärzte." Der Vorsitzende des Vereins Deutsche Kinderhilfe, Georg Ehrmann, fordert zugleich eine „gut besetzte Kinder- und Jugendhilfe in den Kommunen, die schnell eingreifen kann.“ Zudem müssten die bundesweit 600 Jugendämter endlich nach einheitlichen Grundsätzen arbeiten, sagte er.
Hoffnungsvoll stimmten die in vielen Ländern gestarteten Projekte, die eine Vernetzung von Polizei, Ärzteschaft und Institutionen der Familien-, Sozial- und Jugendbetreuung zum Ziel hätten, sagte der BDK-Vize. Die Prävention sollte bei der schwangeren Frau und deren häuslicher Umgebung einsetzen. Die Sozialarbeit muss aus Sicht des Kinderschutzbundschefs „jedoch aus einer Kultur der Wertschätzung und Hilfsbereitschaft geschehen, zugleich die Privatsphäre respektieren - nur dann wird sie erfolgreich sein.“
Als positiv bewertet der BDK-Vize auch die höhere Anzeigenbereitschaft in der Bevölkerung. „2007 wurden bundesweit über 1700 Ermittlungsverfahren wegen möglicher Kindesmisshandlungen bei der Polizei geführt, 200 Fälle mehr als im Jahr zuvor“, sagte Carstensen. Trotz erster Erfolge mahnt Freiberg: “Es darf keinem gleichgültig sein, wenn er in der Nachbarschaft unterernährte Kinder sieht oder hilflos schreiende Kinder hört.“
Heute lebten 2,5 Millionen Kinder in Sozialhilfe, sagte Hilgers. „Und Armut ist das größte Vernachlässigungsrisiko.“ Durch die jetzige Wirtschaftskrise könnte in spätestens anderthalb Jahren auch die Zahl der Risiko-Familien weiter steigen.
http://www.welt.de/vermischtes/article29...ewalt.html
Kinderleichen, tote Babys, tote Neugeborene, von Mutter getötet, Kindesmissbrauch, Mord an Kindern, Mord am Kind, Muttermord, Totschlag Mutter, Kinderklappe, Baby-Klappe, getötete Kinder
Anzahl der gefundenen Babyleichen1 2009 in Relation zur Täterschaft: Täterinnen und Täter. Nicht erfasst sind hier die abertausenden jährlichen Abtreibungen, die auf reine Initiative von Frauen zurückgehen.
1) Hinweis: Als Säugling oder Baby (Plural: Babys) bezeichnet man ein Kind ab der Geburt im ersten Lebensjahr.
(Alle Zahlen basieren auf Auswertungen von Medienberichten. Es handelt sich deshalb um Mindestangaben)
Summen 20082:
•Summe gefundener Babys in 2008: 44 (davon eindeutig Tötungsdelikte: 31)
•Anzahl Täter gesamt: 6 (Anzahl toter Babys: 7), Anzahl biologoschischer Väter als Täter: 4
•Anzahl Täterinnen gesamt: 22 (Anzahl toter Babys: 24), Anzahl biologischer Mütter als Täterin: 22
Bei der Täterinnenschaft nicht eingerechnet sind Fälle, in denen die Täterinnenschaft ungeklärt ist sowie tausendfache Abtreibungen.
•Lebendaussetzungen: 13.
2) Hinweis: nur wenige der TäterInnen waren der leibliche Vater. Die Täterinnen hingegen waren immer die leiblichen Mütter. Die größte Gefahr für ein Baby getötet zu werden geht also immer noch von der leiblichen Mutter aus (über sechsmal so hoch wie beim leiblichen Vater) - egal ob Babyklappen-Angebot oder nicht.
Tötungen/Aussetzung zum Tode 2009
Datum Ort Täter/in Anzahl Umstände
30.01.09 Regensburg
(Bayern) --- Unfall 1* Bei einem Wohnungsbrand in Regensburg sind ein zehn Monate alter Bub und die 28 Jahre alte Mutter ums Leben gekommen. Die beiden starben am frühen Samstagmorgen kurz nach ihrer Einlieferung in die Uniklinik, wie die Polizei mitteilte.
Oktober 2004: Ein 42 Jahre alter Mann erstickt in Plötzkau (Sachsen-Anhalt) zwei fünf Monate alte Zwillinge mit seiner flachen Hand. Nach den Angaben eines gerichtlichen Gutachters hatte der geistig zurückgebliebene Untermieter der Mutter sich über das Geschrei der Kinder geärgert, wollte sie aber nicht töten.
Juni 2004: In Cottbus (Brandenburg) entdecken Ermittler die Leiche des sechsjährigen Dennis in einer Tiefkühltruhe. Zweieinhalb Jahre lang hielt die Mutter die Leiche des Jungen in der Kühltruhe versteckt. Die Frau und ihr Ehemann haben noch zehn weitere Kinder. Im Jahr 2006 wurden die Eltern von Dennis wegen Mordes zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Die Eltern legten Einspruch gegen das Urteil ein. Im September 2007 wandelte der Bundesgerichtshof das Urteil von Mord in Totschlag um: Die Mutter von Dennis muss für 13 Jahre ins Gefängnis, der Vater muss elf Jahre absitzen.
Februar 2004: In Hanerau-Hademarschen (Schleswig-Holstein) verhungert ein elf Monate alter Säugling. Die Eltern sagten, sie seien mit ihren zwei Kindern überfordert gewesen. Gemeinsam mit den Großeltern lebten die beiden in einem Haus. Die Großeltern haben von dem lebensbedrohlichen Zustand ihres Enkelkindes nichts mitbekommen. Die Eltern erhalten mehrjährige Haftstrafen.
Dezember 2000: Nahe Erfurt (Thüringen) wird ein neugeborener Junge tot gefunden. Anhand eines Gentests überführt die Polizei eine Mutter von fünf Kindern. Die Frau gibt zu, das Kind sowie einen weiteren Sohn und eine Tochter nach der Geburt ertränkt, erstickt bzw. erwürgt zu haben.
Juni 1999: In Mühltroff (Sachsen) werden die Leichen von drei Babys in der Kühltruhe ihrer Eltern gefunden. Die Mutter hatte die zwei Jungen und ein Mädchen 1993, 1995 und 1999 erstickt, in Plastikbeutel gelegt und eingefroren.
1992 - 1996: Eine 27-Jährige aus Ratekau bei Lübeck (Schleswig-Holstein) tötet zwei ihrer Töchter im Säuglingsalter sowie ihren dreijährigen Sohn. Sie presst den Babys die Bettdecke so lange auf Gesicht und Brust, bis sie kein Lebenszeichen mehr von sich geben.
1984 - 1988: Ein Ehepaar aus Wernigerode (Sachsen-Anhalt) erstickt fünf seiner neugeborenen Kinder und verbrennt die Leichen im Ofen einer Heizungsanlage.
1966 - 1972: In den Jahren 1966, 1969 und 1972 bringt eine Mutter ihre drei neugeborenen Kinder auf grauenvolle Weise um: Sie ertränkt sie in einer Jauchegrube.
Polizeistatistik
Jede Woche sterben drei Kinder durch Gewalt
(5)
Von Wolfgang Schönwald 29. Dezember 2008, 17:48 Uhr
Die Zahl der gewaltsam getöteten Kinder unter sechs Jahren ist dramatisch angestiegen. Misshandlung oder Vernachlässigung gehören in Deutschland längst zum Alltag in vielen Familien. Allein 173 Kinder kamen im vergangenen Jahr so ums Leben. Die Dunkelziffer dürfte noch viel höher sein.
Häusliche Gewalt
Foto: dpa
Häusliche Gewalt gegen Kinder nimmt laut Polizeistatistik zu.
Allein im Dezember sorgten zwei Fälle tagelang für Schlagzeilen. In Stuttgart stieß eine Mutter ihr vierjähriges Mädchen in den Neckar, weil sie angeblich mit der Erziehung überfordert gewesen sei. In einer Kölner Müllsortieranlage entdeckten Arbeiter einen toten Säugling in einer Plastiktüte. Die 19-jährge Mutter stellte sich der Polizei. Rechtsmedizinern zufolge war der lebensfähige Junge durch äußere Gewalt gestorben.
Weiterführende Links
* Mutter setzt Neugeborenes im ICE aus
* Mutter stößt Tochter von Brücke in den Tod
* Findelkind Christian kommt zu Pflegeeltern
* Mutter tötet aus Angst vor Jobverlust ihr Baby
* Babyleiche lag in Biotonne – Mutter gibt Tat zu
* Frau wirft Baby bei McDonald's in den Müll
* Postbote findet totes Baby vor Arztpraxis
* Mutter setzt zum zweiten Mal ein Kind aus
Nach Angaben des Bundes Deutscher Kriminalbeamter kamen im Vorjahr bundesweit 173 Jungen und Mädchen in den ersten sechs Lebensjahren ums Leben. In 20 Fällen gingen die Ermittler von Mord aus, in 91 Fällen von Totschlag und in 62 Fällen von fahrlässiger Tötung, wie der BDK-Vizevorsitzende Bernd Carstensen sagte. Das Kinderhilfswerks Unicef sprach in den vergangenen Jahren von rund 100 gewaltsam gestorbenen Kleinkindern jährlich. Angesichts dieser Entwicklung beklagen die Experten, dass in der offiziellen Kriminalstatistik Kindstötungen nicht extra ausgewiesen werden.
Der Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, befürchtet, dass 2008 die Zahl der Kindstötungen „erneut etwas zugenommen hat". Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) geht zugleich von einem “großen Dunkelfeld" aus. “Die Dunkelziffer von Kindstötungen in den ersten sechs Lebensjahren liegt möglicherweise bei einem Vielfachen von dem, was entdeckt wird", sagte der GdP-Vorsitzende Konrad Freiberg.
Nach GdP-Angaben nahm die Zahl junger Frauen und Familien, die mit der Erziehung der Kinder überfordert sind, zu. Die Überlastung führe in vielen Fällen zu Aggressionen, die letztlich an den Kindern abreagiert würden, sagte Freiberg.
BDK-Vize Carstensen ergänzte: „Wir stellen gerade bei den Tötungen kurz nach der Entbindung fest, dass die Mutter oftmals in sogenannten geordneten Verhältnissen lebt. Es werden dann Erklärungen gegeben, dass das Kind nicht in die Lebensplanung passt, die Frau sich vor einem Schwangerschaftsabbruch fürchtet und deshalb das Kind umgebracht hat“, sagte er unter Hinweis auf Vernehmungen. Hilgers beklagte, dass sich die zuständigen Behörden „nicht flächendeckend der augenscheinlichen Überforderung junger Frauen annehmen".
Vernetzung der Behörden notwendig
Der Kriminalistenverband plädiert für Veränderungen beim Datenschutz. „Derzeit dürfen Informationen über eine Kindesgefährdung an eine andere Institution nur weitergegeben werden, wenn eine Gefahr für Leib oder Leben des Kindes besteht", sagte Carstensen. Über verdächtige blaue Flecken bei einem Kind dürfe jedoch nicht informiert werden, denn der Arzt und die Sozialarbeiterin würden sich gemäß Paragraf 203 Strafgesetzbuch (Verschwiegenheitspflicht) strafbar machen.
Freiberg stimmte dem zu: “Die Behörden müssen rechtzeitig Alarm schlagen und ihre Erkenntnisse schneller und unbürokratischer austauschen. Hier sind Jugend- und Sozialämter ebenso gefordert wie Ärzte." Der Vorsitzende des Vereins Deutsche Kinderhilfe, Georg Ehrmann, fordert zugleich eine „gut besetzte Kinder- und Jugendhilfe in den Kommunen, die schnell eingreifen kann.“ Zudem müssten die bundesweit 600 Jugendämter endlich nach einheitlichen Grundsätzen arbeiten, sagte er.
Hoffnungsvoll stimmten die in vielen Ländern gestarteten Projekte, die eine Vernetzung von Polizei, Ärzteschaft und Institutionen der Familien-, Sozial- und Jugendbetreuung zum Ziel hätten, sagte der BDK-Vize. Die Prävention sollte bei der schwangeren Frau und deren häuslicher Umgebung einsetzen. Die Sozialarbeit muss aus Sicht des Kinderschutzbundschefs „jedoch aus einer Kultur der Wertschätzung und Hilfsbereitschaft geschehen, zugleich die Privatsphäre respektieren - nur dann wird sie erfolgreich sein.“
Als positiv bewertet der BDK-Vize auch die höhere Anzeigenbereitschaft in der Bevölkerung. „2007 wurden bundesweit über 1700 Ermittlungsverfahren wegen möglicher Kindesmisshandlungen bei der Polizei geführt, 200 Fälle mehr als im Jahr zuvor“, sagte Carstensen. Trotz erster Erfolge mahnt Freiberg: “Es darf keinem gleichgültig sein, wenn er in der Nachbarschaft unterernährte Kinder sieht oder hilflos schreiende Kinder hört.“
Heute lebten 2,5 Millionen Kinder in Sozialhilfe, sagte Hilgers. „Und Armut ist das größte Vernachlässigungsrisiko.“ Durch die jetzige Wirtschaftskrise könnte in spätestens anderthalb Jahren auch die Zahl der Risiko-Familien weiter steigen.
http://www.welt.de/vermischtes/article29...ewalt.html
Kinderleichen, tote Babys, tote Neugeborene, von Mutter getötet, Kindesmissbrauch, Mord an Kindern, Mord am Kind, Muttermord, Totschlag Mutter, Kinderklappe, Baby-Klappe, getötete Kinder
Anzahl der gefundenen Babyleichen1 2009 in Relation zur Täterschaft: Täterinnen und Täter. Nicht erfasst sind hier die abertausenden jährlichen Abtreibungen, die auf reine Initiative von Frauen zurückgehen.
1) Hinweis: Als Säugling oder Baby (Plural: Babys) bezeichnet man ein Kind ab der Geburt im ersten Lebensjahr.
(Alle Zahlen basieren auf Auswertungen von Medienberichten. Es handelt sich deshalb um Mindestangaben)
Summen 20082:
•Summe gefundener Babys in 2008: 44 (davon eindeutig Tötungsdelikte: 31)
•Anzahl Täter gesamt: 6 (Anzahl toter Babys: 7), Anzahl biologoschischer Väter als Täter: 4
•Anzahl Täterinnen gesamt: 22 (Anzahl toter Babys: 24), Anzahl biologischer Mütter als Täterin: 22
Bei der Täterinnenschaft nicht eingerechnet sind Fälle, in denen die Täterinnenschaft ungeklärt ist sowie tausendfache Abtreibungen.
•Lebendaussetzungen: 13.
2) Hinweis: nur wenige der TäterInnen waren der leibliche Vater. Die Täterinnen hingegen waren immer die leiblichen Mütter. Die größte Gefahr für ein Baby getötet zu werden geht also immer noch von der leiblichen Mutter aus (über sechsmal so hoch wie beim leiblichen Vater) - egal ob Babyklappen-Angebot oder nicht.
Tötungen/Aussetzung zum Tode 2009
Datum Ort Täter/in Anzahl Umstände
30.01.09 Regensburg
(Bayern) --- Unfall 1* Bei einem Wohnungsbrand in Regensburg sind ein zehn Monate alter Bub und die 28 Jahre alte Mutter ums Leben gekommen. Die beiden starben am frühen Samstagmorgen kurz nach ihrer Einlieferung in die Uniklinik, wie die Polizei mitteilte.