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Familienrichter: Umgangsstreitigkeiten werden immer hässlicher
#1
Ein Bericht aus dem Alltag eines Berliner Familienrichters.
Genau dieser hatte mich übrigens letztes Jahr geschieden. Obwohl er mir zunächst eine Einstweilige Anordnung zum Unterhalt verpasst hatte, habe ich mich eigentlich fair behandelt gefühlt. So hatte er die Fahrtkosten zum Kind beim Unterhalt berücksichtigt und daher ging alles "glatt", wie bei den anderen 80% der Scheidungsfälle. Sicherlich auch, weil meine Ex nicht auf ihre sonstigen Rechte bestanden hat.
http://www.morgenpost.de/familie/article..._Takt.html

"Häufigster Fall von Familientrennung: Frau und Kind verlassen den Ehemann

Richter Gregor Profitlich (40) ist seit 2003 Familienrichter und gerade nicht so glücklich - weil es, wie er schätzt, noch Jahre dauern wird, bis die Änderungen im Verfahrensrecht für die Juristen Routine sind. Bei den Jugendämtern, die stärker eingebunden werden müssen, gibt es Personalengpässe.
80 Prozent der Scheidungen, so seine Erfahrungen, laufen "relativ glatt". Beide Ex-Liebenden sind so froh, einander loszuwerden, dass sie keine Probleme machen. Das sind die Fälle, bei denen die Richter morgens ab neun im Viertelstundentakt terminieren. "Manchmal", erzählt er, "fallen sie sich nach dem Scheidungsurteil um den Hals, küssen sich und ziehen Arm in Arm ab. Man glaubt fast, die Frage zu hören: Zu dir oder zu mir?

Schlimmer ist es, wenn Kinder dabei sind: "Auch die Kollegen haben den Eindruck, dass die Umgangsstreitigkeiten immer hässlicher werden." Dann muss er Vierjährige befragen, wie sie zu ihren Eltern stehen. Sie versuchen es sanft, am Halleschen Ufer, haben ein eigenes Kinderhaus, in dem zwei ausgebildete Erzieher, ein Mann, eine Frau, die Kleinen betreuen, während die Eltern die letzte Schlacht ihres Ehekrieges führen. Manchmal lässt Profitlich die Kinder auch im Richterbüro an seinem Schreibtisch malen. Leicht ist es trotzdem nicht - nicht für die Kinder, nicht für den Richter. "Man sucht eine schnelle Lösung, damit nicht Jahre ins Land gehen und die Kinder noch mehr leiden."

Er selbst hat drei Kinder, zehn, zwölf und 18 Jahre alt. Ihre Bilder mit gelben Sonnen und lachenden Menschen hängen am Schrank. Der Mann, der mehr als 1000 Ehen endgültig beendet hat, ist seit 1996 verheiratet. Manchmal schaut er auf den Scheidungsantrag und die Jahreszahlen der kaputten Ehe und denkt sich: "Länger als das haben wir es schon geschafft."

Seiner 18-jährigen Tochter würde er nicht zur Ehe raten."
Habe die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die du nicht ändern kannst.
Habe den Mut, Dinge zu ändern, die du ändern kannst,
und habe die Weisheit, das Eine von dem Anderen zu unterscheiden.
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Familienrichter: Umgangsstreitigkeiten werden immer hässlicher - von borni - 13-09-2009, 16:45

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