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Neues Leben, alte Lasten
#1
Hallo Forum,

ich habe bereits eine jahrelange Odyssee hinter mir, nachdem ich mit einer Psychopathin ein Kind zeugte. Nun scheint sich das Leben fuer mich endlich um einiges zu bessern und ich habe so meine Fragen und Zweifel wie es weitergehen soll - und hoffe ich finde hier evtl etwas Hilfe oder Meinungen.... ich versuche wirklich mich kurz zu fassen, denke aber, ein paar Zeilen werde ich brauchen um so ungefaehr zu beschreiben was Sache ist...

Zu meiner Geschichte:

Der Fall war an sich klassisch. Das Jahr 2000 - Ich: 20, jung und naiv.
Sie: 23, Borderlinerin, wohl schon laenger auf der Suche nach einem Erzeuger, absolut Skrupellos.

Ich wurde nach einem Jahr Vater sein im wahrsten Sinne des Wortes abserviert, hintergangen, ausgenutzt, betrogen, verarscht, geaechtet, vernichtet... (Koennte 1001 Anekdoten hier erzahlen, aber lassen Wir das ...)

Sie erhielt den vollen Unterhaltsvorschuss. Ich durfte dafuer das Kind nicht sehen, bzw ca 7-10 Tage im Jahr und machte all das durch was man halt so durchmacht, wenn die KM durch und durch schlecht, und man in D nicht verheiratet ist. Am Ende hat es mir und dem Kind das Herz gebrochen.

Ich konnte bisher nicht wirklich zahlen, weil ich nie so wirklich auf die Beine kam und eigentlich bis vor 3 Jahren auch nie so wirklich gluecklich sein konnte. Eine richtige Familie hatte ich keine. Sie hatte einen anderen, bekam die Wohnung, und das JA glaubte jede Luege die Sie erzaehlte - somit sah ich mein Kind kaum noch und ging erstmal daran kaputt. Nach ca einem Jahr wog ich noch 50kg und war praktisch nur noch Haut und Knochen. Kein Schlaf, kein Essen. Die Spiele gingen erbarmungslos weiter... bis ich nach 2 Jahren aufgab und von einer Bruecke sprang. Nichts passierte ausser einem totalen Zusammenbruch.
Ich zog weg.

Zunaechst ein anderes Bundesland. Wollte irgendwie wieder auf die Beine kommen. Kontakt mit dem Kind halten war nach wie vor sehr schwer. Ich bekam noch Post vom JA, jeden Januar, mit einer Summe der bereits angehaeuften Schulden und den ueblichen Rechtsbelehrungen.

Ich hatte nichts was die sich haetten holen koennen, also heftete ich die Zettel ab und das war es fuer mich. Hatte JA, Anwaelte usw durch und es gab keine Aussicht auf grosse Besserungen der Situation. Bis zum Jahr 2008 Jobbte ich hier und da und bekam zum Schluss sogar Hartz4. Ich hatte bis dahin immer Angst wirklich eine Lehre zu machen oder gar eine Karriere ins Auge zu fassen, weil ich eben dachte, die nehmen mir eh alles Weg. Also hielt ich den Ball flach und lebte bescheiden, alles drehte sich mehr oder weniger darum, Kontakt mit meinem Kind haben zu koennen.

Finanziell war ich darum bemueht, meine eigene Miete und Essen zahlen zu koennen. Sonst war ich staendig in den Spielchen der KM gefangen, weil ich Kontakt mit meinem Kind haben wollte. Das wurde immer und immer wieder ausgenutzt um auf mir herumzutrampeln, ungeachtet davon, dass unser Kind auch sehr gerne Kontakt mit mir gehabt haette.

Der KM ging es gut. Sie hatte mehrere Beziehungen, nutzte die auch aus, machte mehr Kinder, arbeitete schwarz, soll wohl auch krumme Geschaefte gemacht haben, zog in ein Haus, naja - wenn ich denn einmal in der Heimat war, hoerte ich nur Horrorgeschichten ueber Sie. Beim JA nahm man mich nicht ernst, man verpoehnte mich sogar. Es ging nicht im geringsten um das Kind oder die Familie, sondern immer nur um die Forderungen. Ich sah das Kind eben so gut es ging und wenn Sie mal im Urlaub war oder Party machte oder zB mal in die Klinik kam, weil Sie neue Silikonbrueste bekam, dann konnte ich in seltenen Faellen mit dem Kind zusammen sein und versuchte so gut es ging ein toller Vater zu sein. Es hat mich zu einem traurigen Menschen gemacht.

Nach einigen Jahren konnte ich das alles nicht mehr. Das staendige Hin und Her, die Aufregung, der Wechsel zwischen totaler Freude wenn man mit dem Kind war, die nie ohne den bitteren Beigeschmack der Ungewissheit kam und diesen langen, zermuerbenden, depressivem Trennungsphasen, dem Betteln wann man denn wieder Zeit bekaeme, den Beschimpfungen, dem Nervenkrieg...

Ich fasste den Entschluss mein Leben auf den Kopf zu stellen.
Was, wenn ich den Wunsch das Kind zu sehen nicht mehr aeussern wuerde? Was, wenn ich ins Ausland ginge und eine richtige Arbeit, vielleicht sogar eine Position mit Perspektiven finden wuerde?

Es erschien mir als richtig. Denn die Macht die die KM ueber mich hatte, hatte Sie nur, weil Sie die Kontrolle ueber etwas hatte, dass ich wollte bzw brauchte. Und die Macht die das JA ueber mich hatte, hatte es nur, weil Sie mir diese finanzielle Zwangsjacke anzogen. Im Ausland koennte ich endlich etwas aufbauen, etwas fuer meine und des Kindes Zukunft schaffen, ohne Angst, jemand zerstoert es einfach wieder. Und mit 28 wurde es wirklich Zeit, diesem Teufelskreis zu entkommen...

Also ging ich. Und es war verdammt schwer. Ein 4 Jahre Abenteuer aber kurz gesagt:

Ich hatte in der Zeit Arbeit bei 4 Firmen und lernte eine Meeeenge dazu.
Als ich ging, blockierte die KM den Kontakt endgueltig und seitdem habe ich nichts mehr von meinem Kind gehoert. Das Loslassen war extrem schwer aber ich gab nicht nach... und der Psychoterror war plotzlich weg, die Schuldenbriefe erreichten mich nicht mehr. Zum ersten Mal in 8 Jahren konnte ich ein bisschen Luft holen.





Zur Gegenwart:

Nach ein paar Monaten ging es mir erheblich besser.
Ich lernte eine neue Frau kennen. Sie ist so ganz ganz ganz ganz anders als alle Frauen vorher und scheint echt eine ehrlich Haut zu sein. Und: Sie kommt aus der Heimat, war mir aber noch nie begegnet. Wir verliebten uns und sind seitdem zusammen. Ich bin mit Ihr zurueckgekommen, lebe nun seit 16 Monaten wieder im Heimatbundesland und beginne naechsten Monat eine 2 Jahre Fortbildung auf Bildungsgutschein zum Ingenieur MIT Weiterzahlung von ALG I !! Wir haben vor kurzem Nachwuchs bekommen und wollen naechstes Jahr heiraten...(Ja, ihr habt richtig gelesen, ich habe die Hoffnung und den Wunsch auf eine richtige Familie nie aufgegeben)





Nun zu meinen Fragen:

Ich habe ja nun diese sogenannten "Altlasten", und weiss nun nicht so recht, wie ich jetzt am besten vorgehen soll..... wenn ich ehrlich bin, bin ich nun total ziemlich unruhig, weil ich u.a. folgende Fragen auf dem Herzen habe:


Ich bin nun schon seit 16 Monaten wieder im Heimatbundesland, habe aber noch nichts vom JA gehoert, und habe ein muhliges Gefuehl - die werden mich ja nicht vergessen... da kann ich mich sicherlich noch auf eine grosse Portion Ärger einrichten? (Frage: Was kann man da nun erwarten? Gibt es etwas das ich nun bezueglich des JA tun kann/sollte? Sollte ich warten bis die sich melden oder die Hand heben?)


Meine Freundin moechte mir gerne das Sorgerecht uebertragen. Das waere im Grunde kein Problem, allerdings bin ich nicht sicher, ob es so gut ist, einer Behoerde der ich quasi Geld schulde, jetzt meinen Ausweis einzureichen. Das JA moechte nun fuer die Erstellung der Unterlagen (Vaterschaftsanerkennung und Sorgerechtserklaerung) eine Kopie unserer Ausweise haben (Frage: Sollte ich das tun, oder lieber sein lassen? Was waere am besten fuer mich? Waere es nicht besser zu heiraten?)


Sollte ich nach der Fortbildung mit Kind und Kegel ins Ausland? Was gaebe es fuer Optionen? Wahrscheinlich nur entweder Zahlen und Wegziehen, oder? Kann man das "Abstottern"? Koennen die mir die Fortbildung streichen wegen der Schulden? Bin verunsichert...




Zu meiner Einstellung: Das JA und die KM haben mir mein Leben ueber Jahre zur Hoelle gemacht und ich sehe nicht ein fuer dieses Verbrechen an meinem Kind und mir zu zahlen. Ich habe sonst keine Schulden und mache mich immer gerade wenn etwas schief laeuft, bin ein aufrichtiger Mensch und druecke mich nicht um meine Pflichten. In diesem Falle aber streikt mein Gewissen - es kann nicht sein, dass ich noch fuer dieses Unrecht zur Kasse gebeten werde. Bevor ich dieses Geld einfach so bezahle, packe ich nach der Fortbildung Kind und Kegel und gehe mit Ihnen dorthin, wo Wir in Ruhe leben und arbeiten koennen. Ich denke, ich habe ein Recht darauf eine eigene Familie zu haben, ohne staendig den schrecken der letzten 10 Jahre spueren zu muessen.




Ich war einige Jahre weg, bin aber ziemlich sicher, dass sich bezueglich der Situation nicht viel geaendert hat, was die Diskriminierung von unverheirateten Vaetern betrifft. Es faellt mir schwer fuer das Land, dass mich mit schweren Stiefeln zertrampelt hat Symphatie zu empfinden. Es war ebenfalls sehr schwer, der Liebe und dem Vertrauen gegenueber einer Frau eine weitere Chance zu geben - und ich hoffe ich tue das Richtige (was auch immer das heissen mag) Aber ich wollte kein Leben mehr in Dunkelheit verbringen. Falls es keinen Ausweg gibt, bleibt wohl wieder nur das Ausland... Undecided



Es wuerde mich freuen von Euch ein paar Meinungen, Antworten bzw Rat zu erhalten und danke denen, die alles gelesen haben im Voraus fuer Ihre Zeit und Aufmerksamkeit. (Habe doch viel mehr geschrieben als ich urspruenglich wollte...) Angel



Viele Gruesse,
Frank
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