Nur mal so naiv in die Runde gefragt:
Würde ich heute nicht wesentlich besser da stehen, wenn ich kurz vor der Trennung meinen Job gekündigt hätte, (also die Exe hatte den Haushalt und die Kinder) ....
Wäre das bei allen weiteren Berechnungen vom KU nicht viel besser für mich herausgekommen? Habe dazu im faq nichts gefunden.
gruss zeitgenosse
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03-09-2014, 08:43
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03-09-2014, 08:47 von MitGlied.)
Kommt eher drauf an, was du hinterher machen willst.
Eine Kündigung bei Trennung schützt dich nicht vor ausgeurteilten hohen Forderungen, hohen KU-Titeln, Schulden etc.
Wenn du hinterher eh alles an die Wand fahren willst, dann ist das u.U. sinnvoll den Job zu kündigen.
In jedem Fall fährst du dann bei den Gerichtskosten günstiger und die Gegenseite wird schnell merken, dass die Urteile, Titel, etc. nur das Papier wert sind.
Dadurch herrscht bei deiner Ex Hartz4 und das holt sie dann schnell auf den Boden der Tatsachen zurück. Meist zeigt sich das dann in Form von Kompromissfähigkeit.
Andererseits gibt dir ein Arbeitsverhältnis u.U. auch sozialen Halt durch Kollegen, Tagesablauf etc.
Es kommt auch darauf an, ob du immobiles Vermögen besitzt, bzw. wie die Verteilung davon ist: Du-Exe-Bank.
Ist der Anteil der Exe, bzw. Bank sehr hoch, dann darfst du nicht dran hängen. Ist es das alte Erbstück und gehört dir, dann sieht die Sache anders aus.
Wenn du gut verdienst und es nur um KU geht, dann ist Kündigung sicherlich nicht der Königsweg. Hast du z.B. 3 Kinder und ne Hausfrau für die du abdrücken darfst, dann sieht das geldtechnisch so aus, dass es völlig egal ist, wieviel du arbeitest. Du hast immer nur den Rest.
Daher kann es in so einem Fall Sinn machen, zumindest auf Teilzeit-Arbeit zu gehen. Schließlich traumatisiert eine Trennung und vermindert deine Leistungsfähigkeit.
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Die Verpflichtung zum Unterhalt hat Mann eigentlich immer. Die Leistungsfähigkeit mag da vielleicht zerstört werden, wird das Gericht aber kaum von gesteigerten Erwerbsobliegenheiten abhalten.
Anders mag es nur funktionieren, wenn die Papierform stimmt. Jobverlust wegen Krankheit (Burnout) da der Trennungsstress nicht auszuhalten war.
Dann den Wiedereinstieg mit geringeren Stunden in Absprache mit behandelnden Ärzten vorher abstimmen.
Damit mehr Zeit für Kids und weniger Einkommen, ggf. Aufstockeroption.
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Don´t let the bastards get you down!
and
This machine kills [feminists]!
(Donovan)
Deine Frage kann man weder mit Ja noch mit Nein beantworten. Denn mit einer einzigen Entscheidung ist das Problem nicht gelöst oder wenigstens kleiner geworden.
Wenn es sich um ein Kind handelt und man kann den Unterhalt eben bezahlen, darf das Kind sehen und kann seine neue Existenz begründen, dann würde ich sicher nicht den Job kündigen um mich selbst zu schädigen.
In den extremen Situationen mag es mal eine Möglichkeit darstellen. Aber ohne Sicht auf das Ganze und Plan für die Zukunft, ist das dann wohl eher ein Schnellschuss. Und die gehen genauso schnell nach hinten los.
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@ Zeitgenosse
Da es in Deutschland keine Zwangsarbeit mehr gibt, kannst Du das handhaben wie du willst.
Ich habe es nicht gemacht, im Gegenteil. Ich habe einen besser bezahlten Job gefunden und bin dahin gewechselt. Konsequenz für mich:
Exe hat sich krank gestellt (Kopfkrank wegen Trennuns-/Scheidungsproblematik) und ist damit durchgekommen. Ich habe jetzt jeden Monat vierstelligen Trennungs- und nachehelichen Unterhalt zu zahlen, lebenslänglich (bis der Tod uns scheidet, im wahrsten Sinne des Wortes). Mein Haus wird am 15.10.2014 zwangsversteigert, Exe hat im Vorfeld dafür gesorgt, dass kein Euro Überschuss übrigbleiben wird.
Hätte ich gewußt, was auf mich zukommt, damals im Frühjahr 2010, hätte ich alles an die Wand gefahren. Arbeitsplatz kündigen (lassen), selber sofort kopfkrank werden wegen Trennuns- und Scheidungsstreß und sich eine bescheidene Behausung gesucht, in der man vom Selbsbehalt überleben kann. Und in den Jahren danach von einer Reha-Maßnahme zur anderen, von einer Kur zur nächsten getingelt und all mein schauspielerisches Talent aufgeboten, um jede Art von psychosomatischer Störung darzustellen.
Zwei, drei Jahre hätten sie noch versucht, von mir was zu holen - und dann aufgegeben.
Es kommt darauf an, wie alt du bist und in welcher Situation du dich befindest. Ich bin beschäftigt bei einem der grössten Automobilzulieferer der Welt; von den 130.000 Mitarbeitern bin ich unter den Top 100. Mir macht meine Arbeit Spass, und ich bastle gerade an einem Ausweg aus meiner Situation - was durch die globale Präsenz unseres Unternehmens erleichtert wird. Morgen habe ich mein Büro in Mexico und mein Gehaltskonto in Shanghai....
Wenn du noch Zukunftspläne hast und dein Plan ein zweites Leben nach der Scheidung zum Inhalt hat, dann tue alles, um die Unterhaltsverpflichtungen so niedrig wie möglich zu halten und konzentriere dein Energie auf die Zeit nach Ende der Unterhaltspflicht. Wenn Du, wie ich, weniger als zehn Jahre bis zum Ende deines Berufslebens hast - dann ist das an-die-Wand-fahren eine ernsthafte Alternative. Natürlich kann dich eine Richter zur Einkommensfiktion verurteilen (dann nimmt das Gericht einfach an, du könntest Geld verdienen..) - so lange dieses fiktive Einkommen nirgendwo real auftaucht, kann es auch niemand holen. Es hängt auch davon ab, wie habgierig und zäh deine Exe ist - wenn Hoffnung besteht, dass Exe nach zwei, drei Jahren Geldentzug die Schnauze voll hat von der Armut und wieder arbeiten geht, dann hast Du gewonnen. Wenn Exe so ein ehr- und charakterloses Dreckstück ist wie meine, dann hast du die lebenslängliche Option. Nun - Armut ist keine Schande, und hier im Forum sind etliche unterwegs, die diese Option gewählt haben. Wo nichts ist, ist nichts zu holen.
Wenn Du einen Handwerksberuf in Deutschland erlernt hast oder ein Medizin- oder Ingenieursstudium abgeschlossen - dann gibt es schöne Orte ausserhalb Deutschlands, wo es sich ganz gut leben lässt. Detaillierte Hinweise, wie eine Auswanderung so zu organisieren ist, dass man von Unterhaltspflichten verschont bleibt sind zu finden bei Leutnant Dino (googeln bitte).
Die Erfahrung fast aller Männer hier zeigt aber eins: wer sich in die Tretmühle zwingen lässt und versucht, mit Geld [Unterschreitung des Mindestniveaus] und Kinder zu befriedigen, der versucht davon zu laufen und wird doch eingeholt. Je nach persönlicher Willens- und Leistungskraft ereilt die einen die endgültige Pleite früher, andere später. Es zeigt sich, dass Frauen erhaltenen Unterhalt als Ansporn ansehen, noch mehr zu fordern. Und Kinder sind undankbar - ob du für sie 18, 20 Jahre lang auf die Butter aufs Brot verzichtet hast interessiert die (wenn überhaupt) nur am Rande. Unterhalt zu zahlen, damit "die Kinder nicht schlecht von mir denken" ist so ziemlich die blödsinnigste Option. Morgen hat Exe einen neuen Stecher, der sich als Ersatzvater, Erzieher oder sonstwas aufspielt - und du bist vergessen.
Es liegt an dir, dich zu entscheiden. Egal wie du dich entscheidest - zieh es dann konsequent durch!
Austriake
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@Austriake: Dem gibt es nichts hinzuzufügen!
Danke für die gute Zusammenfassung - da hat es auch bei mir nochmals "Klick" gemacht: Egal, wie ich mich verhalten habe/hätte, ich wäre eh immer der A.... gewesen!
Job an die Wand fahren, war auch bei mir keine Option, da wäre ich kaputt gegangen. Ich brauche die Arbeit, die Kontakte, einfach die Struktur des Tages. Ich habe aber für jeden Verständnis, der aussteigt und sich davon verabschiedet, die gierigen Hälse ringsherum zu stopfen.
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Ich habe dem Job damals gekündigt. Aus gesundheitlichen Gründen.
Bei mir war es ein Arbeitskollege, der zu dem sich die Kindesmutter hingezogen fühlte. Eines Tages stand ich vor der Frage, ob ich auf den Turm steige und runter springe, oder ob ich was anderes versuche.
Das Ergebnis war, dass ich den Unterhalt weiter bezahlen musste, weil das eine Krankheit ist, die innerhalb eines halben Jahres beseitigt werden könnte.
Dass ich von Geburt an behindert, ja sogar schwerbehindert bin, stellte sich erst Jahre später heraus.
Eine Behinderung/Schwerbehinderung ist eine Krankheit, die länger als 6 Monate anhält.
LG
Robert
Gottes Mühlen malen langsam, aber klitzeklein.
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03-09-2014, 17:22
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03-09-2014, 17:27 von neuleben.)
Ich habe damals meinen Job gekündigt und bin gen Osten.
Bei mir hat sich das jedenfalls gelohnt.
- Ich bekam Prozesskostenhilfe.
- Im Scheidungsurteil wurde nur der niedrigste Satz der DDT festgehalten.
- Exe mußte wieder arbeiten gehen, weil es nix von mir gab.
- Ich hatte eine Zeit in Asien, die ich sonst nie erlebt hätte.
- Ich habe meine heutige Frau kennengelernt, was besseres konnte mir gar nicht passieren.
- Zurück in Deutschland habe ich bis in die Haarspitzen remotiviert noch mal so richtig Gas gegeben.
- Habe studiert, meine neue Frau das mit ihrer Arbeit mit finanziert.
- Für meine Zeit in Asien mußte ich damals keinen Unterhalt an die Vorschußkasse zurückzahlen, weil ich dort nur mit einem immer wieder verlängertem Touristenvisum war und somit nach deutschem Rechtsverständinis auch nicht arbeiten durfte "räusper"
Kurzum, bei mir hat sichs gelohnt !
neuleben
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Nur noch geringe, keine staatliche Rente ? Dann braucht Deutschland auch keine Kinder mehr, BASTA !
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(02-09-2014, 22:55)zeitgenosse schrieb: Würde ich heute nicht wesentlich besser da stehen, wenn ich kurz vor der Trennung meinen Job gekündigt hätte
Hinsichtlich der Verpflichtungen aus Ehe und Kind hätte es nichts gebracht. Massgebend sind die eheprägende Verhältnisse und die definieren sich nicht durch den letzten Monat. Für Kindesunterhalt massgebend ist, was du verdienen könntest, nicht was du tatsächlich verdienst. Die Differenz nennt sich fiktives Einkommen und auch daraus ist realer Unterhalt zu bezahlen.
Es hätte dir aber den Weg in die Pleite abgekürzt, die ohnehin eingetreten wäre und dir damit lange Herumzappelei und Bemühen erspart, die Pleite zu vermeiden. Dieses Herumzappeln ist eine wichtige Ursache für gesundheitliche und emotionale Erosion, die so stark werden kann dass sie dich auf den Friedhof bringt.
at alle
besten Dank
Wenn ich besser nach mir selbst geschaut hätte, wäre ich zum Arzt gegangen: Scheidungstrauma.
Und ich leide an dem ja immer noch Und wie ist das, wenn der mich dann nach zig Behandlungen wieder arbeitsfähig schreiben würde? Weiss zufällig jemand wie das in der CH ist? Kann der mich nicht auch für nur 60% wieder "gesund" schreiben?
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03-09-2014, 18:46
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03-09-2014, 18:47 von Absurdistan.)
Ich habe direkt nach der Trennung meine Stunden reduziert. Bin von 3o Stunden die Woche auf 25 gegangen. Das war bei mir nötig weil ich entweder sehr früh anfangen muss oder sehr lange arbeiten müsste. Das lies sich nicht mit dem Umgang nicht vereinbaren. Also bin ich runter.
Mindestunterhalt ist natürlich trotzdem undiskutabel. Bei VKH fragt aber keiner nach der Anzahl der Stunden. Aufstocken kann man so auch gut. Is in meiner Branche ja überall gleich mit den Arbeitszeiten. Das Jobcenter würde wohl nicht sagen: verzichten sie auf Umgang damit sie arbeiten können. Wenn doch, würden sie im Gegensatz zum Unterhaltsrecht damit nicht durchkommen.
Ich bin vom Hartz4 Hasser zum SGB Fan geworden seitdem ich die Folgen von "Einer erzieht, der andere zahlt" erlebt habe.
Teilzeit arbeiten und für niemande sich krumm bückeln ohne Wertschätzung der Leistung. Wenn eh klar ist das man keine Rente bekommt, warum?
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Ein Arzt kann dir attestieren, dass du für X Stunden arbeitsfähig bist oder gewisse Arbeiten nicht tun darfst.
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