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So recht will kein Jubeln aufkommen über die jüngsten und aktuellen "Reformen" im Unterhaltsrecht. Was macht man da? Eine geeignet hingedrehte Umfrage und viel PR dazu. Die Fachfrauen von der Bertelsmann-Stiftung haben dafür im Think-Tank gebadet. Oder wars der Pool auf den Malediven? Egal. Hier das Ergebnis:
http://www.idw-online.de/pages/de/news317242
Die alte Peschel-Gutzeit darf auch zu Wort kommen, Telefonistin Mohn ebenfalls, und ein ganz "unerwartetes" Fazit: Unbedingt mehr staatliche Kinderbetreuung. Aber ganz zum Schluss noch ein netter Abschnitt:
Renate Schmidt, MdB, Bundesministerin a.D.: "Vor etwa einem Jahr hat die Untersuchung von über 1.000 Kommentaren in Onlineportalen ergeben, dass viele Männer die mangelnde Bereit schaft eine Familie zu gründen mit der, aus ihrer Sicht, väterfeindlichen alten Rechtsprechung begründen und nicht als reine "Zahlväter" gelten wollen. Wenn heute erst knapp 30 Prozent der Väter bereit sind, ein partnerschaftliches Rollenmodell mit geteilter Verantwortung für Einkommen und Familienarbeit zu leben, dann muss man den anderen 70 Prozent um so mehr Mut machen, sich dafür zu entscheiden."
Oha? Auswertung von Kommentaren in in Onlineportalen? Sollten da tatsächlich Beauftragte der Polit-Bande mal mitgelesen haben? Natürlich ist jetzt alles anders und viiiel besser und wenn das nicht zieht, dann sind natürlich die Drückeberger-Väter selber dran schuld.
Wie gut, dass das alles digital gespeichert ist. Eine Analog-Platte wäre schon lange total abgewetzt, so oft wie dieses Geschwätz die letzten Jahrzehnte abgespielt wurde.
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(27-05-2009, 14:24)p schrieb: Wenn heute erst knapp 30 Prozent der Väter bereit sind, ein partnerschaftliches Rollenmodell mit geteilter Verantwortung für Einkommen und Familienarbeit zu leben, dann muss man den anderen 70 Prozent um so mehr Mut machen, sich dafür zu entscheiden."
Jaja, die Männer mit ihrer Steinzeit-Einstellung sind mal wieder schuld. So einfach ist das Weltbild: Die Frauen die in ihrer Mehrheit einen Versorger wollen, werden völlig ausgeblendet, stattdessen wird das "partnerschaftliche Rollenmodell mit geteilter Verantwortung für Einkommen und Familienarbeit" bei den Frauen als Faktum gehandelt. Im Ergebnis kommen dann 70% Steinzeit-Männer raus, und Frau umschifft locker die weiblichen 70% die in erster Linie einen Versorger suchen.
Interessant auch dies:
Und gerade einmal 15 Prozent aller befragten Väter wollen sich auf eine zweite Familie einlassen.
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Lasst sie doch suchen
ich habe auch gesucht ... und bin fündig geworden
2.248 km von hier, in 292,29°
Da steht:
Zitat:Befragt wurden insgesamt 1.560 Personen aus Haushalten, die nach dem Zufallsprinzip ausgewählt wurden. Von der Gesamtgruppe gehören 792 Personen der Gruppe der Betroffenen an: geschiedene und getrennt lebende Paare mit Kindern, die jünger als 25 Jahre sind, Alleinerziehende und Patchworkfamilien. Weitere 768 Personen gehören der Gruppe der potenziell Betroffenen an: verheirateten und unverheirateten Paare mit Kindern unter 25 Jahren.
Quizfrage wieviel ist 792 + 768 ?
Ein sehr interessantes Zufallsprinzip!
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Frau Renkamp, Projektleiterin bei Bertelsmann, hat offenbar das neue Unterhaltsrecht nicht verstanden. Sie behauptet:
Der Betreuungsunterhalt für den Ex-Partner – in der Regel die Frauen – fällt weg, wenn das jüngste Kind drei Jahre alt wird.
http://www.nordsee-zeitung.de/Home/Nachr...eid,9.html
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wie Bertelsmann die Welt steuert:
http://konsumpf.de/?p=1492
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(28-05-2009, 10:12)lordsofmidnight schrieb: Frau Renkamp, Projektleiterin bei Bertelsmann, hat offenbar das neue Unterhaltsrecht nicht verstanden. Sie behauptet:
Ich würde daraus nicht schließen, dass sie es nicht verstanden hat, sondern dass sie weiß, wie man die Opferrolle der Frauen konserviert.
Und auch wenn sie die momentane triste Wirklichkeit nicht korrekt wieder gibt, so gibt sie doch die richtige Richtung für alle Zukünftigen aus.
(28-05-2009, 10:12)lordsofmidnight schrieb: Frau Renkamp, Projektleiterin bei Bertelsmann, hat offenbar das neue Unterhaltsrecht nicht verstanden. Genau wie die beiden Experten vom stern tv live-chat -hier-
Ist teilweise ganz lustig zu lesen, was die da von sich geben. Fundiert halte ich die meisten Antworten nicht.
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Die meisten scheinen das tatsächlich selber zu glauben. Ich fass es mal zusammen:
"Warum jammern die Männer denn, wir haben doch das Unterhaltsrecht reformiert und den zugegeben langen Ehegattenunterhalt zurückgeschnitten? Jetzt ist es doch viel leichter, nochmal zu heiraten. Und wenn sich die Männer anständig um die Kinder kümmern, ist alles kein Problem. Was wollen die denn noch alles?"
Man wundert sich. Und versteigt sich auf die Idee, das Problem läge nur daran, dass die gute Kunde vom "neuen" Unterhaltsrecht nur nicht richtig kommuniziert worden ist. Schon sind wir beim Einsatz der Bertelsmänner...
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(28-05-2009, 13:49)p schrieb: Jetzt ist es doch viel leichter, nochmal zu heiraten.
Das kann ich nur bestätigen!
Nachdem meine russische Freundin kein Besuchsvisum mehr bekommen sollte, weil sie schon dreimal in Deutschland bei mir war ... bin ich eben hingeflogen, habe sie in Stalingrad(Volgograd) geheiratet und gut war
Jetzt ist sie seit 4 Jahren hier, hat einen ständigen Aufenthaltstitel (muss also nicht bei mir bleiben) und arbeitet seit 2 Jahren in einem festen ung gut bezahlten Job
Was will ich mehr?
Eine verzogene anspruchsüberzogene Deutsche? Nein Danke!
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Die Fallen werden ausgelegt. Möglichst viele Männer sollen ausgenommen werden, ohne es zu merken. Nicht mit uns!
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(29-05-2009, 10:23)Ralf G. schrieb: . bin ich eben hingeflogen, habe sie in Stalingrad(Volgograd) geheiratet und gut war
Na dann hat wenigstens ein Deutscher dort gewonnen. ;-)
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(29-05-2009, 18:49)lordsofmidnight schrieb: Die TAZ berichtet auch (recht substanzlos) darüber.
http://www.taz.de/1/leben/alltag/artikel...haengiger/
Der erste Satz ist schon klasse
Zitat:Viele arbeiten deshalb ergänzend selbst.
Hatten sie nicht schon vorher die Möglichkeit, sich "ergänzend selbst" um sich selbst zu kümmern?
Ein gewisser Druck ist entstanden. Keine Frage! Mal sehen, wie sich 1572 weiter in der absurdistanischen Frauenbewegung entwickelt.
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Die "Nordsee-Zeitung" macht ein Interview dazu:
"Es geht ums Geld. Es geht um Männer und Frauen – und vor allem um die Kinder: Das neue Unterhaltsrecht ist seit eineinhalb Jahren in Kraft, doch kaum einer kennt es. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Bertelsmann-Stiftung. Doch wenn die Liebe verbrannt ist, gilt das Gesetz – ob man es nun kennt oder nicht. Mit der Bertelsmann-Projektleiterin Anna Renkamp sprach unser Redakteur Andy Wackert."
http://www.nordsee-zeitung.de/Home/Nachr...eid,9.html
Schon die erste Frage zeigt grenzenlose eigene Unkenntnis dieser Keksperten:
" Frage: Was ist eigentlich neu an diesem Gesetz, das selbst so neu nicht mehr ist?
Anna Renkamp: Es gibt zwei gravierende Veränderungen. Zum einen betrifft das die Kinder. Die haben Vorrang vor den Unterhaltsansprüchen der Ex-Partner. Sie profitieren am stärksten davon. Zum anderen sind die Partner verpflichtet, für sich mehr Eigenverantwortung nach der Trennung zu übernehmen."
Das mit dem angeblichen Vorrang, da ist die ganze Presse drauf reingefallen. Im Mangelfall gingen die Kinder aufgrund einer alten höchstrichterlichen Entscheidung schon immer vor. Bei Nichtehelichen gingen sie auch immer schon vor. In allen anderen Fällen ist die Rangfolge irrelevant, weil alle Berechtigten bedient werden können.
Und die "Verpflichtung, mehr Eigenverantwortung zu übernehmen" ist natürlich in der Praxis völlig versickert, ein Blick in die aktuellen Gerichtsentscheidungen zeigt, dass als einzig sichere Tatsache der Reform ein heilloses Chaos übrigbleibt.
Als Heilmittel gilt diesmal nicht die ultimative staatliche Betreuung, sondern der Ehevertrag. Nun muss Frau Renkamp nur noch beantworten, wieso dann nicht einfach Eheverträge bei Heirat eingeführt wurden statt Juristen-Wischiwaschi ohne greifbaren Anfang und Ende.
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01-06-2009, 16:30
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01-06-2009, 20:42 von Bluter.)
Schöne Kommentare in der taz!
Mein besonderer Respekt gebührt dem kommentierenden User "marecello".
Der hat fast die gesamte Proksch-Studie eingestellt und vorzüglich ausgeschmückt. Glanzleistung!!!
taz- Kommentare
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Nordsee-Zeitung:
Da haben die Bertelsmanninen wohl, nach der anfänglich unbedarften Käsbohrer (aus dem letztjährigen Blog), ein neues Dummerchen aufgetan!
Unwissenheit mit Hilfe Unwissenderinnen zu Wissen zu konvertieren ist ein genialer Einfall.
Passt aber ins Bild, wie Kinder zu thematisieren (FamR, FamPol), ohne selber mit Kindern je zu tun gehabt zu haben.
Sie erkennt in der ersten Antwort bereits eine Eigenverantwortung beim Zahlesel als neu!
Zudem ist nach drei Jahren mit BU schluß. Achsooo...!
Zitat:...Und dass man sich klarmacht, wenn man Kinder bekommt, dann ist man ein Leben lang verantwortlich, ob die Partnerschaft noch besteht oder nicht. Aber die Verantwortung für ein Kind bleibt ein Leben lang. Und auch die Verantwortung als Vater oder Mutter bleibt.
Hääääh?
Infam ist es, die potentiellen Väter so rigoros mit Hilfe eines solchen Bauerinnenopfers zu veralbern - soll ihnen hier doch suggeriert werden, dass sie nach drei Jahren aus der Unterhaltsnummer gegenüber der Austrägerin raus sind.
Mal gucken, ob ich diese eingefärbte Blondine irgendwie direkt impfen kann.
Korrekte Aufklärungsarbeit an jungen und unbedarften Männern tut immer mehr not, in Zeiten der Bertelsmanninnen - und die heißt ja jetzt wohl Brigitte und nicht mehr Elisabeth!?
(01-06-2009, 16:30)Bluter schrieb: Mein besonderer Respekt gebührt dem komentierenden User "marecello".
Der hat fast die gesamte Prosch-Studie eingestellt und vorzüglich ausgeschmückt. Glanzleistung!!! Nunja, hat er doch fast 1 zu 1 aus der Trennungsfaq zitiert.
http://www.trennungsfaq.com/unterhaltsdrueckeberger.rtf
Oder hat p das heute neu reingestellt?
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Ich wars nicht, aber es ist super, dass der "Standard-Leserbrief" eingestellt wurde. Genau dafür ist er da.
(01-06-2009, 17:27)p schrieb: Ich wars nicht, aber es ist super, dass der "Standard-Leserbrief" eingestellt wurde. Ja, natürlich ist das super. Ich habe das Gefühl, dass die FAZ eines der wenigen Blätter ist, welches sich des Themas wirklich annehmen möchte. Nix dagegen!
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