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Sinnvolle "Zukunftsplanung" - Aufstocker?
#1
Guten Abend miteinander und an dieser Stelle erstmal herzlichsten Dank an alle aktiven für das, was hier an wirklich sinnvollen Informationen zusammengetragen wurde!

Ich habe die letzten Tage damit verbracht hier einiges an Informationen für mich herauszusieben und habe aufgrund der Schilderungen hier inzwischen zumindestens wieder so etwas wie Hoffnung - ein Zustand der mir in den letzten Wochen eigentlich vollkommen ab ging.
Aktuell befinde ich mich in der Entscheidungsphase welchen Weg ich einschlagen werde und hoffe, dass mir hier vielleicht der eine oder andere noch einen nützlichen Hinweis (am besten auch anhand konkreter Zahlen) diesbezüglich geben kann.



Am besten schildere ich erstmal meine Situation (weiter unten auch einmal in Kurzform):

[spoiler]
Vor knapp sechs Jahren -ich war zu der Zeit mitten im Studium- entschied sich meine damalige Freundin die Pille abzusetzen und schwanger zu werden, obwohl sie genau wusste, dass ich zu dem Zeitpunkt kein Kind haben wollte (wir sprachen mehrmals darüber) und auch nicht in der Lage war eins zu finanzieren. Das Absetzen der Pille erfolgte selbstverständlich ohne mich darüber in Kenntnis zu setzen, ich wurde lediglich darüber informiert, dass sie schwanger ist und das Kind auf jeden Fall bekommen wird. Müsig zu erwähnen, dass die Beziehung zu diesem Zeitpunkt endete...

9 Monate später war es soweit, ich versuchte in der Zeit mein Studium erfolgreich zu beenden, scheiterte aber im Endeffekt auch daran, dass ich vom Leben bzw. der Zukunftsaussicht vollkommen desillusioniert war. Es folgten circa 1,5 Jahre im ALG2 Bezug bis ich mich wieder einigermaßen aufraffen konnte und schaffte es mir eine über das Jobcenter teilfinanzierte Maßnahme in Form der betrieblichen Einzelumschulung zu organisieren. Diese zog ich in knapp 2 Jahren durch und hatte danach immerhin ein Berufsabschluss nach IHK in dem Themenbereich, den ich vorher studiert hatte.

Weitere 3 Monate später (zufälligerweise genau zum 4ten Geburtstag des Kindes) fand ich eine Arbeitsstelle mit immerhin 1400€ Netto Verdienst. Diese war auf ein Jahr befristet, mir wurde aber sehr schnell klar gemacht, dass man mich aufgrund meines erbrachten Engagements und meiner Leistung im Anschluss unbefristet übernehmen würde. Zu diesem Zeitpunkt war die Welt für mich in Ordnung.

Nach circa 7 Monaten im Job kam eine Aufforderung von Jugendamt bzw. der Stelle für Unterhaltsvorschuss meine Einkommenssituation dar zu legen. Für mich zu diesem Zeitpunkt überraschend, da zuvor immer in Intervallen von 12 Monaten abgefragt wurde und die letzte Abfrage unmittelbar vor der Aufnahme meiner Tätigkeit erfolgte. Ich versuchte das unvermeidliche zu vermeiden, was natürlich schief lief und musste für die letzten dann 8 Monate ~140€ nachzahlen sowie diesen Betrag in zukunft monatlich an die Unterhaltsvorschuss Kasse überweisen. Ärgerlich, aber in dem Moment war ich auch etwas überrascht, dass "nur" 140€ pro Monat gefordert wurden. Obwohl mir Ratenzahlung angeboten wurde, überweis ich die kompletten Schulden auf einen Schlag und überwies in den folgenden Monaten weiterhin 140€.

Circa 3 Wochen vor Ende meines befristeten Vertrages erhielt ich erneut Post vom Jugendamt und zwr gleich doppelt. Im ersten Schreiben wurde mir mitgeteilt, dass der UHV zum Ende des Monats eingestellt wird, da die Vorraussetzungen nicht mehr gegeben sind. Im zweiten Brief wurde mir mitgeteilt, dass meine Ex-Freundin eine Beistandschaft beim JA beantragt habe und ich nach § 1605 / 1613 BGB mit Frist von 2 Wochen meine Verdienst und Vermögensverhältnisse der letzten 2 Jahre offenlegen solle. Anhängend war -ihr kennt das sicher alle- ein "Formular" in dem deutlich mehr abgefragt wurde als das was eigentlich zulässig ist und selbstverständlich keine Vollmacht die meine Ex Freundin unterschrieben hat, mit der die Beistandschaft nachgewiesen wäre.

Ich ignorierte das Formular und antwortete dem JA nicht, schrieb stattdessen meine Ex Freundin an, warum sie mich denn nicht erstmal persönlich angesprochen hat um das zu regeln und bot ihr an, 150€ monatlich unbürokratisch zu überweisen, wenn sie dafür die Beistandschaft zurück ziehen würde. Abgespeist wurde ich mit einem "Nö nö, wir lassen das mal offiziell regeln, das ist für beide am gerechtesten"...

Nachdem ich also wusste, dass eine gütliche Einigung mit ihr nicht möglich war, ging ich bei meinem Arbeitgeber in das Gespräch zur Vertragsverlängerung. Ich erklärte ihm die Situation und auch ganz konkret, dass ich in absehbarer Zeit gut 300€ von meinem Gehalt abgeben müsse und sich die Arbeit nach jetzigem Modell nicht wirklich für mich lohnen würde. Ich frage nach Teilzeit für 1080€ netto (eben genau der Selbstbehalt der Düsseldorfer Tabelle - inzwischen weiß ich, dass das nichts gebracht hätte, zumindest nicht unmittelbar), was aufgrund der Art der Arbeit allerdings nicht wirklich praktikabel war. Daraufhin gab ich meine Gehaltsvorstellung für Vollzeit ab -genau 20% mehr Brutto als ich aktuell verdiente- was meiner Erwartung entsprechend abgelehnt wurde. Der Arbeitsvertrag wurde also nicht verlängert.

Nachdem ich das erste Schreiben des JA unbeantwortet gelassen hatte, schrieb man mich erneut mit an, wieder mit Frist von 2 Wochen und diesmal bereits der eindeutigen "Drohung", dass das die letzte Chance sei ein gerichtliches Verfahren zu vermeiden. Das "Formular" hatte ich längst entsorgt und schickte lediglich meine Lohnabrechnungen hin und den Hinweis, dass mein befristeter Vertrag beendet sei und aktuell ein Antrag auf ALG1 von der Argentur für Arbeit bearbeitet wird. Mir wurde in der wohl üblichen Drohsprache geantwortet, dass ich sobald wie möglich den ALG1 Bescheid zuschicken solle und bla-wir-wollen-regelmäßig-Bewerbungsbemühungen-sehen, bla-gesteigerte-Unterhaltspflicht und blub-fiktives-Einkommen... da das ganze Schreiben weder eine einzige Rechtsbelehrung noch irgendeine Frist enthielt (und auch nach wie vor nicht mal nachgewiesen wurde, dass eine Beistandschaft besteht), ignorierte ich es auch (den ALG1 Bescheid werde ich formlos hinsenden, sobald ich ihn habe). Gleichzeitig bekam ich ein weiteres Schreiben, dass wieder UHV gezahlt wird.
[/spoiler]

Nochmal die Kurzform bzw die Fakten:
- Mutter und ich niemals verheiratet, Kind wurde "untergejubelt"
- entsprechend meinerseits auch keinerlei Interesse an dem Kind (ich wünsche nichts schlechtes, sehe mich aber auch nicht verantwortlich, weder finanziell noch sonst irgendwie)
- Kind ist 5 Jahre alt und erhält seit Geburt UHV, das eine Jahr in dem ich selber verdient habe ist bereits komplett an die Unterhaltsvorschusskasse zurück gezahlt (Schulden dürfte ich also aktuell keine haben)
- Kind geht jetzt also in das sechste und damit letzte Jahr UHV und ist ab 2016 dann in der Alterstufestufe 6-11 der Düsseldorfer Tabelle (nach jetzigen Stand wären das knapp 300€ Zahlbetrag für mich)
- Es besteht eine Beistandschaft beim JA, ein Unterhaltstitel existiert bis jetzt nicht, mit der Mutter ist nicht "vernüftig" zu reden, sie läßt alles über das JA machen
- Mutter arbeitet soweit ich weiß Vollzeit, Netto Arbeitslohn dürfte circa 1400-1500€ betragen plus eben volles Kindesgeld und aktuell UHV (das Kind verhungert nicht!)


Das primäre Interesse meinerseits ist eine sinnvolle Work-Life-Balance zu finden.
Ich brauche nicht viel Geld (im Studium von 400€ im Monat gelebt, danach lange ALG2) um zufrieden zu sein und habe auch kein persönliches Problem zu "Ämtern" zu gehen.
Ich bin aber auch kein "Sozialschmarotzer aus Leidenschaft"... Ich gehe -zumindest halbwegs- gerne für mein Geld arbeiten, empfinde aber starke Ungerechtigkeit und Unzufriedenheit (bis hin zur Depression und Fatalismus), wenn ich 40 Stunden die Woche arbeite und von meinem Netto Lohn dann noch über 20% abgegeben darf, damit es sich eine Frau mit dem von mir ungewollten Kind auf meine Kosten "schön" macht! (Dieses Emfpinden von starker Ungerechtigkeit und Unzufriedenheit geht bei mir soweit, dass mir meine aktuelle Freundin -die sehr gut verdient und merkt wie sehr mich das Thema belastet- bereits angeboten hat, 50% des Unterhaltes zu zahlen, und ich das abgelehnt habe!)
Mein sekundäres Interesse wäre meiner Ex zu zeigen, dass sie an mein Geld nicht ran kommt, aber das scheint bei einer "vernüftigen" Lösungen nicht möglich zu sein.

Generell scheint das Aufstocker Prinzip für mich ja genau das richtige zu sein, ich habe dazu allerdings noch einige Fragen:

1. Ich verstehe es richtig, dass es für "werdende Aufstocker" sinnvoll bzw sogar notwendig ist, den Unterhalt titulieren zu lassen (was man ja sonst möglichst lange vermeiden will)? Gleichzeitig darf man ihn aber nicht "freiwillig" titulieren lassen, sondern sollte das vom Gericht tun lassen, weil sonst das Jobcenter argumentieren könnte "an der Verpflichtung sind sie ja selber schuld", oder?

2. Viel von dem Geld was man da bekommen oder behalten kann hängt von Dingen ab, die den direkten Umgang mit dem Kind betreffen (z.B. Zuschüsse/Freibeträge für Betreuung am Wochenende und/oder größe Wohnung wg. temporäre Bedarfsgemeinschaft). Sind das alles Pauschalen, die man in jedem Fall beim Jobcenter angeben/abrechnen kann, oder muss man tatsächlich nachweisen können, dass man das Kind mindestens jedes zweite Wochenende für über 12 Stunden bei sich hat? (Denn das wäre in meinem Fall nicht gegeben...)

3. Gibt es einen "Sweet Spot" was das Einkommen für Aufstocker betrifft? Mir ist es wie gesagt in erster Linie darum, möglichst wenig von dem was ich für das Kind abgeben muss aus eigener Tasche zu zahlen und nicht darum selber möglichst viel zu verdienen!
Bzw. könnte mir eventuell jemand mal grobe aktuelle Zahlen für meinen Fall (vor allem unter Berücksichtigung von 2.) nennen, wenn ich davon ausgehe, dass ich circa 1000€ netto in Teilzeit verdiene?
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#2
Willkommen im Forum!

1. Ja. Und keine Sorge, das Jugendamt fordert dich gerne auf, zu titulieren :-)
2. Ja. Du kannst nicht bereits deshalb pauschal Geld verlangen, weil du theoretisch umgangsberechtigter Vater bist. Die Ausgaben müssen auch wirklich da sein.
3. Für Beispielrechnungen müssen mehr Zahlen vorliegen. Wohnkosten zum Beispiel. Geht es um Mindestunterhalt?

Es mag dir nicht so vorkommen, aber du bist bisher gar nicht furchtbar schlecht gefahren. Die Beistandschaft zeigt sich im Vergleich zu anderen Fällen wenig bissig und wurde auch erst spät eingerichtet. Was passiert ist, z.B. der Jobverlust war abzusehen, Unglück war das nicht. Die Mutter hat dich in Ruhe gelassen.

Vergiss dein sekundäres Interesse. Vergiss auch, wie das Kind entstanden ist. Das hilft dir in der Gegenwart kein bisschen mehr, sondern hält dich in der Vergangenheit. Erziehe auch die Ex nicht, das bringt überhaupt nichts. Wenn sie die Beistandschaft will, dann ist das eben so.

Je nach deinem Beruf und dem, was du noch erreichen willst, gibts auch noch andere Strategien. Jahrelang auf schwach bezahlen Jobs zu hängen würde dich für dein weiteres Leben völlig dequalifizieren. Es kann auch ein Weg sein, beruflich mehr erreichen zu wollen. Du könntest auch Auswandern anstreben. Nur: Einen Mindestlohnjobber will man nirgendwo.

Du bist zwar mies betrogen worden, aber dafür kann das Kind nichts. Hast du nie versucht, Kontakt aufzunehmen, warst du nicht wenigstens neugierig? Oder hat die Mutter das blockiert?
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#3
Dein Plan hat verschiedene Bruchstellen und wird in der Praxis wahrscheinlich oder womöglich scheitern. Du bist ein schöner Fall von ein paar Jahre zu spät...

Was deine Ex betrifft, hat sie aufgrund deiner Darstellung wahrscheinlich geheiratet. Daher die Umstellung. Ob es für dich gut ausgeht oder nicht...Sobald du den Titel unterzeichnest, wirst du auch ein paar Jahre Unterhalt als Schulden an der Backe haben. Dessen solltest du dir bewusst sein. Das ist nicht unbedingt schlimm, aber auch nicht wirklich gut.

Man müsste das schon sehr genau wissen, um dir etwas sagen zu können...So wie du es darstellst lauern da sehr viele Probleme. Wobei sich auch die Frage nach dem Ziel stellt. Wenn du nicht willst, dass die Ex an einen Cent von dir kommt, dann stellt sich die Frage auch irgendwie anders.
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#4
Danke Smile

zu 1. Ist denn der Aufforderung des JA nachkommen ok? Oder sollte ich es auf einen gerichtlich beschlossenen Titel hinauslaufen lassen?
zu 2. Ok, ich befürchte dann ist das Modell gar nichts für mich, siehe folgendes... Sad

zu 3. bzw generell

Ich wohne aktuell als "Untermieter" in der Eigentumswohnung meiner Freundin und zahle ihr 330€ "warm", das ist auch in einem Vertrag festgehalten. Ich weiß, dass das auf mittelfristige Sicht ein Problem wird (spätestens dann, wenn eine Bedarfsgemeinschaft angedichtet wird). Meine Mutter (sie unterstützt mich in der Sache bedingungslos) ist seit diesem Jahr pensioniert und hat ebenfalls eine Eigentumswohung von ~100qm in der gleichen Stadt und wohnt dort alleine... Ein Zimmer steht quasi komplett frei, da könnten ich "offiziell" einziehen, ein paar alte Sachen von mir hinlegen, mich dort wohnhaft melden und als Miete könnten wir festlegen, was immer wir wollten. Frage ist, ob das vor Gericht stand hält...

Ich bin durch die Umschulung gelernter IT-Systemkaufmann und arbeite auch sehr gerne in der IT Branche. Bevor die Unterhaltssache so konkret wurde war mein Plan mittelfristig eine IHK Weiterbildung zum IT-Projektmanager zu machen, das ist ein Abschluss der in der Wertigkeit etwa dem Bachelor gleich kommt und gut vergütet wird. Ansonsten bin ich aber auch als einfacher Angesteller wie im letzten Jahr zufrieden, der Job hat Spaß gemacht und mit 1400€ Netto konnte ich relativ gut leben!
Mein Lebenslauf ist allerdings jetzt schon eine mittlere Katastrophe... die Umschulung habe ich erst mit Anfang 30 abgeschlossen, vorher zwei abgebrochene Studien und viel "planlos-Nebenjob" und halt ALG2 (mein Arbeitszeugnis der letzten Stelle ist allerdings sehr positiv). Es gibt sicher Leute, die haben schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt, aber meine würde ich auch nicht als "gut" einzuschätzen...
Über meine berufliche Zukunft bin ich mir aktuell nicht klar, da eben viel von meinem starken (natürlich subjektivem) "Gerechtigkeitsempfinden" abhängt. 40 Stunden die Woche arbeiten zu gehen und dann über 20% des Gehaltes abzugeben macht mich unglücklicher, als 20 Stunden die Woche arbeiten zu gehen und fast nichts (von meinem) abzugeben, auch wenn es unter dem Strich vielleicht 200€ im Monat weniger wären.

Nein, ich hatte, habe, wollte und will keinen Kontakt zu dem Kind (und erst Recht nicht zur Mutter)... Ich bin nicht neugierig, ich möchte schlichtweg keine Kinder.
Ich weiß dass das Kind nichts dafür kann - ich aber eben auch nicht!
Es wäre etwas anderes wenn ich das Kind damals gewollt hätte und die Familie aus welchem Grund nicht geklappt hätte (oder sie zumindest gesagt hätte, dass sie die Pille nicht mehr nimmt und ich trotzdem ungeschützten Verkehr mit ihr gehabt hätte), in dem Fall könnte und würde ich die Verantwortung übernehmen (auch die finanzielle).
Es wäre vielleicht auch etwas anderes, wenn ich wüsste, dass es dem Kind durch die finanzielle Situation wirklich schlecht gehen würde... aber das ist einfach nicht der Fall! Mutter und Kind geht es finanziell besser als mir und das Geld, das von mir käme, würde großteilig in lebensstandard erhöhende und wertschöpfende Maßnahmen der Mutter fließen (Wohneigentum, Kraftfahrzeug, teurere Einrichtung, Urlaube, sonstiges...)
Unabhängig davon, blockt die Mutter aber auch ab (ich hatte "testweise" mal nachgefragt, also ich versucht habe, den Unterhalt mit ihr unbürokratisch zu lösen...)

Auswandern habe ich auch überlegt, das würde aber zwangsläufig die Trennung von meiner aktuellen Freundin bedeuten und ich glaube das würde mich seelisch komplett zerreissen, sie gibt mir unglaublich viel Kraft, Vertrauen und Lebensmut.
Außerdem spreche ich nur eine Fremdsprach (die dafür sehr gut) nämlich englisch und die englisch sprachigen Ländern sind für "Unterhaltsflucht" nach meiner Recherche wenig verlockend.



Bezüglich der Zahlen:
Ich denke es geht um den Mindestunterhalt, allerdings ist das JA noch mit keinen Zahlen an mich herangetreten... man wollte die Einkommensnachweise vermutlich in der Annahme, ich würde auch im aktuellen Jahr noch soviel verdienen (da wäre ich in der untersten Stufe der Düsseldorfer Tabelle) und wurde dann wohl dadurch überrascht, dass die Zeitpunkte von Gehaltsanfrage und Arbeitsvertragsende für mich extrem glücklich zusammen liefen dass ich direkt gegensteuern konnte. Ich schätze auch, ich habe bis Ende des Jahres zumindest halbwegs Ruhe weil eben noch ein Jahr UHV zur Verfügung steht.

Nehmen wir dann mal hypothetisch an
- ich finde im Laufe des Jahres eine Teilzeitstelle mit 1000€ Netto Verdienst
- ich ziehe zeitgleich bei meiner Mutter ein und zahle für ein möbliertes Zimmer plus Mitnutzung der Hälfte der Gemeinschaftsräume 450€ warm
- ich tituliere den Kindesunterhalt ab 2016, laut Düsseldorfer Tabelle wären das -zumindest im Moment- 289€ (1 Kind, 6 Jahre, unterste Gehaltsstufe)
- ich nutze sämtliche möglichen Pauschalen die vom Realeinkommen abzugsfähig sind aber nicht nachgewiesen werden müssen (oder sehr einfach nachzuweisen sind)

Wieviel würde mir von den 1000€ bleiben?

(17-01-2016, 22:43)the notorious iglu schrieb: Dein Plan hat verschiedene Bruchstellen und wird in der Praxis wahrscheinlich oder womöglich scheitern. Du bist ein schöner Fall von ein paar Jahre zu spät...

Was deine Ex betrifft, hat sie aufgrund deiner Darstellung wahrscheinlich geheiratet. Daher die Umstellung. Ob es für dich gut ausgeht oder nicht...Sobald du den Titel unterzeichnest, wirst du auch ein paar Jahre Unterhalt als Schulden an der Backe haben. Dessen solltest du dir bewusst sein. Das ist nicht unbedingt schlimm, aber auch nicht wirklich gut.

Man müsste das schon sehr genau wissen, um dir etwas sagen zu können...So wie du es darstellst lauern da sehr viele Probleme. Wobei sich auch die Frage nach dem Ziel stellt. Wenn du nicht willst, dass die Ex an einen Cent von dir kommt, dann stellt sich die Frage auch irgendwie anders.

Jupp, das ist mir auch schon aufgefallen Wink

Hat sie nicht, da bin ich ziemlich sicher... Sie hat einen festen Freund, wohnt aber nicht mit ihm zusammen. Der Nachname ist auch noch der gleiche.

Mein "Alternativplan" war in der Tat "Karren vor die Wand fahren", bis zur Volljährigkeit des Kindes in/mit VA an der Pfändungsgrenze Leben, möglichst weiterbilden, danach neu Anfagen... finanziell hätte ich damit kein Problem, meine aktuelle Beziehung wurde aber unter zu extremen Maßnahmen leiden (z.B. Beugehaft).


Das Ziel möglichst knapp formuliert lautet: "nicht für jemand anderes arbeiten zu gehen"
Sprich: Ich möchte Netto in etwa das auf dem Konto haben was ich im Monat erarbeitet habe...
Ob dann Geld für Unterhalt abgeht was ich kurz danach vom Staat wiederbekomme ist mir relativ egal. Und wieviel Geld das am Ende des Monats ist, ist auch nicht ganz so wichtig (1000€ wäre schön), wie gesagt, ich brauche nicht viel um glücklich zu sein und meine aktuelle Freundin verdient sehr gut und ich nehme natürlich "passiv" teil an ihrem relativ hohen Lebensstandard (sehr schöne Wohnung, gute Einrichtung, Auto, usw.)
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#5
Ach, die "Umstellung" ist so vermute ich alleine damit begründet, dass ich Geld verdient habe und die Unterhaltsvorschusskasse das mitbekommen hat.

Mit meinem Erwerb erlischt die Grundlage für UHV, das wird ihr, die UHV bezieht selbstverständlich mitgeteilt. Sie fragt die Person (Mitarbeiter des JA), was sie jetzt tun soll und der verweist auf den Kollegen, bei dem sie die Beistandschaft einrichten soll... Ich glaube ihr ist egal, wo das Geld her kommt. Ich unterstelle ihr auch keine gesteigerte Absicht das letzte aus mir raus zu pressen. Sie läßt einfach das JA machen und schaut mal was dabei rum kommt und weiß natürlich, dass es "rein rechtlich" mehr ist, als die 150€ die ich ihr angeboten habe.
Ich denke aber spätestens wenn sie selber was von ihrem Geld für Prozersskostenvorschuss oder Vollstreckungsmaßnahmen einsetzen muss, hört sie auf...
Wie gesagt, sie verdient selber ganz ok.
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#6
Du denkst immer noch zuviel über die Ex nach. Für dich kann aber nur das Protokoll der Schnittstelle relevant sein: Was hast du wie zu liefern und was wird geliefert. Wie die von dir gelieferten Daten dahinter verarbeitet werden, liegt ausserhalb deines Universums. Kürzlich hat sich nur die Steckerform verändert: Eine Beistandschaft wurde eingerichtet.

Im Moment befindest du dich im Optimierungsmodus für deine Situation. Typisch Mann :-) Wesentliche Parameter sind aber nicht so tragfähig, dass Algorithmen klare Ergebnisse errechnen können. Da ist zuviel "vielleicht" und zu viel grundsätzlich Unberechenbares. Auch die Algorithmen selber haben Schranken.

Generell wird dein sicherster grüner Einkommensbereich ein Einkommen in Höhe des Selbstbehalts sein. Ist das mit der Miete sauber geregelt (Untermiete bei einer Dame, das riecht nach Schmu) und befindest du dich nicht in einer Bedarfsgemeinschaft, könnte der Aufstockerweg dann am meisten bringen. Sei dir aber im klaren darüber, dass bei einem Kind oberhalb von etwa 1700 EUR Einkommen auch wieder alles entspannter wird. Der Unterhalt steigt nichtproportional mit dem Einkommen: Höhere Einkommen müssen weniger Prozente Unterhalt zahlen wie niedrigere Einkommen. Bei mehreren Kindern ist wieder Schluss mit lustig. Sorge also zuverlässig dafür, dass deine Vermieterin nicht die Mutter deines nächsten Kindes wird.

Zitat:Unabhängig davon, blockt die Mutter aber auch ab

Wenn die Mutter so zurückhaltend beim Umgang ist, macht sie vielleicht einen auf neue Familie. Du wärst dann ein Eindringling in ihre zusammengezimmerte Familienidylle. Umgang einzufordern könnte somit auch strategisch sinnvoll sein. "Ich lass das mit der Umgangsregelung und du lässt das mit der Beistandschaft" oder "Ihr seid doch jetzt eine Familie, soll das Kind nicht ganz dazugehören? Mit einer Adoption wird es das."
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#7
Wirklich nachdenken tue ich eigentlich nicht über sie... das Thema wurde nicht von mir angeschnitten und ich habe nur als Reaktion meine Ansicht (die ich seit langer Zeit habe) dazu geäußert. Aber generell hast du recht, mit "was macht sie wenn..." brauche ich mich eigentlich nicht beschäftigen - Erstens kommt es soweiso schlimmer und zweitens als man denkt!

Wie gesagt, die auf lange Sicht suboptimale Mietsituation besteht zwar aktuell, wird aber in absehbarer Zeit verändert. Dass ich dann bei meiner Mutter wohne und ihr Untermiete für ihre Eigentumswohnung zahle ist nicht verwerflich. Die Einnahme kann sie steuerlich von Instandhaltungskosten absetzen und eine Bedarfsgemeinschaft kann da auch nicht aus dem Hut gezaubert werden, denn sie ist mit ihrer Rente weit entfernt von irgendeiner Bedürftigkeit und liegt gleichzeitig noch sicher unter dem Betrag, wo sie für mein Kind in Regress genommen werden könnte... und für mich als erwachsenen mit abgeschlossener Berufsausbildung eh nicht.

Dass mit dem höheren Einkommen ist mir bewusst, deswegen ist die Weiterbildung auch nach wie vor ein mittelfristiges Ziel, zumindest wenn ich mich dazu entscheide nicht alles gegen die Wand zu fahren.


Ich befürchte mit dem Aufstocker-Weg muss ich zuviel abgeben, da ich die Kosten für anteilige Betreuung und temporäre Bedarfsgemeinschaft nicht geltend machen kann (und ich werde weder mir noch dem Kind gemeinsam Umgang "aufzwingen", nur um mehr Geld zu haben).
Wenn ich 25 Stunden die Woche arbeite und damit 1080€ (Selbstbehalt für Erwerbstätige und halbwegs realistischer Stundenlohn) verdiene gehen davon 300€ Unterhalt und 400€ Warmmiete ab. Aufgestockt wird ohne die o.g. Kriterien wieviel? Wahrscheinlich nicht mal 200€, oder? (Wo finde ich die Berechnungsgrundlagen dafür?)

Ich würde es dann wohl eher so probieren:
404€ (ALG2 Regelsatz)
~350€ (angemessene Brutto Kaltmiete in meiner Stadt)
~50€ (Heizkosten die übernommen werden)
100€ (Freibetrag aus Minijob - 8,50€ Mindestlohn x 12 Wochenstunden x 4,35 pro Monat)
10€ (von den restlichen ~350€ aus dem Minijob wird zuerst der Unterhalt von circa 300€ abgezogen bevor die restlichen ~50€ zu 80% auf das ALG2 angerechnet wird, mir also 20% ausgezahlt werden)
=915€ für 12 Wochenstunden Arbeit







Genau den gleichen Rat hat mir meine Mom auch gegeben - bringt leider nichts... Ich fragte konkret nach einem Besuch zu Weihnachten! Zuerst bekam ich die Antwort sie klärt das mit dem Jugendamt ab, als ich dann eine Woche später nochmal nachfragte hieß es, es besteht meinerseits kein Anspruch auf Besuchsrecht (kein Scherz!) und als ich dann einfach nur schreib "und was besagt § 1684 BGB?" kam nichts mehr.
Den Versuch war es wert aber ich werde das nicht weiter verfolgen, es ist nicht mein Interesse und diese "wenn du nicht, dann ich"-Aktionen reiben mich nur auf ohne dass sie viel oder überhaupt etwas bewirken.
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#8
Ich denke, du zäumst das Pferd von der falschen Seite auf. Wegen einer Verpflichtung zum Kindesunterhalt geht die Welt nicht unter und daran verreckt auch niemand. Überleg dir einfach, was du machen willst und dann lässt sich die Unterhaltsverpflichtung schon irgendwie integrieren.

Es wirkt ein bisschen albern sein Leben an dieser Lapalie auszurichten. Da scheint bei dir ein gewisser Trotz die Oberhand zu haben. Wenn du das Kind für dich abgeschrieben hast, was ich jetzt einmal für bare Münze nehme, dann bist du ungebunden und flexibel und es stehen dir alle Möglichkeiten offen.
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#9
(18-01-2016, 10:31)the notorious iglu schrieb: Ich denke, du zäumst das Pferd von der falschen Seite auf. Wegen einer Verpflichtung zum Kindesunterhalt geht die Welt nicht unter und daran verreckt auch niemand. Überleg dir einfach, was du machen willst und dann lässt sich die Unterhaltsverpflichtung schon irgendwie integrieren.

Es wirkt ein bisschen albern sein Leben an dieser Lapalie auszurichten. Da scheint bei dir ein gewisser Trotz die Oberhand zu haben. Wenn du das Kind für dich abgeschrieben hast, was ich jetzt einmal für bare Münze nehme, dann bist du ungebunden und flexibel und es stehen dir alle Möglichkeiten offen.

Das magst du denken - relevant für meine Entscheidungen in meinem Leben ist aber vorrangig das was ich denke und nicht was andere denken...
Natürlich geht davon die Welt nicht unter - bei nicht-Zahlung allerdings auch nicht...
Was ich machen möchte habe ich jetzt bereits zwei mal in diesem Thread geschrieben, tue es aber gerne auch noch ein drittes mal:
Ich möchte mein "Netto" im Verhältnis zur Arbeitszeit maximieren, in dem Rahmen der bei meiner Berufsausbildung bzw. Situation am Arbeitsmarkt realistisch ist!

Ob das für dich albern wirkt interessiert mich um ehrlich zu sein herzlich wenig, genau so wenig wie es dich vermutlich interessieren wird, dass ich ~25% Abzug von meinem letzten Netto Gehalt nicht als "Lapalie" empfinde, der ich "trotzig" begene, sondern als ernsthaften Einschnitt in meine Lebensqualität der mich abwechselnd in den Grenzbereiche zu Manie oder Depression versetzt!

Wir können diesen "Austausch" von Platitüden jetzt gerne noch Stunden lang weiter führen - bringt nur keinem von uns beiden irgend etwas...



Was mir hingegen etwas bringen würde, wäre das konkrete Beantworten meiner Frage, die ich jetzt zum dritten mal stelle:
Bei 1080€ Nettoverdienst (oder von mir aus auch 1400€ Brutto bei Steuerklasse 1) und der Nutzung sämtlicher Freibeträge/Zuschüsse (die nicht mit der Ausübung des Umgangsrechts in Verbindung stehen!) auf der einen Seite und einer angemessen Warmmiete von 400€ (wäre Konform zur ALG2 Regelung in meiner Region) sowie einem Unterhaltstitel über 300€ auf der anderen Seite - Wieviel € Aufstockung kann ich erwarten?

Wenn mir das einfach mal jemand so ungefähr sagen könnte oder mir alternativ Stichworte oder Quellen geben könnte, die in diesem Fall zur Selbsthilfe taugen, dann wäre dieses Thema umgehend abgeschlossen... und wer dann noch Lust hat kann sich gerne nach herzenslust das Maul über meine persönlichen Ansichten, Lebensziele und Verwantwortungs-Verfehlungen zerreissen!
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#10
Ich gebe dir einmal das Stichwort Altersarmut. Vielleicht möchtest du einmal überlegen, wie sich das auf dene Lebensqualität auswirkt. Ansonsten gibt es innerhalb dieses Forums eine Suchfunktion und außerhalb dieses Forums Suchmaschinen wie google, bing und viele andere, die dir deine Fragen beantworten.
Da kannst du einfach ganz passiv suchen und wirst nicht mit Meinungen und Ratschlägen anderer behelligt.

Quellen:

http://dieaxtimwalde.de/die-finanzielle-optimierung/
http://dejure.org/gesetze/SGB_II/11b.html
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#11
Du willst eine Rechnung, du willst Zahlen optimieren. Hast du doch schon selbst gemacht. Kann ich gerne nochmal bringen:
Bedarf 404 EUR Regelleistung plus 400 EUR Miete =804 EUR. KEIN Mehrbedarf wegen Umgang, KEIN extra Regelbedarf für Umgangstage.
Einkommensberechnung: 1100 EUR netto Einkommen Minus Freibeträge für Erwerbstätige (hier ausrechnen) Minus den titulierten, tatsächlich gezahlten Kindesunterhalt.

Das Ergebnis ist das anrechenbare Einkommen. Zieh es vom Bedarf ab und du hast deine Aufstockungsleistung. Setze in die Rechnung deine Zahlen ein und optimiere nach Herzenslust.

Was ist dir sagen wollte ist die Tatsache, dass diese Rechnung und das optimieren nicht identisch mit der besten Strategie ist. Weil weder die Zahlen noch dein Leben Konstanten sind, nicht mal die Rechnung. Es handelt sich nicht um irgendwie planbare oder überschaubare Zeiträume, du wirst noch 12 bis 19 lang unterhaltspflichtig sein. Dann bist du vermutlich 50. Das bedeutet, dass bis dahin angesammeltes Bildungs- und Wissenskapital kaum mehr Vortrieb bringen wird. Ist okay, wenn du hier und heute bombenfest weisst, dass du den Rest deines Lebens sehr bescheiden und klein, im Alter mit Grundsicherung verbringen willst. Die Sache ist nämlich eine enge Gasse ohne Abzweigungen.

Alternativentwürfe gibts es massenhaft, angefangen vom kompletten beruflichen hinwerfen über angestelltsein in der eigenen Firma, über Engagement als Angestellter, über Auswandern (wenn niemand weiss, wo du hin bist, bist du ziemlich frei), über Haushaltsführung für einen Dritten, über Konzentration auf nichtmonetäre Werte, über, über, über.

Zitat:Wirklich nachdenken tue ich eigentlich nicht über sie...

Hörte sich halt so an. Deine Gedanken über sie, was mit deinem Geld bei ihr passiert: "großteilig in lebensstandard erhöhende und wertschöpfende Maßnahmen der Mutter fließen (Wohneigentum, Kraftfahrzeug, teurere Einrichtung, Urlaube, sonstiges...)", dein starkes Verhaftetsein in ihrem Betrug.

Auf persönlicher Ebene musst die Folgen des Betrugs wohl oder übel hinnehmen (passiert ist passiert), aber auf allgemeiner und gesellschaftlicher Ebene musst du mithelfen, Bewusstsein und Veränderung gegenüber dieser Betrugsform zu erzeugen.
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#12
(18-01-2016, 11:03)Herr Bert schrieb: Wenn mir das einfach mal jemand so ungefähr sagen könnte oder mir alternativ Stichworte oder Quellen geben könnte, die in diesem Fall zur Selbsthilfe taugen, dann wäre dieses Thema umgehend abgeschlossen

Beispiel Singlehaushalt

Bei Brutto >= 1.500 beträgt der Erwerbstätigenfreibetrag 300 Euro zzgl. 30 Euro für jedes unterhaltsberechtigte Kind.

https://www.sgb2.info/freibetrag/rechner

1080 Erwerbseinkommen
- Arbeitnehmerfreibetrag 330 Euro
- 300 Euro Unterhaltsaufwändungen aus gesetz. Verpfl.

Anrechenbares Einkommen: 450 Euro.

404 Euro Regelsatz
400 Euro Wohnkosten (regional ein bisschen Fett für einen Single in ALGII)

Bedarf: 804 Euro

804 Euro Bedarf - 450 Euro Einkommen
= 354 Euro Aufstockung

Die Aufstockervariante ist nicht für jeden optimal, aber zumindest zeitweise kann sie nützlich sein,
um nicht einen großen Schuldenberg anzuhäufen. Ob das Modell langfristig tauglich ist, lässt sich
schwer abschätzen, ich leiste da selber noch Pionierarbeit (Im 5. Jahr).
Für jemanden, der keine berufliche Entwicklung mehr anstrebt, ist das Aufstocken m. E. ok.
Die Auseinandersetzung mit den Ämtern beschränkt sich aber nicht immer nicht immer auf das Ausfüllen von Formularen, sondern teilweise muß man sich auch über lange Zeitabschnitte um die SGBII-Leistungen mit denen herumärgern (auch vor Gericht). Das ist zur Depression neigenden Gemütern nicht unbedingt zuträglich. Die Arbeitsvermittlung wird auch (möglicherweise) mit mehr oder weniger Ehrgeiz versuchen, dich in besser bezahlte Beschäftigung zu bringen, um deine Bedürftigkeit zu senken. Das "streßt" zusätzlich. Nachteilig daran ist auch, daß in die staatliche Altersvorsorge kaum eingezahlt wird, wenn man langfristig auf
diesem Einkommenslevel bleibt.
"Du Mama. Wenn Papa tot ist kauf ich mir meinen eigenen Ponyhof!" - CosmosDirect Lebensversicherung, 2007

Quelle: http://de.wikiquote.org/wiki/Vater
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#13
Dein subjektives Empfinden ist nachvollziehbar. 40 Arbeitsstunden Minimum und dann Unterhalt zahlen...nur um es auf den Punkt zu bringen. Das ist leider die Norm. Arbeitsstellen unter diesen Stundenniveau dürften schwierig zu finden sein. Wir leben in einer Alimentierungsgesellschaft. Die eine Hälfte, läßt sich von der anderen Hälfte durchfüttern. Mal so ganz grob gesagt. Man muss ja jetzt nicht eine Grundsatzdiskussion draus machen. Das Dich das als Alimentierender wütend macht, ist nachvollziehbar. Denn gleichzeitig stellen sich Alimentierte meist auch noch auf die höhere Stufe. In D ist eben Nehmen seliger den Geben und Du bist jetzt auf der falschen Seite ;-)

So. Lassen wir das jetzt. Es ist natürlich nicht meine Aufgabe und auch nicht von Interesse, Dir zu sagen, wie Du Dein Leben zu gestalten hast. Fakten werden wohl am besten weiter helfen ;-)

Aus der Unterhaltsnummer kommst Du nicht raus. Der Vorteil im Nachteil ist, das es sich "nur" um 1 Kind handelt. Alles in Allem, kommst Du also vom sog. Mindestunterhalt nicht runter.

Jetzt gibt es nur noch die Möglichkeit, alle Energie darauf zu verschwenden, einen auf "nicht Leistungsfähig" zu machen. Ein weites Feld, das ich im Weiteren unkommentiert lasse. Ob Du der Typ dafür bist, wage ich zu bezweifeln, denn wenn Dir Arbeit Spaß macht, dann willst Du es ja auch tun und das finde ich gut.

In Deinem Bereich wäre vielleicht auch eine Selbständigkeit in Zukunft eine Idee. Mal drüber nachgedacht? Im weiteren ist es so, das Du in Deinem Beruf recht gute Perspektiven hast. Diese solltest Du Dir nicht verbauen. "p" hat es schon beschrieben.

Was den Lebenslauf angeht, hast Du sicher Recht. Deswegen schreibst Du ja auch den Lebenslauf passend ;-) ... Da hast Du Gestaltungsspielraum. wenn ich meinen tatsächlichen Lebenslauf nur ein einziges Mal jemandem geschickt hätte. Ja, die Lacher wären auf meiner Seite^^ . Ich schreibe mit Sicherheit nicht rein, das ich mit 19 mal eine Bahnhofskneipe hatte ^^. Du verstehst was ich meine?

Kurzum: Du musst - wenn Du in D bleibst und kein U-Boot werden möchtest - schlicht den Unterhalt einkalkulieren. Bedenke auch, das diese Aufstockergeschichten die überall kursieren, immer etwas nicht erwähnen:

Das JC steigt durchaus seinen Kunden aufs Dach. Was haben Sie gelernt? Wir haben da was für Sie! Nu mach mal .... Die zahlen nicht einfach so. Die fordern auch. Mit dem schriftverkehr bezügl. des JC kannst Du Dich weiterhin tagelang beschäftigen. Schicken sie mal Ihre Auszüge. Kommen Sie mal vorbei! Kommen Sie mal wieder vorbei! Weisen Sie Ihre Bewerbungen nach! Machen Sie dies, machen Sie Jenes! Lust drauf?

Ich darf Dir raten, es in Deinem Fall zu lassen. An die zukunft zu denken und sich (für Dich!) weiter zu qualifizieren. Die Sache mit dem Kind und dem Unterhalt ist rum. Hinterm Pflug ist geackert. Leider hast Du da schlicht kaum noch Gestaltungsmöglichkeiten.

Ja, man wird Dir die 20% weg nehmen.
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#14
Kannst Du nicht vielleicht über die Fernuni Hagen dein Studium beenden?

Dafür brauchst Du natürlich noch drei Jahre ...

Vielleicht lassen sie dich ja dann so lange in Ruhe. Parallel kannst Du ja schon mit gewissen selbständigen Aktivitäten beginnen.

Gut, die Antwort geht auch wieder nicht in die Richtung der von Dir geforderten Berechnungsbeispiele.

;-)
remember
Don´t let the bastards get you down!

and
This machine kills [feminists]! 
(Donovan)
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#15
(18-01-2016, 13:26)CheGuevara schrieb: Vielleicht lassen sie dich ja dann so lange in Ruhe.

In der jetzigen Phase wird eine weitere ausbildungsbedingte Einkommensverminderung ganz sicher nicht mehr unterhaltssenkend anerkannt. Machen könnte man es freilich trotzdem, Schulden und Pfändungsversuche kann man überleben.
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#16
Aufstocken macht vor allem dann Sinn, wenn man das Maximum seines Einkommenspotentials erreicht hat. Das scheint hier nicht der Fall zu sein. Es macht schon rein rechnerisch keinen Sinn auf 1000 oder 2000 Euro zu verzichten nur, um ein paar Euro Unterhalt nicht zahlen zu müssen.

Ich sagte es weiter oben bereits. Hier gibt es einige Dinge, über die bei der Konzeption einfach so non chalant hinweggegangen wurden. Teilzeitarbeit und Jobcenter wird nichts. Beistand und Gericht werden das auch nicht schlucken und mit Mindestunterhalt wird man auch nicht weg kommen. Das sind nur zwei Faktoren, die hier im Weg stehen und es gibt noch ca. ein Dutzend weitere, die teilweise auch noch in strafrechtlich relevante Bereiche führen.

Mit Optimierung hat das hier wenig zu tun. Aufstocken ersetzt auch keinen Lebensplan. Dauerhaft ist es etwas für Leute, denen nichts anderes übrig bleibt.
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#17
Man kann zu dem ganzen geschilderten Verlauf noch einiges sagen:

(17-01-2016, 21:41)Herr Bert schrieb: Das primäre Interesse meinerseits ist eine sinnvolle Work-Life-Balance zu finden.
Ich brauche nicht viel Geld (im Studium von 400€ im Monat gelebt, danach lange ALG2) um zufrieden zu sein
1. ...dass Armut mit Anfang 30 noch sexy sein kann, ab Mitte 40 ist sie es definitiv nicht mehr. Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob man als Student mit Perspektive temporär von 400 € lebt, oder ob man weiß, dass man für den Rest seines Lebens damit auskommen muss. Dabei reden wir noch nicht einmal von Luxus wie einem dicken Auto oder Fernreisen. Es geht schlicht damit los, dass man irgendwann vielleicht doch lieber eine umfassende Zahnbehandlung hätte, sich aber wegen der Zuzahlung nur ein Reißen leisten kann.

(17-01-2016, 21:41)Herr Bert schrieb: ...das würde aber zwangsläufig die Trennung von meiner aktuellen Freundin bedeuten und ich glaube das würde mich seelisch komplett zerreissen, sie gibt mir unglaublich viel Kraft, Vertrauen und Lebensmut.
(17-01-2016, 21:41)Herr Bert schrieb: ...meine aktuelle Freundin verdient sehr gut und ich nehme natürlich "passiv" teil an ihrem relativ hohen Lebensstandard (sehr schöne Wohnung, gute Einrichtung, Auto, usw.)
2. dass eine so starke Abhängigkeit von der Partnerin (sowohl in emotionaler als auch in finanzieller Hinsicht) ziemlich sicher in die Katastrophe führt, insbesondere, da ein dauerhaftes einseitiges Abhängigkeitsverhältnis nicht gerade die eigene Attraktivität erhöht. Mit anderen Worten: Es ist mehr als wahrscheinlich, dass die Freundin irgendwann einmal genug davon hat, die optimierte Work-Life-Balance ihres Partners dauerhaft mitzusubventionieren.

(17-01-2016, 21:41)Herr Bert schrieb: ...Mein Lebenslauf ist allerdings jetzt schon eine mittlere Katastrophe... die Umschulung habe ich erst mit Anfang 30 abgeschlossen, vorher zwei abgebrochene Studien und viel "planlos-Nebenjob" und halt ALG2 (mein Arbeitszeugnis der letzten Stelle ist allerdings sehr positiv).
3. ...dass natürlich auch der Lebenslauf nicht attraktiver wird, wenn er die nächsten 13 Jahre ausschließlich mit Berichten über Minijobs und ALG2 Zeiten garniert wird. Auch der größte Naivling wird erkennen, dass auf dieser Basis ein "Durchstarten mit Ende 40" in den Bereich der Legenden gehört.

Du wirkst wie jemand, der sich den Arm amputieren lässt, weil er in der Hand eine Sehnenscheidenentzündung hat.
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#18
Du suchst eine Zukunftsplanung, und dann hier? Was willst du denn selber? Dir dein Leben auf Jahre versauen, irgendwo am Existensminimum rumkrauchen, jedes Mal Angst haben wenn du den Briefkasten aufmachst ob wieder irgendeiner Geld oder sowas von dir will? Dich mehr oder weniger von deiner Freundin abhängig machen?

Oder willst du dein Leben mal endlich selber in die Hand nehmen? Nicht ewig darauf gucken das du ja nicht zuviel verdienst um deinem Kind Unterhalt zahlen zu müssen? Auch mal mit der Freundlin in den Urlaub fahren können und sich was leisten?

Ich wäre für letztere Variante. Und entsprechend lebe ich auch. Ich vergeude nicht meine Zeit und Kraft damit zu überlegen was ich alles tun muss um möglichst wenig Unterhalt bezahlen zu müssen. Klar kann man da immer was biegen, dafür sollte man aber auch, gerade beim Unterhalt, etwas anbieten können. Komplette Verweigerung geht seltenst.

Durch Unterhaltszahlungen ist noch keiner am Hungertuch gelandet, durch Verweigerung und Ablehnung der augenblicklichen Situation schon. Eine gewisse Zusamenarbeit mit den Gerichten oder Jugendämtern hilft da ungemein.
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#19
@p___
Herzlichen dank für die konkrete Beantwortung meiner Frage sowie die Stichworte zu Alternativentwürfen - das hilft wirklich!

Dass ich mit dann Mitte-Ende 40 nicht mehr auf dem Arbeitsmarkt durchstarte ist mir vollkommen bewusst! Die Entscheidung, die ich bis Ende des Jahres zu treffen habe ist einfach, ob ich mich "gemütlich" im System einrichte (und das dann selbstverständlich genau so wie du sagst unumkehrbar bis zum Ende des Lebens) oder ob ich mich ins Hamsterrad begebe mit der Aussicht (aber ganz bestimmt nicht der Gewissheit), dass es in 12+ Jahren dann bergauf geht.
So wie sich die Welt entwickelt und wie mein persönliches Leben verläuft geht die Tendenz da leider Richtung erst genanntes

Die Aussage über meine Ex, die zu zitierst, war anders gemeint:
Sie und das Kind leben seit 5 Jahren von ihrem Gehalt und UHV - und das, so wie ich das über diverse Quellen mitbekommen habe, nicht schlecht! Jedes darüberhinausgehende von mir gezahlte Geld, geht also in zwangsläufig in "Luxus/Wohlstand" - und zwar für beide! Das ist nichts was ich ihr im speziellen negativ unterstelle sondern eine Aussage, die ich pauschal über jede Person machen würde. Wenn ich pro Monat einfach mal 200€ mehr hätte ohne dafür etwas tun zu müssen, wäre es bei mir ja genau so!


@Sixteen_Toons
Auch dir herzlichen Dank für die Zahlen und den Link

Der Umgang mit dem Jobcenter ist für mich nach insgesamt über 4 Jahren inzwischen komplett unaufgeregte Routine und mit wenig bis gar keinem Stress verbunden. Wie man mit EGV und "Zwangsmaßnahmen" umgeht bzw sie erfolgreich verhindert kann ich dir im Schalf beantworten.
Generell ist das "System Jobcenter" rechtlich auch deutlich besser zu handlen als das "System Kindesunterhalt"... wenn du beim Jobcenter die Auflage bekommst, 20 Bewerbungen pro Monat zu schreiben (und dagegen hätte man sich auch gut wehren können), dann kannst du da als Nachweis 20x die gleiche Bewerbung mit entweder vollkommen illusorisischen Gehaltsvorstellungen oder auf Stellen, für die du nicht annährend ausreichend qualifiziert bist verschicken, die 20 Absagen kassieren und bist dann mit dem Thema durch ohne, dass dir jemand was kann.
Wenn du das beim JA oder bei Gericht in einem Unterhaltsstreit machst, kannst du dir hingegen direkt das Porto sparen, weil das vollkommen wertlos wäre.

@Nappo
Selbstständigkeit ist keine Alternative für mich, bin ich einfach nicht der Typ für

@CheGuevara
Das Studium kann ich nicht mehr fortsetzen, ich wurde exmatrikuliert, da ich die relevante Prüfung (höhere Mathematik) 3x nicht bestanden habe. Selbst Anrechnung von Teilbereichen wird schwierig, denn es ist Jahre her und war damals noch als Diplom aufgebaut.
Unabhängig davon würde man mich vermutlich auch kein (Vollzeit-)Studium machen lassen, ich habe ja bereits eine Berufsausbildung und 1 Jahr gearbeitet zu einem Lohn, der für den Mindestunterhalt locker ausreichte. Und nebenbei ist mir zu stressig.


(18-01-2016, 11:37)the notorious iglu schrieb: Ich gebe dir einmal das Stichwort Altersarmut. Vielleicht möchtest du einmal überlegen, wie sich das auf dene Lebensqualität auswirkt. Ansonsten gibt es innerhalb dieses Forums eine Suchfunktion und außerhalb dieses Forums Suchmaschinen wie google, bing und viele andere, die dir deine Fragen beantworten.
Da kannst du einfach ganz passiv suchen und wirst nicht mit Meinungen und Ratschlägen anderer behelligt.
Brauche ich mir keine Gedanken mehr drüber machen...
Ich habe mit Mitte 30 quasi nichts einbezahlt und der Staat arbeitet seit Jahrzehnten konsquent darauf hin den demagogischen Wandel für sich so kostengünstig wie möglich zu gestalten (und wird das in den nächsten 30-40 Jahren auch weiter tun!), so dass Altersarmut bereits jetzt ein für mich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eintretender Zustand sein wird. Wer jetzt damit rechnet (selbst mit lebenslang mittlerem Einkommen) im Jahr 2060 noch irgendetwas relevantes von seiner gesetzlichen Rente zu haben, der lebt einfach nur weltfremd... bis dahin, ist im Rentensystem das gleiche passiert was in den letzten Jahren im Familiensystem passiert ist: Sämtliche staatlichen Zahlungsverpflichtungen sind mittels maximal repressiver Gesetze auf verwandte Privatpersonen abgewälzt.

Danke für den Hinweis aus Suchmaschinen... wenn du richtig gelesen hättest, wäre dir aufgefallen, dass es meinerseits nicht an Kenntnis über selbige oder am technischen Verständnis der Benutzung mangelt, sondern an dem, was diese Suchmaschinen leider trotz allem noch brauchen: den richtigen Suchbegriff (in diesem Fall war das "Erwerbstätigenfreibetrag", danke nochmal an Sixteen_Toons!)

(18-01-2016, 13:53)the notorious iglu schrieb: Aufstocken macht vor allem dann Sinn, wenn man das Maximum seines Einkommenspotentials erreicht hat. Das scheint hier nicht der Fall zu sein. Es macht schon rein rechnerisch keinen Sinn auf 1000 oder 2000 Euro zu verzichten nur, um ein paar Euro Unterhalt nicht zahlen zu müssen.

Ich sagte es weiter oben bereits. Hier gibt es einige Dinge, über die bei der Konzeption einfach so non chalant hinweggegangen wurden. Teilzeitarbeit und Jobcenter wird nichts. Beistand und Gericht werden das auch nicht schlucken und mit Mindestunterhalt wird man auch nicht weg kommen. Das sind nur zwei Faktoren, die hier im Weg stehen und es gibt noch ca. ein Dutzend weitere, die teilweise auch noch in strafrechtlich relevante Bereiche führen.

Mit Optimierung hat das hier wenig zu tun. Aufstocken ersetzt auch keinen Lebensplan. Dauerhaft ist es etwas für Leute, denen nichts anderes übrig bleibt.
Ist dir schon mal in den Sinn gekommen, dass es auch durchaus Menschen gibt, die gar nicht das Ziel haben ihr Einkommenspotential auszureizen?
Für dich macht das vielleicht keinen Sinn - wahrscheinlich auch, weil du neben den paar Euro Unterhalts die deutlich verringerte Arbeitszeit entweder nicht siehst oder nicht wertschätzt

Erkläre mir mal bitte konkret was Beistand und/oder Gericht daran nicht schlucken würden?
Ums nochmal deutlich zu machen, ich beziehe aktuell ALG1 und es wird UHV gezahlt! Ich habe zwar Abitur aber nie ein Studium abgeschlossen und auch nie in einem Job gearbeitet in dem ich mehr als die unterste Stufe der DDT hätte zahlen müssen!
Wenn ich in Zukunft den Mindestunterhalt tituliere und regelmäßig zahle während ich einen Teilzeitjob ausführe und vom JC aufstocken lasse, mit welcher rechtlichen Grundlage wollen Jugendamt oder Gericht etwas dagegen machen?!
Das JC mag rumnerven, dass ich meine Bedürftigkeit verringern soll aber wie oben bereits geschrieben: das haben sie vorher bereits schon über 4 Jahre erfolglos getan.


(18-01-2016, 17:25)Theo schrieb: Man kann zu dem ganzen geschilderten Verlauf noch einiges sagen:

1. ...dass Armut mit Anfang 30 noch sexy sein kann, ab Mitte 40 ist sie es definitiv nicht mehr. Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob man als Student mit Perspektive temporär von 400 € lebt, oder ob man weiß, dass man für den Rest seines Lebens damit auskommen muss. Dabei reden wir noch nicht einmal von Luxus wie einem dicken Auto oder Fernreisen. Es geht schlicht damit los, dass man irgendwann vielleicht doch lieber eine umfassende Zahnbehandlung hätte, sich aber wegen der Zuzahlung nur ein Reißen leisten kann.

2. dass eine so starke Abhängigkeit von der Partnerin (sowohl in emotionaler als auch in finanzieller Hinsicht)  ziemlich sicher in die Katastrophe führt, insbesondere, da ein dauerhaftes einseitiges Abhängigkeitsverhältnis nicht gerade die eigene Attraktivität erhöht. Mit anderen Worten: Es ist mehr als wahrscheinlich, dass die Freundin irgendwann einmal genug davon hat, die optimierte Work-Life-Balance ihres Partners dauerhaft mitzusubventionieren.

3. ...dass natürlich auch der Lebenslauf nicht attraktiver wird, wenn er die nächsten 13 Jahre ausschließlich mit Berichten über Minijobs und ALG2 Zeiten garniert wird. Auch der größte Naivling wird erkennen, dass auf dieser Basis ein "Durchstarten mit Ende 40" in den Bereich der Legenden gehört.

Du wirkst wie jemand, der sich den Arm amputieren lässt, weil er in der Hand eine Sehnenscheidenentzündung hat.

1. Ein verfügbarer Betrag von 1000-1100€ monatlich sind in diesem Land weder nach meiner noch nach sonst irgendeiner objektiv gültigen Definition "Armut"! Generell wäre der Unterschied zu meinem letzten Vollzeitgehalt abzüglich Unterhalt auch nur 50-100€!

2. Dass du eine finanzielle Abhängigkeit unterstellst ist komplett lächerlich! Ich habe gesagt, sie verdient gutes Geld, nicht dass sie mich davon "durchfüttert"!
Ich zahle hier Miete, die in etwa dem Mietspiegel in unserer Stadt entspricht! Wir trennen jegliche gemeinsame Rechnungen vom Einkauf bis zum Urlaub (in den wir übrigens jedes Jahr mindestens einmal fahren...) bzw. haben klar gesetzte Regeln, wer welche Neuanschaffungen zu zahlen hat (und bei Trennung dann eben auch behalten würde)!
Und -es mag dich überraschen- das handhaben wir so weil ich darauf bestehe, nicht sie!
Auch deine Aussage bezüglich der sinkenden Attraktivität ist ziemlich lächerlich, wenn man bedenkt, dass wir Zusammengekommen sind (und ich sogar auf ihren Wunsch zu ihr gezogen bin!) als ich noch ALG2 bezogen habe

3. Natürlich wird der nicht attraktiver - habe ich auch nicht im Ansatz behauptet! Genausowenig wie ich irgendetwas von "mit Ende 40 durchstarten" gesagt habe!

Du wirkst hingegen wie jemand, der meint seine Ansicht anderen Menschen als allgemeingültig und einzig richtig aufzwingen zu müssen, obwohl es offensichtlich bereits am einfachen Lese-Verständnis mangelt


(18-01-2016, 18:59)Micha aus Bayern schrieb: Du suchst eine Zukunftsplanung, und dann hier? Was willst du denn selber? Dir dein Leben auf Jahre versauen, irgendwo am Existensminimum rumkrauchen, jedes Mal Angst haben wenn du den Briefkasten aufmachst ob wieder irgendeiner Geld oder sowas von dir will? Dich mehr oder weniger von deiner Freundin abhängig machen?

Oder willst du dein Leben mal endlich selber in die Hand nehmen? Nicht ewig darauf gucken das du ja nicht zuviel verdienst um deinem Kind Unterhalt zahlen zu müssen? Auch mal mit der Freundlin in den Urlaub fahren können und sich was leisten?

Ich wäre für letztere Variante. Und entsprechend lebe ich auch. Ich vergeude nicht meine Zeit und Kraft damit zu überlegen was ich alles tun muss um möglichst wenig Unterhalt bezahlen zu müssen. Klar kann man da immer was biegen, dafür sollte man aber auch, gerade beim Unterhalt, etwas anbieten können. Komplette Verweigerung geht seltenst.

Durch Unterhaltszahlungen ist noch keiner am Hungertuch gelandet, durch Verweigerung und Ablehnung der augenblicklichen Situation schon. Eine gewisse Zusamenarbeit mit den Gerichten oder Jugendämtern hilft da ungemein.
Kompliment an "Polemik aus Bayern" für einen sachlich überragenden und an stets an Fakten orientierten Beitrag!








Thema ist für mich beendet, nochmal einen Dank an die Leute, die sachlich und objektiv geholfen haben!
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#20
Ich könnte dir Vieles erklären. Aber es macht keinen Sinn bei Leuten, die nur das aufnehmen, was sie hören wollen.
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#21
(19-01-2016, 07:14)Herr Bert schrieb: das hilft wirklich

Höchstens für den Augenblick. Weil konkrete Zahlen auf dem Papier stehen, vermitteln solche Rechnungen eine Solidität, die tatsächlich nicht begründet ist. Beispielsweise die Freundin zu heiraten und sich von ihrem höheren Einkommen aufstocken lassen wäre sogar noch solider. Ich sage nicht, dass das der beste Weg für dich wäre, sondern möchte die Aufstockerrechnung in Relation zu anderen Wegen der Abhängigkeit von Dritten (Freundin statt Staat) setzen. Mein Rat ist aber nicht, zwischen Abhängigkeiten zu wählen oder Einkommenspotentiale mittels viel Stress auszureizen, sondern auf Eigenständigkeit hinzuarbeiten und sich immer mehrere Möglichkeiten offenzuhalten.

Die Sozialleistungsbezieher in diesem Land verdoppeln sich gerade, nach oben offen. Das SGB und die Handlungsanweisungen werden praktisch permanent verändert. Darauf bauen, dass Aufstockergeld immer vernünftig zufliesst? Hm. Egal was du machst, wähle Optionen die vielleicht nicht das Optimum hier und heute sind, aber einen Plan B ermöglichen.
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#22
(19-01-2016, 07:14)Herr Bert schrieb: Brauche ich mir keine Gedanken mehr drüber machen...
Ich habe mit Mitte 30 quasi nichts einbezahlt und der Staat arbeitet seit Jahrzehnten konsquent darauf hin den demagogischen Wandel für sich so kostengünstig wie möglich zu gestalten (und wird das in den nächsten 30-40 Jahren auch weiter tun!), so dass Altersarmut bereits jetzt ein für mich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eintretender Zustand sein wird. Wer jetzt damit rechnet (selbst mit lebenslang mittlerem Einkommen) im Jahr 2060 noch irgendetwas relevantes von seiner gesetzlichen Rente zu haben, der lebt einfach nur weltfremd... bis dahin, ist im Rentensystem das gleiche passiert was in den letzten Jahren im Familiensystem passiert ist: Sämtliche staatlichen Zahlungsverpflichtungen sind mittels maximal repressiver Gesetze auf verwandte Privatpersonen abgewälzt.

Danke für den Hinweis aus Suchmaschinen... wenn du richtig gelesen hättest, wäre dir aufgefallen, dass es meinerseits nicht an Kenntnis über selbige oder am technischen Verständnis der Benutzung mangelt, sondern an dem, was diese Suchmaschinen leider trotz allem noch brauchen: den richtigen Suchbegriff (in diesem Fall war das "Erwerbstätigenfreibetrag", danke nochmal an Sixteen_Toons!)



Thema ist für mich beendet, nochmal einen Dank an die Leute, die sachlich und objektiv geholfen haben!

Herr Bert ... Dein Fatalismus ist unbeschreiblich. Du bist Mitte 30 ... und willst Dein Leben quasi am Existenzminimum orientieren und das als Zukunftsperspektive sehen? Lächerlich!

Abend's beim Bier würde ich Dir einen nicht ganz so ernst gemeinten Rat geben für den ich hier vermutlich gesperrt werde würde ... hätte was mit nem Seil, einem stabilen Ast oder Dachbalken nem Hocker und Dir zu tun ... genau SO kommst Du rüber ... wegen paar hundert Euro auf jegliches Verzichten ...

Dein Glas ist nur halb leer, was?

und wenn es nicht mehr um Kindesunterhalt geht, dann prügelst Du die "schwarze Zukunft-Sau" ...

Mir ist nach den Lesen Deines Zweiges völlig unklar wie der Rest der Menschheit überhaupt existieren kann ... Deine Probleme sind nämlich eher durchschnittlicher Natur und nicht sonderlich besonders, exorbitant, gewaltig, ungewöhnlich ...

Was ... wenn Dein ungewolltes Kind einst wissen will wer Du bist?

Ich habe selten so einen Unfug wie Deinen gelesen ... aber wir leben ja Gott sei Dank in einer freiheitlich pluralistischen Gesellschaft ... in der jeder sein Leben möglichst so versauen kann wie er es für richtig hält ...

Viel Spaß beim Realisieren deiner Zukunftsperspektive ... hoffentlich bereust Du es nicht irgendwann DANN ist es zu spät!

Huh
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#23
Es spricht absolut nichts gegen den Wunsch, sich eine ruhige Nische zu suchen. Die Einen mögen es Fatalismus nennen, die Andern könnten es "realistische Einschätzung der eigenen Möglichkeiten und ihre Akzeptanz" nennen. Tatsächlich ist das längst Mainstream, nicht nur in Japan macht diese Haltung in manchen Altergruppen schon seit Jahren hohe Prozentsätze aus. Davon kann es gar nicht genug geben.

Sich einen Niedriglohn aufgrund der Unterhaltspflicht noch irgendwie aufpumpen lassen zu wollen ist nur logisch. Auch dagegen spricht nichts - für einen überschaubaren Zeitraum. Nur ist diese Strategie langfristig mehr als wackelig und keine ruhige Nische. Selbst ein Garten, aus dem man sich das halbe Jahr ernährt wäre solider.
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#24
Die Einstellung des Herrn Bert hat insofern etwas Positives, als sie ihn von unangebrachtem beruflichen Ehrgeiz abhalten wird.

Wozu durch viel Arbeit und Stress und gesundheitliche Einbussen und und und den pfändbaren Anteil des Einkommens erhöhen?
Die Alternative, sich den Kindesunterhalt vom Verursacher, vom Staat wiedergeben zu lassen hat einen unschlagbaren Charme.

Ich bin mir sicher, Herr Bert wird mein Alter wesentlich angenehmer und stressfreier erreichen - und dann noch viel gesünder sein.

P.S.: egal welches Einkommen Mann erzielt: viel mehr als die Befriedigung der Grundbedürfnisse Hunger, Durst und Sex bleibt ihm nicht. Den Rest kassiert des Weib....
Bibel, Jesus Sirach 8.1

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#25
@Austriake

Das ist doch völliger Schwachsinn. Auch Unterhalt für ein Kind und für die Mutter sind an gewissen regeln gebunden. Und an diese haben sich alle zu halten. Die einen machen es freiwillig, die anderen nicht. Wenn ich eine gut bezahlten Job habe, denn Mann als studierter druchaus haben kann, noch eine Partnerin habe die ebenfalls gut verdient, dann kann ich davon durch aus gut leben.
Wenn ich aber mit aller Gewalt nur soviel verdienen möchte das ich am Existensminimum liege, dann wird das nichts. Und sehr wahrscheinlich auch bis zum Ende des Lebens nicht.
Wie gerade schon geschrieben wurde, die Sozialleistungen die gezahlt werden müssen explodieren gerade. Mal sehen wie lange die heutigen Leistungen noch, in Verbindung mit so wenig Forderungen, bezahlt werden können. Da ist es besser wenn man zumindest die theoretische Chance hat selber ein verbnünftiges Einkommen zu erwirtschaften. Eine Unterhaltszahlung ist irgendwann vorbei und da redet keiner mehr drüber. Einen kaputte Lebenslauf hat man immer an der Backe
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